Plot: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Der DSFo.de Leitfaden
Zur Navigation springenZur Suche springen
Zeile 39: Zeile 39:
===Handlungsgetriebener versus Charaktergetriebener Plot===
===Handlungsgetriebener versus Charaktergetriebener Plot===


Handlungsgetriebene Plots sollten im Vorfeld definiert sein. Der Autor schreibt eine Synopsis, in der die Handlung im Vordergrund steht. Thriller und Kriminalromane sind typsche Vertreter der Handlungsgesteuerten Plots. Der Vorteil ist, dass der Plot sich logisch entwickelt, der Nachteil ist, dass sich Figuren gerne schablonenhaft darstellen.
Handlungsgetriebene Plots sollten im Vorfeld definiert sein. Der Autor schreibt eine Synopsis, in der die Handlung im Vordergrund steht. Thriller und Kriminalromane sind typische Vertreter der handlungsgesteuerten Plots. Der Vorteil ist, dass der Plot sich logisch entwickelt, der Nachteil ist, dass sich Figuren gerne schablonenhaft darstellen.


Der Charaktergetriebene Plot entwickelt sich aus der Motivation und Handlungschemata der Person heraus. Oft beginnt der Autor mit einer vagen Idee und lässt seine Figuren den Plot selbst bestimmen. Andere Autoren entwickeln einen Charaktergraphen oder ein Profil, wonach sich die nächsten Schritte des Charakters in der Handlung folgerichtig ergeben. Der Vorteil ist, dass die Figuren leichter lebensnah und facettenreich dargestellt werden. Der Nachteil ist, dass der Plot auseinanderfallen kann.
Der Charaktergetriebene Plot entwickelt sich aus der Motivation und Handlungschemata der Person heraus. Oft beginnt der Autor mit einer vagen Idee und lässt seine Figuren den Plot selbst bestimmen. Andere Autoren entwickeln einen Charaktergraphen oder ein Profil, wonach sich die nächsten Schritte des Charakters in der Handlung folgerichtig ergeben. Der Vorteil ist, dass die Figuren leichter lebensnah und facettenreich dargestellt werden. Der Nachteil ist, dass der Plot auseinanderfallen kann.

Version vom 26. April 2009, 19:28 Uhr

Der Plot ist die Handlung einer Geschichte. Keine Geschichte existiert ohne Handlung, dabei spielt es keine Rolle, was für eine Handlung es ist, aber die Geschichte muß von etwas handeln. Handlungen gibt es wie es Geschichten gibt. Krimis, Abenteuer, Liebesgeschichten – sie alle haben eine Handlung.

Figuren handeln und treiben die Geschichte vorwärts. Ohne Figuren, keine Handlung. Eine Figur muss eine Motivation und ein Ziel haben. Es muss auch eine Änderung geben. Die Situation der Leitfigur sollte sich am Ende der Geschichte geändert haben.


Strukturen

Natürlich kann man eine Geschichte auch völlig ohne Struktur erzählen. Trotzdem lehrt die Erfahrung, dass Geschichten bestimmte Strukturen aufweisen. Die typischte Handlungsstruktur ist der Dreiakter.

Akt 1 führt die Leitfiguren ein, stellt ihre Welt, ihr Ziel und ihren Konflikt dar. Durch eine wesentliche Störung treten sie in den Akt 2 ein. Vorher könnten sie noch immer nein sagen, und die Story wäre zu Ende.

Akt 2 erzählt von den Versuchen der Leitfiguren, wieder in die Normalität einzutauchen. Diese von Rückschlägen geprägte Phase kann unterschiedlich lange sein. Wenn die Leitfigur den letzten Versuch macht, tritt sie in Akt 3 ein.

Akt 3 beendet die Geschichte, entweder zu einem glücklichen oder unglücklichen Ende.

Ein Anhaltspunkt für die Längen der Akte ist: Akt 1 ungefähr ein Fünftel der Geschichte, während Akt 3 ein Viertel der Gesamtgeschichte ausmacht.

Akt 1, Der Anfang

Jede Geschichte hat einen Anfang. Aber wie sollte er am Besten aussehen? Akt 1 führt nicht nur in den Welt unserer Helden und Gegner, sondern führt den Leser auch in den Stil des Autoren ein und verspricht ihm eine Geschichte.

Neben dem Tempo, der Gangart sozusagen, muss der Anfang eindeutig die vier W's klarmachen:

Wer / Was / Wo / Warum

Egal ob man einen Prolog wählt, oder gleich mit Kapitel 1 anfängt, sollte bis zum Ende des Aktes 1 jede Leitfigur, vor allem wenn sie eine eigene Perspektive hat, vorgestellt sein.

Akt 2, Die Mitte

Das wichtigste in der Mitte ist es, nicht den Fokus zu verlieren und den Leser bei der Stange zu halten. Die Mitte dient vor allem zur Vertiefung der Charaktere und zur Vorbereitung auf den Akt 3.

Akt 3, Das Ende

Das Ende sollte schlüssig und folgerichtig sein. Plötzlich auftretende Charaktereigenschaften oder von aussen eingreifende Personen betrügen den Leser um seine Erfahrung. Vor allem die von aussen eingreifende Person, deus ex machina genannt, kann einen schalen Geschmack hinterlassen.

Im Falle einer Serie sollte mindestens ein Konflikt ungelöst bleiben, aber ansonsten müssen alle offenen Frage geklärt werden.

Das letzte Kapitel sollte auch einen Zukunftsaspekt aufweisen, um des Lesers Neugierde, was aus seinen Charakteren passiert, zu befriedigen.

Handlungsgetriebener versus Charaktergetriebener Plot

Handlungsgetriebene Plots sollten im Vorfeld definiert sein. Der Autor schreibt eine Synopsis, in der die Handlung im Vordergrund steht. Thriller und Kriminalromane sind typische Vertreter der handlungsgesteuerten Plots. Der Vorteil ist, dass der Plot sich logisch entwickelt, der Nachteil ist, dass sich Figuren gerne schablonenhaft darstellen.

Der Charaktergetriebene Plot entwickelt sich aus der Motivation und Handlungschemata der Person heraus. Oft beginnt der Autor mit einer vagen Idee und lässt seine Figuren den Plot selbst bestimmen. Andere Autoren entwickeln einen Charaktergraphen oder ein Profil, wonach sich die nächsten Schritte des Charakters in der Handlung folgerichtig ergeben. Der Vorteil ist, dass die Figuren leichter lebensnah und facettenreich dargestellt werden. Der Nachteil ist, dass der Plot auseinanderfallen kann.

Der Plot in einem Satz

Spätestens dann, wenn man einem Agenten oder auch nur einem Bekannten seine Geschichte erklären will, braucht man den einen Satz, das geht auch bei komplexen Geschichten, in dem man sich auf die wichtigste Figur fokussiert. Die wichtigste Figur ist immer diejenige, die am meisten zu verlieren hat.

Agent soll die Welt zerstörende Bombe finden, aber als Superböse hat eine tolle Frau auf ihn angesetzt, muss Agent schnell den Himalaya erstürmen.

Dieser Satz zeigt wer (Agent), was (soll Bombe finden), warum (welt zerstörend, das Problem (Superböse und Frau) und - ganz wichtig - was Agent tut.

Natürlich handelt es sich dabei um eine Vereinfachung, aber es fokussiert die Geschichte auf eine Leitfigur und ihre Aktionen. Der Satz unterscheidet sich von der in der Schneeflocken-Methode benutztem durch die Anfügung des Lösungsansatzes des Konfliktes.

Weder der Schneeflocken Satz noch der Plot in einem Satz geben das Ende der Story preis. Wichtig ist konkrete Aktionen anzugeben, und keine Klischees.

Der Sonderfall Heldenepos

Viele Heldenepen sind Bestseller und Geschichten, die uns ein Leben lang begleiten. Nicht nur die klassischen Heldenepen, sondern auch moderne wie Der Herr der Ringe von Tolkien, Star Wars und Harry Potter folgen diesem Schema.

Während in anderen Genres der Held von Anfang an ein Held sein kann, ist der Held im Heldenepos oft ein unauffälliger "Underdog" der Gesellschaft. Ein Waisenjunge, ein Hobbit oder ein Junge, der in der Wüste Roboter repariert. Ein normaler Mensch sozusagen, der aber vom Schicksal prädestiniert ist, der Retter der Welt zu sein.

Verlust ist ein wichtiger Bestandteil des Heldenepos. Harry Potter musste Sirius verlieren, dann seinen großen Mentor Dumbledore, um zum Helden reifen zu können. Der Hobbit Frodo Beutlin im „Herrn der Ringe“ denkt, er hätte seinen Mentor Gandalf verloren. Bei „Star Wars“ erleidet Luke Skywalker den Verlust von Obi-Wan Kenobi.


Akt 1

1 Die Welt des Helden

2 Der Ruf oder die Störung der Welt des Helden

3 Der Held ignoriert den Ruf

4 Der Held folgt dem Ruf


Akt 2

5 Ein Mentor erscheint

6 Verschiedene Begegnungen mit den dunklen Mächten

7 Der Held zweifelt an sich oder spielt mit dem Gedanken, den dunklen Mächten zu folgen

8 Ein Talisman hilft in seinem Kampf


Akt 3

9 Der letzte Kampf

10 Der Held kehrt zurück

Quellen