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Kalt zieht die Nacht ihre Fäden


 
 
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Trollbär
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 63
Beiträge: 134
Wohnort: Wabern / Nordhessen


T
Beitrag17.01.2008 14:44
Kalt zieht die Nacht ihre Fäden
von Trollbär
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Kalt zieht die Nacht ihre Fäden


Die Stadt versteckt dunkel ihr Licht.
Im Herzen ist es längst schon kalt.
Wohlwissend, dass man über sie spricht.
Leblose Schatten ohne Gestalt.

Und so verkaufen sie ihr Lachen,
falsche Gefühle und ihre Welt.
Doch bald schon werden sie erwachen.
Zerstörtes Leben für teures Geld.

Ohne Ausdruck jedes Gesicht,
wie bei den Puppen in den Läden.
Sie zeigen ihre Gefühle nicht
und kalt zieht die Nacht ihre Fäden.

Im Netz der käuflichen Träume
reicht der Teufel dir seine Hand.
Mit Früchten gestorbener Bäume
greift er grinsend nach deinem Verstand.


Detlev Zesny, im Januar 2008



_________________
Trollbär Lyrik
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Brynhilda
Felix Aestheticus

Alter: 44
Beiträge: 7748
Wohnort: Oderint, dum probent.


Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag17.01.2008 21:38

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Lieber Detlef!

Dieses Gedicht wäre vollkommen.
Wäre.
Aber das ist es nicht.

Und Schuld daran ist die letzte Strophe.

Zitat:
Im Netz der käuflichen Träume
reicht der Teufel dir seine Hand.
Mit Früchten gestorbener Bäume
greift er grinsend nach deinem Verstand.


Hm, hier setzt die Verdrängung ein. Der Dichter hat plötzlich Angst vor der eigenen Courage, vor der Tiefe seiner eigenen Dichtung.
Und in solchen Fällen kommt immer das Du, wo eiogentlich das Ich sein sollte.

Wie würde es denn so klingen?

Zitat:
Im Netz der käuflichen Träume
reicht der Teufel mir seine Hand.
Mit Früchten gestorbener Bäume
greift er grinsend nach meinem Verstand.


Das Ich macht diese Strophe, so empfinde ich es, intensiver, weil ich als Leser plötzlich gezwungen werde, mich zu identifizieren.
Das Du kann ich an mir abprallen lassen. Da bleibt nichts hängen.
Aber dem Ich kann ich mich nicht entziehen.

Viele Grüße,
Ilka!
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SylviaB
Geschlecht:weiblichSchnupperhasi

Alter: 58
Beiträge: 6332
Wohnort: Köln
DSFo-Sponsor


Beitrag17.01.2008 21:51

von SylviaB
Antworten mit Zitat

Ich stimme Ilka zu. Allerdings hätte ich da noch einen Vorschlag.
Denn das Du hat sicher seine Bewandnis und ein Ich muss nicht immer stimmig mit der Intention sein.

Deshalb wäre es auch noch möglich im Stil des Gedichts weiter zu machen. Alle Strophen enthalten sich einer direkten Anrede. Ob nun DU oder ICH.
Also auch die letzte Strophe ohne direkte Anrede schreiben:

    Im Netz der käuflichen Träume
    reicht der Teufel seine Hand.
    Mit Früchten gestorbener Bäume
    greift er grinsend nach dem Verstand.


Ist jetzt nur eine Überlegung. Ich finde das Gedicht sonst absolut gelungen und richtig gut.

Lieben Gruß
Sylvia


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Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. wink
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Trollbär
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 63
Beiträge: 134
Wohnort: Wabern / Nordhessen


T
Beitrag18.01.2008 13:37

von Trollbär
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@Ilka Ich danke Dir für das gewisse Etwas, was mir tatsächlich gefehlt hat. Ich war selber nicht glücklich mit der letzten Strophe. Ich finde Deinen Vorschlag recht gut und werde ihn so übernehmen, danke.

@Sylvi, sorry, aber Ilkas Vorschlag spricht mich mehr an.
.....aber Du...trotzdem noch...Du weißt?....überdachtes Draußen?

Lieben Gruß an Euch  
vom Trollbär


_________________
Trollbär Lyrik
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