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Autor |
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Flammenfreundin Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 100 Wohnort: Hamburg
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22.09.2013 09:25 Unter der Platane von Flammenfreundin
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Unter der Platane
für R.
Wie ihr Name war
und wo sie geboren werden sollte
wusste ich im Traum
Unter der Platane vielleicht,
die für dich
ein Ahorn war.
Unter der Platane
wo das Blau
aus deinen Augen sickerte,
ein Impressionichtenlicht, so flächig-fleckhaft
wie mein Herz.
Wie ihr Name war,
wie deine Tochter heißen sollte,
wie all deine Träume in verstohlenen Nächten
platzten. Wie sie all deine Träume auschwitzte bei einem
fremden Akt. Brutal, losgelößt von jeder gottverdammten Liebe.
Wie deine eigene Liebe verfremdete. Und eine Frucht heranwuchs in einem Leib
den du gespührt hattest, dessen Haut deine Haut streifte,
wie du die Erinnerung daran aus dir vertriebst, sie austriebst
wie den Dämon, der mich zweieinhalb Jahre
heimsuchte.
Und heute
heute kenne ich unsere Namen.
Deinen seit neustem.
Unter der Platane
würd ich so gerne
träumen.
Weitere Werke von Flammenfreundin:
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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24.09.2013 13:10
von Mr. Curiosity
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Schön, dich zu lesen! Ich dachte, du wärst wie die meisten anderen guten Neuzugänge gleich wieder verschwunden.
Sprachlich finde ich das höchst überzeugend, allen voran diese Strophe:
Zitat: |
Wie ihr Name war,
wie deine Tochter heißen sollte,
wie all deine Träume in verstohlenen Nächten
platzten. Wie sie all deine Träume auschwitzte bei einem
fremden Akt. Brutal, losgelößt von jeder gottverdammten Liebe. |
Ich finde es einfach sehr gut gemacht, wie hier sukzessive die Aggression gesteigert wird, von Vers zu Vers. Das "gottverdammt", normalerweise nicht unbedingt ein starkes Adjektiv, haut am Ende der Strophe nochmal richtig rein.
Der Wermutstropfen ist für mich, dass es alles wunderbar klingt, ich aber nach wie vor unsicher bin, wer hier nun eigentlich wer sein soll. Da ist ein "Ich", ein "Du" und eine "Sie". Mit der "Sie" ist wohl die Tochter gemeint. Ich schätze mal, es geht hier um einen Missbrauch dieser Tochter, mit dem die Mutter, das "Du" in diesem Gedicht, nicht fertig wird. Nur wozu bräuchten wir dann das "Ich"? Es ist mir etwas zu viel Personal in diesem Gedicht Vielleicht stehe ich aber auch auf den Schlauch. In diesem Fall möge mich jemand aufklären.
LG David
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Flammenfreundin Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 100 Wohnort: Hamburg
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25.09.2013 20:46
von Flammenfreundin
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@ Mr. Curiosity
Danke für deine Antwort! Wie nett, dass du dich noch an mich erinnerst. Mir ist eine hammerfette Schreibblockade dazwischen gekommen & das Leben. Sprich: mein Studium, die Arbeit, ein nervöses Nervenleiden. *Lach*
Deine Interpretation ist höchstinteressant. Tatsächlich handelt es sich aber um erin wirres Liebesgedicht (ich bin prinzipiell unglücklich verliebt, wenigstens fördert meine unerbittliche Leidenschaft ein paar Wortbrocken ans Licht). R. ist mein brandaktuelles Objekt der Begierde. Wie schade, dass er auf meine Frage, ob er denn Gedichte möge, mit "vielleicht", antwortete.
Zwar würde ich gerne ein bisschen erklären, aber da es ein so persönliches Gedicht ist, scheue ich mich. Mit "Sie" ist die Tochter gemeint. "Du" ist das besungene männliche Opfer. "Ich" ist das verliebte Hucherl. Oh wie es mir unter den Fingernägeln brennt! Am liebsten würd ich alles ausplaudern.
Aber Schluss damit: ich bedanke mich noch einmal bei dir. Dein Zuspruch motiviert mich. Ich werde zusehen, dass ich etwas aktiver werde im Forum, auch mal die Erzeugnisse der anderen User kommentiere, selbst wenn ich mich nicht so recht traue .
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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25.09.2013 20:57
von Mr. Curiosity
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Zitat: | Wie schade, dass er auf meine Frage, ob er denn Gedichte möge, mit "vielleicht", antwortete. |
Unverzeihlich
Abgesehen davon zeigt das, dass er keine eigenen Ansichten hat, also lass es besser.
Ich mache nur Spaß.
Als Liebesgedicht hätte ich es nie im Leben gelesen. Ist ein bisschen düster dafür; ich meine so unglücklich kann es nun auch nicht sein Nee, jetzt ehrlich, ich kann es beim besten Willen nicht als Liebesgedicht lesen, aber vielleicht meldet sich ja noch einer, der mir auf die Sprünge hilft.
LG David
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Flammenfreundin Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 100 Wohnort: Hamburg
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25.09.2013 21:16
von Flammenfreundin
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edit
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Flammenfreundin Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 100 Wohnort: Hamburg
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18.04.2015 22:56
von Flammenfreundin
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Ich habe etwas editiert, das mir im Nachhinein zu persönlich war. Oo habe ich einen Fehler gemacht, weil das jetzt wieder hoch gerutscht ist, das olle Ding?
Öhm...
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