|
|
Autor |
Nachricht |
Vogel Eselsohr
Beiträge: 436
|
09.12.2014 12:18 Mein inneres Schreibteam von Vogel
|
|
|
http://www.dieschreibdilettanten.de/folge-133-das-innere-schreibteam/
Inspiriert durch diese Folge der Schreibdilettanten habe ich mal mein persönliches inneres Schreibteam entworfen. Vielleicht hat jemand Spaß dran. Nein, ich höre keine Stimmen.
Mitch "the maniac" Mochito
Der manische Ideengeber. Er ist hoffnungslos optimistisch, um nicht zu sagen krankhaft megaloman. Mochito trägt einen Sombrero, eine verspiegelte Sonnenbrille, eine Weste mit Leopardenfellmuster und kauft gerne mal drei Sportwagen gleichzeitig. Wenn er eine Idee für ein Buch hat, verlangt er, dass man alles stehen und liegen lässt, das Ding in einer Woche runter schreibt und damit Millionär wird.
Der Schachtelphilipp
Sein Lieblingswort ist das "Dass" mit doppel-S. Er liebt den Nominalstil und kann komplexe Sachverhalte in fein verzweigten Schachtelsätzen ausdrücken, worauf er sehr stolz ist. Er trägt Ärmelschoner und eine Brille mit dicken Gläsern. Der Schachtelphilipp ist hager und etwas hyperaktiv. Man sollte ihm nie mehr als einen Satz anvertrauen, denn kein Mensch will das lesen. Aber für manche Aufträge ist er einfach genau der Mann.
Der Dienstarzt
Der Dienstarzt trägt einen fleckigen Kittel voller Kugelschreiber. Die Ringe unter seinen Augen sind dauerhafter als Permanent-Make-Up. Man kann ihn rund um die Uhr wecken und mit einer Aufgabe betrauen und er wird leidenschaftslos aber ohne zu klagen seine Arbeit machen. Der Dienstarzt schreibt Dir Dein Tagessoll auch noch nachts um drei runter, aber erwarte bitte nicht, dass dabei etwas Inspiriertes herauskommt.
Tony der Träumer
Wenn Tony träumt, brauchst Du gar nicht erst versuchen, ihn anzusprechen. In seinem selbstgestrickten Pullover sitzt er da, sein Yogi-Tee wird kalt, sein Bart wächst und vielleicht brennt um ihn herum die Bude. Aber Tony träumt Dir eine Szene, so bunt und einfallsreich, lebendig und lebhaft wie ein Film. Tony liebt Szenen. Das heißt aber nicht, dass die Szenen zum Plot passen müssen.
Lilly Lektor
Die Lesebrille auf der äußersten Nasenspitze, in hochhackigen Schuhen und mit Klemmbrett und Handy bewaffnet, hat Lilly Lektor keine Zeit für Sperenzchen. Sie will eine gute Story, sie will zielgruppengerechte Sprache, Action, Action, Action und zwar schnell. Sie guckt einem gerne über die Schulter und macht unnötigen Druck, aber zum Glück ist sie dann auch schnell wieder mit ihrem Mercedes SLK davon gebraust.
Francois der Dichter
Baskenmütze, roter Schal und in der Hand eine Tintenfeder. Francois interessiert sich nicht für den Inhalt eines Textes. Er ist ein Bildhauer der Worte. Rhythmus und Melodie sind sein Metier und er drechselt Sätze, die wie Öl fließen. Francois ist ein erbitterter Gegner, wenn es ans Überarbeiten geht, denn ein einziges falsches Wort kann die Harmonie seines Werkes stören. Lilly und er hassen sich.
Frau Röttelkötter
Frau Röttelkötter hat noch gelernt mit Blaupausen, Tipp-Ex und Löschpapier zu arbeiten. In ihren beigen Strickjacken und den streng gesteckten grauen Haaren blickt sie unerbittlich über jeden Text. Falsch gesetzte Kommas bereiten ihr physische Schmerzen. Rechtschreibfehler empfindet sie als Angriff auf ihre Person. Ihre Lieblingsgeste ist das empörte Kopfschütteln, mit einer Spur Enttäuschung darin. Angeblich hat sie auf einer Weihnachtsfeier mal was mit dem Schachtelphilipp gehabt.
_________________
|
|
Nach oben |
|
|
bibiro Klammeraffe
B
Beiträge: 716
|
B 10.12.2014 11:44
von bibiro
|
|
|
Spaß? Nein - viel Spaß!
Dankeschön!
|
|
Nach oben |
|
|
Alpen-Yeti Leseratte
A Alter: 53 Beiträge: 131
|
A 10.12.2014 12:14
von Alpen-Yeti
|
|
|
Oh.Mein.Gott. Ich muss ein illegitimes Kind von Frau Röttelkötter und Tony dem Träumer sein.
So und jetzt muss ich erst einmal die Tastatur von den Plätzchenkrümeln befreien, die mein Lachanfall, ausgelöst durch das Lesen dieses herrlichen Textes während des Essens des Adventsgebäckes, das ich in der Hoffnung durch übermäßige Zuckerzufuhr die Inspiration zu erhöhen, in mich hineingstopft habe, unfreiwillig darüber verteilt hat.
Aaaaarggggh.
Danke danke und liebe Grüße
Bianca
|
|
Nach oben |
|
|
Sissi Fuß Eselsohr
Beiträge: 385 Wohnort: zwischen vielen Büchern
|
10.12.2014 16:05
von Sissi Fuß
|
|
|
Interessante Crew, die da in dir steckt! Ich gehe jetzt mal in mich, um nachzusehen, wie meine aussieht - die sitzen nämlich alle in der inneren Mitte. Ommm
_________________ Die Inspiration ist überall. Sie muss dich nur beim Arbeiten finden.
Pablo Picasso |
|
Nach oben |
|
|
Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
|
10.12.2014 17:01
von Nayeli Irkalla
|
|
|
Herrlich .
_________________ Lange, bevor die Menschen Spiegel erfanden, erzählten sie sich Geschichten und träumten. |
|
Nach oben |
|
|
Vogel Eselsohr
Beiträge: 436
|
10.12.2014 17:16
von Vogel
|
|
|
Freut mich, wenn es Euch gefällt! Und ich wäre neugierig, wie Eure Teams aussehen.
_________________
|
|
Nach oben |
|
|
Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
|
10.12.2014 17:45
von Stefanie
|
|
|
Im Moment ist mein dominantestes Teammitglied ein ziemlich fetter Schweinehund, der sich vor dem Computer räkelt und drauf wartet, dass ich ihm den Bauch kraule. Wenn ich mich dem Computer näher, knurrt er.
|
|
Nach oben |
|
|
ZatMel Eselsohr
Z
Beiträge: 438 Wohnort: Köln
|
Z 10.12.2014 23:04
von ZatMel
|
|
|
Paula Plot
Paula ist eine komplexdenkende Plotmaschine, die - bis sie den perfekten Plot gefunden hat - mit ein bis zwei Bleistiften im Haar und am Radiergummi kauend vor mindestens drei verschiedenen Grafiken, Listen und Inhaltstabellen sitzt und in die Luft starrt, um die Atome zu Geschichtenteilen zu formen. Ihr Hobby: imaginäre Siebe töpfern.
|
|
Nach oben |
|
|
Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3611 Wohnort: Mönchengladbach
|
10.12.2014 23:17
von Nicki
|
|
|
Im Moment kämpfen mit scharfen Waffen auf der einen Seite:
Schantall Schokolata, die mich mit ihrem Sertonin gefüllten Inhalt davon überzeugen will, eine Liebesszene zu schreiben.
Auf der anderen Seite, mit etwas mehr als 51% der Anteile Isabella Influenza, die wahrscheinlich heute Abend gewinnen wird.
Die anderen im Team sind schon zu Bett gegangen, die werde ich morgen früh wieder an die Arbeit stellen. Falls Isabella mich lässt.
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
|
Nach oben |
|
|
Vogel Eselsohr
Beiträge: 436
|
11.12.2014 09:35
von Vogel
|
|
|
Nimm den Schweinehund an die Leine und geh mit ihm Gassi - ins Land Deiner Träume (bzw. Deiner Geschichte).
_________________
|
|
Nach oben |
|
|
Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
|
11.12.2014 12:22
von Literättin
|
|
|
Die, die ich bisher identifizieren konnte:
Ursel Grund – die Sture, wirkt ein bisschen wie eine Kreuzung aus guter Hausfrau in Kittelschürze und Miss Marple. Ich höre sie fast pausenlos in den Kellergewölben rumoren. Bewaffnet mit einer zerfledderten Kladde und einem abgekauten Bleistift ist sie dort am Werk. Sie findet unentwegt verwertbares Material, notiert, hält fest, durchforstet noch die eingestaubtesten und verfallendsten Ecken, sortiert Eingemachtes, schätzt den Vorrat an eingelagerten Kohlen und räumt rostiges Gerümpel aus dem Weg. Sie würde niemals aufgeben vor sich hin zu murmeln, dass das alles doch die reine Verschwendung wäre, wenn die da oben (sie meint mich) es nicht verwerten würde.
Ernst Denker – Typ zerstreuter Professor. Auf ihn ist in Sachen Hand und Fuß und Qualität wirklich Verlass. Das Problem ist seine Bereitschaft, jeder Kleinigkeit bis ins Letzte nachzugehen. Derzeit hockt er hinter einem Stapel dicker Geschichtsbücher, die er aus der Bibliothek angeschleppt hat und lauscht dabei gleichzeitig fasziniert einem wissenschaftlichen Diskurs im Deutschlandfunk. Ist selten ansprechbar, weil meist völlig absorbiert von heftigen Denkprozessen, stört aber gerne mitten in der Schreiberei mit Problemen, die scheinbar überhaupt nichts mit dem aktuellen Kapitel zu tun haben. Scheinbar.
Veronika Husch – die Zartbesaitete. Sie will jedes neue Wort vor dem geschrieben werden schützen, weil sie fest davon überzeugt ist, den Schritt an die Öffentlichkeit nicht zu überleben. Taucht gerne ausgerechnet dann auf, wenn ich mit einer fix und fertigen Idee aus dem Bett springe, den Rechner hochfahre und in die Tasten hauen will: schwupps, ist die Idee verschwunden. Weg und in Luft aufgelöst. „Aber da war doch was!“, will ich schreien und greife im Hirn nur ins Leere. Wenn mich dann die Verzweiflung übermannen will, setze ich mein Vertrauen in Ursel Grundens Fähigkeiten, solche verloren gegangenen Dinge im Keller wieder aufzustöbern. Aber auch Veronika sorgt auf diese etwas anstrengende Weise für die Qualität des Endergebnisses. Jetzt ist sie rot geworden. Lob verträgt sie also auch nicht.
Horst Holz – der Handwerker vom alten Schlag – er macht nicht viele Worte, schüttelt meist den Kopf über den Haufen versammelter Möchtegern-Schriftsteller im Team, die es so nie zu etwas bringen werden. Er guckt dann kurz über den Text, kratzt sich am Kopf und taucht seinen Spatel in den Topf mit selbst gekochtem Leim. Dann klebt er hier und da die Risse, hobelt da und dort etwas glatt, klopft herausstehende Nägel ein und verschwindet kopfschüttelnd wieder. Ich meine, wenn er etwas vor sich hin brummt, etwas von „goldenem Boden“ zu verstehen. Ich kann mich aber täuschen.
Whirling Teenie – platzt grundsätzlich in den unpassendsten Momenten ins Geschehen, nur um alles durcheinander zu bringen und den Rest des Schreibteams grölend mit Vokabeln wie „lahmarschiger Haufen Langweiler“ zu belegen und wirkt damit selbst seltsam antiquiert. Sie meint, das Ganze wäre doch wirklich völlig lässig, wenn man's einfach cool runtertippt. Spätestens dann frage ich mich, aus welcher Dekade sie stammt. Nicht aus dieser jedenfalls. Hin und wieder ist sie eine Inspiration, weil sie wirklich keinerlei Regeln gehorcht und auf jede Schreibhemmung pfeift. Ihr macht es absolut nichts aus, den letzten Blödsinn zusammen zu texten. Und das kann sie, wenn sie Regie führt, absolut zuverlässig.
|
|
Nach oben |
|
|
inmutanka Eselsohr
Beiträge: 322
|
11.12.2014 12:52
von inmutanka
|
|
|
*lach* ich frage mich gerade, ob ich noch normal bin
an meiner Seite sitzt immer nur der entsprechende Chara, über den ich gerade schreibe (aktuell Mishor). Er erzählt mir die Story, diskutiert mit mir über Worte und Gefühle und rauft sich die Haare, wenn er nicht mit dem Geschriebenen einverstanden ist.
LG
Inmutanka
_________________ Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben; Sie haben meine Phantasie beflügelt. ... Vor allem aber danke ich all jenen, die mich lieben, so wie ich bin; Sie geben mir die Kraft zum Leben! Danke. (Paul Coelho) |
|
Nach oben |
|
|
Bücherfee Gänsefüßchen
B
Beiträge: 44 Wohnort: Ammersee
|
|
Nach oben |
|
|
Alpen-Yeti Leseratte
A Alter: 53 Beiträge: 131
|
A 11.12.2014 14:59
von Alpen-Yeti
|
|
|
Hallo Vogel,
dann muss ich doch auch noch meine Truppe vorstellen:
Nadine Neidlich:
Läuft Amok, wenn sie wieder mal über ein Buch eines anderen Schreiberlings stolpert, das unheimlich erfolgreich ist, obwohl es allein von Hilda Huschhusch geschrieben worden zu sein scheint.
Hilda Huschifuschi:
Eifrige Schreiberline, die sich wenig aus Rechtschreibung, Handlungsaufbau, der korrekten Verwendung von Grammatik oder gefeilter Formulierungen macht, wenn sie nur daran denkt, wie toll sich ihr Geschreibsel verkauft wird. Wird im Zaum gehalten von Halleluja Hifreich.
Haleluja Hilfreich:
Das Gewissen der Truppe. Er redet Nadine ("Ärgere dich nicht, gönne anderen ihren Erfolg, sie habe hart dafür gearbeitet ... und jetzt sei still!") und Hilda ("Streng dich gefälligst an, du faules Luder!") gut zu, bittet sie regelmäßig zur Beichte und brummt strenge Strafen auf: sorgfältiges Plotten, Rechtschreibkorrektur, Duden-Konsultation und ganz viel Baldriantee. Unterstützt wird er von Nettie Nitpick.
Nettie Nitpick:
Nette Person, vielleicht etwas überkandidelt. Findet selbst nach dem drölfzehnsten Überarbeiten noch Hundlinge, die Theobald Traumgut verbrochen hat, weil er mal wieder in höhren Sphären schwebte.
Theobald Traumgut:
Der Ideengeber der Kombo. Klein und unscheinbar kommt er nur sehr selten ans Tageslicht, aber wenn, dann ist er nicht mehr zu stoppen. Sämtliche guten Tipps von Stefanie Scribere-Adviso, geschiedene von und zu Schlaumeier, sind dann vergessen und er schwurbelt, was das Zeug hält.
Stefanie Scribere-Adviso, geschiedene von und zu Schlaumeier:
Sie hat alle – wirklich alle – Schreibratgeber gelesen und kann alle guten, gut gemeinten, vermeintlich guten und auch die besseren Schreibtipps auswendig runterleiern.
Wenn sie sich aber alle friedlich in meinem Wohnzimmer versammeln und ausnahmsweise einmal gut miteinander auskommen, dann habe ich doch noch die Hoffnung, dass vielleicht eines Tages mein Geschreibsel doch nicht für die Katz ist und das Wunder geschieht … Hedwig Hopefull steigt aus der Gruft und das Schreiben macht auf einmal wieder richtig – so wirklich richtig – Spaß.
|
|
Nach oben |
|
|
Sissi Fuß Eselsohr
Beiträge: 385 Wohnort: zwischen vielen Büchern
|
11.12.2014 17:30
von Sissi Fuß
|
|
|
Meine Chaotentruppe sieht ein bisschen anders aus.
Sandra Sonnenschein, die Romantikerin mit Wallehaar. Sie bevorzugt Baumwollkleider mit Lochstickerei, will, dass sich alle lieb haben, weint bei jeder Wiederholung von Unsere kleine Farm und verlässt das Zimmer, wenn die Sendungen zu gruselig werden.
Die chaotische Kate. Sie hat viel kriminelle Energie, grübelt ständig übers perfekte Verbrechen nach, ist aggressiv wie eine Klapperschlange und kritikresistent. Sie trägt T-Shirts mit Totenköpfen drauf. Bei Vollmond muss man sie einsperren.
Die angeödete Odette. Meistens liegt sie auf der Ottomane, raucht Zigaretten und gibt Kommentare ab wie: Das gab es doch alles schon mal, oder? Kannst du nicht mal ein bisschen mehr Pep in die Geschichte bringen? Das ist ja so langweilig.
Norbert der Nörgler. Er trägt einen grauen Hausmeisterkittel, einen kurzen gestutzten Schnurrbart und hält alles, was ich schreibe, für Zeitverschwendung. Er meint, ich sollte lieber bügeln, putzen oder meine Zeit anderweitig sinnvoll nutzen.
Jetzt wisst ihr, warum das vermutlich bei mir nichts werden kann. Die passen einfach nicht zusammen und Norbert erstickt jeden Kreativitätsschub im Keim. Vielleicht sollte ich ihn rauswerfen.
_________________ Die Inspiration ist überall. Sie muss dich nur beim Arbeiten finden.
Pablo Picasso |
|
Nach oben |
|
|
sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
|
11.12.2014 18:02
von sleepless_lives
|
|
|
Mein Schreibteam ist eine Gibbon-Kolonie. Natürlich. Jede Familie für sich. Alle schreien durcheinander im tiefen Dschungel, damit ja niemand anders das eigene Territorium betritt.
Dass dabei überhaupt etwas herauskommt ...
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
|
Nach oben |
|
|
bibiro Klammeraffe
B
Beiträge: 716
|
B 11.12.2014 18:27
von bibiro
|
|
|
Sissi Fuß hat Folgendes geschrieben: | Meine Chaotentruppe sieht ein bisschen anders aus.
Sandra Sonnenschein, die Romantikerin mit Wallehaar. Sie bevorzugt Baumwollkleider mit Lochstickerei, will, dass sich alle lieb haben, weint bei jeder Wiederholung von Unsere kleine Farm und verlässt das Zimmer, wenn die Sendungen zu gruselig werden.
Die chaotische Kate. Sie hat viel kriminelle Energie, grübelt ständig übers perfekte Verbrechen nach, ist aggressiv wie eine Klapperschlange und kritikresistent. Sie trägt T-Shirts mit Totenköpfen drauf. Bei Vollmond muss man sie einsperren.
Die angeödete Odette. Meistens liegt sie auf der Ottomane, raucht Zigaretten und gibt Kommentare ab wie: Das gab es doch alles schon mal, oder? Kannst du nicht mal ein bisschen mehr Pep in die Geschichte bringen? Das ist ja so langweilig.
Norbert der Nörgler. Er trägt einen grauen Hausmeisterkittel, einen kurzen gestutzten Schnurrbart und hält alles, was ich schreibe, für Zeitverschwendung. Er meint, ich sollte lieber bügeln, putzen oder meine Zeit anderweitig sinnvoll nutzen.
Jetzt wisst ihr, warum das vermutlich bei mir nichts werden kann. Die passen einfach nicht zusammen und Norbert erstickt jeden Kreativitätsschub im Keim. Vielleicht sollte ich ihn rauswerfen. |
Wieso rauswerfen?
Sperr doch einfach Kate beim nächsten Vollmond nicht ein ...
Doch beschwere dich nicht, wenn sie ihn zwar umlegt, dabei aber Odette auf den Tod verärgert, die es ab-so-lu-ment terrible findet, dass die zwei sich ausgerechnet ihr Sofa für den Nahkampf ausgesucht haben.
|
|
Nach oben |
|
|
Sue Rovia Klammeraffe
Alter: 30 Beiträge: 586 Wohnort: Metronom
|
11.12.2014 20:04
von Sue Rovia
|
|
|
Louis Logic - Er trägt eine Brille, die ungefähr genauso perfekt sitzt wie seine Haare und hat ein immenses Problem mit einer halbdurchdachten Szene. Bevor ich meiner Fantasywelt einen neuen Mond beschere, muss er seinen Taschenrechner herausfischen und die genau Masse berechnen, die besagter Mond im bereits existierenden Schwerefeld haben darf, ohne die Erdneigung zu verschieben. Louis ist sehr kompetent im Planen. Aber wenn man auf ihn wartet, wird man mit dem schreiben nie anfangen, weil er immer erst noch die mögliche Zeitdilatation zwischen mir und einem potenziellen Leser im Weltraum berechnen muss.
Alice Augenreich -Alice sieht alles. Sie ist immer präsent, was vermutlich daran liegt, dass ihr Kaffeekonsum das Schlafen ersetzt. Alice beobachtet jede Ungereimtheit im Alltag und verwandelt sie in eine Buchszene. Wenn Alice alleine ein Buch schreiben müsste, dann würde es aus mütterlichen Schimpftiraden, dem halboffenen Rolladen des Nachbarn, und Straßenbahn-Dialogen bestehen. Es sei denn sie wird anständig gefüttert. Ihr Futter sind Reisen. Einen Plot findet Alice extrem unnötig.
Gwen Grandoe -Gwen ist der einzige Grund, weshalb die Gruppe sich nach vorne bewegt. Sobald es bergauf geht, ist sie in ihrem Element. Sie liebt Herausforderungen und beißt sich durch die zähesten Durststrecken. Gwen hat letzten Sommer versehentlich den Schweinehund erschossen. Wenn sie nicht aufpasst, dann erschiest sie noch ein paar mehr. (Mit ihr sollte sich Norbert, der Nörgler mal anlegen, Sissi Fuß. Gwen hasst nämlich nichts so sehr wie destruktive Kritik)
Miss Irony -sitzt auf ihrem Sofa und kommentiert. Louis Logic findet sie lächerlich, und den Plot auch. Gwen ist anstrengend und das Manuskript kann ja nur eine Papiervorrat zum Feuermachen werden, aber das ist auch nicht schlimm, denn es haben schon mehrere Menschen ihr Leben an Altpapier verschwendet. Miss Irony hat keine Ideen, keinen Plan, keine Motivation und kein Talent -aber eine gehörige Portion trockenen Humor den sie zwischen die Zeilen hustet.
|
|
Nach oben |
|
|
Vogel Eselsohr
Beiträge: 436
|
12.12.2014 19:27
von Vogel
|
|
|
Na, das hat mir Spaß gemacht!
Literättin: ich habe fast das Gefühl, ich kenne Dein Team, nach unserer Kooperation
Alpen-Yeti: wer von denen ist für den gelungenen Kniff verantwortlich, so schön von einem zum nächsten überzuleiten?
Sissi Fuß: Odette sehe ich richtig vor mir, die gefällt mir. Ich würde versuchen, sie mit dem Hausmeister zu verkuppeln, sollen die sich vergnügen und der Rest arbeitet.
Sue Ulmer: Alice ist cool. Aber auch ein wenig beängstigend. Guckt die auch so genau, ob Du schreibst?
_________________
|
|
Nach oben |
|
|
Sue Rovia Klammeraffe
Alter: 30 Beiträge: 586 Wohnort: Metronom
|
12.12.2014 19:49
von Sue Rovia
|
|
|
Hmm, nee. Das ist ihr eigentlich egal. Ihr ist nur wichtig, dass ich die halbtote Katze mit verschriftliche, die am Friedhof lebt. Und die Flecken auf dem Steinboden im Bahnhofsgebäude. Und den Kaffeerand in der Tasse meines Nachbarn. Dass man solche Dinge in einer Fantasywelt gar nicht braucht ist ihr ziemlich egal.
|
|
Nach oben |
|
|
Vogel Eselsohr
Beiträge: 436
|
12.12.2014 23:31
von Vogel
|
|
|
Klingt trotzdem gut. Ich sollte meine Beobachtungsgabe auch noch besser schulen.
Machmal spiele ich Sherlock Homes und versuche Mitmenschen im Supermarkt oder so detailliert zu beobachten. Faszinierend, was einem da alles auffallen kann und zu welchen Schlüssen man so kommt.
_________________
|
|
Nach oben |
|
|
Sue Rovia Klammeraffe
Alter: 30 Beiträge: 586 Wohnort: Metronom
|
13.12.2014 03:12
von Sue Rovia
|
|
|
Ja, Alice ist unentbehrlich. Sie kann ein Buch ganz schön bereichern. Aber sie will wirklich gefüttert werden. Das kann ziemlich kostspielig sein. Und wenn Alice sich in den Kopf gesetzt hat, dass Mr XY interessant ist, wird sie kein Risiko scheuen um besagte Person kennenzulernen.
Das mache ich auch manchmal. Aber nicht im Supermarkt (ich geh nicht so oft einkaufen) eher im Nahverkehr.
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 2 |
Gehe zu Seite 1, 2 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|