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lotte Gänsefüßchen
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Beiträge: 22
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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07.12.2009 20:11
von Mardii
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Der "Richter und sein Henker" habe ich freiwillig gelesen, als meine Schwester es in der Schule hatte. Wir waren beide beeindruckt davon und haben darüber viel diskutiert. So ging es mir bei einigen Klassikern, wie George Orwells "1984" und "Brave New World" von Huxley.
Meine eigenen Pflichtlektüren habe ich teilweise zweimal gelesen. Ich erinnere mich noch gut an Brechts "Mutter Courage", das ich ohne zweimaliges Lesen nicht richtig verstanden hätte. Die meisten Sachen in Literatur habe ich sehr gerne gelesen, weil mir das Fach sehr viel Spass gemacht hat, neben der Kunst.
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sonya Gänsefüßchen
S Alter: 41 Beiträge: 42
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S 07.12.2009 20:20
von sonya
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...ein weites Feld...
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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07.12.2009 20:54
von femme-fatale233
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Richter und sein Henker war bei uns in der achten Klasse auch Pflichtlektüre.
Generell finde ich es eigentlich traurig, dass die meisten Schüler Bücher aus dem Deutschunterricht als "doof" empfinden und diesen Lektüren so ein negatives Image anhaftet.
Ich kann (fast) nur Positives berichten, weil ich in einer Klasse bin, die total Literatur und Sprachen-begeistert ist:
Bei uns wurde sowohl Faust I, also auch Der Richter und sein Henker sowie Die Physiker und Der Drachenläufer sehr gerne gelesen.
Weniger beliebt war hingegen Nathan der Weise.
Insofern kann ich das mit dem Image der "Untoten der Literatur" nicht wirklich unterschreiben.
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lotte Gänsefüßchen
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Beiträge: 22
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sonya Gänsefüßchen
S Alter: 41 Beiträge: 42
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lotte Gänsefüßchen
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Beiträge: 22
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caesar_andy Klammeraffe
C Alter: 42 Beiträge: 536
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C 07.12.2009 22:16
von caesar_andy
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Ich habe tatsächlich (fast) durchweg negative erfahrungen mit Schullektüren gemacht.
In der 11ten oder 12ten haben wir "Die unendliche Geschichte" gelesen, das war die einzig positive Ausnahme.
In allen anderen literatureinheiten kamen nur so komische Jugendbücher über innerfamiliären Beziehungen zwischen Papa, Mama, Oma, watt weiß ich an die reihe. Ich weiß heute nichteinmal mehr, wie die Bücher hießen, ich fand sie jedenfalls richtig öde.
In einer weiteren Literatureinheit die durchaus Potential gehabt hätte, ging es um eine Vergewaltigung. Unschöner Weise wurde diese Lektüre vorzeitig beendet, als eine Szene, in der die Protagonistin masturbierte die halbe Klasse dazu animiert hat, in schallendes Gelächter auszubrechen. Und das in der 10ten Klasse... hmm
Die Unendliche Geschichte gehört heute jedenfalls nach wie vor zu meinen Lieblingsbüchern Und die Anderen...nun, etwas das mich von der Thematik nicht an spricht, lese ich auch kein zweites mal mehr.
Jedenfalls wurde bei mir kein Buch durch die Schullektüre "gebranntmarkt", ganz im Gegenteil. Ein gutes Buch kann man durch die intensivere Beschäftigung sogar noch besser genießen, finde ich.
Nur ein ohnehin schon langweiliges Buch wird durch die Literatureinheit in der Shcule auch nicht besser.
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sonya Gänsefüßchen
S Alter: 41 Beiträge: 42
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Angst Scheinheiliger
A Alter: 34 Beiträge: 1571
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A 07.12.2009 22:37
von Angst
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Graahh, weg mit diesem Höllenbild!! Iphigenie auf Tauris war mein erster (und ich glaube sogar einziger) Albtraum in der Schule. Ansonsten war ich mit dem Lesestoff sehr zufrieden.
_________________ »Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48. |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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07.12.2009 22:38
von Mardii
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Ich kenne von meiner Schulzeit her noch die Unterscheidung zwischen Unterhaltungs- und Ernster Literatur. In diesem Rahmen habe ich auch mal einen Roman von Konsalik gelesen und darüber eine Klassenarbeit geschrieben. Große geistige Erhellung hat mir das nicht gebracht, obwohl das als so eine Art Abschreckungsunterricht gedacht war. Es hat aber niemanden davon abgehalten Konsalik und Heftchenromane zu lesen - im Gegenteil.
Mir wäre lieber gewesen ein paar Sachen, die andere im Unterricht gelesen haben durchzunehmen. Beliebt war eine Zeit lang "Leiden des jungen W." von Plenzdorf oder Salingers "Catcher in the Rye". Diese Bücher habe ich dann später in meiner Freizeit gelesen und sie haben mich sehr angesprochen.
Ich glaube, solche Literatur in der Schule zu lesen ist eine große Chance, weil die Möglichkeit zu intensivem Austausch besteht. Später hat man selten eine solche Situation, wo man mit Gleichaltrigen über Themen, die die Jugend angehen, sprechen kann.
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sonya Gänsefüßchen
S Alter: 41 Beiträge: 42
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Uenff Klammeraffe
Alter: 31 Beiträge: 952 Wohnort: Berlin
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08.12.2009 01:04
von Uenff
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Schullektüre ist für mich auch immer langweilig gewesen.
Aber deswegen, weil ich das Buch immer ausgelesen hatte, sobald es da war.
Und dann waren die Stunden in denen das ganze (sogar der simpelste Schmarrn) durchgekaut und durchgeredet wurde, für mich zäh wie Leder.
In der 3ten.: Richter und sein Henker
.....................4te: Löcher (auf Englisch)
...........................5te: Faust, Der arme Hartmut, und noch ein paar
..............................6te: Shakespeare, Shakesbeer, und Iphigenie
......................................7te: Faust II, Animal Farm, und Schillers sämtliche Werke (...leicht gekürzt)
Eigentlich hat mir alles ausnehmend gut gefallen, abgesehen von Holes. Da wusste ich nach 10 Seiten wie der Plot ausgeht.
_________________ --No offense--
Molon labe
Become the madness you want to see in the world.
After enlightenment, the laundry.
Freiheit liegt in der Zerstörung des Ichs. Hat halt Karl gesagt. |
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 44 Beiträge: 459
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S 08.12.2009 01:34
von Sun Wukong
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Lustig, da fällt mir ein, mich mal auf dem Reclam-Faust eines Tischnachbarn verewigt zu haben.
"Catcher in the Rye" hatte ich in der 12., hat mir sehr gut gefallen.
Und "Richter und sein Henker" auch in der 8. (nicht schon in der 3., was war das denn für ne Schule?), aber viel mitbekommen vom Tiefsinn und Humor hab ich recht wenig; "Physiker" in der 9. hat mir Dürrenmatt dann tatsächlich verleidet und in der 10. hat mich "Der Schüler Gerber" dann in ein tiefes Loch stürzen lassen; was für ein trostloses Buch.
Ich erinnere mich auch gut daran, wie manche Autoren im Schul-Kanon sofort als "schwierig, pädagogisch, wäh" abgestempelt wurden.
Deutschlehrer: "So, dieses Halbjahr ist Kafka/Shakespeare/Goethe/etc dran."
Klasse unisono: "Och nö, Kafka/Shakespeare/Goethe/etc"
Aber auf Rufmord können die ja zum Glück keinen mehr verklagen...
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lotte Gänsefüßchen
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Beiträge: 22
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Uenff Klammeraffe
Alter: 31 Beiträge: 952 Wohnort: Berlin
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08.12.2009 13:14
von Uenff
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Kealakekua hat Folgendes geschrieben: | Lustig, da fällt mir ein, mich mal auf dem Reclam-Faust eines Tischnachbarn verewigt zu haben.
"Catcher in the Rye" hatte ich in der 12., hat mir sehr gut gefallen.
Und "Richter und sein Henker" auch in der 8. (nicht schon in der 3., was war das denn für ne Schule?) |
Meine
Ne, da sind dem Österreicher in mir die Pferde durchgegangen.
Die Volks/Grundschule wird nicht hinzugezählt, wenn ich also 3te sage, meinte ich eure *nachrechne* 7te. ^^
Cheers,
Uenff
_________________ --No offense--
Molon labe
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deadzoneman Wortedrechsler
Alter: 35 Beiträge: 80
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08.12.2009 14:32
von deadzoneman
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Wat? Faust I in der 8. Klasse? Da war ich 14 und wie will man als 14jähriger die hundert Themenkomplexe im Faust verstehen und überhaupt erkennen?
Wir haben den in der 11. und 12. behandelt und stets für andere literarische Werke immer wieder herangezogen. Meine Tutorin war damals sehr traurig über die Abschaffung der 13.Klasse, da ihrer Ansicht nach, der menschliche Entwicklungssprung von der 12. auf die 13. ganz enorm war und erst dann tiefgreifende Diskussionen zuließ.
Wobei ich sagen muss, dass meine Tutorin das schon stark auf studienniveau betrieben hat und die Stoffbehandlung anderer Deutschkurse dagegen echt lachhaft war.
Sie hat auch gerne die Rahmenlehrpläne sehr frei interpretiert. Faust steht z.B. hier nicht auf dem Lehrplan und auch Literaten wie Arno Schmidt und James Joyce ebenso. Ihrer Ansicht nach musste man als Deutsch-Leistungskursler davon gehört haben, also wurden die eben mal mit eingebunden.
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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08.12.2009 14:38
von Eredor
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Nun, was soll ich sagen. Antigone und Iphigenie stinken, aber den Rest mag ich, sogar Nathan der Weise mochte ich.
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 44 Beiträge: 459
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S 08.12.2009 17:55
von Sun Wukong
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Uenff hat Folgendes geschrieben: | Ne, da sind dem Österreicher in mir die Pferde durchgegangen.
Die Volks/Grundschule wird nicht hinzugezählt, wenn ich also 3te sage, meinte ich eure *nachrechne* 7te. ^^ | Ah ja, dankeschön! Eigentlich eine Schande, dass ich über Österreich so wenig weiß, obwohl ein Teil der Familie von dort kommt. Unser Mittelstufe-Deutschlehrer hat zwar auch gern Experimente gemacht und uns manchen Schulstoff schon ein Jahr früher verpasst, aber Dürrenmatt mit 9 Jahren wär wohl nur für die wenigsten ein erhellendes Erlebnis. Aber wenn es Mathe-Genies gibt, gibts doch sicherlich auch Literatur-Genies.
Grüße, Kealakekua.
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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08.12.2009 18:29
von EdgarAllanPoe
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Schullektüren gefallen mir in der Regel, außer vielleicht "Oma" von Peter Härtling, das fand ich einfach nur grausam. "Andorra" von Max Frisch fand ich sehr gut (auch wenn die Diskussionen dazu manchmal langweilig waren), aber am liebsten bisher mochte ich "Unterm Rad" von Hermann Hesse. Da sah ich die Personen so richtig schön vor meinem inneren Auge agieren.
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Locard Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 696 Wohnort: Münster
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08.12.2009 18:52 Re: Schullektüre oder "Was will der Autor damit sagen?& von Locard
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lotte hat Folgendes geschrieben: | Es gibt offensichtlich Bücher, die unverdienter Weise zur Schullektüre abkommandiert werden und in gewisser Weise das Dasein von Untoten führen
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Hab nur wenig Zeit, da ich zu meinem Literatur-Seminar muss. Nur so viel: abkommandiert wird da nichts. Die Werke liegen einem Literatur-Kanon zu Grunde und werden als so wichtig erachtet, dass man sich dazu entschieden hat, dass der gebildete Mensch sie gelesen haben sollte. Nur weil es eine Schullektüre ist, heißt das nicht, dass sie als schlecht erachtet werden. Ganz im Gegenteil.
_________________ "Komm, essen wir Opa!" - Pro Satzzeichen, denn sie retten Leben |
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Angst Scheinheiliger
A Alter: 34 Beiträge: 1571
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A 08.12.2009 18:56 Re: Schullektüre oder "Was will der Autor damit sagen?& von Angst
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Locard hat Folgendes geschrieben: | Hab nur wenig Zeit, da ich zu meinem Literatur-Seminar muss. Nur so viel: abkommandiert wird da nichts. Die Werke liegen einem Literatur-Kanon zu Grunde und werden als so wichtig erachtet, dass man sich dazu entschieden hat, dass der gebildete Mensch sie gelesen haben sollte. Nur weil es eine Schullektüre ist, heißt das nicht, dass sie als schlecht erachtet werden. Ganz im Gegenteil. |
Natürlich befindet man sie nicht für schlecht. Lotte spielt nur darauf an, dass die kanonischen Werke, weil sie in der Schule behandelt werden, zu unrecht als "doofe, langweilige Pflichtlektüre" abgetan werden. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht – war in meiner Klasse eine von drei, die sich tatsächlich für die behandelte Literatur interessiert haben.
Liebe Grüsse,
Scheinheilige
_________________ »Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48. |
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