18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Lyrik -> Werkstatt
Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Wasser-Elegie


 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Gast







Beitrag24.03.2012 19:40

von Gast
Antworten mit Zitat

Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
@EBass:
Es steht dir natürlich frei, zu sagen, dass dir ein Gedicht nicht gefällt. Aber warum so aggressiv? Ich wollte nicht über die Gründe schreiben, warum es so gekommen ist, wie es kam, weil das für dieses Gedicht unwichtig ist. Insofern macht es wenig, das zu kritisieren. Hier geht es um die Person und nicht um politische Kontexte. Wenn dir die Bilder, die ich mit ihr in Verbindung bringe, langweilig erscheinen, dann ist es halt so. Künstlich verbogen ist hier nichts.
Man kann doch alles in einem sachlichen Ton formulieren. Ich frage mich, was dein Problem damit ist.


Das Trauma Deiner Oma gehört zur Person Deiner Oma. Wenn Du schon den SS-Mann erwähnst und die Angst, die sie offenbar nie losgeworden ist, ist das Bild "unter die Haut stricken" im gewissen Sinn sogar frech: weil es die Angst, die zeitlebens vorhanden zu sein schien, in eine Marotte der Oma verwandelt, und nicht als das behandelt, was sie ist: die sehr existentiell erlebte Ohnmacht gegenüber dem Staat. Auch unabhängig davon gibt es keinen Grund, Greise mit Einkaufswagen über kaputten Asphalt fahren zu lassen, weil das nix mit der Oma zu tun hat. Diese Bilder sind weit hergeholt und wirken auf mich gestelzt.

Und inwiefern ich unsachlich gewesen bin, erschließt sich mir nicht. Ich hab mir Mühe gegeben, mein Urteil "geschwollenes Geschreibe" zu begründen. Ich empfinde Dein Gedicht als sehr unpersönlich, was Deine Oma angeht; aber sehr persönlich, wenn es um das kreieren von Bildern geht, die für sich stehen und sich wie ein Fremdkörper zu Deiner Oma verhalten.
Nach oben
Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag24.03.2012 19:43

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Das Bild des Greises ist ein offen angelegtes Symbol. Sinnlos ist es auch keinen Fall.
Egal, es ist deine Meinung, eine unter vielen. Wenn du beurteilen willst, wie persönlich ein Gedicht von mir über meine Oma ist, von mir aus. Ich will mich nicht rumärgern.

LG David


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag24.03.2012 23:18

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

EBaas hat Folgendes geschrieben:
Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
@EBass:
Es steht dir natürlich frei, zu sagen, dass dir ein Gedicht nicht gefällt. Aber warum so aggressiv? Ich wollte nicht über die Gründe schreiben, warum es so gekommen ist, wie es kam, weil das für dieses Gedicht unwichtig ist. Insofern macht es wenig, das zu kritisieren. Hier geht es um die Person und nicht um politische Kontexte. Wenn dir die Bilder, die ich mit ihr in Verbindung bringe, langweilig erscheinen, dann ist es halt so. Künstlich verbogen ist hier nichts.
Man kann doch alles in einem sachlichen Ton formulieren. Ich frage mich, was dein Problem damit ist.


Das Trauma Deiner Oma gehört zur Person Deiner Oma. Wenn Du schon den SS-Mann erwähnst und die Angst, die sie offenbar nie losgeworden ist, ist das Bild "unter die Haut stricken" im gewissen Sinn sogar frech: weil es die Angst, die zeitlebens vorhanden zu sein schien, in eine Marotte der Oma verwandelt, und nicht als das behandelt, was sie ist: die sehr existentiell erlebte Ohnmacht gegenüber dem Staat. Auch unabhängig davon gibt es keinen Grund, Greise mit Einkaufswagen über kaputten Asphalt fahren zu lassen, weil das nix mit der Oma zu tun hat. Diese Bilder sind weit hergeholt und wirken auf mich gestelzt.

Und inwiefern ich unsachlich gewesen bin, erschließt sich mir nicht. Ich hab mir Mühe gegeben, mein Urteil "geschwollenes Geschreibe" zu begründen. Ich empfinde Dein Gedicht als sehr unpersönlich, was Deine Oma angeht; aber sehr persönlich, wenn es um das kreieren von Bildern geht, die für sich stehen und sich wie ein Fremdkörper zu Deiner Oma verhalten.


Irgendjemand hat schon mal Jim-Knopf in ähnlicher Weise kritisiert, als er über seinen Opa geschrieben hat. Ich kann mich nun nicht erinnern, ob du das auch warst.

Mir geht es nun aber genauso hinsichtlich dessen, was du schreibst, wie dort: Du möchtest, dass Autoren so schreiben, wie du es dir vorstellst, dass man sollte, über seine Oma, über..., und verurteilst, was nicht dazu passt deiner Meinung nach.

Ich finde das ausgesprochen anmassend.

Wenn du keinen Zugang zu diesem Text findest, dann schreib nix dazu. Aber erzähle uns nicht, wie man über derartig persönliche Erfahrungen schreiben soll.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Gast







Beitrag25.03.2012 03:23

von Gast
Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Mir geht es nun aber genauso hinsichtlich dessen, was du schreibst, wie dort: Du möchtest, dass Autoren so schreiben, wie du es dir vorstellst, dass man sollte, über seine Oma, über..., und verurteilst, was nicht dazu passt deiner Meinung nach.

Ich finde das ausgesprochen anmassend.

Wenn du keinen Zugang zu diesem Text findest, dann schreib nix dazu. Aber erzähle uns nicht, wie man über derartig persönliche Erfahrungen schreiben soll.


Ich habe keine Vorstellung davon, wie andere schreiben sollen. Wie kommst Du darauf? Und: wenn ich ein Gedicht nicht gut finde, heißt das nicht, dass ich keinen Zugang zu ihm gefunden hätte. Das ist eine seltsame Logik. Willst Du damit sagen, dass man, hat man Zugang zu einem Gedicht, es automatisch gut findet?

Ich kritisiere, dass er, und nicht nur er, seine Bilder nicht aus der Geschichte gewinnt, die er erzählen will; diese Bilder nicht durch die Geschichte oder den Menschen, über den man schreiben oder dessen man schreibend gedenken möchte, vermittelt sind. Bei Jim Knopf war es ähnlich. Man gewinnt den Eindruck, dass es, und da Du Dich so vehement dafür einsetzt, euch gar nicht auf die Geschichten ankommt, sondern auf Bilder, Laute; dass ihr die Welt umgrabt, um neue Sprachschöpfungen zu kreieren, von denen ihr dann mächtig angerührt seid, und dass ihr diese Kreationen für Wirklichkeiten haltet, weil sie in euren Gedichten tatsächliche Argumente und Schicksale, je nachdem, worum es geht, ersetzen: Hauptsache originell und es klingt gut. Ich halte das für eine Form der ästhetischen Verblendung.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 2 von 2 Gehe zu Seite Zurück  1, 2

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Lyrik -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Werkstatt
küste ohne wasser
von Lyro
Lyro Werkstatt 2 02.04.2023 11:16 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Schmutziges Wasser
von Pheedor
Pheedor Einstand 6 22.06.2022 19:51 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Phantastisch!
Nasses Wasser
von MoL
MoL Phantastisch! 50 31.03.2022 20:00 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Vom Wasser des Wassers
von Mogmeier
Mogmeier Feedback 12 11.08.2021 23:47 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Ausschreibung beendet
Ausschreibung Anthologie „Fantastis...
von Bananenfischin
Bananenfischin Ausschreibung beendet 0 21.09.2020 19:13 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Rike

von EdgarAllanPoe

von nebenfluss

von Jocelyn

von Arminius

von Bananenfischin

von JGuy

von Schreibmaschine

von WhereIsGoth

von fancy

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!