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Autor |
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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31.08.2009 02:58 Der Dämon von Taugenichts
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Der Dämon
Der Mensch
ist ein Projektor,
ein Kaleidoskop.
Er nimmt auf,
verändert, spiegelt
und schafft
dadurch
die Welt.
Schmerz geht hinnein
und wird zu Erfahrung,
Glück geht hinnein
und wird zu Hass.
Es ist nicht seine Schuld,
dass er alles verändert,
er nimmt nur auf
und macht es neu.
Es geht Leben hinnein
und Krieg wird daraus,
es geht die Welt hinnein
und heraus
kommt ein Mensch.
Und dieser Mensch singt:
Das Leben setzt sich fort,
sagen sie alle,
aber was, wenn ich das nicht will,
das weiß niemand.
Das Leben geht weiter,
das sagen sie mir,
aber was, wenn ich das
gar nicht will.
Das Leben endet nie,
aber Gott fragt nicht,
ob der Mensch,
das auch so will.
Und unter dem Mond,
der wie der Tod
in den Himmel schneidet,
schälen sich die Sterne
und trennen den weißen
Knochen vom Fleisch
der Sonne-
Und unter dem Himmel,
der wie ein Kasten
die Dinge umschliesst,
gehen Menschen
und trennen das Sein,
von dem
was nicht ist.
Weitere Werke von Taugenichts:
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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31.08.2009 14:55
von MosesBob
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Hallo Traumichnich!
Vier Dinge:
1. Die Gedanken, die in diesem Gedicht formuliert werden, erinnern mich entfernt an Henry Miller. Dieses Nachdenkliche mit dem gesellschaftskritischen Kinnhaken Richtung Mensch ... gefällt mir gut.
2. Wie schreibst du eigentlich "hinein"!? Dafür zwanzig Liegestütze, anschließend Duschen gehen.
3. Die letzte Strophe finde ich im Endspurt zu gewollt. Der Himmelkasten gefällt mir noch gut, weil es eine ungewöhnliche aber irgendwie zutreffende, zumindest aber nachvollziehbare Metapher ist. Als dann aber so ein großes Wort wie das Sein Einzug in dein Gedicht hält, ist das wie ein hässlicher Schminkfleck auf einem natürlich schönen Gesicht.
4. Gerne gelesen.
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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31.08.2009 19:18
von Jocelyn
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MosesBob hat Folgendes geschrieben: |
2. Wie schreibst du eigentlich "hinein"!? Dafür zwanzig Liegestütze, anschließend Duschen gehen.
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Vielleicht Absicht?
hin und nein?
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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31.08.2009 19:19
von Taugenichts
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Hey, danke.
Ja, fürs hinein gehören mir ordentlich die Ohren langgezogen ^^
Das Sein ist aber eigentlich notwendig, soll das Gedicht doch von den Fragen handeln:
Wodurch wird die Welt (das Sein)?
--->durch uns
Wird die Welt durch uns gut?
--->eher nein
Wollen wir also die Welt machen?
...
lg
edit
@Cecilia
Schöner Gedanke, aber leider nein. Bloße Dummheit ^^
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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