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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 10/2013
Die Geschichte von Rose - oder quer über die Gleise


 
 
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wonderland
Eselsohr

Alter: 59
Beiträge: 201
Wohnort: bei Giessen, Hessen


Beitrag03.10.2013 22:31

von wonderland
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Ich finde die Geschichte sehr berührend, die verschiedenen Wahrheiten bzw. Lügen darin. Aber dass Rose vom wechselhaften Ron quasi in den Selbstmord getrieben wurde, das kann mich nicht so richtig überzeugen. Rose hat sich umgebracht, und alle geben Sams Wechselhaftigkeit die Schuld. Da fehlt mir was. Auch auf die Gefahr hin, dass ich das missverstanden habe, gebe ich 5 Federn.

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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag04.10.2013 15:29

von Jenni
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Ich finde die Idee gar nicht schlecht, die Wahrheit unterschiedlicher Momente aus Roses Leben in Bezug zu setzen, um ihre Wahrheit und den Grund für ihren Tod zu vermitteln.

Der Text ist mir aber zu konfus aufgebaut, als das es letztlich wirklich funktionieren würde. Ich tat mich schwer nachzuvollziehen, was tatsächlich die Tagebucheinträge sind. (Die Formatierung machte es nicht besser.)

Das Thema, quer über die Gleise, dient hier lediglich Roses Charakterisierung.

Sprachlich hat der Text durchaus seine Momente. smile
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Zinna
Geschlecht:weiblichschweißt zusammen, was


Beiträge: 1551
Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
Das Silberne Pfand Der silberne Durchblick
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Beitrag04.10.2013 15:42

von Zinna
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Hallo Inko/a,

bei deinem Text stehe ich sehr unschlüssig da. Wie an einem Weg, der an manchen Stellen sauber gepflastert ist und an anderen Stellen die Granitwürfel hoch ragen, umgekippt liegen, Sand und Schotter sichtbar sind.
(Schwer verständlich, mein Vergleich? )
Die Idee sagt mir zu, doch finde ich mich manchmal nicht zurecht. Warum sagen die Kinder manchmal Rose, dann wieder Mama. Die bekomme ich nicht als Bild scharf, sie sind konturlos. Eigentlich ist das auch Rose, ich lese, wie sie fühlt, was sie ängstigt und sich wünscht. Doch ein Bild von Rose beschert mir nur der Pinselstrich am Anfang.

Diese Tagebuchdaten bringen mich durcheinander: 13.12.1993 03 Uhr 20
Die Sätze darunter, sind keine Eintragung von Rose? Das LI, als Tante Mia bezeichnet, lernte Rose im Dez. ‘93 kennen? Und hatte etwas mit Ron? Bei dem Ron/Mike- Brüste-Beinevergleich komme ich zu keinem eindeutigen Schluss, wer dieses denkt. Ich vermute, Mia.

Sorry, für mich ist diese Geschichte zu unausgegoren. Das mag an mir liegen und andere Leser sind nicht so blockiert. Aber ich bin es und stehe deshalb mit einem ratlosen Schulterzucken da. Tut mir leid. Vielleicht sind nachher die anderen Kommentare für mich erhellend und ich schlage mit der Hand vor die Stirn. Mensch, klar!

LG
Zinna


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(c) Zinna
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shao
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 41
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Wohnort: Norddeutschland


Beitrag04.10.2013 18:01

von shao
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Der Schlusssatz gefällt mir gut, der Rest leider nicht.

Ich kann es nicht richtig greifen, aber irgendwie fehlt mir da die Nähe zum Geschehenen, das liest sich recht distanziert.
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4943
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Beitrag05.10.2013 08:10

von gold
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Hallo, ihr lieben Kommentatoren,

bin noch am Wunden lecken. Damit begann ich bereits, nachdem ich den Text abgeschickt hatte und mir der Formatierungsfehler beim erneuten Anklicken aufgefallen ist. Seitdem laufe ich mit wundem Hintern `rum (vom `Reinbeißen).
Dass es sprachlich nicht so ausgefeilt ist, war zumindest bei den Tagebucheinträgen Absicht.
Im Übrigen wollte ich nicht alles ausmalen, dachte, dass man in E-Literatur nicht alles auf den Präsentierteller legt, daher auch die etwas distanzierte Haltung der Erzählerin.
Traurigkeit geht ihr tatsächlich etwas ab; die Mädchen wirken auch gefasst; aber Trauer hat  bekanntermaßen ihre verschiedenen Facetten von Gefühlen der Traurigkeit, Wut, Gleichgültigkeit, Erleichterung bis hin zur Freude.

Die Umsetzung des Bernhardzitats:

Bei Rose taucht immer wieder Unsicherheit auf, was die Wahrheit des Gesagten betrifft.

Auch Ron ist verunsichert, was zur Missinterpretation und letztendlich zum Streit führt.
(Sie sagt, das Wetter ist nicht schön, er vermutet, sie meint etwas anderes mit ihrer Aussage und er interpretiert, es gefällt ihr hier wohl nicht).

was ich selber im nachhinein nicht gut finde:
Die Stelle mit dem Wechsel der Augenfarbe von Ron ist nicht eindeutig: aus Traurigkeit wechselt sie, aber auch aus Wut, der Leser  kann sich nicht im Klaren darüber sein, welches Gefühl jetzt gemeint ist.

Der Schlusssatz:
Zitat:
als ich das Tagebuch zugeschlagen hatte, kam Ron auf mich zu. Ich sah ihm in die Augen. Die Farbe hatte gewechselt.

Soll andeuten, das Ende bleibt offen. Ron zeigt der Erzählerin gegenüber Gefühle, daraus erwächst die nächste Geschichte.

So - auf ein Nächstes, die Wunden sind schon fast verheilt.

Danke euch, für´s Gedanken machen, Kommentieren und die Vergabe von Federn (dem einen oder anderen für zahlreichere!)Liebe Grüße
gold


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gold
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Beitrag05.10.2013 08:35

von gold
Antworten mit Zitat

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Hallo smile

Vielleicht bin ich überkritisch, aber im Vergleich (dass man vergleicht, liegt nahe, alle hatten dieselben Voraussetzungen ...) konnte diese Geschichte über das Leben und Sterben einer unglücklichen Frau und Künstlerin mich nicht in ihren Bann ziehen.

Die sprachlichen Aufbäumer zeugen von Unsicherheit, ich fühle mich beim Lesen nicht wohl, Stellen wie

Zitat:
„Ja, Rose hatte einen Raum, zu dem nur sie Zutritt hatte… Ron hat die Tür eingetreten. Und da fanden wir Mama. Es war schrecklich. Sie hatte sich erhängt, sie war ganz blau, schrecklich. Und daneben stand der offene Sarg! (...)"

> Worte einer Tochter, am Tag nach der Beerdigung der Mutter, fast beiläufig, dagegen:

Zitat:
Ein orgastischer Blütenrausch war auf den Sarg herab geprasselt - gelbe Gerbera, dunkel rote Rosen, violette Lilien. Dann das Flopp der Erde, die die Mutter darauf fallen ließ.


>Beschreibung (für alle Sinne? smile der Grablegung ...

Was ich durch die beiden Textbeispiele versuche zu zeigen: Es ist so nicht möglich (mich) zu berühren, so ein Text kommt inhaltlich bei mir nicht wirklich an, weil er eine Sprach-Schranke gar nicht erst überwindet.
Klar versteht man, was du erzählen willst, aber du tust es auf eine Weise, durch die das Interesse an der Geschichte von Rose schnell erlahmt. Es hat mich weder unterhalten, noch nachdenklich gemacht, was ich las. Sorry,
Lorraine

Zitat:
Edith sagt, dass manche Tagebücher nie veröffentlicht werden sollten ... wink

Zitat:
14.12.1993

Gestern, der Kuss auf Rons leicht geöffnete Lippen - lüstern, Saft beherbergend, ein warmer, schlüpfriger, Verstand auslöschender Saft, oh Ron, ich sehne mich nach dir. Ich will mehr.


hallo Lorraine,

kann deine Bemerkung leider nicht nachvollziehen, wenn du dich auf die unten zitierte Stelle beziehst, ganz davon abgesehen, dass mich deine Art zu kommentieren ziemlich trifft.

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Edith sagt, dass manche Tagebücher nie veröffentlicht werden sollten ... wink

Zitat:
14.12.1993

Gestern, der Kuss auf Rons leicht geöffnete Lippen - lüstern, Saft beherbergend, ein warmer, schlüpfriger, Verstand auslöschender Saft, oh Ron, ich sehne mich nach dir. Ich will mehr.


Gruß gold


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Gast







Beitrag05.10.2013 10:26

von Gast
Antworten mit Zitat

gold hat Folgendes geschrieben:


hallo Lorraine,

kann deine Bemerkung leider nicht nachvollziehen, wenn du dich auf die unten zitierte Stelle beziehst, ganz davon abgesehen, dass mich deine Art zu kommentieren ziemlich trifft.

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Edith sagt, dass manche Tagebücher nie veröffentlicht werden sollten ... wink

Zitat:
14.12.1993

Gestern, der Kuss auf Rons leicht geöffnete Lippen - lüstern, Saft beherbergend, ein warmer, schlüpfriger, Verstand auslöschender Saft, oh Ron, ich sehne mich nach dir. Ich will mehr.


Gruß gold


Hallo gold,

Ja, meine Bemerkung bezog sich auf das Zitat. Ein Tagebuch kann als Ganzes oder in Auszügen aus vielen Gründen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden (Zeitzeugnis, Inhalt relevant für das Verständnis von (Literatur-)Geschichte, Aufklärung über Sichtweisen von Persönlichkeiten oder ihnen Nahestehenden, usw.) Im fiktionalen Text tragen Tagebuchauszüge zur Charakterisierung einer Figur bei, können dazu eingesetzt werden, die Perspektive eines Protagonisten auszuleuchten, ohne dass dieser selbst auftaucht (zum Beispiel). Im vorliegenden Fall werden die Tagebücher von Rose dazu herangezogen, vielleicht besser verstehen zu können, was zu ihrem Freitod geführt hat.

Der zitierte Ausschnitt ist so geschrieben, dass es mir lieber gewesen wäre, nicht in die Rolle der Beobachterin gezwungen zu werden. Ich lese sehr genau, wenn ich mir ein "Urteil" bilden soll, über einen Text. Und diese Tagebuchauszüge gehören nun einmal dazu.*

Zitat:
Gestern, der Kuss auf Rons leicht geöffnete Lippen - lüstern, Saft beherbergend, ein warmer, schlüpfriger, Verstand auslöschender Saft, oh Ron, ich sehne mich nach dir. Ich will mehr.


Es ist von einem Kuss die Rede. Ihrem Kuss auf seine Lippen. Was danach kommt, ist etwas ganz anderes, nämlich die Beschreibung zweier sich in einem Kuss vereinigender Zungen, Mundhöhlen, Speicheldrüsen. Noch im selben Satz wechselt Rose von der dritten zur zweiten Person, was mich - gerade in einem Tagebucheintrag - gar nicht gestört hätte, wenn die Sache mit dem Kuss nicht so unbeholfen einerseits und so überladen andererseits bei mir angekommen wäre.

*Lupo hat es in einem kurzen Kommentar auf den Punkt gebracht, dem ich mich in diesem Fall anschliessen würde:

Lupo hat Folgendes geschrieben:
Die Technik, Tagebuchtexte erzählen zu lassen, enthebt den Autor weitgehend von sprachlicher Sorgfalt, denn was kann er dafür, will er dem Leser gegenüber behaupten, was sein Protagonist für Worte wählt und welche sprachlichen Mittel jenem zur Verfügung stehen? Das wäre für mich akzeptabel in kleinen Portionen, wenn die verbindende Erzählung beweisen würde, dass es der Autor besser kann.


gold hat Folgendes geschrieben:
... ganz davon abgesehen, dass mich deine Art zu kommentieren ziemlich trifft.


Mir ist nicht ganz klar, wie und wo ich das einordnen soll, und ob du auch darauf eine Antwort willst, aber wenn es schon hier steht, dann Folgendes dazu:

Bei keinem der Texte war mir bekannt, wer der Verfasser ist und ich habe auch nicht versucht, mir das vorzustellen, dazu blieb gar keine Zeit, denn ich habe viel Zeit (zu viel?) damit verbracht, die Texte zu lesen und zu reflektieren. Dass man über den Text und die Kritik den Autor trifft, lässt sich gar nicht vermeiden, aber ich habe das ausgeblendet. Wenn ich nicht gerade bei einem solchen Wettbewerb meine Ansprüche an Literatur geltend machen darf, wann und wo sonst, in diesem Forum?

Es wird wohl nicht viel nützen, das noch anzuhängen, aber dennoch: Meine Kritiken/Fragen/Kommentare haben sich mit den Texten auseinandergesetzt, nicht mit ihren Autoren, denn die waren damit einverstanden, sich anonym am Wettbewerb zu beteiligen.

Was du mir schreibst, ist keine Ermunterung für die, die sich aktiv in einen solchen Wettbewerb einbringen wollen, denn sie müssen sich ja in der Folge überlegen, worum es hier eigentlich geht.
Mir geht es darum, was ich lese, wie ich es lese und was ich mitnehme, aus einem Text. Dazu muss er etwas machen mit mir, etwas auslösen.

Tut mir trotzdem Leid, deine Gefühle verletzt zu haben. Es sollte nicht wieder vorkommen,

Lorraine
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gold
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Beitrag05.10.2013 10:33

von gold
Antworten mit Zitat

hallo Lorraine,

interessant, dass du Lupo zitierst. Er hat in dieselbe Kerbe geschlagen wie du. Ich dachte nur: Schnösel!
Ich bin ja auch unbedingt kein Lamm, was das Kommentieren anbelangt.
Aber es hat mich trotzdem getroffen.

Lg gold


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Beitrag05.10.2013 10:45

von Gast
Antworten mit Zitat

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
gold hat Folgendes geschrieben:


hallo Lorraine,

kann deine Bemerkung leider nicht nachvollziehen, wenn du dich auf die unten zitierte Stelle beziehst, ganz davon abgesehen, dass mich deine Art zu kommentieren ziemlich trifft.

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Edith sagt, dass manche Tagebücher nie veröffentlicht werden sollten ... wink

Zitat:
14.12.1993

Gestern, der Kuss auf Rons leicht geöffnete Lippen - lüstern, Saft beherbergend, ein warmer, schlüpfriger, Verstand auslöschender Saft, oh Ron, ich sehne mich nach dir. Ich will mehr.


Gruß gold


Hallo gold,

Ja, meine Bemerkung bezog sich auf das Zitat. Ein Tagebuch kann als Ganzes oder in Auszügen aus vielen Gründen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden (Zeitzeugnis, Inhalt relevant für das Verständnis von (Literatur-)Geschichte, Aufklärung über Sichtweisen von Persönlichkeiten oder ihnen Nahestehenden, usw.) Im fiktionalen Text tragen Tagebuchauszüge zur Charakterisierung einer Figur bei, können dazu eingesetzt werden, die Perspektive eines Protagonisten auszuleuchten, ohne dass dieser selbst auftaucht (zum Beispiel). Im vorliegenden Fall werden die Tagebücher von Rose dazu herangezogen, vielleicht besser verstehen zu können, was zu ihrem Freitod geführt hat.

Der zitierte Ausschnitt ist so geschrieben, dass es mir lieber gewesen wäre, nicht in die Rolle der Beobachterin gezwungen zu werden. Ich lese sehr genau, wenn ich mir ein "Urteil" bilden soll, über einen Text. Und diese Tagebuchauszüge gehören nun einmal dazu.*

Zitat:
Gestern, der Kuss auf Rons leicht geöffnete Lippen - lüstern, Saft beherbergend, ein warmer, schlüpfriger, Verstand auslöschender Saft, oh Ron, ich sehne mich nach dir. Ich will mehr.


Es ist von einem Kuss die Rede. Ihrem Kuss auf seine Lippen. Was danach kommt, ist etwas ganz anderes, nämlich die Beschreibung zweier sich in einem Kuss vereinigender Zungen, Mundhöhlen, Speicheldrüsen. Noch im selben Satz wechselt Rose von der dritten zur zweiten Person, was mich - gerade in einem Tagebucheintrag - gar nicht gestört hätte, wenn die Sache mit dem Kuss nicht so unbeholfen einerseits und so überladen andererseits bei mir angekommen wäre.

*Lupo hat es in einem kurzen Kommentar auf den Punkt gebracht, dem ich mich in diesem Fall anschliessen würde:

Lupo hat Folgendes geschrieben:
Die Technik, Tagebuchtexte erzählen zu lassen, enthebt den Autor weitgehend von sprachlicher Sorgfalt, denn was kann er dafür, will er dem Leser gegenüber behaupten, was sein Protagonist für Worte wählt und welche sprachlichen Mittel jenem zur Verfügung stehen? Das wäre für mich akzeptabel in kleinen Portionen, wenn die verbindende Erzählung beweisen würde, dass es der Autor besser kann.


gold hat Folgendes geschrieben:
... ganz davon abgesehen, dass mich deine Art zu kommentieren ziemlich trifft.


Mir ist nicht ganz klar, wie und wo ich das einordnen soll, und ob du auch darauf eine Antwort willst, aber wenn es schon hier steht, dann Folgendes dazu:

Bei keinem der Texte war mir bekannt, wer der Verfasser ist und ich habe auch nicht versucht, mir das vorzustellen, dazu blieb gar keine Zeit, denn ich habe viel Zeit (zu viel?) damit verbracht, die Texte zu lesen und zu reflektieren. Dass man über den Text und die Kritik den Autor trifft, lässt sich gar nicht vermeiden, aber ich habe das ausgeblendet. Wenn ich nicht gerade bei einem solchen Wettbewerb meine Ansprüche an Literatur geltend machen darf, wann und wo sonst, in diesem Forum?

Es wird wohl nicht viel nützen, das noch anzuhängen, aber dennoch: Meine Kritiken/Fragen/Kommentare haben sich mit den Texten auseinandergesetzt, nicht mit ihren Autoren, denn die waren damit einverstanden, sich anonym am Wettbewerb zu beteiligen.

Was du mir schreibst, ist keine Ermunterung für die, die sich aktiv in einen solchen Wettbewerb einbringen wollen, denn sie müssen sich ja in der Folge überlegen, worum es hier eigentlich geht.
Mir geht es darum, was ich lese, wie ich es lese und was ich mitnehme, aus einem Text. Dazu muss er etwas machen mit mir, etwas auslösen.

Tut mir trotzdem Leid, deine Gefühle verletzt zu haben. Es sollte nicht wieder vorkommen,

Lorraine


Auch ich bleibe dabei.
 "Schnösel"?

Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm hat Folgendes geschrieben:
SCHNÖSEL, m. in der umgangssprache Norddeutschlands von einem geckenhaften, unangenehmen menschen, hierzu schnöselig, adj. das wort stammt aus dem nd., s. Schütze 4, 147. Dähnert 439b.

Wikipedia hat Folgendes geschrieben:
Als Schnösel (im 19. Jahrhundert vermutlich zum Wortbereich Schnodder, schnäuzen im Sinne von „Rotznase“ gebildet) wird umgangssprachlich ein (junger) arroganter Mensch, ein dummfrecher Bursche, bezeichnet. Als eingebildet und eitel, dabei aber übersättigt und gleichgültig wird dieser Typus beschrieben


Nun denn,

Du hast so schnell geantwortet, auf das, was ich dir geschrieben habe - ich zweifle, ob es einen Sinn hatte. Das sollte mir nicht passieren: mich rechtfertigen zu müssen. Leider keine Zeit mehr hierfür.

Gruß,
Schnöselin wink
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gold
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Wohnort: unter Wasser
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Beitrag05.10.2013 11:07

von gold
Antworten mit Zitat

Zitat:
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm hat Folgendes geschrieben:
SCHNÖSEL, m. in der umgangssprache Norddeutschlands von einem geckenhaften, unangenehmen menschen, hierzu schnöselig, adj. das wort stammt aus dem nd., s. Schütze 4, 147. Dähnert 439b.
 

Wikipedia hat Folgendes geschrieben:
Als Schnösel (im 19. Jahrhundert vermutlich zum Wortbereich Schnodder, schnäuzen im Sinne von „Rotznase“ gebildet) wird umgangssprachlich ein (junger) arroganter Mensch, ein dummfrecher Bursche, bezeichnet. Als eingebildet und eitel, dabei aber übersättigt und gleichgültig wird dieser Typus beschrieben


...so wird die Aufklärung perfekt.

Übrigens hatte ich nicht geschrieben, dass du ein Schnösel bist!!!

Und mir ist natürlich bewusst, dass du den Autor nicht kanntest.

Lg gold


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