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Hugin_Hrabnaz (N)Ich-Erzähler
Alter: 48 Beiträge: 248 Wohnort: Ulm
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18.02.2024 23:31 A waning weekend... (Englisch) von Hugin_Hrabnaz
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In a grizzly mood,
for gone is the weekend,
vainly ahold of time,
hastily running away.
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Meine heutige knappe Antwort auf die WhatsApp-Frage einer ausländischen Bekannten, wie es mir denn gehe; weil wir gerade in den Stabreim-Threads zu Gange waren. Hat mir irgendwie gefallen.
Weitere Werke von Hugin_Hrabnaz:
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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19.02.2024 20:38 Re: A waning weekend... (Englisch) von Nina
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hello rüdiger-rabe,
die form gefällt mir gut. inhaltlich gibt es auch nichts
auszusetzen *g*. was mich allerdings irritiert, ist, dass
du auf diesem kleinen kleinod nicht auf satzzeichen
verzichtest.
verzichtetest (nochmal: verzichtetestest?). (nein, es ist
verzichtetest) du auf die kommata, ergäbe sich m.e. eine
weitere verknüpfung mit time. (time hastily running away).
insgesamt würde es mehr fließen (für mein empfinden).
mit komma ist da eine textliche mini-distanz erzeugt quasi.
es ist nur eine kleine schönheitskorrektur, die ich befürwor-
te, da ich gern ohne satzzeichen auskomme in der lyrik.
aber auch so wie es ist, ist es gut. und vielleicht ist diese
distanz von dir möglicherweise so auch gewollt?
liebe grüße
nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Hugin_Hrabnaz (N)Ich-Erzähler
Alter: 48 Beiträge: 248 Wohnort: Ulm
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19.02.2024 20:53
von Hugin_Hrabnaz
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Hallo Nina,
vielen Dank für die Anmerkung.
Das ist in meinem Text in der Werkstatt ja gerade auch Thema. Ich denke, dass ich es mir dadurch angeeignet habe, bei Gedichten quasi gleich einem Taktstrich die Zeilen mit Satzzeichen zu beenden, dass jahrzehntelang die quasi einizige von mir konsumierte Lyrik tatsächlich eddische Werke waren in deren optischer Gliederung oft nahezu jede Halbzeile mit einem Satzzeichen endet.
Aber Soleatus hat es auch angesprochen, und ich werde das künftig etwas bewusster handhaben.
Viele Grüße,
Hugin
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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19.02.2024 21:05
von Nina
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Hallo Hugin,
also eher eine (Lese-)Gewohnheit, als eine Überzeugung oder Absicht.
Der Vorteil, des ohne Satzzeichen-Auskommens liegt für mich u.a. darin, dass es eben fließender ist, außerdem häufig eine weitere Bedeutungsebene dadurch aufgemacht wird.
In Deinem kleinen Gedicht hier, ist eine "optische Gliederung" in dem Sinne ja überhaupt nicht nötig,
a) weil es ein kleines Gedicht ist, nicht so wie die Edda, mit vielen langen Strophen (die sich auch aufeinander beziehen/Querverweisen oder?) und
b) weil es, für mein Empfinden, durch die Satzzeichen "beengter" wirkt und weniger "frei und offen".
Das ist natürlich vornehmlich eine Empfindungssache, aber auch eine der Ästhetik und Optik (für mich).
Anregung:
Du kannst es ja mal gegenüber stellen, einmal die Version mit und dann die Version ohne Satzzeichen und schauen, ob Du einen Unterschied nicht nur liest und siehst, sondern auch fühlst.
Liebe Grüße
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Hugin_Hrabnaz (N)Ich-Erzähler
Alter: 48 Beiträge: 248 Wohnort: Ulm
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20.02.2024 00:49
von Hugin_Hrabnaz
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Hallo Nina,
du hast sicher recht damit, dass die Satzzeichen hier im Sinne einer Ordungsfunktion nicht erforderlich sind, weil der kurze Vierzeiler ohnehin schon übersichtlich ist und nicht zusätzlich gegliedet und durchgetaktet werden muss.
Gewohnheit allein war es indes auch nicht, sondern schon syntaktisch sinngetrieben, denn das erste Komma grenzt den ersten Vers von einem kausalen Nebensatz ("for" im Sinne von "denn") ab, das zweite Komma lässt einen neuen Auftakt zu einer weiteren Gefühlsregung folgen, der sich wiederum im Deutschen ein Relativsatz anschlösse ("Vergeblich die Zeit festzuhalten, die hastig verrinnt."), der im Englischen als Partizipialkonstruktion im Präsens daherkommt. Die Kommata dürften daher vermutlich sytaktisch schon so passen, aber du wirfst absolut zu recht die Frage auf, ob sich die Lyrik davon lösen darf und soll.
Du muss ich einräumen: Es fällt mir grundsätzlich - tatsächlich sogar im lyrischen Bereich - ein wenig schwer, ohne Satzzeichen zu arbeiten, und absichtlich die Pfade der orthographischen, syntaktischen und grammatikalischen Präzision zu verlassen. Ich schreibe beruflich den ganzen Tag verschärft regelgebunden und in der Freizeit lektoriere ich auch noch das Zeug von Kollegen, so dass da tatsächlich ein massiver Gewöhnungseffekt da ist. Das wird der Hauptgrund dafür sein, dass es mir einfach komisch vorkommt, eine Zeile ohne Satzzeichen zu beenden. Dass diese Lockerheit in der Lyrik indes nicht schaden muss, muss ich noch ein wenig lernen. Daher hilft das Feedback.
Gerade im Englischen ist die Zeichensetzung ja ohnehin nicht so strikt normiert wie im Deutschen, so dass sich hier eine freiere Form noch mehr anböte. Konkret an der von dir angesprochenen Stelle kann in der Tat das Weglassen des Kommas den "flow of time" noch stärker bebildern. Eine wirklich interessante Beobachtung deinerseits!
Liebe Grüße,
Rüdiger.
P.S.:
Ich hab sogar in der Grußformel Komma und Punkt... obwohl das ja nach den anerkannten Regeln der Geschäftskorrespondenz nicht so sein soll. Ein nackter Buchstabe als Zeilenende ist für mich irgendwie komisch.
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