Ode an den Genuss

[Merope]

Den Ofen angeheizt
Haselnüsse in der heißen Pfanne verbreiten aromatischen Duft
braune Schalen lösen sich pergamentgleich
Butter schmilzt langsam und träge vor sich hin

Bio-Kakao springt übermütig ins backpulverangereicherte Mehl
wohl wissend, dass er farblich bald die Oberhand gewinnt
Bräunlicher Rohrzucker mit Karamellgeschmack mischt sich
aufreizend mit dem feinen Weißen, in dem lasziv die Vanilleschote badete
Starker Kaffee wartet gelassen auf seinen Auftritt
lässt dann doch den Eiern der Nachbarshühner den Vortritt

Mit kräftigen Summtönen, Eins - Zwei - Drei, die Nüsse gemahlen
der Köchin Nase verweilt genießerisch, doch kurz
eine kleine Prise Salz, mit spitzen Fingern
dann alles zur sämigen Masse gerührt
mit dem kleinen Finger probiert
- und nochmal probiert
nun ab in den Ofen

Wie Nachbars Katze die Schüssel geschleckt
den Schaber, ganz sauber
Vorfreude prickelt wie Bläschen vom Sekt

Der erste Bissen weich und saftig,
vollmundig zart - doch stark
zergeht auf der Zunge

Mit einem Lächeln das neue Rezept
aufgenommen in die Gilde
der altbewährten Kuchenrezepte

[firstoffertio]

Finde ich irgendwie spannend.

Die letzten drei Zeilen wuerde ich weglassen.

Beim ersten Teil bin ich mir noch nicht sicher, ob da nicht noch was weggelassen werden koennte.

Aber die Analogie zum Theaterstueck gefaellt mir schon.

[Merope]

Hallo firstoffertio,

danke für Dein Feedback. Es freut mich, dass Dich der Text angesprochen hat.

Die letzten drei Zeilen: Ja, die hatte ich auch schon einmal weggelassen. Dann wieder angefügt. Sind sicherlich kein 'Muss'.

Ob ich im ersten Teil noch straffen könnte? Hmh, eigentlich nicht. Aber ich werfe noch einmal einen kritischen Blick darauf.