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Pollux Leseratte
Beiträge: 102
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31.01.2019 20:05 Titel (Personen) Englisch/Deutsch im Text von Pollux
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Hi!
Wie schreibe ich es am Besten in einem Roman, der in England spielt?
Die Polizei hat dort z.B. ihre eigenen Ränge.
Inspector, Chief Inspector, usw.
Und ich bin mir völlig unschlüssig, wie und ob ich das in dem Buch so übernehmen kann.
Wenn ich z.B. schreibe:
Richter McBridge und Chief Constable Craven gehörten nicht mehr zu den Personen, denen sie trauen sollten.
Sollte ich den Chief Constable nicht auch konsequent als "Polizeihauptkomissar" oder "Leitender Polizeidirektor" bezeichnen? Ich finde diese Bezeichnungen irgendwie so mit einem Tatort-Flair behaftet, dass es irgendwie schwer fällt sich gedanklich in die Welt um 1900 zu verstzen.
Bisher habe ich die Bezeichnungen englisch belassen, weil es schon irgendwie richtig klingt. Dann kommt das zweite Problem: ist es dann eher der Inspector oder der Inspektor, der bei den Ermittlungen hilft?
Mich stört es irgendwie, dass ich z.B. den Richter in deutsch betitel, den Polizeichef aber in englisch.
Wie seht ihr sowas, würde es euch stören?
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5444 Wohnort: OWL
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31.01.2019 20:24
von Willebroer
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Hallo Pollux,
eigentlich gehört es zum lokalen Flair, diese englischen Ausdrücke zu übernehmen. Also spricht nichts dagegen. Zumal sich die Positionen nicht immer 1:1 übersetzen lassen.
Allerdings würde ich es stark an den Namen koppeln. Also "Chiefinspector Miller" könnte ohne Namen auch als "der Oberinspektor" bezeichnet werden. Der "Sergeant" dagegen ist so geläufig, daß die Bezeichnung wohl keinen stören dürfte. Der "Richter" wiederum ist so klar definiert, daß man es immer beim deutschen Ausdruck belassen kann.
Es schadet aber auch nicht, sich mal die Vorbilder vorzunehmen und zu schauen, wie es andere Autoren halten.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3223 Wohnort: Frankenberg/Eder
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01.02.2019 11:54
von Taranisa
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Bei einem Roman, der um 1900 in England spielt, würde ich persönlich in jedem Fall die englische Bezeichnung nehmen. Wir spielen in unserer Pen-and-Paper-Runde auch "Private Eye" und nutzen da die englischen Titel, das gibt mMn mehr Flair.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Epiker Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 289 Wohnort: Österreich
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01.02.2019 22:36
von Epiker
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Heutzutage ist es ja ziehmlich üblich, dass in englischen Büchern nach der Übersetzung gewisse Wörter, wie z.B. "Mum & Dad" englisch beibehalten werden, quasi als Lokalkolorit. Z.B. eben die gerade genannten Bezeichnungen, oder Pub, anstatt Bar. Bei (Adels-)titel wiederum würde ich sagen ist es Geschmackssache, einerseits ist es wieder zusätzlicher Lokalkolorit, wenn du von der "Queen" oder vom "Earl of Essex" sprichst, andererseits geht für mich problemlos "Königin Elisabeth II" z.B.
Aber da würde man vllt mit generell möglichst deutschen Bezeichnungen besser fahren, denn wenn ich z.B. an den englischen Roman "Dracula" denke wäre es für mich schon ziehmlich befremdlich, wenn ich da in der deutschen Übersetzung vom "Count" lesen würde, anstatt vom gewohnten "Grafen", aber das ist auch eine Sache, wie du das in deiner Geschichte einführst.
Entscheide dich für eine Variante (1. alles deutsch, 2. alles englisch 3. Mischform) und ziehe diese Linie dann konsequent durch, dann sollte es auch der Leser akzeptieren!
Befremdlich wird es erst, wenn man mitten im Text plötzlich die Methode ändert. Beispiel 1 der soeben schon erwähnte Dracula, der bei uns eben als "Graf" eingeführt wurde und nicht als "Count". Dass auch z.B. eine Mischform bei englisch-deutschen Berufsbezeichnungen funktioniert zeigt dir die TV-Serie "Star Trek: Das nächste Jahrhundert". Dort arbeiteten an Board der USS Enterprise der "Ingenieur" und der "Fähnrich" problemlos neben dem "Chief", dem "Commander" und dem "Captain".
Bei dem Star Trek-Beispiel kann man noch was feststellen, denn das Franchise bricht Anfang 2000 mit der Serie "Star Trek: Enterprise" die von mir aufgestellte Regel, einmal eingeführte deutsche oder englische Begriffe dauerhaft auch in entsprechender Sprache zu bezeichnen und plötzlich wurde da der Rang des Fähnrichs ins englische "Ensign" umgeändert und zumindest mich stört das heute noch massivst!
Gleiches aber auch bei den immer schon englischen Rängen, es wäre ebenso befremdlich plötzlich etwas von einem "Kapitän Picard", "Chef/Häuptling O'Brian", oder einem "Kommandeur Riker", oder (der Overkill: ) von einem "Leutnant-Kommandeur Data" zu hören.
Deshalb suche dir am besten eine der drei möglichen Formen aus, prüfe ob es für dich in allen Bereichen Ok klingt (womöglich auch für den Leser) und zieh dein System dann konsequent durch!
_________________ Aber der Mensch entwirft, und Zeus vollendet es anders!
-Homer-
(Dieses Zitat dürfte so manchem Schriftsteller mehr als einmal passiert sein ) |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2294 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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01.02.2019 22:55
von Pickman
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Hi Pollux,
der Titel oder Rang ist für mich zwischen Name und Beruf angesiedelt.
Fremdsprachige Namen würde ich immer beibehalten und nicht etwa Smith zu Schmied eindeutschen.
Fremdsprachige Anreden, Titel und Ränge würde ich beibehalten, wenn man davon ausgehen kann, dass der deutsche Leser sich darunter etwas vorstellen kann. Wer hier übersetzt, verschenkt Flair.
Berufe würde ich immer übersetzen.
Cheers
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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Pollux Leseratte
Beiträge: 102
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07.02.2019 20:48
von Pollux
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Okay, danke ^^
Dann behalte ich die Mischform bei.
Nur noch eine Frage, wenn ich die Titel/Ränge im englischen bei behalte, wie mache ich das dann mit dem Inspektor?
Das ist schließlich die deutsche Schreibweise. Müsste ich dann nicht auch konsequent sein und ihn als Inspector betiteln?
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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07.02.2019 21:02
von Murmel
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Das mit den ausländischen Titeln und Rängen im Vergleich mit den deutschen ist immer so eine Sache, vor allem, weil sie sich oft nicht anwenden lassen. So ist der Titel nicht immer gleichbedeutend mit einem Rang. Schon alleine daher macht die Beibehaltung der lokalen Bezeichnung Sinn.
Gerade durchexerziert bei der "Schwarzen Küste" und dort ist Inspector Morell Inspector und kein Inspektor.
_________________
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