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Nur so...


 
 
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag01.12.2012 18:31
Nur so...
von adelbo
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Neue Version »

Mord und Todschlag, Horror und Fantasie, denkt Tilo und klickt sich aus. Er stützt den Kopf in die Hände, schaut aus dem Fenster auf die belebte Straße, drei Etagen unter sich. Die Bäume sind kahl, die Sicht ist kaum gestört.
Ein Auto folgt dem anderen, teilweise mit Licht, obwohl es früher Nachmittag ist. Schaltet die Ampel weiter vorne auf rot, bildet sich schnell eine dichte Schlange, die sich bei Grün langsam wieder auseinander zieht. Tilo hat schon öfter am Fenster gesessen und überlegt, wer wohl in diesem Moment dort unten vorbeifährt und was er oder sie gerade denkt oder fühlt.
Wer von denen hat heute schon etwas Lustiges erlebt, überlegt er, steht auf, schnappt sich Hut und Mantel und schwebt eine Minute später mit dem Fahrstuhl nach unten. An der Ampel bleibt er stehen, wartet bis sie rot wird und geht los.
Im ersten Auto sitzt ein älteres Ehepaar. Die Frau auf dem Beifahrersitz schaut Tilo direkt in die Augen. Tilo tippt freundlich mit dem Finger an den Hut, sie lächelt, stutzt und schüttelt entrüstet den Kopf.
Im nächsten Wagen sitzt eine junge Frau. Sie scheint Musik zu hören, klopft gleichmäßig mit der rechten Hand auf das Lenkrad und nimmt keinerlei Notiz von dem Gesicht an der Scheibe. Anders, hinten im Kindersitz, der etwa fünfjährige Junge. Er zeigt Tilo gekonnt einen Vogel und streckt die Zunge heraus.
Das nächste Fahrzeug ist großartig, ein silbergrauer, ellenlanger Schlitten. Der Beifahrersitz ist leer, der Mann hinten, hat einen Aktenkoffer auf den Knien, darauf einige weiße Blätter. Er telefoniert, erschrickt, als der Kopf von Tilo näher kommt, macht mit dem Handy eine scheuchende Bewegung.
Am folgenden Fahrzeug tritt Tilo erschreckt zurück. Hinter der Scheibe blitzt das Weiße in den Augen eines aufgebrachten Rottweilers. Die Zunge hängt weit heraus, er bellt tief aus der Kehle.
Tilo zögert, bevor er nah an das nächste Fahrzeug herantritt. Er kann zunächst nicht erkennen, ob eine Frau oder ein Mann hinter dem Lenkrad sitzt. Das Auto ist bis unter das Dach vollgestopft mit Dingen des täglichen Gebrauchs. Tilo sieht Bettzeug, Putzeimer, einen Besenstiel, Kartons mit Cornflakes und Dosen mit Katzenfutter. Er denkt,  warum liegen immer Stehlampen ganz oben drauf?
Die Fahrerin sieht ihn über den Lampenschirm fragend an, bemerkt, dass der Wagen vor ihr fährt, legt den Gang ein und ohne auf den Kopf an der Scheibe Rücksicht zu nehmen, düst sie los.
Tilo schaut dem Auto hinterher, zieht die Schultern hoch und denkt, na, gelacht hat keiner, aber es hat auch keiner in der Nase gebohrt.

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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag03.12.2012 17:16

von adelbo
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Scheint ja nicht zu funktionieren.  Smile  Ist es der letzte Satz oder überhaupt?
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4299

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Beitrag03.12.2012 17:28

von hobbes
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Inkognito hat Folgendes geschrieben:
Scheint ja nicht zu funktionieren.  Smile  Ist es der letzte Satz oder überhaupt?

Nun bei mir ist es:
Hm. Ja. Und?

Oder die längere Version:

Das habe ich gelesen: Tilo ist am Computer mit Gewalt konfrontiert, hat keine Lust mehr dazu und folgt dem Impuls, endlich mal herauszufinden, wer da unten auf der Straße so vorbeifährt. Vielleicht will er auch einen Ausgleich zur PC-Gewalt schaffen und jemandem freundlich zulächeln. Was das betrifft, bin ich mir aber nicht sicher.
Er sieht in ein paar Autos, es sitzen ganz verschiedene Leute drin, die ihn mehr oder weniger beachten.
Irgendwann hat er genug davon.
 
Fazit: "Nur so ..." - ein überaus passender Titel, denn ich frage mich, warum sollte ich diese Geschichte lesen, was ist da für mich drin, warum wurde sie geschrieben.
Tja. Keine Ahnung.
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag04.12.2012 18:09

von adelbo
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Hallo hobbes/Tiger  Smile

Zitat:
Das habe ich gelesen: Tilo ist am Computer mit Gewalt konfrontiert, hat keine Lust mehr dazu und folgt dem Impuls, endlich mal herauszufinden, wer da unten auf der Straße so vorbeifährt. Vielleicht will er auch einen Ausgleich zur PC-Gewalt schaffen und jemandem freundlich zulächeln. Was das betrifft, bin ich mir aber nicht sicher.
Er sieht in ein paar Autos, es sitzen ganz verschiedene Leute drin, die ihn mehr oder weniger beachten.
Irgendwann hat er genug davon.

Fazit: "Nur so ..." - ein überaus passender Titel, denn ich frage mich, warum sollte ich diese Geschichte lesen, was ist da für mich drin, warum wurde sie geschrieben.
Tja. Keine Ahnung.


Ich habe mir schon etwas bei dem Text gedacht und es ist schade, dass davon nichts bei dir ankommt.
Da habe ich wohl einiges falsch gemacht.
Schönen Dank, dass du geschrieben hast, wie du den Text empfindest.
Liebe Grüße
Inko
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paradoxon
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
P

Alter: 29
Beiträge: 18
Wohnort: Roßhalde


P
Beitrag06.12.2012 18:56
Re: Nur so...
von paradoxon
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Hallo inkognito,

auf mich hatte der Text eine Wirkung, er hat also "funktioniert" (wenngleich ich mir nicht sicher bin, ob du diese Wirkung erreichen wolltest). Ich werd mal versuchen, meine (Über)interpretation darzulegen.

Die Handlung stellt sich für mich folgendermaßen dar: Dein Protagonist kehrt aus einer virtuellen Welt zurück. Ob dies eine "Filmwelt", eine "Spielwelt" oder was auch immer ist, scheint nebensächlich - wichtig sind die Informationen, die die Welt in Tilos Kopf transportiert hat:
Inkognito hat Folgendes geschrieben:
Mord und Todschlag, Horror und Fantasie

Dadurch, dass Tilo an diese Inhalte denkt und sie gedanklich bei ihrem Namen nennt, scheint er sich von ihnen distanzieren zu können.
Aus dieser Welt also zurückgekehrt, begibt er sich auf die Straße und begegnet dort allerlei Personen und versucht regelrecht penetrant (am herkömmlichen Grußverhalten gemessen) die Leute zur Kommunikation zu bewegen. Diese reagieren jedoch alle mit Ablehnung oder Desinteresse auf Tilo bzw. auf dessen Kontaktversuche.

Der vorletzte Satz
Inkognito hat Folgendes geschrieben:
Die Fahrerin sieht ihn über den Lampenschirm fragend an, bemerkt, dass der Wagen vor ihr fährt, legt den Gang ein und ohne auf den Kopf an der Scheibe Rücksicht zu nehmen, düst sie los.

könnte ein Sinnbild dafür sein: Die Menschen "düsen" vor Tilo davon.
Den letzten Satz konnte ich leider nicht einordnen.


Es könnte sein, dass Tilo
- die Gewalt seiner virtuellen Welt in abgeschwächter oder anderer Form ebenso in der Realität erlebt
- ein schlechtes Gewissen ob der Art der virtuellen Welt hat und deswegen versucht, eine Art Ausgleich zu schaffen, indem er der Gewalt, dem Horror etc. Nettigkeiten entgegenstellt
- ...

Mir würden noch einige andere mögliche Interpretationen einfallen. Ich denke, es ist zu erkennen, worin meine Kritik besteht: Deine gewollte Aussage wird mir(!) nicht klar ersichtlich - hier solltest du Verbesserungen vornehmen. Dann kannst du die Geschichte wohl aus der Trash-Sektion herausnehmen - denn mir gefällt das Thema (sofern ich es denn erfasst habe;))

P.S.: Auf die Sprache bin ich jetzt mal nicht eingegangen, du wolltest ja erst mal wissen, ob deine Geschichte "funktioniert".

Grüße, paradoxon
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag06.12.2012 20:30

von adelbo
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Grüß dich paradoxon  Smile

Das geht in die richtige Richtung.
Tilo ist allein, vielleicht einsam, macht sich Gedanken, über Horror, Fantasie, über die vielen Leute in ihren Autos und möchte vielleicht einfach nur so ... , vielleicht vieles, u.a. selber lachen, reden oder einfach mal nur so .....  
Alles eine Frage wie man es betrachtet, auch die Reaktionen. Deshalb im Trash.

Danke dir für die Gedanken zu dem Text und für die Zeit.

LG
Inko
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Hunter_S_Thompson1988
Wortedrechsler

Alter: 36
Beiträge: 64
Wohnort: Tirol


Beitrag05.01.2013 03:14

von Hunter_S_Thompson1988
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Hallo Inko,

Ich kann zwar nicht genau sagen wieso, aber dein Text hat mir gefallen.
Ich will nicht bestreiten, dass der Sinn möglicherweise etwas verloren gegangen ist, aber der letzte Satz hat etwas.
Für mich ging es auch darum, das der Protagonist sich die Welt erklären will.
Es kam ihm eine Idee und er hat sie umgesetzt. Sinnvoll oder nicht.
Fand es auf jeden Fall unterhaltsam.

LG Hunter
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last-virgin
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 72
Beiträge: 565
Wohnort: Berlin


Beitrag05.01.2013 17:10
re
von last-virgin
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Hallo Adelbo,

Dein Text gefällt mir.

Tilo scheint schon lange in der virtuellen Gewaltwelt unterwegs zu sein, allein, ohne wirkliche Kommunikation.
Dessen ist er sich scheinbar auch bewusst, hat aber bereits verlernt, wie sie geht.
So wählt er, ob bewusst oder unbewusst, einen Ort und eine Situation zur Kontaktaufnahme, die anderen Menschen einen Kontakt mit ihm unmöglich machen, denn wenn die Ampel für sie grün ist, müssen sie weiter, ganz in ihre eigenen Angelegenheiten verstrickt.
So bleibt er nur Beobachter.
Worüber würde Tilo lachen?
So lese ich die Geschichte und frage mich, ob Tilo wohl aus der "Einbahnstraße" rauskommt.

lg
last-virgin


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Das "Ganze" ist mehr als die Summe seiner Einzelelemente.
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag07.01.2013 17:51

von adelbo
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Hallo Hunter

Zitat:
Ich kann zwar nicht genau sagen wieso, aber dein Text hat mir gefallen.
Ich will nicht bestreiten, dass der Sinn möglicherweise etwas verloren gegangen ist, aber der letzte Satz hat etwas.
Für mich ging es auch darum, das der Protagonist sich die Welt erklären will.
Es kam ihm eine Idee und er hat sie umgesetzt. Sinnvoll oder nicht.
Fand es auf jeden Fall unterhaltsam.


Das ist doch gut, wenn ein Text mit den Bildern die er erzeugt unterhält. Freut mich, dass dir meine Zeilen gefallen haben. Wenn sie auch ein klein wenig verrückt klingen.

Danke Dir fürs Lesen und den Kommentar.

LG

adebo



Hallo last-virgin,

Zitat:
Dein Text gefällt mir.

Tilo scheint schon lange in der virtuellen Gewaltwelt unterwegs zu sein, allein, ohne wirkliche Kommunikation.
Dessen ist er sich scheinbar auch bewusst, hat aber bereits verlernt, wie sie geht.
So wählt er, ob bewusst oder unbewusst, einen Ort und eine Situation zur Kontaktaufnahme, die anderen Menschen einen Kontakt mit ihm unmöglich machen, denn wenn die Ampel für sie grün ist, müssen sie weiter, ganz in ihre eigenen Angelegenheiten verstrickt.
So bleibt er nur Beobachter.
Worüber würde Tilo lachen?
So lese ich die Geschichte und frage mich, ob Tilo wohl aus der "Einbahnstraße" rauskommt.


Freut mich immer besonders, wenn Dir ein Text von mir zusagt.
Deine Leseart gefällt mir, könnte es doch ohne weiteres so sein. Den Vergleich mit der Einbahnstraße finde ich gut.

Ich danke Dir fürs Zeit nehmen und kommentieren.

LG
adelbo


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Murmel
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Beitrag10.01.2013 00:14
Re: Nur so...
von Murmel
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adelbo hat Folgendes geschrieben:
Mord und Todschlag, Horror und Fantasie, denkt Tilo und klickt sich aus. (aus was? Welche Perspektive, extern, auktorial?) Er stützt den Kopf in die Hände, schaut aus dem Fenster auf die belebte Straße, drei Etagen unter sich. Die Bäume sind kahl, die Sicht ist kaum gestört. (gutes Bild)
Ein Auto folgt dem anderen, teilweise mit Licht, obwohl es früher Nachmittag ist. Schaltet die Ampel weiter vorne auf rot, bildet sich schnell eine dichte Schlange, die sich bei Grün langsam wieder auseinander zieht. Tilo hat schon öfter am Fenster gesessen und überlegt, wer wohl in diesem Moment dort unten vorbeifährt und was er oder sie gerade denkt oder fühlt. (auktorialer Erzähler, hm.)
Wer von denen hat heute schon etwas Lustiges erlebt, überlegt er, steht auf, schnappt sich Hut und Mantel und schwebt eine Minute später mit dem Fahrstuhl nach unten. (bei schweben habe ich eine komische Assoziation, a la Hexe und Besen.) An der Ampel bleibt er stehen, wartet bis sie rot wird und geht los.
Im ersten Auto sitzt ein älteres Ehepaar. Die Frau auf dem Beifahrersitz schaut Tilo direkt in die Augen. Tilo tippt freundlich mit dem Finger an den Hut, sie lächelt, stutzt und schüttelt entrüstet den Kopf.
Im nächsten Wagen sitzt eine junge Frau. Sie scheint Musik zu hören, klopft gleichmäßig mit der rechten Hand auf das Lenkrad und nimmt keinerlei Notiz von dem Gesicht an der Scheibe. Anders, hinten im Kindersitz, der etwa fünfjährige Junge. Er zeigt Tilo gekonnt einen Vogel und streckt die Zunge heraus.
Das nächste Fahrzeug ist großartig, ein silbergrauer, ellenlanger Schlitten. Der Beifahrersitz ist leer, der Mann hinten, hat einen Aktenkoffer auf den Knien, darauf einige weiße Blätter. Er telefoniert, erschrickt, als der Kopf von Tilo näher kommt, macht mit dem Handy eine scheuchende Bewegung.
Am folgenden Fahrzeug tritt Tilo erschreckt zurück. Hinter der Scheibe blitzt das Weiße in den Augen eines aufgebrachten Rottweilers. Die Zunge hängt weit heraus, er bellt tief aus der Kehle.
Tilo zögert, bevor er nah an das nächste Fahrzeug herantritt. Er kann zunächst nicht erkennen, ob eine Frau oder ein Mann hinter dem Lenkrad sitzt. Das Auto ist bis unter das Dach vollgestopft mit Dingen des täglichen Gebrauchs. Tilo sieht Bettzeug, Putzeimer, einen Besenstiel, Kartons mit Cornflakes und Dosen mit Katzenfutter. Er denkt,  warum liegen immer Stehlampen ganz oben drauf? (reichlich belanglos, findest du nicht?)
Die Fahrerin sieht ihn über den Lampenschirm fragend an, bemerkt, dass der Wagen vor ihr fährt, legt den Gang ein und ohne auf den Kopf an der Scheibe Rücksicht zu nehmen, düst sie los.
Tilo schaut dem Auto hinterher, zieht die Schultern hoch und denkt, na, gelacht hat keiner, aber es hat auch keiner in der Nase gebohrt.


Der Text selbst ist gut lesbar geschrieben, es verbirgt sich ein feiner Humor dahinter. Aber er verfehlt seine Wirkung, da du den leser zu sehr hängen lässt.
Das Problem fängt mit der Perspektive an. Du schreibst extern/auktorial, verrätst aber nichts Wirkliches zu seinen Gedanken. Die Möglichkeiten des auktorialen Erzählers nutzt du allerdings auch nicht. Versuche dich, mit der personalen Sichtweise anzufreunden.
Versuche konkreter zu werden. Ich dachte anfangs, Tilo sei ein Kind. Erst der Hut sagte mir, dass er erwachsen ist. Also stimmte mein Bild von ihm von Wort 1 an nicht.
Nehme dir vor, was du erzählen möchtest. Was soll der Leser mitnehmen? Botschaften brauchen es nicht sein, sie müssen nicht unbedingt explizit ausgeschrieben sein, aber es sollten sich Anhaltspunkte finden lassen.

Verstehst du, was ich meine?


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firstoffertio
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Beitrag10.01.2013 00:30

von firstoffertio
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Hallo Adelbo,

ich habe den Text heute zum ersten Mal gesehen.

Weisst du, an was er mich ein wenig erinnert? An die Pan Tau Filme von frueher. Ich stelle mir Tilo so vor. Nur klappt das nicht, was er vorhat, die Leute etwas Lustiges erleben zu lassen. Macht er nicht genug, oder sind sie einfach nicht bereit?
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Stimmgabel
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Beitrag10.01.2013 23:37

von Stimmgabel
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-


Hallo adelbo,

Du weißt ja, ich mag den Typus Deiner Geschichten sehr, wenn sie sich augenscheinlich, fast schon banal wirkendend, mit dem Alltäglichen (in ihrer Banalität und Automatismen) auseinandersetzen – und dann so wunderbar: wie aus den Zwischenzeilen immer wieder kratzende Fingernägel hervorlugen Smile

Diese ist für mich genau eine solche. Da ist ein Tilo, der sich aus seinem PC / der abgeschirmten PC-Welt ausklinkt, wieder einmal. Weil wieder einmal der I-Net Newskanal vollgestopft ist von üblichen Horroszenarien dieser Welt. Es ist diese Üblichkeit, die im Detail sicher keine ist. Doch er ahnt -  ist ebenso in all diesen Üblichkeiten längst schon tatenlos eingefangen.
Eine Spontanität muss her, die ihn ausbrechend und aktiv erscheinen lässt, wenigstens für Momente – als wäre ihm wenigstens das noch geblieben – wenigstens heute. Ein Versuch kann nichts schaden, was es ihm auch immer erbringen mag.

Er stülpt einen (breiträndrigen, schwarzen Schlapphut) über den Kopf, zieht seinen (überlangen Trenchcoat Bogart) an, und versucht mit seinem Outfit die Insassen in den Wägen (an der Ampel) irgendwie zu irritieren – vielleicht lachen sie ja zurück. / Und was passiert: Keiner lacht zurück!
Für mich hier die zentrale Deutung – als sähe er sich quasi selbst in den jeweiligen Windschutzgläsern der Wagen – als wäre da ein Spiegelbild seinerselbst.

Das am Textende Achselschultern
Zitat:
Tilo schaut dem Auto hinterher, zieht die Schultern hoch und denkt, na, gelacht hat keiner, ...


ist für mich insofern schlüsselstehend, da es hier dem Leser offen bleibt, ob Tilo sein Achselschultern einzig auf die anderen und deren Reaktionen bezieht, oder doch auch hier den Blick auf sich selbst richtet – richten kann ...

Von dem Plot und dem versteckten Kern (für mich) wieder eine gelungene Sache smile

Nun zur Umsetzung und Sprachführung:
Hier gefällt mir das teilweise so überlang ausführliche Erzähen nicht. MMn auch sehr untypisch, da Du sonst eher das Detail schärfst – was mir hier tendenziell zu sehr fehlt.

Habe mich die letzten Tage immer mal wieder an den Text gemacht – und mal meine Leseweise umgesetzt (meine, dass Du damit besser erkennen kannst, was ich überhaupt meine) - gleich folgend, guck doch mal (klar, nur meine Brille Wink ) :


Nur so...


Mord und Todschlag, Horror und Fantasie, ( das Übliche? ) denkt Tilo und klickt sich aus. „Als wäre es damit getan.“  <-- als quasi angedeutete Emotionen ... Er stützt den Kopf in die Hände, schaut aus dem Fenster auf die belebte Straße, drei Etagen unter sich. Die Bäume sind kahl, die Sicht ist kaum gestört.
Ein Auto folgt dem anderen, teilweise mit Licht, obwohl es früher Nachmittag ist. Dort hinten eine Ampel. Schaltet die Ampel weiter vorne sie auf rot, bildet sich schnell eine dichte Schlange, die sich bei Grün langsam wieder auseinander zieht, wie eine Zieharmonika auf Knopfdruck. Tilo hat kennt dieses Szenario schon öfter von seinem am Fenster aus. gesessen und Überlegt, wer wohl in diesem Moment dort unten vorbeifährt und was jene Drinnensitzer er oder sie gerade denkt(en) oder fühlt(en).
WerOb von denen hat heute schon jemand etwas Lustiges   <-- für mich hier kontextal ein nichtssagendes Bild Wink (... vllt – Schmunzelndes oder sogar einfach nur: „anderes<-- finde ich interessant  Smile ) erlebt hat?“
, überlegt er, Steht spontan auf, schnappt sich Hut und Mantel <-- was für ein Hut und Mantel? fände ich bedenkenswert ... und schwebt eine Minute später mit dem Fahrstuhl nach unten, dann gleich raus. An der Ampel bleibt er stehen, wartet bis sie rot wird und geht los. Zuerst den Kopf der Schlange abarbeiten.
 
Grinst: „So, Tilo, nun bist du dran.“

Im ersten Auto sitzt ein älteres Ehepaar. Die Frau auf dem Beifahrersitz schaut Tilo direkt in die Augen. Tilo tippt freundlich mit dem Finger an den Hut, sie lächelt, stutzt und schüttelt entrüstet <-- das verstehe ich nicht ob ihres Lächelns davor? (meinst Du hier vllt „verwundert“)  den Kopf.
Im nächsten Wagen sitzt eine junge Frau. Sie scheint Musik zu hören, klopft gleichmäßig mit der rechten Hand auf das Lenkrad und nimmt scheinbar keinerlei Notiz von dem näherkommenden Hut-Gesicht an der Scheibe. Anders, hinten im Kindersitz. Der etwa fünfjährige Junge . Er zeigt Tilo gekonnt einen Vogel und streckt die Zunge heraus.
 
Das nächste Fahrzeug ist ein Blickfang großartig, ein silbergrauer, ellenlanger Schlitten. Der Beifahrersitz ist leer, der Mann hinten, hat einen Aktenkoffer auf den Knien, darauf einige weiße Blätter. Er telefoniert, erschrickt, als dieses Kopfetwas der Kopf von Tilo näher kommt, macht sogleich mit dem Handy eine scheuchende Wegbewegung.
Am folgenden Fahrzeug tritt Tilo erschreckt <--doppelt ( vllt: respektvoll ) doch zurück. Hinter der Scheibe blitzt das Weiße in den Augen eines aufgebrachten Rottweilers. Die Zunge hängt weit heraus, er bellt tief aus der Kehle dem unruhigen Maul. „Hier lieber einen weiten Bogen drumherum machen.“
Tilo zögert, bevor er nah an das nächste Fahrzeug Gefährt wieder näher herantritt. Er kann zunächst nicht erkennen, Ob eine Frau oder ein Mann hinter dem Lenkrad sitzt, erkennt er zunächst nicht. Das Auto Der Wagen ist bis unter das Dach vollgestopft mit irgendeinem Krimskrams Dingen des täglichen Gebrauchs. Tilo Sieht da Bettzeug, Putzeimer, einen Besenstiel, Kartons mit Cornflakes und Dosen mit Katzenfutter.

„Warum Er denkt, warum liegen eigentlich immer Stehlampen ganz oben drauf?“

Die Fahrerin, von dem sieht ihn über den Lampenschirm belagert, sieht ihn beengt fragend an ( <-- mMn eine schöne Doppeldeutigkeit - sieht sie Tilo oder den Lampenschirm an Wink ), bemerkt dann, dass der Wagen vor ihr fährt, legt den Gang ein - und ohne auf den Kopf an vor der Scheibe Rücksicht zu nehmen, düst sie los.
Tilo schaut dem Auto Heckteil hinterher, zieht die Schultern hoch und denkt: na, „Gelacht hat keiner.“ aber es hat auch keiner in der Nase gebohrt.

-----------------------------------------

adelbo,
bin mal gespannt, was Du zu meinen Krittels sagst Smile
Also mMn würde sich hier eine Überarbeitung sehr lohnen – denn inhaltlich – dieses Verstecktgucken zwischen der Banalität, für mich wieder Sahne smile

Dir wieder ein Tschüss, Frank


-


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adelbo
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Beitrag11.01.2013 15:52

von adelbo
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Moin Murmel  (ich finde das klingt gut Smile )
Zitat:
Versuche konkreter zu werden. Ich dachte anfangs, Tilo sei ein Kind. Erst der Hut sagte mir, dass er erwachsen ist. Also stimmte mein Bild von ihm von Wort 1 an nicht.
Nehme dir vor, was du erzählen möchtest. Was soll der Leser mitnehmen? Botschaften brauchen es nicht sein, sie müssen nicht unbedingt explizit ausgeschrieben sein, aber es sollten sich Anhaltspunkte finden lassen.

Verstehst du, was ich meine?


Ich verstehe was du meinst. Konkreter zu werden muss ja nicht zwangsläufig bedeuten den Holzhammer zu benutzen. Das ist eines meiner Probleme.
Es gibt am Wochenende eine Überarbeitung.  Ich bin gespannt, ob mir die Gratwanderung gelingt.  Smile

Danke dir.
LG
adelbo


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Beitrag11.01.2013 16:00

von adelbo
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Moin firstoffertio

Zitat:
ich habe den Text heute zum ersten Mal gesehen.

Weisst du, an was er mich ein wenig erinnert? An die Pan Tau Filme von frueher. Ich stelle mir Tilo so vor. Nur klappt das nicht, was er vorhat, die Leute etwas Lustiges erleben zu lassen. Macht er nicht genug, oder sind sie einfach nicht bereit?


Die Assoziation zu Pan Tau gefällt mir richtig gut. So kann man sich Tilo vorstellen, wie er an den Fahrzeugen entlang geht. Die Hand tippt an den schwarzen Hut und dann dieses verschmitzte Lächeln. Schön.

Vielleicht komme ich an deine Frage in der überarbeitete Version etwas näher heran. Oder du stellst sie anders. Mal sehen. Ich gebe mir Mühe.
Danke auch dir und
LG
adelbo


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Beitrag11.01.2013 19:39

von adelbo
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Hallo Frank Smile  

danke dir für dein Reinschauen  Smile . Ich schreibe in den Text und hoffe du bist einverstanden.  

Zitat:
Du weißt ja, ich mag den Typus Deiner Geschichten sehr, wenn sie sich augenscheinlich, fast schon banal wirkendend, mit dem Alltäglichen (in ihrer Banalität und Automatismen) auseinandersetzen – und dann so wunderbar: wie aus den Zwischenzeilen immer wieder kratzende Fingernägel hervorlugen  
Es ist so schön, dass du meine Absichten erkennst und sie gut findest. Die kratzenden Fingernägel gefallen mir, sie dürfen eben nur hervorlugen.  Cool

Diese ist für mich genau eine solche. Da ist ein Tilo, der sich aus seinem PC / der abgeschirmten PC-Welt ausklinkt, wieder einmal. Weil wieder einmal der I-Net Newskanal vollgestopft ist von üblichen Horroszenarien dieser Welt. Es ist diese Üblichkeit, die im Detail sicher keine ist. Doch er ahnt - ist ebenso in all diesen Üblichkeiten längst schon tatenlos eingefangen.
Eine Spontanität muss her, die ihn ausbrechend und aktiv erscheinen lässt, wenigstens für Momente – als wäre ihm wenigstens das noch geblieben – wenigstens heute. Ein Versuch kann nichts schaden, was es ihm auch immer erbringen mag.
So sollte es verstanden werden. Er kann nichts erfahren, nichts verändern, wenn er nichts tut. Also der spontane Griff nach dem Hut.
Wobei ich im Hinterkopf hatte, dass vielleicht jemand denkt, genauso spontan, könnte ein medienüberfütterter Mensch etwas anderes, Schlimmeres tun, als eben nur an den Autos entlang laufen.

Er stülpt einen (breiträndrigen, schwarzen Schlapphut) über den Kopf, zieht seinen (überlangen Trenchcoat Bogart) an, und versucht mit seinem Outfit die Insassen in den Wägen (an der Ampel) irgendwie zu irritieren – vielleicht lachen sie ja zurück. / Und was passiert: Keiner lacht zurück!
Für mich hier die zentrale Deutung – als sähe er sich quasi selbst in den jeweiligen Windschutzgläsern der Wagen – als wäre da ein Spiegelbild seinerselbst.

Das am Textende Achselschultern
Zitat:
Tilo schaut dem Auto hinterher, zieht die Schultern hoch und denkt, na, gelacht hat keiner, ...


ist für mich insofern schlüsselstehend, da es hier dem Leser offen bleibt, ob Tilo sein Achselschultern einzig auf die anderen und deren Reaktionen bezieht, oder doch auch hier den Blick auf sich selbst richtet – richten kann ...

Genau, so wohl als auch. Und, ist er nun enttäuscht? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Tröstet er sich, in dem er die Leute auch ein wenig abtut, als würden sie sonst in der Nase bohren, wer weiß.
Von dem Plot und dem versteckten Kern (für mich) wieder eine gelungene Sache  

Nun zur Umsetzung und Sprachführung:
Hier gefällt mir das teilweise so überlang ausführliche Erzähen nicht. Das stimmt, bedingt durch diese Art Stummfilm. Aber ich wollte bewusst nur diese Bilder. Und so wenig wie möglich Gedanken. Wobei ich verstehe, dass es ohne ein wenig Lenkung nicht ganz geht.  MMn auch sehr untypisch, da Du sonst eher das Detail schärfst – was mir hier tendenziell zu sehr fehlt.  Das verstehe ich.

Habe mich die letzten Tage immer mal wieder an den Text gemacht – und mal meine Leseweise umgesetzt (meine, dass Du damit besser erkennen kannst, was ich überhaupt meine) - gleich folgend, guck doch mal (klar, nur meine Brille  ) :


Nur so...

Einiges gefällt mir gut. anderes verstehe ich nicht so ganz. Ich versuche es mal zu erklären.
Mord und Todschlag, Horror und Fantasie, ( das Übliche? ) Ich kann üblich nicht in den Zusammenhang mit Horror usw. bringen. Vielleicht immer derselbe Kram oder ähnliches?  denkt Tilo und klickt sich aus. „Als wäre es damit getan.“ <-- als quasi angedeutete Emotionen ... Darüber denke ich noch nach, mir fiel hier ein, "das kann es doch nicht sein". Er stützt den Kopf in die Hände, schaut aus dem Fenster auf die belebte Straße, drei Etagen unter sich. Die Bäume sind kahl, die Sicht ist kaum gestört.
Ein Auto folgt dem anderen, teilweise mit Licht, obwohl es früher Nachmittag ist. Dort hinten eine Ampel. Schaltet die Ampel weiter vorne sie auf rot, bildet sich schnell eine dichte Schlange, die sich bei Grün langsam wieder auseinander zieht, wie eine Zieharmonika auf Knopfdruck. Tilo hat kennt dieses Szenario schon öfter von seinem am Fenster aus. gesessen und Überlegt, wer wohl in diesem Moment dort unten vorbeifährt und was jene Drinnensitzer er oder sie gerade denkt(en) oder fühlt(en).
Wer „Ob von denen hat heute schon jemand etwas Lustiges <-- für mich hier kontextal ein nichtssagendes Bild  (... vllt – Schmunzelndes oder sogar einfach nur: „anderes“ <-- finde ich interessant  ) erlebt hat?“
, überlegt er, Steht spontan auf, schnappt sich Hut und Mantel <-- was für ein Hut und Mantel? fände ich bedenkenswert ... und schwebt eine Minute später mit dem Fahrstuhl nach unten, dann gleich raus. An der Ampel bleibt er stehen, wartet bis sie rot wird und geht los. Zuerst den Kopf der Schlange abarbeiten.

Die Vorschläge in dem obigen Absatz sind für mich, wie soll ich es sagen, eine Nummer zu groß.  Zu ausgefeilt, zu ich weiß nicht, kompliziert. Besser kann ich dir das jetzt nicht erklären. Jene Drinnensitzer z.B. schafft für mich eine große gedankliche Distanz zwischen Tilo und den Vorbeifahrenden. Und die möchte er doch eigentlich überwinden.  Oder statt Lustiges, Schmunzelndes, anderes das ist mir zu abstrakt. Ich verfolge eine einfache klare Linie, weil ich es nicht anders hinbekomme und die kann ich mit diesen Worten noch nicht erkennen. Verstehst du, wie ich das meine.  Embarassed   
Grinst: „So, Tilo, nun bist du dran.“  (Das würde mMn dem Handeln von Tilo eine Absicht unterstellen oder was meinst du?
Im ersten Auto sitzt ein älteres Ehepaar. Die Frau auf dem Beifahrersitz schaut Tilo direkt in die Augen. Tilo tippt freundlich mit dem Finger an den Hut, sie lächelt, stutzt und schüttelt entrüstet <-- das verstehe ich nicht ob ihres Lächelns davor? (meinst Du hier vllt „verwundert“) Nein, es war so gemeint, dass die Frau spontan zurücklächelt und dann erst denkt, ach Blödsinn, warum lächele ich überhaupt, das ist doch ein Spinner an dem Fenster. den Kopf.
Im nächsten Wagen sitzt eine junge Frau. Sie scheint Musik zu hören, klopft gleichmäßig mit der rechten Hand auf das Lenkrad und nimmt scheinbar keinerlei Notiz von dem näherkommenden Hut-Gesicht an der Scheibe. Anders, hinten im Kindersitz. Der etwa fünfjährige Junge . Er zeigt Tilo gekonnt einen Vogel und streckt die Zunge heraus.
  
Das nächste Fahrzeug ist ein Blickfang großartig, ein silbergrauer, ellenlanger Schlitten. Der Beifahrersitz ist leer, der Mann hinten, hat einen Aktenkoffer auf den Knien, darauf einige weiße Blätter. Er telefoniert, erschrickt, als dieses Kopfetwas der Kopf von Tilo näher kommt, macht sogleich mit dem Handy eine scheuchende Wegbewegung.
Am folgenden Fahrzeug tritt Tilo erschreckt <--doppelt ( vllt: respektvoll ) doch zurück. Hinter der Scheibe blitzt das Weiße in den Augen eines aufgebrachten Rottweilers. Die Zunge hängt weit heraus, er bellt tief aus der Kehle dem unruhigen Maul. „Hier lieber einen weiten Bogen drumherum machen.“
Tilo zögert, bevor er nah an das nächste Fahrzeug Gefährt wieder näher herantritt. Er kann zunächst nicht erkennen, Ob eine Frau oder ein Mann hinter dem Lenkrad sitzt, erkennt er zunächst nicht. Das Auto Der Wagen ist bis unter das Dach vollgestopft mit irgendeinem Krimskrams Dingen des täglichen Gebrauchs. Tilo Sieht da Bettzeug, Putzeimer, einen Besenstiel, Kartons mit Cornflakes und Dosen mit Katzenfutter.

„Warum Er denkt, warum liegen eigentlich immer Stehlampen ganz oben drauf?“  (Das habe ich mich wirklich schon mal gefragt, weil ich es schon öfter registriert habe)

Die Fahrerin, von dem sieht ihn über den Lampenschirm belagert, sieht ihn beengt fragend an ( <-- mMn eine schöne Doppeldeutigkeit - sieht sie Tilo oder den Lampenschirm an  ), bemerkt dann, dass der Wagen vor ihr fährt, legt den Gang ein - und ohne auf den Kopf an vor der Scheibe Rücksicht zu nehmen, düst sie los.
Tilo schaut dem Auto Heckteil hinterher, zieht die Schultern hoch und denkt: na, „Gelacht hat keiner.“ aber es hat auch keiner in der Nase gebohrt.

Die übrigen Anmerkungen verstehe ich und sie gefallen mir und ich werde in diese Richtung übernehmen.
-----------------------------------------

adelbo,
bin mal gespannt, was Du zu meinen Krittels sagst  
Also mMn würde sich hier eine Überarbeitung sehr lohnen – denn inhaltlich – dieses Verstecktgucken zwischen der Banalität, für mich wieder Sahne  


Frank wir Beide spielen, wie man so schön sagt, in einer anderen Liga. Du hast ein viel besseres und ausgefeiltes Gefühl für die Sprache, als ich.
Deshalb freut es mich immer sehr, wenn dich meine Texte ansprechen und es motiviert mich ungemein.  
Vielen Dank und ich bin gespannt, was du zu meiner überarbeiteten Version sagen wirst.

LG
adelbo


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gold
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Beitrag11.01.2013 20:43

von gold
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guten Abend, Adelbo,

die Idee gefällt mir. Der Blick aus dem Fenster- die Szene: eine von Millionen-gefällt mir auch sehr.
 Dein minimalistischer Stil war für mich zunächst etwas befremdlich; aber dadurch kommt das Kopfkino des Lesers wohl besser in Schwung.

Das Weiß der Augen des Rottweilers: klasse!

Die Stehlampe oben drauf- eine Erwähnung des Alltäglichen(nahezu trivial) macht die Szene vertraut, greifbar.  

Zitat:
Die Fahrerin sieht ihn über den Lampenschirm fragend an, bemerkt
...


wie ist das zu verstehen? ist sie auf einem Hochsitz??? hmm

Zitat:
Todschlag,

es muss heißen Totschlag.

liebe Grüße
Gold


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adelbo
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Beitrag12.01.2013 19:55

von adelbo
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Hallo gold,

ich freue mich, dass du mir deine Meinung zu meinem kleinen Text da gelassen hast.
Schön, dass dir die kleine Trash Geschichte gefällt.

Ich schäme mich ein wenig wegen "Todschlag." Ist wohl saarländisch oder ...?  Laughing  Natürlich in der etwas überarbeitetenden Version geändert. Und auf die Schieflage mit der Stehlampe habe ich auch geachtet.

Danke dir für die Hinweise und vor allem fürs Lesen und die Zeit.

Liebe Grüße
adelbo


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adelbo
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Beitrag12.01.2013 20:05

von adelbo
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Nicht sehr viele Änderungen. Aber ich vermute, doch ein wenig weicher und näher.


Nur so…


Mord, Totschlag, Horror, Fantasie, überall wo du hinschaust, denkt Tilo und klickt sich aus dem Netz.
Er stützt den Kopf in die Hände, sieht aus dem Fenster auf die belebte Straße, drei Etagen unter sich. Die Bäume sind kahl, die Sicht ist kaum gestört. Ein Auto folgt dem anderen, teilweise mit Licht, obwohl es früher Nachmittag ist. Wechselt an der Kreuzung, weiter hinten, die Ampel auf rot, bildet sich schnell eine dampfende, hüstelnde Schlange, die bei Grün langsam auseinander fährt.
Tilo hat schon öfter am Fenster gesessen und überlegt, wer wohl in diesem Moment dort unten im Auto sitzt und was er oder sie gerade denkt, fühlt.
Hat er oder sie heute schon etwas Kurioses, etwas Schräges erlebt, überlegt er.
Kurz entschlossen steht er auf, schnappt sich den dunkelbraunen Pork Pie Stetson, den knöchellangen Mantel und gleitet eine Minute später mit dem Fahrstuhl nach unten.
An der Ampel wartet er darauf, dass sie rot wird. Als das erste Auto hält, geht er nahe an es heran. In ihm sitzt ein älteres Ehepaar. Die Frau auf dem Beifahrersitz schaut Tilo direkt in die Augen. Er tippt freundlich mit dem Finger an die Hutkrempe und lächelt. Sie lächelt zurück, stutzt und schüttelt entrüstet den Kopf.
Im nächsten Wagen sitzt eine junge Frau. Sie scheint Musik zu hören, klopft gleichmäßig mit der rechten Hand auf das Lenkrad und nimmt keinerlei Notiz von dem Mann mit Hut. Anders der etwa fünfjährige Junge hinten im Kindersitz. Er zeigt Tilo gekonnt einen Vogel und streckt ihm die Zunge entgegen.
Das nächste Fahrzeug gefällt Tilo außerordentlich. Es ein silbergrauer, ellenlanger Schlitten. Der Beifahrersitz ist leer, der Mann hinten, hat einen Aktenkoffer auf den Knien, darauf einige weiße Blätter. Er telefoniert, erschrickt, als Tilo mit dem Kopf näher kommt und macht herrisch mit dem Handy eine wegscheuchende Bewegung.
Am folgenden Jeep tritt Tilo erschreckt zurück. Hinter der Scheibe blitzt das Weiße in den Augen eines aufgebrachten Rottweilers. Die Zunge hängt weit aus dem Maul. Der Hund bellt tief, drohend.
Tilo zögert, bevor er an das nächste Gefährt dichter herantritt. Er kann nicht sofort erkennen, ob eine Frau oder ein Mann hinter dem Lenkrad sitzt. Das Auto ist vollgestopft mit Dingen des täglichen Gebrauchs. Tilo sieht Bettzeug, Putzeimer, einen Besenstiel, Kartons mit Cornflakes und Dosen mit Katzenfutter. Wieso liegen eigentlich immer Stehlampen oben auf.
Die Fahrerin reckt den Hals und sieht ihn über Lampenschirm stirnrunzelnd an. Als sie bemerkt, dass der Wagen vor ihr fährt, legt sie den Gang ein und ohne auf den Kopf vor der Scheibe Rücksicht zu nehmen, düst sie davon.
Tilo schaut dem Heckteil hinterher, zieht die Schultern hoch und denkt. „Na ja, gelacht hat ja niemand. Aber es hat auch keiner in der Nase gebohrt.“


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Beitrag13.01.2013 00:53

von Stimmgabel
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-


Hallo adelbo,


Deine Neue Version gefällt mir sehr. Smile

Hierin sehe ich wieder Deine kleinen Nebendetails (als wären sie klein und unerheblich ...) - die doch mMn genau das augenscheinlich Alltägliche in ihrer Innerlichkeit erst vervollständigen. Ebenso bist Du mit dieser Änderung geschickt bei Deinem Schreibstil nah geblieben  Daumen hoch

Deine Bemerkung im letzten Antwortkommentar:
Zitat:

Frank wir Beide spielen, wie man so schön sagt, in einer anderen Liga. Du hast ein viel besseres und ausgefeiltes Gefühl für die Sprache, als ich.

ist natürlich Käse (Du weißt, was ich meine!) / Logoscherweise haben wir beide einen unterschiedlichen Schreibstil - wie ich eben nicht so schreiben kann, wie Du es umsetzt, so vllt auch umgekehrt - und doch zum Glück, zumindest für mich, da Du mich als Leser Deiner Texte immer hast ...,

vor allem, oder deswegen - die (Texte) mir echte zwischenzeilende Wirklichkeit in ihrer versteckenden Außennschicht/hülle erzählen. Und, dass jene unsere Wirklichkeit, hervorlugend, so manches mal in die Augen kratzt - ist mMn nicht nur so, sondern ist sicher so ...


Nun möchte ich noch auf paar Stellen Deines Textes2 eingehen - hier könnte ich mir doch eine kleine Krittelei vorstellen.
Ich leg mal los Wink :

(1) / "Als das erste Auto hält, geht er (gleich) nah e an es heran." / mMn klar, dieses "es".

(2) / "Am folgenden Jeep tritt Tilo erschreckt zurück." / dieses erschreckt ist direkt im Vorsatz schon mal verwendet (bzgl des Aktenkoffermannes). / vllt anstelle dessen: "respektvoll"

(3) / "Die Fahrerin reckt den Hals und sieht ihn über , den Lampenschirm krampfhaft haltend, stirnrunzelnd an. <-- dieses "über" verstehe ich (wie gold ebenso) auch nicht so recht  Laughing
Als sie bemerkt, dass der Wagen vor ihr fährt, legt sie den Gang ein, <- Komma und ohne auf den Kopf das Hutgesicht <-- z.B. oder. oder ..., find ich reizvoller - gerade auch deswegen, da ja LI hier eine, seine Aktion umsetzt ... vor der Scheibe Rücksicht zu nehmen, düst sie davon."

(4) / "Tilo schaut dem Heckteil hinterher, zieht die Schultern hoch und denkt. „Na ja, gelacht hat ja niemand. Aber es hat auch keiner in der Nase gebohrt.“ <-- hier nimmst Du mir zu viel eigene Lesergedanken vorweg - mMn möchte ich bzgl dieser, fast schon Textkonklusio, doch mehr Leserfreiheit haben. Wink



Nun noch zu einer Textstelle,
die ich vorig vergaß, in meine Deutung (die ja weiterhin die gleiche ist) einzubauen - mir aber sofort auffiel.

"Die Bäume sind kahl, die Sicht ist kaum gestört."

Dieser (gleich am Textanfang) Satz hat mich sofort festgehalten Smile
Hierzu kamen/kommen mir folgende Gedanken ... / ... eine quasi sich heranschleichende Nebenbei-Info, wie oberflächlich und eintönig Menschen mit lebendigen Realitäten umgehen (dieses kahl),
andererseits aber auch wegen "die Sicht ist kaum gestört", dass der Mensch mit wachem Auge doch in der Lage sein kann, durch diese Schicht/Hülle unserer Oberflächlichkeiten hindurchzuschauen - sie aufzugraben ..., so in etwa ...

---------------------------


adelbo,
gehe jetzt erst mal nur auf Deine Neue Version ein - meine, das ist nun viel interessanter;

und dann in einem weiteren Kommentar auf Deine teilweise Fragen (zu vorig), die Du zu meinen vorigen Vorschlägen hast.

Sage Dir wieder ein sehr Tschüss - und ja, Deine nun detailende Neue Version trifft meinen Geschmack wieder hervorlugend sehr smile,

Frank ... bis dann wieder ... (morgen vllt)


-


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Murmel
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Beitrag13.01.2013 03:23

von Murmel
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adelbo hat Folgendes geschrieben:
Nicht sehr viele Änderungen. Aber ich vermute, doch ein wenig weicher und näher.

Weicher und näher und klarer.

Nur dieser Stetson Pie... da bin ich gestolpert. Geht nicht eine einfache Melone? Laughing


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gold
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Beitrag13.01.2013 10:23

von gold
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adelbo hat Folgendes geschrieben:
Nicht sehr viele Änderungen. Aber ich vermute, doch ein wenig weicher und näher.


Nur so…


Mord, Totschlag, Horror, Fantasie, überall wo du hinschaust, wo man hinblickt denkt Tilo und klickt sich aus dem Netz.
Er stützt den Kopf in die Hände, sieht aus dem Fenster auf die belebte Straße, drei Etagen unter sich. Die Bäume sind kahl, auf kahle Bäume, drei Etagen unter ihm. Die Sicht ist kaum gestört. Ein Auto folgt dem anderen, teilweise mit Licht, obwohl es früher Nachmittag ist. Wechselt an der Kreuzung, weiter hinten, die Ampel auf rot, bildet sich schnell eine dampfende, hüstelnde Schlange, Schlange aus Blech, die bei Grün langsam auseinander fährt. die sich bei Grün langsam fortbewegt (die Bezeichnung Schlange passt zwar, aber eine Schlange (im eigentlichen Sinn) fährt nicht auseienander)
Tilo hat schon öfter am Fenster gesessen und überlegt, oftmals sitzt Tilo am Fenster und überlegt...wer wohl in diesem Moment dort unten im Auto sitzt und was er oder sie gerade denkt, fühlt. und fühlt. Hat er oder sie heute schon etwas Kurioses, etwas Schräges erlebt, überlegt er. vielleicht hat die Person an dem Tag ja schon etwas ....Kurz entschlossen steht er auf, schnappt sich den dunkelbraunen Pork Pie Stetson,, seine Melone den knöchellangen Mantel und gleitet eine Minute später mit dem Fahrstuhl nach unten.
An der Ampel wartet er darauf, dass sie rot wird. Als das erste Auto hält, geht er nahe an es heran. als der erste Wagen hält,...(das er geht an es heran klingt nicht gut. In ihm sitzt ein älteres Ehepaar. Die Frau auf dem Beifahrersitz schaut Tilo direkt in die Augen. Er tippt freundlich mit dem Finger an die Hutkrempe und lächelt. Sie lächelt zurück, stutzt und schüttelt entrüstet den Kopf.
Im nächsten Wagen sitzt eine junge Frau. Sie scheint Musik zu hören, klopft gleichmäßig mit der rechten Hand auf das Lenkrad und nimmt keinerlei Notiz von dem Mann mit Hut. Anders der etwa fünfjährige Junge der etwa fünfjährige Junge hingegen, hinten auf dem Kindersitz, zeigt Tilo gekonnt einen Vogel und streckt ihm die Zunge entgegen.Das nächste Fahrzeug gefällt Tilo außerordentlich. Es ist ein silbergrauer, ellenlanger Schlitten. , ein silbergrauer...Der Beifahrersitz ist leer, der Mann hinten, hat einen Aktenkoffer auf den Knien, darauf einige weiße Blätter. Er telefoniert, erschrickt, als Tilo mit dem Kopf näher kommt und macht herrisch mit dem Handy eine wegscheuchende Bewegung.
[b]Am folgenden Jeep [/b neben dem folgenden...tritt Tilo erschreckt zurück. Hinter der Scheibe blitzt das Weiße in den Augen eines aufgebrachten (unnötig)Rottweilers. Die Zunge hängt weit aus dem Maul. Der Hund bellt [s]tief, drohend.
Tilo zögert, bevor er an das nächste Gefährt dichter herantritt. Er kann nicht sofort erkennen, ob eine Frau oder ein Mann hinter dem Lenkrad sitzt. Das Auto ist vollgestopft mit Dingen des täglichen Gebrauchs. LebensTilo sieht Bettzeug, Putzeimer, einen Besenstiel, Kartons mit Cornflakes und Dosen mit Katzenfutter. Wieso liegen eigentlich immer Stehlampen oben auf.
Die Fahrerin reckt den Hals und sieht ihn über den Lampenschirm hinweg stirnrunzelnd an. Als sie bemerkt,  merkt, dass der Wagen vor ihr fährt, legt sie den Gang ein. Ohne auf den Kopf vor der Scheibe Rücksicht zu nehmen, düst sie davon.
Tilo schaut dem Heckteil hinterher, zieht die Schultern hoch und denkt. „Na ja, gelacht hat ja niemand. Aber es hat auch keiner in der Nase gebohrt.“




hallo Adelbo,

deine zweite Version kommt mir irgendwie konstruiert vor. Ich habe mir erlaubt, ein paar Vorschläge zu machen.

Vielleicht kannst du das ein oder andere ja übernehmen.

Liebe Grüße
Gold


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Beitrag13.01.2013 10:39

von gold
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Jetzt bin ich´s nochmal.

Hab die erste Version noch einmal durchgelesen. Sie gefällt mir vieiiiiel besser als deine zweite!!!

Sie ist kurz und prägnant und aus einem Guss. Die zweite- wie gesagt- wirkt auf mich konstruiert.

Bei der ersten hatte ich nur zwei Punkte zu "bekritteln", wie schon erwähnt.

So, liebe Adelbo, deine -vielleicht jetzige Verwirrung- kann ich dir leider nicht nehmen.

Liebe Grüße
Gold


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