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Supermarktkassen


 
 
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mantodea paradoxa
Gast






Beitrag06.04.2009 00:49
Supermarktkassen
von mantodea paradoxa
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Ich mag es persönlich sehr und nun möchte ich gerne wissen, was andere Menschen davon halten, die sich auch dem Schreiben widmen.
Ich hoffe ich hab alles richtig gemacht und bei den Regeln nichts vergessen.

Supermarktkassen sind eine interessante Sache.
Wenn man sich erst mal durch die Massen von Konsumgütern gewühlt hat und außer das, was man eigentlich wollte, noch Unmengen mehr mit sich trägt, dann wird es richtig interessant, denn dann kommt die Kasse.
Ich also rein in den Discounter, der eigentlich keiner ist und Lebensmittel liebt und ab durch die Regale. Vorsicht vor unkoordiniert gehenden Menschen und Frauen mit Kinderwagen, denen gehört die Welt, die Straße und überhaupt jedes Stück begehbarer Boden. Der Obststand steht einsam und verlassen in weiter Flur, fehlt nur noch wirbelnder Sand und eine Wild-West-Buschkutsche um das traurige Bild vollkommen zu machen.
Schimmliges Obst in jedem Pack inklusive, garantiert. Sollte man mal auf ein Plakat schreiben, dann ärgert man sich im Nachhinein nicht so.
Das Objekt meiner Begierde ist nun ein Päckchen Physalis und eine Schale Kiwis. Fertig. Nun den kürzesten Weg zur Kasse finden. Gar nicht mal so einfach. Nein, keine Frau mit Kinderwagen, ein Mann. Großartig, auf fröhliches Lächeln reagiert er nicht, genau so wenig auf ungeduldiges hin und her Tappen. Auf mein freundlichstes „Verzeihung, dürfte ich bitte vorbei?!“ verzieht Daddy die stark konzentrierte Miene zu einer genervten Grimasse, wie kann ich es wagen, wo er doch die Wassersorten studiert wie andere Menschen die Prager National Galerie. Aber wir sind ja nicht so, zwei Millimeter Platz macht er mir dann doch und er grunzt empört, als ich rüpelhaft den Wagen berühre als ich mich durch den Spalt quetsche der für ein Supermodel in Größe NixS schon ein Problem dargestellt hätte. Schnell noch eine Packung Hülsen gegriffen, die ich besorgen sollte und hin zur Kasse. Ab hier wirds spannend, welche nimmt man sich nun. Kasse Nummer 1 die mit vielen Leuten und gemischtgefüllten Einkaufswagen, oder Kasse Nummer 4, die dazwischen sind aus Prinzip immer leer, die mit den wenig Leuten und dem Mammut, das die Einkäufe trägt. Da ich eh an Kasse eins stehe, bleibe ich einfach. Jetzt wirds schön. Ganz vorne sieht man den Bilderbuchschüler Jahrgang 1993/94. Es ist geschätzt 15:30Uhr und auf dem Band stehen ein Sechserpack Bier, zwei Tüten Chips und zwei Schachteln Zigaretten. Ulkig. Die Kassiererin, hoch toupiert, schlecht geschminkt, mechanisch lächelnd, setzt die „Sind-wir-schon-Achtzehn-Miene“ auf und holt tief Luft um die am meisten gefürchtete Frage aller Acht- und Neunklässler zu stellen. In dem Moment spüre ich etwas schnell an mir vorbei huschen. Noch so einer, aber sichtbar älter. Wie clever. Er hat eine Flasche sauren Apfel im Schlepptau, den Personalausweis schon gezückt und stimmt augenblicklich in das Lächeln seines minderjährigen Kumpels ein. Die Kassiererin atmet ergeben wieder aus und zieht die Waren über die Registrierkasse. So gefesselt vom Schauspiel hab ich beinahe vergessen mir Kandidat 2 anzuschauen. Männlich, so Anfang vierzig. Er Kauft eine Flasche Sekt, Spargel, Edelpilze und allerlei andere Zutaten für ein schmackhaftes Abendessen. Im Korb hat er aber noch sechs Dosen Bier, man gönnt sich ja sonst nichts. In diesem Moment fällt mir auf, das er sogar einen Typischen Fernsehkochschnurbart hat und ich muss lachen. Irgendwas tritt mich. Kinder. Schlagartig setzt sich meine Laune auf: schlachten. Der Bengel hangelt sich an der Absperrung entlang, tritt mit dabei gefühlte fünfzig Mal gegen das Bein und hangelt sich wieder zurück. Der Vater, sichtlich überfordert, ramscht das Band mit Fertigfraß zu und merkt davon gar nichts. Bei all diesen Liebevoll servierten Mahlzeiten die dieser zirka 5 jährige bekommt wundert mich sein Bewegungstrieb überhaupt nicht. Zu irgendwas muss der Zucker ja gut sein. Der Wahrentrennstab, welch wunderbares Wort, an meinem Ellenbogen reist mich aus der Konzentration, das Balg hat doch glatt alle meine Sachen für sich beansprucht und sie zwischen die geschmissen, die sein Vater noch aus dem Wagen hievt. Vater guckt verzweifelt, sagt nix, räumt das Zeug zurück, versucht entschuldigend zu lächeln und sieht dabei aus wie nach einem Säureanschlag, armer Kerl. Das Band wird immer kürzer und ich bin an der Reihe.
Kiwis, Physalis… Hülsen? „Sind wir achtzehn?“ Himmel. „Nein, ich bin neunzehn. Gutes alter.“ „Haben sie einen Ausweis dabei?“ „Nein, leider nicht!“
“Dann kann ich ihnen die leider nicht verkaufen.“ „Ich wusste gar nicht, das Papier jetzt auch unter Tabakwaren fällt, wenn das so ist, passen sie auf die Malblöcke auf, heiße Wahre.“
Zwei zu stark geschminkte Augen blicken mich fassungslos an, ich höre die Zahnräder richtig klicken. „Also?“ frage ich ruhig: „Verkaufen sie mir die nun, oder soll ich mir nen Malblock holen, dann dreht meine Mutter eben selber!“
Ein drittes Piep ertönt. Ich zahle, wünsche einen schönen Tag und lächle freundlich.

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Gast







Beitrag07.04.2009 10:15

von Gast
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Hallo Mantodea Paradoca,

mit deiner Schreibe stimmt es weit gehend. Nicht so gut ist deine Geschichte. Zwar hattest du scheinbar den guten Vorsatz (eine alltägliche Geschichte zu erzählen) aber leider hast du sie auch alltäglich und wenig spannend erzählt. Ein Junge der Alkohol kauft, ein Mann um die Vierzig, der Sekt und Leckereien kauft und ein Vater, der Fertigmenüse kauft, von denen du zu wissen glaubst, dass er all das dem Kind zu führt.
Du ziehst lediglich voreilige Schlüsse, die sich wie zynische Vorurteile lesen.
Das Ziel wäre, eine alltägliche Geschichte spannend oder witzig zu erzählen. Letzteres hat leider nicht funktioniert. Wie gesagt, die "Schreibe" kann funktionieren. Inhaltlich und stilistisch war’s leider nicht so gelungen.


Grüße

Bobbi
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Ahriman
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 89
Beiträge: 705
Wohnort: 89250 Senden


Beitrag07.04.2009 11:09

von Ahriman
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Von wegen. Die Geschichte ist gut!
Einige Rechtschreibungsfehler wären zu korrigieren.
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Michael
Geschlecht:männlichAnti-Lyriker


Beiträge: 734



Beitrag07.04.2009 12:32

von Michael
Antworten mit Zitat

Hallo mantodea paradoxa,

stelle dir deine Geschichte wie einen schneebedeckten Weg vor, den du räumen willst. Du schippst den ganzen Schnee weg, aber darunter bleibt es trotzdem rutschig.

Was ich damit meine, ist dass du eine Geschichte geschrieben hast, die sich zwar relativ witzig anhört, aber trotzdem mit einer fehlenden Pointe abschließt. Ich als Leser brauche den "Kick", den "Schenkelklopfer". Verstehst du, was ich meine?

Also überarbeite deine Geschichte und baue eine fundierte Pointe ein, die den Leser laut lachen lässt. Schließlich ist es ja keine nachdenkliche oder traurige Geschichte, sondern soll eine witzige sein.

Also hol das Streusalz und verteile es auf dem (noch) rutschigen Gehweg.

Zu deiner Schreibe:

Gegen Mitte bis zum Ende hin gefällt mir dein lockerer und flüssiger Schreibstil. Am Anfang hast du einige Formfehler gemacht, die das ganze etwas holprig lesen lässt. Ich mache mal ein paar Beispiele:




Zitat:
Ich also rein in den Discounter, der eigentlich keiner ist und Lebensmittel liebt und ab durch die Regale.


Sehr holprig. Ich verstehe den Satz formell gesehen absolut nicht. Vielleicht solltest du das fettgedruckte streichen.

Zitat:
Nein, keine Frau mit Kinderwagen, ein Mann.


Der kleine Nebensatz (ein Mann) passt gar nicht. Hier würde ich ein Bindewort nehmen.

Nein, keine Frau mit Kinderwagen, sondern ein Mann.


Zitat:
Auf mein freundlichstes „Verzeihung, dürfte ich bitte vorbei?!“ verzieht Daddy die stark konzentrierte Miene zu einer genervten Grimasse, wie kann ich es wagen, wo er doch die Wassersorten studiert wie andere Menschen die Prager National Galerie.


Sehr schön geschrieben. Aber hier würde ich zwei Sätze daraus machen.

Auf mein freundlichstes „Verzeihung, dürfte ich bitte vorbei?!“ verzieht Daddy die stark konzentrierte Miene zu einer genervten Grimasse. Wie kann ich es wagen, wo er doch die Wassersorten studiert wie andere Menschen die Prager National Galerie.

So, das war es auch schon weitestgehend. Diese kleine Geschichte hat Potential, aber du musst sie unbedingt noch ein wenig überarbeiten.

Also, streue das Salz!

Gruß
Michael
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Gast







Beitrag07.04.2009 13:26

von Gast
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Ahriman hat Folgendes geschrieben:
Von wegen. Die Geschichte ist gut!
Einige Rechtschreibungsfehler wären zu korrigieren.


Von "gut" war keine Rede, sondern lediglich von der Schreibe, und das sie funktionieren kann. Was die Grammatik angeht, steht sie an dritter Stelle und kann am ehesten korrigiert werden. im Vordergrund steht (zumindest bei mir)  Inhalt und Umsetzung. Alles auf einmal korrigieren funktioniert selten.

Grüße

Bobbi
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mantodea paradoxa
Gast






Beitrag07.04.2009 15:11

von mantodea paradoxa
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Danke an euch alle und danke das ihr euch die Mühe gemacht habt, euch Gedanken darüber zu machen.
Erst einmal Bobbi, ich freu mich ja, dass du versuchst mir Tipps zu geben, aber erstmal ist es ja wohl Ahrimans sache, ober die geschichte Gut finded oder nicht. Oder sehe ich das falsch?
Und ich frage mich woher du weist was mein Ziel war, wie diese Geschichte wirken soll. Das einzige Vorurteil, was ich zugestehe, liegt bei dem Mann mit dem Kind, es ist kein Vorurteil, dass 16 Jährige sich ihren Alkohol von älterne kaufen lassen und das um die Nchmittagszeit, immerhin war es ja so. Und nur weil ich beobachte, dass ein älterer Mann, der ähnlichkeit mit mehreren TV Köchen hat gut einkauft, ist doch auch keines, oder?! Ich sehe hir zumindest keines. Vllt warst du ein wenig voreilig viel nütrliche Kritik hab ich hier nicht gefunden. Aber danke für deine Mühe.

Dann allgemein zu der Rechtschreibung, da habt ihr Recht, da stürz ich michnochmal drauf.

An Micheal: Du hast Recht, da schraub ich nochmal dran rum. Das mit dem "und Lebensmittel liebt ist" eine Anspielung auf den Supermarkt selbst. Ein Solgan eben.
Auch dir danke für deine Mühe ich werd es mir zu Herzen nehmen.

smile
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Michael
Geschlecht:männlichAnti-Lyriker


Beiträge: 734



Beitrag07.04.2009 15:45

von Michael
Antworten mit Zitat

Hi mantodea paradoxa

Danke für die Info.

Ich also rein in den Discounter, der eigentlich keiner ist und Lebensmittel liebt und ab durch die Regale.

Ich schreibe ihn mal um für dich.

Ich also rein in den Discounter, der eigentlich keiner ist, aber laut Slogan "Lebensmittel liebt", und ab durch die Regale.

Mit der Unterteilung kann der Leser sich ein Bild machen. Dass es ein Sloganspruch ist, erkennt man ansonsten nämlich nicht. Außerdem habe ich gleichzeitig ein "und" weggestrichen, was sich dann besser anhört.
Vielleicht möchtest du den Satz so übernehmen.

Gruß
Michael
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Gast







Beitrag07.04.2009 16:58

von Gast
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Und ich frage mich woher du weist was mein Ziel war, wie diese Geschichte wirken soll. Das einzige Vorurteil, was ich zugestehe, liegt bei dem Mann mit dem Kind, es ist kein Vorurteil, dass 16 Jährige sich ihren Alkohol von älterne kaufen lassen und das um die Nchmittagszeit, immerhin war es ja so. Und nur weil ich beobachte, dass ein älterer Mann, der ähnlichkeit mit mehreren TV Köchen hat gut einkauft, ist doch auch keines, oder?! Ich sehe hir zumindest keines. Vllt warst du ein wenig voreilig viel nütrliche Kritik hab ich hier nicht gefunden. Aber danke für deine Mühe.

Es gibt auch vielfältige Gründe warum Jugendliche Alkohol kaufen. Einer davon wäre, dass sie von den Eltern genötigt werden deren Konsumbedarf herbei zu schaffen. Und darunter gibt es Jugendliche, die es nicht riskieren dürfren mit leeren Händen zurück zu kehren. Dies mals als Beispiel. Was die Fertigprodukte angeht, hab ich diese über lange Zeit für eine Gehbehinderte Oma besorgt. Wer mich gesehen hätte, könnte leicht dem Irrtum verfallen; ich wolle die alle essen.

Wichtig ist, dass DU  in der Geschichte die Schlüsse ziehst und die Leser nicht die Gelegenheit bekommen dies selbst zu tun. Auf diesem Wege wird eine Geschichte zum Bericht, im Stile von Nachbarschaftsklatsch.

Grüße
Bobbi
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag07.04.2009 17:09

von Hoody
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Zitat:
Einer davon wäre, dass sie von den Eltern genötigt werden deren Konsumbedarf herbei zu schaffen. Und darunter gibt es Jugendliche, die es nicht riskieren dürfren mit leeren Händen zurück zu kehren

Ist ja heutzutage eher ein seltener Fall.


lg Hubi


_________________
Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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mantodea paradoxa
Gast






Beitrag07.04.2009 19:15

von mantodea paradoxa
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Zitat:
Wichtig ist, dass DU in der Geschichte die Schlüsse ziehst und die Leser nicht die Gelegenheit bekommen dies selbst zu tun. Auf diesem Wege wird eine Geschichte zum Bericht, im Stile von Nachbarschaftsklatsch.


Ganz ehrlich, vor meinem Küchenfenster und gleichzeitig vor dem Küchenfenster von mindestens hundert anderen Menschen, sitzen jeden tag zu Schulschluss ungefähr 10 - 15 Jugendliche, die unter 18 sind und kippen sich hochprozentiges in den Kopf. Ich weiß nicht wie es klingen würde, wenn ich für jeden möglichen Fall einen passenden Satz einfüge. Man kann eben nur aus seinen Erfahrungen raus handeln und ich glaube man erkennt durchaus den unterschied zwischen einem gepeinigtem gegängeltem Jungendlichen und zwischen denen die es gar nciht erwarten können bis 18 uhr dicht zu sein.
Nur weil du das nicht kennst, heist es nicht, dass es nicht so ist.
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

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Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag07.04.2009 21:30

von Jocelyn
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Zitat:
Und ich frage mich woher du weist was mein Ziel war, wie diese Geschichte wirken soll.


Bitte, bitte, klär uns doch mal auf, was deine Ziel nun ist. Mir jedenfalls würde das sehr weiterhelfen.

So kann ich leider auch nur einen Text lesen, der irgendwie "etwas nörgelnd" die Zustände im Supermarkt beschreibt.

Was bringt das, was wolltest du damit? Sozialkritik? Na dann schreib es doch als Glosse (=satirischer oder polemischer, journalistischer Meinungsbeitrag in einer Zeitung oder Zeitschrift.
So nach dem Motto: Wir wollen endlich eine saubere öffentliche Toilette auf dem Marktplatz, her mit unserem Recht!)

Irgendwie erinnert mich dein Text an Leserbriefe, die solche Missstände beschreiben, welche doch eigentlich keine sind.  Ich will dich aber damit nicht beleidigen, bitte denk das nicht. Aber wenn ich in einem Supermarkt nicht weiterkomme, dann mach ich einfach deutlich meinen Mund auf. Aber vielleicht brauche ich nur dein Intention, wie oben gesagt.

Mit der Sprache, das wurde ja schon gesagt. Schließe mich deutlich an.

Caecilia


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If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Gabi
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Beitrag07.04.2009 22:14

von Gabi
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Hallo mantodea paradoxa!

Ich finde es ansatzweise lustig, doch habe vergeblich auf etwas Besonderes gewartet. Alles ist so normal, wie man es eben tagtäglich im Supermarkt erlebt. Warum nichts außergewöhnliches? Der Typ mit den Luxusartikeln muss doch nicht ausgerechnet wie ein Fernsehkoch aussehen. Könnte doch auch der Streetworker sein, auf dessen Rücken sich eine Laufmasche durch den schlammgrünen Wollpullover bahnt. Hier fallen einem doch die tollsten Geschichten ein. Und ein Konflikt mit den Teenies ergibt sich ganz von selbst.

Zitat:
Ich also rein in den Discounter, der eigentlich keiner ist und Lebensmittel liebt und ab durch die Regale.


Also ich hab den Satz sofort verstanden.  hmm

Jedoch finde ich die Aussage "mit dem Discounter, der eigentlich keiner ist", überflüssig.

Entweder ist es ein Discounter, oder keiner. Das Wort "eigentlich" passt besser, wenn man "obwohl, doch oder aber" mit benutzt. Ergibt hier aber auch keinen Sinn.

Schreib doch einfach:
Ich bevorzuge natürlich den Supermarkt, in dem die Mitarbeiter "die Lebensmittel lieben".

L.G.
Gabi


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Boudicca
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 266



Beitrag07.04.2009 23:59

von Boudicca
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DER Supermarkt, der "Lebensmittel" liebt und auf den du hier offensichtlich anspielst, ist auch gar kein Discounter - will auch gar keiner sein (und kann er gar nicht, so teuer wie er ist)
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Beitrag08.04.2009 11:30

von Gast
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mantodea paradoxa

Zitat:
Ganz ehrlich, vor meinem Küchenfenster und gleichzeitig vor dem Küchenfenster von mindestens hundert anderen Menschen, sitzen jeden tag zu Schulschluss ungefähr 10 - 15 Jugendliche, die unter 18 sind und kippen sich hochprozentiges in den Kopf.


OK, und weil die es tun, ist es auch von allen anderen zu erwarten. Sieht man schon an ihrem Äuseren. Das ist deine Aussage. Ist das ein Vorurteil oder nicht? Überigens fallen diese Jugendlichen nicht vom Himmel.

Zitat:
Ich weiß nicht wie es klingen würde, wenn ich für jeden möglichen Fall einen passenden Satz einfüge.


Dann versuche es doch einfach mal. Das ist doch Sinn und Zweck der Schriftstellerei. Hirnschmalz ohne Ende aufzuwenden.

Zitat:
Man kann eben nur aus seinen Erfahrungen raus handeln und ich glaube man erkennt durchaus den unterschied zwischen einem gepeinigtem gegängeltem Jungendlichen und zwischen denen die es gar nciht erwarten können bis 18 uhr dicht zu sein.


Wirklich? Die gepeinigten und gegängelten Jugendlichen werden nicht selten zu den schlimmsten Schlägern, sobald sie das Elternhaus verlassen haben. Das kompensiert das Leid offenbar. Ist allerdings auch nur eine Möglichkeit.

Zitat:
Nur weil du das nicht kennst, heist es nicht, dass es nicht so ist.


Und hier haben wir einen schlagenden Beweis für deine Neigung zu Vorurteilen. Woher glaubst du zu wissen wie ich aufgewachsen bin und wo ich lebe? Anhand meiner Zeilen? Sie entsprangen nicht meiner persönlichen Erfahrung, sondern dem schriftstellerischem Handwerk.

Der Autor liefert möglichst unaufdringlich eine Welt und die Akteure darin und überlässt es der Leserschaft sich ein Bild zu machen. Der Autor drängt keine Schlussfolgerungen auf, sondern bietet der Leserschaft einen möglichst großzügigen Raum für eigene Interpretationen.

Ich kann gern einen schmutzig gekleideten Jugendlichen erwähnen, der Alkolhol kauft, verliere aber kein Wort darüber was der damit vor hat. Erstens kann ich das nicht sicher wissen, zweitens kann der Leser es sich selbst zusammen spinnen.

In deiner Geschichte drängst du zu viele Schlussfolgerung auf und deshalb kommt sie rüber wie das nervige Gebrabbel sabbeliger Nachbarn, die gern in die Fenster anderer schauen, und keine Ahnung haben was der eigene Sprößling gerade macht.

Damit das klar ist. Damit habe ich dich nicht als solche abgestempelt. Mein Zeilen beziehen sich auschließlich auf die gelieferten Zeilen. Das ein Supermarktbesuch ganz anders ablaufen kann, wirst du erkennen, wenn du den Beitrag "Supermarktanimositäten" von Maria gelesen hast. Also lassen wir's dabei und merke, der Leser braucht Freiraum, um das Kopfkino zu starten, sich also sein eigenes Bild zu machen.

Grüße

Bobbi
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mantodea paradoxa
Gast






Beitrag09.04.2009 17:47

von mantodea paradoxa
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Ich wollte nur eine ganz simple Beobachtung schreiben, so einen Gedankenfluss, den man manchmal hat, wenn man irgendwo ist. Hier ist es z.B. so, dass ich nicht so gerne dort einkaufe. Hätte ich irgendwie deutlicher einbringen müssen.
Boudicca: Der Supermakrt in meiner kleinen Stadt ist irgendwie eine Art privatbesizt (kenn mich da nicht ganz so aus) und preist sich selber als Discounter an. Daher kam das, aber das ist natürlich doof, das konnte ja keiner wissen. Hatte die geschichte auch Ursprünglich nur Menschen von hier lesen lassen, das hat mich wohl dazu verleitet so dinge einzubauen, die Mman versteht, wenn man von hier kommt. Das ist natürlich irgendwie schlecht, für die Allgemeinheit. Daran werd ich wohl arbeiten müssen.
Gabi: genau darum ist es so normal. Ich wollte einfach Gedankengänge festhalten, ich finde so etwas einfach wahnsinnig spannend und interessant. Wie man Gedankengänge macht, verknüpft usw wenn man normal unterwegs ist.
Zitat:
Großartig, auf fröhliches Lächeln reagiert er nicht, genau so wenig auf ungeduldiges hin und her Tappen. Auf mein freundlichstes „Verzeihung, dürfte ich bitte vorbei?!“
Da hat man den Mund doch deutlich aufgemacht. Keine Kritik, lediglich Beobachtungen.
Bobbi: Irgendwie ulkig, dass du so von Vorurteilen sprichst und gleichzeitig auch mit ihnen umher schmeist. Wenn ich da vllt einen wunden Punkt getroffen habe, dann lass das nicht an mir aus, ich kann da nichts dafür. Dann möchte ich dich gerne Fragen, woher du behaupten willst zu glauben, dass ich eine Neigung zu Vorurteilen habe?! Du kennst mich genau so wenig, also solltest du nicht so persönlich werden, deine Aussage klang einfach danach, als würde es in deiner gegend nicht so sein.
Hier ist es einfach die traurige Wahrheit, dass 15 Jährige sich ins Koma saufen, ob sie nun Probleme zu Hause haben, oder nicht. Und ich habe nicht im geringsten angedeutet, das ich dies veruteilen würde. Es steht nebenbei bemerkt auch NIRGENDWO, dass die das für sich kaufen. Oder? Komisch wie undeutlich du offenbar gelesen hast. Wo war denn da das Vorurteil im Text? Stand da irgendwo, hoho die besaufen sich gleich?
Das Einzige wo ich dir jedenfalls Recht gebe, ist die Situation mit dem Vater und dem Kind, man kann sicherlich nicht wissen, dass das Kind nur dieses Essen bekommt, nur mir kann keiner erzählen, dass er sich nicht in irgendwelchen Situationen in denen er etwas genervt ist (was hier der Fall war, wegen der Tritte) mal solche Sachen denkt. Ich habe diesen Mann ja nun nicht als Rabenvater abgestempelt. Kann ich auch nirgendwoe entdecken. [/quote]
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Gast







Beitrag09.04.2009 20:19

von Gast
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Hallo mantodea paradoxa,

es macht überhaupt keinen Sinn das noch weiter auszubreiten. Einzig für dich beachtenswerter Punkt ist: Wenn du für andere schreibst, dann interpretiere nicht, sondern erzähle. Interpretieren, Schlüsse ziehen, Bilderaufbauen, all das soll der Leser selbst machen.

Grüße

Bobbi
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Pünktchen
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Beiträge: 195

Ei 9


Beitrag09.04.2009 22:04

von Pünktchen
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Hayhay,

Ich kann mir grade aus Zeitgründen die anderen Kommentare nicht durchlesen, deshalb tut es mir leid, wenn ich estwas wiederhole, was schon genannt würde  Smile

Mir persönlich hat der Text sehr gut gefallen, habe teilweise gut gelacht.
(z.B. bei "Kinder. Schlagartig setzt sich meine Laune auf: schlachten.")

Einige Sätze sind vielleicht etwas lang geworden, musste häufiger etwas mehrmals lesen, dass passiert mir in meinen Texten aber auch oft.

Alles in Allem: Ich find deinen Text echt gut und hab ihn gerne gelesen...
Muss ihn später noch ner Freundin vorlesen, die guckt schon ganz komisch, weil ich scheinbar ohne Grund zu lachen angefangen hab  Very Happy

Liebe Grüße
Pünktchen


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Gabi
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Beitrag09.04.2009 22:45

von Gabi
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Zitat:
Gabi: genau darum ist es so normal. Ich wollte einfach Gedankengänge festhalten, ich finde so etwas einfach wahnsinnig spannend und interessant. Wie man Gedankengänge macht, verknüpft usw wenn man normal unterwegs ist. Zitat:
Großartig, auf fröhliches Lächeln reagiert er nicht, genau so wenig auf ungeduldiges hin und her Tappen. Auf mein freundlichstes „Verzeihung, dürfte ich bitte vorbei?!“


Warum soll das Normale spannend sein? Erleb ich doch jede Woche beim Einkaufen. Spannend wird es nur für dich, und zwar, wenn du die Leute als Figuren in deine Geschichten einbauen kannst. Verstehst du, was ich meine? Du musst an den Leser denken. Wen interessieren die normalen Gegebenheiten im Supermarkt, wenn man sie selbst andauernd erlebt?
Doch wenn beim Einkaufen etwas passiert, worüber man sich den ganzen Abend noch unterhalten kann, was man weiter erzählt, dann hat man etwas nicht Alltägliches erlebt. Das bleibt hängen, daran erinnert man sich gerne und oft. Und letztendlich will ich das als Leser auch. Gut ist es, etwas einzubauen, womit der Leser sich indentifizieren kann. Aber irgendwann muss was passieren, womit ich nicht gerechnet habe.

L.G.
Gabi


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mantodea paradoxa
Gast






Beitrag11.04.2009 01:09

von mantodea paradoxa
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Ich fände es ziehmlich traurig, wenn normales nicht spannend sein könnte, dann würde ich wohl an langeweile zu grunde gehen.
Außerderm sagte ich bereits, dass ich die Gedankengänge belichten wollte.
Nicht das komplette Geschehen an sich.
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femme-fatale233
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Beiträge: 1913
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Das Bronzene Pfand


Beitrag11.04.2009 08:30

von femme-fatale233
Antworten mit Zitat

mantodea paradoxa hat Folgendes geschrieben:
Ich fände es ziehmlich traurig, wenn normales nicht spannend sein könnte, dann würde ich wohl an langeweile zu grunde gehen.
Außerderm sagte ich bereits, dass ich die Gedankengänge belichten wollte.
Nicht das komplette Geschehen an sich.


Aber dein Text, der nur das Normale zeigt, ist einfach nun mal nicht spannend. Eine wirklich spannende (und nebenbei bemerkt auch sehr witzige) Geschichte zum Thema Supermarkt stammt von Ephraim Kishon und heißt "Auf dem Supermarkt".

Außerdem frage ich mich wieso du in der Talentschmiede postest und dann auf die Kritik von Gabi so ein Totschlagargument wie "Außerdem sagte ich bereits, dass ich die Gedankengänge belichten wollte" bringst. Welche Gedankengänge denn? Das bisschen Sarkasmus, mit dem die Hauptfigur die anderen Kunden betrachtet, kann ja kaum als Belichtung von Gedankengängen aufgefasst werden. Wenn der Hauptfigur wiederum durch etwas, das im Supermarkt geschieht, eine Knalleridee also den Geistesblitz des Jahrhunderts hat und du dann ihren inneren Monolog beschreibst, das wäre dann eine Belichtung der Gedankengänge.
So ist es einfach nur eine Beobachtung von banalen Ereignissen, die du versuchst aus ihrer Banalität zu reißen, indem du sie hinter Witzen versteckst.
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Sondrina
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
S

Alter: 51
Beiträge: 30



S
Beitrag14.04.2009 01:04

von Sondrina
Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

die Geschichte hab ich angefangen, dann quergelesen, dann gedacht, dass sie gar nciht so lang ist, das ich sie nicht lesen könnte, dann wieder abgebrochen udn dann die KOmmentare gelesen, dann nochmals angefangen und die Kommentare geprüft und mich gefragt, warum es mir so schwer fällt, sie zu lesen. Deine alltägliche Begebenheit ist ziemlich langweilig, weil sie mir keinen Raum lässt, irgendetwas im Kopf zu entwickeln. DIe einen sagen, es fehle eine Pointe, die anderen sagen, es fehle eine Motivation. Ich weiß es nicht genau, aber mich langweilt deine Geschichte.
Was aber davon abgesehen interessant ist, ist die Art, wie du versuchst, deinen Liebling (wie du deine Geschichte schon einleitest) zu erklären, zu verteidigen und zu retten. Anstatt zu schauen, was will mir der andere eigentlich sagen, fühlst du dich angegriffen und verletzt. Bist du dann mit deinem Text nicht falsch hier? Es geht bei uns allen doch zunächst darum, unsere Texte zu verbessern, nicht um Kuschelpädagogik.
Ich finde, die Kritiken von Gabie und Bobbie sehr nützlich, schau dir das mal an, ohne gleich persönlich betroffen zu sein. Mein Eindruck ist, dass du von den KOmmentaren etwas lernen kannst.

Lg
Scarlett
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