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Kind im Dezember


 
 
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appo
Leseratte


Beiträge: 111
Wohnort: Bremen


Beitrag12.03.2013 21:28
Kind im Dezember
von appo
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Kind im Dezember

dein Bauch bebt
das darauf gestellte Glas wackelt leicht
Eiswürfel klirren
dein Kind hat zuviel gesoffen letzte Nacht
hat ´nen Schluckauf weg, hat
zuviel Fruchtwasser genascht zu schnell
dein Kind im Dezember
es stemmt den kleinen Arsch gegen die Decke
dass dein Nabel
wie ein Trampolin zwischen Beule
und verstrichen wippt
jetzt gähnt es wohl, dein Kind im Dezember
du lachst und wartest
während deine Knospen sich zu Kegeln formen
in denen rotes Glas
zu Milch zerspringt für dein Kind im Dezember

(1989)

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dürüm
Wolf im Negligé

Alter: 46
Beiträge: 966
Wohnort: Cape Town
Das bronzene Eis am Stiel Das Bronzene Pfand
Der bronzene Spiegel - Lyrik Podcast-Sonderpreis
Vorlesbar I


Beitrag22.03.2013 02:40

von dürüm
Antworten mit Zitat

Hallo appo,

so sehr mir Deine Malerin gefallen hat, so viele Schwierigkeiten habe ich hier, zum Teil liegt es an der Wortwahl  und zum Teil am Zusammenhang.

Ich sehe eine hochschwangere Frau, die ein Glas auf ihrem Bauch abgestellt hat. So weit, so rund.

Dann wechselst Du in den Bauch hinein, und hier stolpere ich über das "gesoffen", mir hätte die Zeile mit dem "Fruchtwasser genascht" gereicht., auch das "zuviel und zu schnell" scheint mir doppelt gemoppelt.

Dann wechselst Du wieder nach draußen und der Nabel wippt zwischen "Beule und verstrichen". Verstrichen, ein Fachausdruck aus der Medizin, wenn in der Spätphase der Schwangerschaft der Nabel ganz flach wird. Dieser Ausdruck macht viel an Atmosphäre.

Dann bist Du wieder bei dem Baby, gähnend diesmal, sehr schön, und wieder raus, lachende Mutter.

Nur den Schluss verstehe ich nicht ganz, was soll das rote Glas bedeuten, das zu Milch zerspringt?

Solltest Du Blut meinen, finde ich, dass das Bild hinkt.

Ich hoffe, das Kind ist wohlauf?

Gruß
Kerem


_________________
Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca)
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hypnobader
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 63
Beiträge: 420
Wohnort: Voralpen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag22.03.2013 08:31

von hypnobader
Antworten mit Zitat

Mich spricht es an. Hat was suggestives und düsteres. Auch durch die Wiederholungen des Titels. Ein Holperer für mich war das Wippen von Beule zu verstrichen, das erschließt sich mir nicht. Das Zerspringen des Rotweins (?) zu Milch, naja. Vielleicht schmilzt? Fazit: Niemals nicht Alohol während der Schwangerschaft. Ne, im Ernst: gefällt mir  Smile

_________________
Es gilt das gebrochene Wort
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appo
Leseratte


Beiträge: 111
Wohnort: Bremen


Beitrag22.03.2013 08:59

von appo
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Morgen ihr beiden,

der Text ist 24 Jahre alt. Ich habe ihn während der Schwangerschaft meiner damaligen Frau (die Hebamme ist) geschrieben. Mein Sohn ist 23.... Was ihr zu beanstanden habt, kann ich nach all den Jahren gut sehen und trotzdem gefallen mit die Zeilen noch. Sind mittlerweile ein Stück eigener Geschichte.

Schönen Tag
Appo
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Gast







Beitrag22.03.2013 11:11

von Gast
Antworten mit Zitat

moin appo,

diesem text sieht man den sehr persönlichen bezug an. die frage ist: sollte man so persönliche texte "veröffentlichen"?

wer das tut, läßt zu, daß sie sich verselbständigen. sie verlassen das private und persönliche und müssen alleine für sich stehen, losgelöst von der gegebenheit, aus der sie entstanden. zu dieser neuen situation gehört die kritik an der ausführung, an form und inhalt.

du hast sie brüsk zurückgewiesen. der grund ist nachvollziehbar. allerdings auch mein hinweis, der da lautet: wenn du die kritik nicht annehmen kannst oder willst, dann zurück in die schublade damit. dann war es falsch, den text nach dieser langen zeit öffentlich zu machen.

lg w.
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appo
Leseratte


Beiträge: 111
Wohnort: Bremen


Beitrag22.03.2013 12:28

von appo
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Walter,

du hast natürlich recht. Ich wollte auch nicht so verstanden werden, dass ich die Kritik nicht annehmen will.
Das Gedicht ist  1990 von der Stadt Bremen im Rahmen der Monatsgedichte prämiert und als DIN A 3 Plakat an vielen öffentlichen Plätzen der Stadt  im Dezember des gleichen Jahren ausgehängt worden. Es hat also eine gewisse Geschichte. Ich wollte sehen, wie es zwanzig Jahre später wirkt.
Das kann man wahrscheinlich im Rahmen einer Lyrik-Werkstatt nicht machen.
Die Reaktionen habe ich mit Interesse gelesen und werde sie sicher auch verwerten. Da habe ich mich unklar ausgedrückt. Entschuldigung, wenn sich jemand zurück gewiesen fühlt.

Heute Abend mehr.

Gruß
appo
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Gast







Beitrag22.03.2013 13:51

von Gast
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hi appo,

danke für deine antwort. ich fühle mich nicht zurückgewiesen. du hast ja nachvollziehbare gründe für deine position.

lg w.
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