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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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K 24.01.2015 14:59 Charakterbeschreibung - zu viel des Guten? von kskreativ
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Normalerweise halte ich mich in meinen Geschichten nicht lange mit Charakterbeschreibungen auf, neige selbst auch eher dazu, sowas zu überlesen. Jetzt habe ich hier den Teil eines Einstiegs in einen Gay Romance Kurzroman, indem ich genauer auf das Aussehen des Protagonisten eingehe. Zu viel? Langweilig?
Alex nahm den Burschen genauer in Augenschein. Ein Mann war es zumindest, wenn auch ein recht … ungewöhnlicher. Tunte, Schwuchtel, Transe, ihm fielen gleich mehrere Begriffe ein, die auf ihn passen könnten. Hautenge, weiße Jeans mit Strass besetzt und einem nicht zu übersehenden Regenbogensticker. Dazu das rosafarbene Hemd und Stiefel mit Absätzen, die ihn wohl grösser wirken lassen sollten. Und die langen Beine betonten. Nussbraune Augen, umrahmt von einem dicken, schwarzen Kajalstrich. Volle, sinnliche Lippen und hohe Wangenknochen, die dem schmalen Gesicht einen femininen Touch verliehen. Auch die halblangen, hellbraunen Haare – zu einem Zopf gebunden - trugen dazu bei. Das Alter konnte Alex nur schwer schätzen. Um die zwanzig, sicher nicht über fünfundzwanzig Jahre.
_________________ C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann. |
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G.T. Klammeraffe
G Alter: 38 Beiträge: 680
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G 24.01.2015 17:03
von G.T.
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Kommt drauf an, wie's wirken soll. Ich lese das als die Beschreibung aus der Sicht Alex', der sich sofort - ohne es selbst zu wissen - verknallt hat. Denn die genaue Augenfarbe, die Sinnlichkeit der Lippen unterliegen vor allem einem sinnlichen Blick des Betrachters. Wenn die Beschreibung noch "neutral" sein soll, würde ich die Augenfarbe streichen und die sinnlichen Lippen.
"Die Augen umrahmt von einem dicken, schwarzen Kajalstrich. Volle Lippen [...]"
Die genaue Beschreibung der Kleidung finde ich gut, er fällt ja schließlich auf, das kann gerne detailliert sein. Wertungen wie "femininer Touch" etc. lenken für mich aber sehr in die oben beschriebene Richtung, sowas könnte auch draußen bleiben, denn die genaue Beschreibung des Burschen lässt bereits ein genaues Bild im Kopf des Lesers entstehen.
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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24.01.2015 17:27
von nothingisreal
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Ich find an sich nicht lang. Allerdings auch nicht kurz genug. Denke, eine LEICHTE Verkürzung würde dem ganzen gut tun. Sonst hätte ich nichts zu meckern.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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Gotteslicht Schneckenpost
G
Beiträge: 7
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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24.01.2015 18:59
von Jack Burns
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Hallo kskreativ!
Abgesehen vom Klischee , ist die Beschreibung durchaus angemessen.
Du fragtest nach Kürzungsmöglichkeiten:
Zitat: | Stiefel mit Absätzen, die ihn wohl grösser wirken lassen sollten. Und die langen Beine betonten. |
Den Kommentar kannst Du weglassen: Jedem ist klar, wie hohe Absätze wirken. Außerdem hat er ja schon lange Beine.
Zitat: | Volle, sinnliche Lippen und hohe Wangenknochen,die dem schmalen Gesicht einen femininen Touch verliehen. |
Volle Lippen usw. sind selbsterklärend.
Gruß
Martin
_________________ Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows. |
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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24.01.2015 19:17 Re: Charakterbeschreibung - zu viel des Guten? von nothingisreal
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kskreativ hat Folgendes geschrieben: |
Auch die halblangen, hellbraunen Haare – zu einem Zopf gebunden - trugen dazu bei. Das Alter konnte Alex nur schwer schätzen. Um die zwanzig, sicher nicht über fünfundzwanzig Jahre. |
Eigentlich sagt Zopf schon aus, dass sie länger sind. Und halblang an sich, sagt mir persönlich nicht, wie lang sie wirklich sind. Bis zu den Ohren, Schultern, Schulterblättern...
Jack hat dir bereits zwei gute Beispiele genannt.
Mein größeres Problem mit dem Ausschnitt ist, dass du die Sätze alle in gleichem Rhythmus formulierst.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
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J 24.01.2015 21:04 Re: Charakterbeschreibung - zu viel des Guten? von josephine
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kskreativ hat Folgendes geschrieben: | Normalerweise halte ich mich in meinen Geschichten nicht lange mit Charakterbeschreibungen auf, neige selbst auch eher dazu, sowas zu überlesen. Jetzt habe ich hier den Teil eines Einstiegs in einen Gay Romance Kurzroman, indem ich genauer auf das Aussehen des Protagonisten eingehe. Zu viel? Langweilig?
Alex nahm den Burschen genauer in Augenschein. Ein Mann war es zumindest, wenn auch ein recht … ungewöhnlicher. Tunte, Schwuchtel, Transe, ihm fielen gleich mehrere Begriffe ein, die auf ihn passen könnten. Hautenge, weiße Jeans mit Strass besetzt und einem nicht zu übersehenden Regenbogensticker. Dazu das rosafarbene Hemd und Stiefel mit Absätzen, die ihn wohl grösser wirken lassen sollten. Und die langen Beine betonten. Nussbraune Augen, umrahmt von einem dicken, schwarzen Kajalstrich. Volle, sinnliche Lippen und hohe Wangenknochen, die dem schmalen Gesicht einen femininen Touch verliehen. Auch die halblangen, hellbraunen Haare – zu einem Zopf gebunden - trugen dazu bei. Das Alter konnte Alex nur schwer schätzen. Um die zwanzig, sicher nicht über fünfundzwanzig Jahre. |
Die Beschreibung ist halt eine Beschreibung, nicht sehr originell und nicht wirklich dazu gemacht, einen originellen und unvergesslichen Charakter zu erschaffen. Anstatt nur Äußerlichkeiten herunterzurattern, solltest du deiner Figur etwas Spezielles geben, in irgendeiner Art und Weise. Sie braucht einen Wiedererkennungswert, (auch falls es nur ein Nebencharakter ist) Tunte, Schwuchtel, Transe solltest du oben unbedingt streichen, das ist ein rein erzählerisches Element, du solltest deinen Lesern vor Augen führen, wie er aussieht. (dasselbe mit dem femininen Touch)
Bsp. auch wenn es schlecht ist, nur um dir zu verdeutlichen, was ich meine.
Sein rosafarbenes Hemd war bis zur Brust geöffnet, ein dunkelbrauner Haarflaum kräuselte sich dort wie Schokospäne auf einer Marzipanpraline. Als wollte er süß und zum Anbeißen wirken, trotz seiner Körpergröße von bestimmt 1,95. (...) Männer, die sich in dieser Art und Weise präsentierten, glichen in seinen Augen Autounfällen, obwohl man nicht hinsehen wollte, konnte man den Blick nicht davon abwenden.
Du solltest dich unbedingt lange mit Charakterbeschreibungen aufhalten, nicht von der Anzahl der Wörter her, sondern weil sie es sind, die darüber entscheiden, ob deine Leser deinen Geschichte im Gedächtnis behalten und im Besten Falle mehr davon wollen.
_________________ Das Internet eröffnet die Möglichkeit, uns das gesamte Wissen der Welt anzueignen. Und was machen wir daraus? Wir laden uns Bilder runter und streiten mit Fremden.
I’m glad I can talk to you about fictional characters as if they were real and have you still think I’m sane.
Obstacles are put in your way to see if what you want is really worth fighting for |
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