Ich warte

[Pencake]

Fliegend durch den Strom aus Herzen,
zerbrechlich, kühn und unverwundbar,
singst du deine Stimme glücklich,
füllst dein Blut mit Wüstenstürmen.

Reisend mit dem großen Pendel,
jede Unwucht still genießend,
fängst du Küsse aus den Stunden,
malst die Freiheit Licht in Licht.

Kniend vor dem Meer aus Welt,
namenlosen Wellen lauschend,
glaubst du über tausend Göttern,
die dich halten könnten.

Das Erwachen schmerzend,
füllt dir Zellen, alle Zeit -
Ich bin da, um dich zu halten,
ich, die Nacht,
bin nun bereit.

[blaulicht]

Wundervolle Bilder! Dein Gedicht hat mich sofort in den Bann gezogen!

Wenn ich es sagen darf... ich würde Wörter, wie "scherzend" versuchen umzuwandeln... ist aber nur mein Gefühl, dass diese Wörter den Fluss etwas stören?

Liebe Grüße - blaulicht

[Brynhilda]

Lieber Niko!

Das Gedicht ist wunderbar. In seiner Art erinnert es mich an Heine.
Ich finde es sehr schön, daß die ersten drei Strophen einem Metrum folgen, ohne sich zu reimen.
Das liest man so selten, und das ist so ein schöner Effekt. Das macht das Gedicht zu einem kleinen Meisterwerk.

Schön ist dann auch, daß das Metrum in der letzen Strophe zerbrochen wird. Trotzdem verliert das Gedicht hier den Klang nicht.
Da sitzt jede Silbe an ihrem Platz, und das ist schön.

Ich habe deshalb auch nur eine Beanstandung. Die betrifft die letzte Zeile der letzten Strophe.
Diese Strophe ist ja noch metrisch, deshalb paßt die letzte Zeile nicht ganz.

[Pencake]

Hi,

euer Lob und die Hinweise sind wie stets
Gold wert.

Blaulicht:
Das "schmerzen" fällt für mich nicht weiter raus,
dennoch bedankt, dass du dir die Zeit genommen
hast.

Ilka:
Deiner Änderung für einen besseren Lesefluss
kann ich folgen - gute Alternative, übernehme
ich genau so. Merci!

Gruß, Niko