Wunder Punkt

[satias]

Ich will mich selbst konkretisieren,
will mich bedacht durch Worte wühlen,
die bisher noch in Nebeln weilten.
Als Regen flute ich die Straßen,
als Feuer will ich Eis entfrieren.
Und stürmend durch die leeren Gassen
der einsamen Gedanken wehen.
Um gleich darauf im Dunkel meiner Seele
abzutauchen, zu enteilen.
Die ausgesproch‘nen Sätze still vergraben,
wie nasse Glut die Nacht zischend verrauchen.

Der Macht über mich selbst nur will ich mächtig sein,
indem ich sie verleugne, bis sie bricht.
Die Luft will ich ersticken, nur zum Spaß.
Das Klirren meines Schweigens wie von Glas
will ich es spüren lediglich als Flucht.
Als Punkt in einer Landschaft der Vernunft,
den niemand jemals findet, der ihn sucht.

[Brynhilda]

An dieser Stelle ...

[satias]

Hallo Brynhilda,
wenn auch etwas verspätet, vielen Dank für deinen Kommentar. Dass ich aus dem Parameter gerutscht bin, weiß ich, wenn man es etwas anders betont, liest es sich aber dennoch flüssig - mir passt das so. Freut mich, dass es dir gefällt!
grüßt!

[MosesBob]

Hallo satias!

Eigentlich trifft das Gedicht meinen Geschmack nicht richtig, die (unbeabsichtigten?) Reime am Ende kommen verwirrend, und auch die Bilder, die du beschreibst, wissen mir zum Teil nicht zu gefallen. Möglicherweise hätte ich gar nichts zu diesem Gedicht geschrieben, weil es an mir vorbeiläuft, wie es halt manchmal der Fall ist - wenn da nicht diese beiden Zeilen wären, die ich unbedingt hervorheben möchte:

[satias]

Auch dir danke ich für den Kommentar, und für dein Abschnitts-Kompliment (ist auch meine Lieblingszeile). Was mich wundert, ist, dass auch du, genau wie schon Brynhilda, den Reim am Schluss als neu empfindest. Wenn man selbst schreibt, gehen manche Sachen ja an einem vorüber, aber abgesehen von Glas/Spaß ist kein sauberer Reim in dem ganzen Ding, und unsaubere bzw. versteckte finden sich auch vorher schon. Zwar wollte ich einen Bruch von der ersten zur zweiten Strophe schaffen, aber nicht durch Reime. Komisch, wie entgegen der Erwartung die Dinge manchmal wirken.

[Nina]

Hoi satias,

ich würde dieses Gedicht gern mal von Dir vertont anhören wollen. Was hältst Du davon?

LG
Nina

[MosesBob]

Hallo satias!

[satias]

Ja, über die Audioversion werd ich mal nachdenken. Aber das kann noch ein wenig dauern. So oder so muss ich vorher erstmal noch über der ungewollten Reimerei brüten:)
grüßt!

[Nina]

Prima! Vielleicht hilft es Dir, das bisherige laut vor Dich hin zu sprechen. Das könnte das Finden neuer Reime erleichtern. Aber vielleicht nimmst Du ja auch letztlich die Reime komplett heraus? Take your time.