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Charakterbeschreibung


 
 
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Skatecone
Geschlecht:männlichSchneckenpost
S

Alter: 39
Beiträge: 9
Wohnort: Heidelberg


S
Beitrag05.12.2022 00:11
Charakterbeschreibung
von Skatecone
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich hoffe, ich bin damit überhaupt hier richtig rotwerd
Ich hab schon einiges zum Thema Charaktererstellung gelesen, allerdings hab ich noch kein richtiges Bild davon, wie das aussehen soll.
Am liebsten wäre es mir, wenn ich eine fertige Charakterbeschreibung von jemandem lesen könnte, einfach um zu sehen, wie das aussehen könnte.
Hat denn jemand eine Idee, wo ich sowas herkriegen könnte?
Oder hat jemand Lust, mir eine seiner eigenen zu zeigen?

LG

Felix
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Ylvie Wolf
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 34
Beiträge: 7
Wohnort: Leverkusen


Beitrag05.12.2022 02:15

von Ylvie Wolf
Antworten mit Zitat

Moin,
Ich glaube nicht, dass es da ein starres Muster gibt,an das man sich halten muss. Da gibt es viele Möglichkeiten.
Ich selbst bin schon mit verschiedenen Herangehensweisen meinen Figuren näher gekommen.

Zum Beispiel durch einen Fragebogen (hier gibt es unheimlich viele, es ist meistens ein Steckbrief mit kleinschrittigen Fragen zu Aussehen, Charakter, Tugenden, Sünden, Vorgeschichte etc.

Um deine Figuren besser kennen zu lernen, kannst du auch Charakterinterviews durchführen.

Das sind nur zwei der Möglichkeiten. Kann dir gerade kein Beispiel hochladen, weil ich nicht am Laptop sitze. Kann ich morgen aber machen.

Liebe Grüße Ylvie


_________________
Nach uns wird es vorher geben | Aus der Jugend wird schon Not | Wir sterben weiter bis wir leben | Sterben lebend in den Tod.
(Rammstein - Zeit)
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3227
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag05.12.2022 09:48

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Ich notiere in meiner Charakterliste lediglich Name, Alter, Aussehen, Funktion. Meist habe ich von der/den Hauptfigur/en bei der Planung schon ein genaues Bild, inkl. Charakterzüge, "einfach" durchs Hineinfühlen. Nebenfiguren stelle ich mir so vor, wie ich sie brauche, oft mit Ähnlichkeiten (keine Kopie) von Menschen, die ich kenne.

_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Araragi
Geschlecht:männlichDrama-Capra

Alter: 33
Beiträge: 210
Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms


Beitrag05.12.2022 10:09

von Araragi
Antworten mit Zitat

Hallo Scatecone,

ich hoffe du bist des Englischen mächtig. Auf den Fandom-Seiten findet man immer wieder kurze prägnante Charakterbeschreibungen:

Hier zum Beispiel ist ein Bogen von Kaladin aus den Sturmlicht-Chnroniken. Allerdings solltest du bedenken, dass darin Spoiler enthalten sind:

https://stormlightarchive.fandom.com/wiki/Kaladin#Personality


Das gibt einem vielleicht schonmal einen kleinen Überblick wie Charaktere grob aufgebaut sind. Darüber hinaus versuche ich mich zudem immer wieder in meine Charaktere so gut es geht hinein zu versetzen und zu überlegen, wie sie sich in der jeweiligen Szene verhalten würden.  

Was mir auch immer sehr hilft sind die acht bzw. mittlerweile sind es nur noch sieben (ich glaube im DSM V) inneren Konflikte. Das ist durchaus sehr psychologisch, aber ich glaube, es lässt sich durchaus gut verstehen.

http://www.psychotherapie-neumuenster.de/konflikte/

Ansonsten gibt es noch hundert andere Möglichkeiten und Theorien, wie man Charaktere schreibt. Allerdings kann ich mit 99% davon nichts anfangen und bastel sie mir lieber selber, indem ich meinen Hirnschmalz benutze.


_________________
It's a cold world, but here, in Rosella's house, it is hell.
Cimona - Copenhagen Cowboy
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finest.fire
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 36
Beiträge: 173
Wohnort: Berlin


Beitrag05.12.2022 10:27

von finest.fire
Antworten mit Zitat

Wow damit habe ich nun doch nicht gerechnet, dass man das OPD nun auch für die Charakterisierung verwendet...
Ich bin Psychiaterin und auch ich lese immer mal wieder auf der Neumünster Seite nach. Die müssen einen irren traffic haben, denn es ist dort einfach gut dargestellt. Es handelt sich m.E. jedoch um neurotische Grundkonflikte, d.h. es liefert ein Verständnis wie jemand innerlich "gestrickt" ist. Im Roman ist der Konflikt denke ich eher die auslösende Situation, wenn man im psychotherapeutischen Schnack bleiben möchte. So fasse ich das jedenfalls auf
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Caliban
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 49
Beiträge: 306
Wohnort: Passau


Beitrag05.12.2022 13:47

von Caliban
Antworten mit Zitat

Zwei Beispiele aus einem meiner Biker Romance Titel, der es auf die Midlist des Skoutz Awards geschafft hat:

Sadi ist eine Romni, die von ihrem Bruder unterdrückt wird. Sie sieht sich selbst als entstellt an, weil er ihr Gesicht mit einem Messer ‚verschönert‘ hat und die daraus resultierende Narbe sie – ihrer Meinung nach – zu einem hässlichen Entlein macht. Sie will frei sein.

Jax ist Ex-Mitglied der Aryan Brothers. Sein Vater war ein Rechtsradikaler, der ihn bei jeder Gelegenheit kleingemacht hat. Ergo sieht es mit seinem Selbstbewusstsein nicht allzu gut aus. Seine Schwäche besteht darin, anderen gefallen zu wollen. Sein alter Herr ist auch der Grund, warum er ein berüchtigtes illegales Kampfsportturnier gewinnen will, an dem sein Vater gescheitert ist, um sich selbst zu beweisen, dass er ‚besser‘ ist.

Mehr Beschreibung brauch ich normalerweise nicht, um anfangen zu können. Der Rest geht on-the-fly während des Schreibens. Da es sich um eine Romance handelt, hab ich die Figuren mit größtmöglichen Gegensätzen angelegt.

Hab zum Thema Charakterentwicklung einen Artikel verfasst: h++ps://erichschreiner.de/workshop-charakterentwicklung/
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag05.12.2022 15:23

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Ich wüßte nicht mal bei realen Personen, denen ich täglich begegne, wie ich sie als Charakter beschreiben sollte. Meistens geht es auch nicht um echte Charaktere, sondern um Rollen oder Typen. Beim Theater nennt man das "Fach".

Natürlich kann man sich wichtigsten "Daten" der Personen notieren, aber wie bei Taranisa entwickelt sich bei mir der eigentliche Charakter erst mit der Handlung. Genauso wie sich der Charakter einer realen Person ja erst mit dem Leben entwickelt. Das macht für mich gerade die Entdeckerfreude aus.

Wenn man ein genauer Planer ist, kann man natürlich sein Personal so ähnlich zusammenstellen wie bei einer Firma oder wie die Arten in einem Ökosystem. Da stößt man schnell auf bestimmte Prinzipien: Doppelbesetzungen vermeiden, Antagonismen schaffen (nicht nur im Großen bei Held und Bösewicht!), Vermittler und stille Reserve und das alles nicht nur als Gegensatzpärchen aufbauen.
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2293
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag06.12.2022 07:10
Re: Charakterbeschreibung
von Pickman
Antworten mit Zitat

Skatecone hat Folgendes geschrieben:
Ich hab schon einiges zum Thema Charaktererstellung gelesen, allerdings hab ich noch kein richtiges Bild davon, wie das aussehen soll.


Umfang und Detaillierungsgrad hängen davon ab, ob die Charakterisierung für ein Exposé bestimmt ist oder für den Eigenbedarf an Orientierung beim Schreiben.


_________________
Tempus fugit.
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Araragi
Geschlecht:männlichDrama-Capra

Alter: 33
Beiträge: 210
Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms


Beitrag06.12.2022 12:33

von Araragi
Antworten mit Zitat

finest.fire hat Folgendes geschrieben:
Wow damit habe ich nun doch nicht gerechnet, dass man das OPD nun auch für die Charakterisierung verwendet...
Ich bin Psychiaterin und auch ich lese immer mal wieder auf der Neumünster Seite nach. Die müssen einen irren traffic haben, denn es ist dort einfach gut dargestellt. Es handelt sich m.E. jedoch um neurotische Grundkonflikte, d.h. es liefert ein Verständnis wie jemand innerlich "gestrickt" ist. Im Roman ist der Konflikt denke ich eher die auslösende Situation, wenn man im psychotherapeutischen Schnack bleiben möchte. So fasse ich das jedenfalls auf


Die meisten Autoren und Autorinnen werden es wahrscheinlich auch genauso machen, wie du es sagst. Vielleicht bilde ich mir das häufig bloß nur ein, aber wenn ich an meine Lieblingscharaktere denke, die von Brandon Sanderson geschrieben wurden, dann sind ihre Persönlichkeiten zu einem gewissen Teil von ihren Elternrollen bzw. primären Objekten geprägt worden. Und ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass da eben mehr als nur ein flüchtiger Gedanke dahinter steckte. Es war mehr so als ob die Persönlichkeiten ein solides Grundgerüst besaßen, das man versucht hat so gut es geht beizubehalten. Meistens handelte es sich zur Vereinfachung um einen einzigen Konflikt. In der Realität, so vermute ich, ist es ein wenig komplizierter.

Im Übrigen erstellt Stephen King seine Charaktere wohl eher weniger theoretisch. Ich weiß nicht wie sein Konzept genau aussieht, aber soviel ich verstanden habe, kann er sich sehr gut auf empathische Weise in sie hineinversetzen. Das ist aber eine Fähigkeit, die kann nicht jeder.


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Cimona - Copenhagen Cowboy
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Skatecone
Geschlecht:männlichSchneckenpost
S

Alter: 39
Beiträge: 9
Wohnort: Heidelberg


S
Beitrag06.12.2022 14:38

von Skatecone
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die tollen Antworten.
Ich glaube, ich bin zu kompliziert an die Sache rangegangen.

Caliban hat Folgendes geschrieben:
Hab zum Thema Charakterentwicklung einen Artikel verfasst: h++ps://erichschreiner.de/workshop-charakterentwicklung/


@caliban dein Artikel ist ja der Hammer. Sehr gut geschrieben und vor allem war das drin, was ich bei sämtlichen anderen Workshops/Artikeln dazu vermisst hab: praktische Beispiele zu jedem Punkt.
Ich finde das macht es viel einfacher nachzuvollziehen.
Vielen Dank dafür nochmal
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Caliban
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 49
Beiträge: 306
Wohnort: Passau


Beitrag06.12.2022 15:22

von Caliban
Antworten mit Zitat

Skatecone hat Folgendes geschrieben:
Vielen Dank für die tollen Antworten.
Ich glaube, ich bin zu kompliziert an die Sache rangegangen.

Caliban hat Folgendes geschrieben:
Hab zum Thema Charakterentwicklung einen Artikel verfasst: h++ps://erichschreiner.de/workshop-charakterentwicklung/


@caliban dein Artikel ist ja der Hammer. Sehr gut geschrieben und vor allem war das drin, was ich bei sämtlichen anderen Workshops/Artikeln dazu vermisst hab: praktische Beispiele zu jedem Punkt.
Ich finde das macht es viel einfacher nachzuvollziehen.
Vielen Dank dafür nochmal


Freut mich Smile

Ja, manche Konzepte sind ohne Beispiele eher schwer zu verstehen. Vor allem am Anfang.
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Bücherfreundin
Schneckenpost


Beiträge: 11



Beitrag12.12.2022 18:43

von Bücherfreundin
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Wenn Englisch kein Problem ist: "Compass of Character" von David Corbett. Da lernst du deine Charaktere richtig kennen - und vielleicht dich selbst noch dazu ...
Tolles Buch mit vielen praktischen Übungen. Zum Teil geht es am Anfang ein wenig philosophisch zu, aber lass dich davon nicht abschrecken.
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