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du - ich - wir


 
 
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silesio
Eselsohr

Alter: 89
Beiträge: 237
Wohnort: Dubai


Beitrag22.02.2015 18:41
du - ich - wir
von silesio
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

[center]
Du siehst etwas aber nicht alles
ich sehe etwas aber nicht alles
zusammen sehen wir mehr

Du weißt etwas aber nicht alles
ich weiß etwas aber nicht alles
zusammen wissen wir mehr

Du bist einsam
ich bin einsam
zusammen können wir die Einsamkeit besiegen

Du hast deine Erfahrungen gemacht
ich habe meine Erfahrungen gemacht
zusammen machen wir deine, meine, unsere Erfahrungen

Du bist du
ich bin ich
du bleibst du
ich bleibe ich

trotzdem werden du und ich – wir
[/center]



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firstoffertio
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Beitrag22.02.2015 23:18

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Weil das eine Art argumentatives Gedicht ist, und es mich in der Argumentation so nicht ueberzeugt, will ich mal einen alternative moeglichen Verlauf der Argumentation wagen:



Du siehst etwas aber nicht alles
ich sehe etwas aber nicht alles
zusammen sehen wir nichts

Du weißt etwas aber nicht alles
ich weiß etwas aber nicht alles
zusammen wissen wir nichts

Du bist einsam
ich bin einsam
zusammen bleiben wir so

Du hast deine Erfahrungen gemacht
ich habe meine Erfahrungen gemacht
zusammen machen wir keine

Du bist du
ich bin ich
du bleibst du
ich bleibe ich

nie werden du und ich – wir
 
 
 


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silesio
Eselsohr

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Beitrag23.02.2015 00:09

von silesio
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Bist du, wie hier jar deutlich scheint,
der Geist, der alles stets verneint?
Siehst du die Welt so negativ,
wird schliesslich alles krumm und schief.

Ich hoffe, ich will, ich bin überzeugt, dass du und ich
                                     wir
werden.

silesio


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Nina
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Beitrag23.02.2015 00:12

von Nina
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Hallo silesio,

Dein Gedicht gefällt mir gut. Schlicht, schnörkellos, stimmig. Das einzige, worüber man diskutieren könnte ist das Thema Einsamkeit und inwieweit sie tatsächlich "besiegbar" ist. Aber ich kann es so, wie es da steht, akzeptieren und verstehen. Ich mag Dein Gedicht von der Aussage sehr. Es ist offen,  respekt-und "liebevoll" und ich lese Zuversicht heraus. Das gefällt mir gut.

LG
Nina


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silesio
Eselsohr

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Beitrag23.02.2015 00:22

von silesio
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Ja, Nina, Zuversicht ist ein wichtiges Stichwort. Ich neige sehr zu Zweifeln, um nicht zu sagen, Verzweiflung. Und da keine Stimme von aussen kommt, versuche ich mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen - was allerdings bisher nur dem Heern Baron Münchhausen gelungen ist. Fast eine magische Beschwörung:Ich muss nur die richtigen Zauberformeln finden, ich muss nur selbst daran glauben, dann geschieht es.

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firstoffertio
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Beitrag23.02.2015 01:00

von firstoffertio
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Ich bin kein grundsätzlich verneinendes Geistlein. Mich hat es aber ja selbst überrascht, dass die Schlüsse aus den jeweiligen zwei Zeilen auch gegenteilig sein können.
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silesio
Eselsohr

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Beitrag23.02.2015 10:53

von silesio
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Es hat dich überrascht, dass meine Aussagen auch gegenteilig verstanden werden können??!! Das hat mich nun wieder überrascht.

Doppeldeutig, Mehrdeutigkeit ist doch Merkmal jeder Sprache - vielleicht im Gegensatz zur Mathematik. Das ist zugleich ihre Schwierigkeit und ihr Reiz.
Sie kann nicht nur, sie muss interpretiert werden. Und das sieht bei verschiedenen Menschen, Zeiten, Kulturen manchmal erschreckend verschieden aus, für mich das anschaulichste Beispiel die Bibel. Was würde Herr Goethe sagen zu einer Interpretation des Herrn Professors X von 2015 "Über allen Gipfeln ist Ruh"? Ihm würden die Haar zu Berge stehen, oder er würde sich kaputt lachen

Aber es erschreckt mich eigentlich nicht mehr, ich begrüsse es und kann mich gut abfinden damit. Eine absolut eindeutige Sprache fände ich todlangweilig.  Stopp für jetzt
silesio


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firstoffertio
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Beitrag23.02.2015 22:02

von firstoffertio
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Ich habe mich nicht klar ausgedrückt, sorry.

Ich meinte nicht, dass, was du geschrieben hast, gegenteilig verstanden werden kann, sondern das da an dritter Stelle jeweils explizit das Gegenteil stehen könnte, und mit den zwei Zeilen davor genauso vertraglich wäre.

Du musst dich nicht rechtfertigen oder so. Das ist kein Angriff. Ich formuliere nur Gedanken, die mir beim Lesen deines Gedichtes kamen.
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Nina
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Beitrag24.02.2015 00:52

von Nina
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silesio hat Folgendes geschrieben:
Ja, Nina, Zuversicht ist ein wichtiges Stichwort. Ich neige sehr zu Zweifeln, um nicht zu sagen, Verzweiflung. Und da keine Stimme von aussen kommt, versuche ich mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen - was allerdings bisher nur dem Heern Baron Münchhausen gelungen ist. Fast eine magische Beschwörung:Ich muss nur die richtigen Zauberformeln finden, ich muss nur selbst daran glauben, dann geschieht es.




The day after, also heute, nachdem ich Dein Gedicht noch einmal lese, hat sich mir eine weitere (Deutungs-)Ebene eröffnet. Die Klassifikation "Liebesgedicht" ist richtig, aber doch nicht auf die "klassische Beziehung" zu reduzieren. Jedenfalls lese ich Dein Gedicht heute "weiter" bzw. "darüber hinaus". Spreche ich in Rätseln? Die Liebe, um die es hier geht, ist nicht zwingend die zwischen Zweien. So kann es gelesen werden, aber es hat eben noch diese andere Ebene. Das "Wir" in der Welt sozusagen.

Was die Verzweiflung angeht, könnten wir eine Weile reden, schätze ich. (Aber ich fasse mich kurz). Ich denke: Sie ist schier unausweichlich, da wo (stark) empfunden wird, sei es in Bezug auf Themen oder Menschen oder beides und ist Teil des Erkenntnisprozesses. Du sprichst von "Zauberformeln", dem Ganzen etwas Positives entgegen zu setzen. Das ist sicherlich ein möglicher und hilfreicher Weg. Einer von vielen, besonders beim Schreiben, aber auch beim Nicht-Schreiben. Und was den Glauben angeht - der versetzt ja bekanntlich Berge. Ob davon alle Berge betroffen sind, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Noch was: Ich bin großer Fan der "richtigen Frage". Denn die öffnet Tür bzw. Türen im Innern. Mitunter bedeutet das aber, eine Weile vor ebenjener Tür verweilen zu müssen.


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silesio
Eselsohr

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Beitrag24.02.2015 09:45

von silesio
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Leider habe ich deinen ersten Absatz wirklich nicht ganz verstanden. Willst du sagen: Es ist ein Unterschied, ob man ein Frage beantwortet, bevor man sie überhaupt zu Ende gelesen oder gehört hat, ob man sie am nächsten Tage oder erst nach einem Jahr beantwortet? Da kann ich dir nur zustimmen! Deshalb muss man ja immer vorsichtig sein mit Antworten, denn sie haben nur eine bestimmte Gültigkeitsdauer.

Dass man die "richtigen" Fragen stellt, ist für jeden Lehrer eine fundamentale Grundvoraussetzung. Durch falsche Fragestellung kann man jedes beliebige Ergebnis hervorlocken, nur kein gültiges.

Aber noch einmal: Irgendwie habe ich dich wohl nicht verstanden.
silesio


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Gast







Beitrag24.02.2015 21:33

von Gast
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Hallo in die Runde,

nur ungern möchte ich eure Diskussion vom gegenseitigen Unverständnis unterbrechen, aber es drängt mich, etwas zu deinem in meinen Augen leider äußerst schwachen Gedicht zu sagen, Silesio: Es fehlt mir einfach jegliche Originalität. Diese ich-du-wir-Idee gibt es schon oft und sie wird bestimmt auch immer wieder viele neue, ausgereifte Gedichte hervorbringen, weil das so ein ewiges Thema ist. Ich verbinde das spontan zum Beispiel mit Erich Fried oder auch Hans Kruppa (insbesondere von letztgenanntem findet sich vieles im Internet, das sich meiner Meinung nach sehr zu lesen lohnt!). Bei deinen Versen ist mir die Ausführung aber deutlich zu plump auf Abreißkalender- oder Poesiealbumniveau. Mir fehlt da komplett eine (zumindest mal) zweite Ebene. Für mich ist das ein reiner Rohkörper mit einem logischen Gerüst ohne Geist und Seele.

Grüße
Gerhard
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silesio
Eselsohr

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Beitrag24.02.2015 22:10

von silesio
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Hallo Gerhard, unter deinem Artikel steht ein Zitat von Brecht: Und ich dachte immer, die allereinfachsten Worte müssten genügen.

Das meine ich auch. Eine Häufung von Fremwörtern und schrulligen Kunstgebilden (vielleicht abgesehen von Ringelnatz) sind ja noch nicht unbedingt Zeichen von Kunst oder Originalität.

Du nennst mein Opusculum plump - was dir selbstverständlich frei steht - und selbst, höre ich heraus, scheinst ja weit über dem Niveau von Abbreisskalendern und Poesiealben zu stehen - wozu ich nur gratulieren kann.

Als ich das Gedicht der Frau geschickt habe, für die es bestimmt war, hat sie offensichtlich keine zweite Ebene vermisst. Im Gegenteil, plötzlich verstand sie etwas, was ihr vorher noch nicht so klar war.


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Gast







Beitrag24.02.2015 22:23

von Gast
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Hallo Silesio,

vielleicht macht ja genau das den Unterschied in der Bewertung aus: Ich bin nicht die Frau, für die das Gedicht bestimmt war. Ich bin ein belesener Leser.

Freut mich übrigens, dass dir das Zitat gefällt! Hast du mehr von Brecht gelesen?

Grüße
Gerhard
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silesio
Eselsohr

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Beitrag25.02.2015 09:40

von silesio
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Das ist ein deutlicher Unterschied zwischen uns, Gerhard: Ich bin kein belesener Leser. Ich bin ein Mensch, der ziemlich viel gelesen hat und vor allem sich viele Gedanken macht.

Dennoch und gerade deshalb:  Es leben die Unterschiede
silesio


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BlueNote
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Beiträge: 7306
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Beitrag01.03.2015 12:21

von BlueNote
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Hi!

Mir hat's gefallen! Das Gedicht ist allerdings sehr einfach, keinesfalls hintersinnig (d.h. es lässt wenige eigene Gedanken zu), gibt im Grunde alles (die zu transportierende Meinung) vor. Das könnte auch ... in einem Gottesdienst vorgelesen werden. Aber die message ist sympathisch und positiv. Oft ist Lebensweisheit eben ganz einfach.

BN
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silesio
Eselsohr

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Beitrag01.03.2015 14:36

von silesio
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Hallo BN, du hast einen für mich sehr wichtigen Punkt angesprochen. Ich erhoffe mir von einem Gedicht, dass eine vielleicht nicht so einfache Botschaft an Verständlichkeit gewinnt und den Eindruck verstärkt: Mea res agitur, es geht hier um mich, nicht nur Selbstbefriedigung ist.
Zugespitzt: Ist Lyrik nur eine Sache der Gebildeten, der beati possidentes, einer eingeschworenen Esoterikeremeinde, oder muss sie nicht auch auf den Strassen und Plätzen verständlich sein? Gerade da?


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