18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Liebeskummer zu Papier bringen.


 
 
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
M

Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag10.01.2024 14:39
Liebeskummer zu Papier bringen.
von ManfredBremer
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ist es mir gelungen?

Zitat:

Am nächsten Tag lachte die Sonne vom Himmel. Sie wollte mich nach draußen locken.
Aber nicht mit mir.
Stattdessen saß ich mit meinem Pflegeassistenzbuch in der Hand vor dem Fenster.
So wirklich konnte ich mich jedoch nicht auf das Lernen konzentrieren. Immer wieder sah ich hinaus in der Hoffnung, dass er dort unten stehen würde, so wie er es damals getan hat.
Vielleicht wäre ich besser zu unserem Treffpunkt im Park gegangen. Aber ich wollte nicht einfach so weitermachen wie bisher.
Er sollte zu mir kommen.
Er sollte sich bei mir entschuldigen.
Er hatte Mich verlassen, darum musste auch er um Verzeihung bitten.
Was sollte auch der Quatsch.
Würde jeder Mann, den seine Freundin wegen ihres Alters belogen hatte, die Beziehung beenden, dann wäre die Menschheit längst ausgestorben.
Auch die nächsten Tage nutzte ich jede freie Minute, um einen Blick in die Gasse zu werfen, aber von Alexander war nichts zu sehen.

Aber irgendwann musste ich mal wieder das Haus verlassen. Ich schnappte mir mein Anatomie-Buch und ging wieder in den Park.
Kahnbein, Mondbein, Dreiecksbein, aber wie hieß bloß der vierte der körpernahen Wandwurzelknochen? An Lernen war einfach nicht zu denken. Ich weiß auch nicht, ob ich bewusst oder eher unbewusst genau die Joggingstrecke von Alexander in entgegengesetzter Richtung schlenderte. Obwohl es für mein dünnes rotes Sommerkleid in der späten Septemberwoche eigentlich viel zu kühl war, setzte ich mich auf das Bänkchen unter der großen Linde. Mehr als 150 Jahre alt soll dieser Baum sein und im Auftrag von König Wilhelm I gepflanzt worden sein, erzählte mir Alexander. 
In Gedanken stellte ich mir vor, dass ich als Kronprinzessin von König Wilhelm I unter dem jungen Bäumchen sitzen würde und Alexander auf den Knien vor mir um meine Hand anhalten würde.
Plötzlich schreckte ich auf.
„Junge Frau geht es Ihnen nicht gut?“
Noch ganz benommen öffnete ich die Augen und sah einen Polizisten in seiner stattlichen blauen Uniform vor mir im Lichte einer Laterne stehen.
„Sie holen sich noch den Tod bei dieser Temperatur“, meinte er.
In dem Moment kam eine junge Polizistin eilig herbeigelaufen und brachte mir eine Wolldecke, in die ich mich eilig einhüllte. Es war tatsächlich richtig kalt geworden und ich zitterte am ganzen Körper.
„Wie spät ist es denn, rief ich erschrocken“.
Wir haben schon nach 20 Uhr.“
„Um Gottes Willen“, rief ich aus. Ich hatte wirklich meinen Mittagsdienst verschlafen. Eigentlich war es kein Wunder, dass ich so müde war, denn die letzten Tage hatte ich kaum schlafen können.
„Wo wohnen Sie denn?“, fragte der Polizist.
„Gleich hier in Cannstatt im Kloster“.
„Wir bringen Sie dahin“, antwortete der Polizist.
„Nein, bitte nicht, ich kann alleine gehen“, antwortete ich.
„Auf keinem Fall“, sagte der Polizist in einem energischen Tonfall.
„Ich möchte, dass Sie sicher nach Hause kommen“.
Was würde wohl die Mutter Oberin sagen, wenn ich von der Polizei nach Hause gebracht werden würde?
Was würde sie sagen, weil ich meinen Dienst versäumt habe?
Aber der Polizist konnte nicht umgestimmt werden und eigentlich war ich auch glücklich, denn bei der Kälte wären die 40 Minuten Gehweg zum Kloster wohl ziemlich unangenehm geworden.
Natürlich war die Klosterpforte mittlerweile geschlossen.
„Sie können gehen, ich komme jetzt alleine zurecht“, sagte ich zu dem Polizisten.
"Wir warten, ob Sie auch sicher unterkommen", erwiderte er.
Oh Mann, das gibt sicher Ärger, dachte ich.
Wenig später öffnete die Schwester Kunigunde die Pforte. Zum Glück war es nicht die Mutter Oberin.
„Was ist denn passiert?“, fragte sie erschrocken den Polizisten.
„Wir haben die junge Dame spärlich bekleidet schlafend im Rosensteinpark gefunden“, antwortete er.
„Vielen Dank, dass Sie uns Klara zurückgebracht haben. Müssen wir dafür etwas zahlen?“
"Nein, wir sind nur froh, dass sie gut untergekommen ist. Ich darf mich dann verabschieden."
„So nun zu Dir Klara, hier hast Du eine Jacke, zieh sie Dir über. Ich mache dann erst einmal eine heiße Schokolade für Dich, damit Du Dich aufwärmen kannst.“

Am kommenden Tag beim Frühstück erwartete ich die große Standpauke.
Aber nichts geschah. 
Wollte mich die Mutter Oberin eventuell nicht vor den anderen bloßstellen?
Auch während des Vormittags wartete ich vergeblich darauf, dass mich die Mutter Oberin zu sich bitten würde.
Kurz vor dem Mittagessen machte ich mich daher persönlich auf, um mich zu entschuldigen.
„Hallo Klara, kann ich Dir helfen?“
„Mutter Oberin, ich wollte mich für gestern entschuldigen.“
„Es ist doch zum Glück nichts passiert. Es ist nur gut, dass die Polizisten Dich noch rechtzeitig gefunden haben, bevor Du zu stark ausgekühlt wärest.“
Ich war sichtlich überrascht, dass meine Verfehlungen keine weiteren Folgen hatten.
Die nächsten Tage war ich klüger. Wirklich sinnvoll wäre es gewesen, wenn ich wieder auf Jeans, Wollpullover und Jacke umgestiegen wäre, aber ich zog doch wenigstens die Trainingsjacke von Alexander über die dünnen Sommerkleider. Es fühlte sich so gut an, seine Jacke zu tragen.
Ich wollte nie wieder Jeans tragen. Jeder sollte schon von Weitem sehen, dass ich eine erwachsene Frau bin.
Manchmal saß ich auch in unserem Lieblingscafé, in der Hoffnung, dass er kommen würde.
Als ich Ende Oktober immer noch nichts von Alexander gesehen hatte, entschloss ich mich schließlich doch zu ihm seiner Vermieterin zu gehen. Schließlich kannte ich die Adresse an der er untergekommen war.
„Hallo Klara, brauchst Du ein Zimmer?“ begrüßte mich Erna.
„Nein, ich bin auf der Suche nach Alexander.“
"Alexander? Er ist doch schon zur Zeit des Oktoberfestes ausgezogen. Er meinte, er müsse mal wieder etwas für sein Studium tun, aber ich glaube, dass ihm der Rummel und die Parkplatznot während des Festes vertrieben hat."
Offenbar war er schon am Tag nach unserer Trennung ausgezogen.
„Hat er sich nicht von Dir verabschiedet?“, fragte Erna.
„Nein, leider nicht. Haben Sie seine Adresse?“
"Warte, ich schaue mal. Er hat mir eine Nachsendeadresse gegeben."
„Postlagernd, Sadonia“
„Sadonia, nicht Hamburg?“
„So steht es hier.“
Er war tatsächlich zurück nach Hamburg gefahren, ohne ein weiteres Wort mit mir zu sprechen.
Ohne mir die Chance zu geben mich zu entschuldigen.
Ohne sich von mir zu verabschieden.
Was soll es! Soll er doch!
Was will ich denn mit einem solchen Idioten.
Ich brauche doch keinen Freund nur um Händchen zu halten.
Ich bin doch nicht mehr in der 5. Klasse.
Ich kann wunderbar ohne ihn leben.
Er ist es doch der einsam ist.
Ich habe doch immer noch meine Familie im Kloster.
Aber irgendwie hatteich mich doch an ihn gewöhnt.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag10.01.2024 20:10

von Babella
Antworten mit Zitat

Ganz ehrlich? Nein. Hier geht es um alles Mögliche, aber der Schmerz des Liebeskummers kommt nicht rüber. Es klingt die ganze Zeit, als rede Klara in der dritten Person und mit viel Abstand über sich selbst.

Am meisten irritiert hat mich dieses Drama mit den Polizisten, maßlos übertrieben.

"Irgendwie hatte ich mich an ihn gewöhnt" ist so ziemlich das Gegenteil von "ich liebe ihn noch immer und kann ohne ihn nicht leben."

Ich empfehle die Liedtexte von "Element of Crime", da ist der Trennungsschmerz immer besonders ergreifend, nah am Kitsch, dargestellt ("Am Ende denk ich immer nur an dich", "Delmenhorst", "Fallende Blätter").
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
RaiBruHerte
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 306
Wohnort: Rheinf


Beitrag10.01.2024 20:48

von RaiBruHerte
Antworten mit Zitat

Nur diesen Absatz mal überflogen und Füllwörter/Füllfloskeln
gekennzeichnet:( gibt noch viel mehr davon)
Prägnanter schreiben!
Dein Text:
"Am nächsten Tag lachte die Sonne vom Himmel. Sie wollte mich nach draußen locken.
Aber nicht mit mir.
Stattdessen saß ich mit meinem Pflegeassistenzbuch in der Hand vor dem Fenster.
So wirklich konnte ich mich jedoch nicht auf das Lernen konzentrieren. Immer wieder sah ich hinaus in der Hoffnung, dass er dort unten stehen würde, so wie er es damals getan hat.
Vielleicht wäre ich besser zu unserem Treffpunkt im Park gegangen. Aber ich wollte nicht einfach so weitermachen wie bisher.
Er sollte zu mir kommen.
Er sollte sich bei mir entschuldigen.
Er hatte Mich verlassen, darum musste auch er um Verzeihung bitten.
Was sollte auch der Quatsch.
Würde jeder Mann, den seine Freundin wegen ihres Alters belogen hatte, die Beziehung beenden, dann wäre die Menschheit längst ausgestorben.
Auch die nächsten Tage nutzte ich jede freie Minute, um einen Blick in die Gasse zu werfen, aber von Alexander war nichts zu sehen.

Aber irgendwann musste ich mal wieder das Haus verlassen. Ich schnappte mir mein Anatomie-Buch und ging wieder in den Park.
Kahnbein, Mondbein, Dreiecksbein, aber wie hieß bloß der vierte der körpernahen Wandwurzelknochen? An Lernen war einfach nicht zu denken. Ich weiß auch nicht, ob ich bewusst oder eher unbewusst genau die Joggingstrecke von Alexander in entgegengesetzter Richtung schlenderte. Obwohl es für mein dünnes rotes Sommerkleid in der späten Septemberwoche eigentlich viel zu kühl war, setzte ich mich auf das Bänkchen unter der großen Linde. Mehr als 150 Jahre alt soll dieser Baum sein und im Auftrag von König Wilhelm I gepflanzt worden sein, erzählte mir Alexander.
In Gedanken stellte ich mir vor, dass ich als Kronprinzessin von König Wilhelm I unter dem jungen Bäumchen sitzen würde und Alexander auf den Knien vor mir um meine Hand anhalten würde. "
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Murnockerl
Geschlecht:weiblichEselsohr
M


Beiträge: 340



M
Beitrag10.01.2024 21:00

von Murnockerl
Antworten mit Zitat

Hallo Manfred,

Ich habe bei deinen Beiträgen immer ein bisschen mitgelesen. Die Frage, die sich mir mit dem Vorwissen hier stellt, ist - liebt Klara den Typen denn überhaupt und hat dementsprechend echten Liebeskummer? Oder denkt sie es nur und braucht ihn in Wirklichkeit einfach wegen eines Abhängigkeitsverhältnisses?

Zu echter Liebe gehört mMn eine Begegnung auf Augenhöhe, und auch, dass man zum anderen letzten Endes ehrlich ist und seine wahren Gefühle kommuniziert. Mir kommt nicht vor, dass das in deinem Roman so ist, oder?

Dementsprechend würde dann auch die Antwort darauf ausfallen, ob die "Liebes"kummerszene glaubhaft ist.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
M

Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag11.01.2024 02:37

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Murnockerl hat Folgendes geschrieben:
Hallo Manfred,

Ich habe bei deinen Beiträgen immer ein bisschen mitgelesen. Die Frage, die sich mir mit dem Vorwissen hier stellt, ist - liebt Klara den Typen denn überhaupt und hat dementsprechend echten Liebeskummer? Oder denkt sie es nur und braucht ihn in Wirklichkeit einfach wegen eines Abhängigkeitsverhältnisses?

Zu echter Liebe gehört mMn eine Begegnung auf Augenhöhe, und auch, dass man zum anderen letzten Endes ehrlich ist und seine wahren Gefühle kommuniziert. Mir kommt nicht vor, dass das in deinem Roman so ist, oder?

Dementsprechend würde dann auch die Antwort darauf ausfallen, ob die "Liebes"kummerszene glaubhaft ist.
^

Das kann man so sehen.

Alexander hat eine tiefe Depression. Er will keine Freundin, weil er glaubt, dass er kein guter Mensch ist. Das ist auch der Grund wieso er mit Klara nur "Händchen hält".
Klara will eigentlich einen richtigen Freund, hat aber keinerlei Erfahrung mit Beziehungen.

Zitat:
"Irgendwie hatte ich mich an ihn gewöhnt" ist so ziemlich das Gegenteil von "ich liebe ihn noch immer und kann ohne ihn nicht leben."

Stimmt!

und ganz ehrlich auch ich kann bei dem Text den Liebeskummer nicht spüren.

Zitat:
Am meisten irritiert hat mich dieses Drama mit den Polizisten, maßlos übertrieben.

Ich weiß nicht was daran übertrieben sein soll.

Sinn und Zweck dieser Geschichte ist:
Klara macht einen Fehler und wird dafür nicht bestraft.
Die "strenge" Mutter Oberin ist nachsichtig und sie ist froh dass der Klara nichts passiert ist. Die Mutter Oberin wird mehr und mehr zum Mutterersatz.

Welche der folgenden Punkte würdet Ihr für Gut erachten:
- Zorn über Alexander
- Trotzverhalten (Er soll zu mir kommen und sich bei mir entschuldigen)
- kann sich nicht auf das Lernen konzentrieren
- sie trägt nur die Kleidung, die sie von Alexander geschenkt bekommen hat (Obwohl es im Herbst für Sommerkleider eigentlich zu kühl ist.)
- Statt einer normalen Winterjacke trägt sie nur die Jacke vom Trainingsanzug von Alexander.
- Sie vermisst die teils endlosen Vorträge von Alexander (kommt noch nicht so wirklich rüber)
- sie sagt NICHT! ich kann ohne ihn nicht leben, sondern er kann doch ohne mich nicht leben. Der Leser soll es selber fühlen, dass eigentlich sie ohne ihn nicht leben will.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Murnockerl
Geschlecht:weiblichEselsohr
M


Beiträge: 340



M
Beitrag14.01.2024 09:51

von Murnockerl
Antworten mit Zitat

Also außer diesem Punkt

Zitat:
Sie vermisst die teils endlosen Vorträge von Alexander (kommt noch nicht so wirklich rüber)


der mir extrem unrealistisch vorkommt, wäre alles möglich. Es geht mehr um die Umsetzung als das was. Du wirst nicht drum herum kommen, die Szene ein paar Mal umzustellen und zu schauen, wie sie dann jeweils wirkt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Irschle
Gänsefüßchen


Beiträge: 41



Beitrag14.01.2024 22:18

von Irschle
Antworten mit Zitat

Von Liebeskummer spüre ich hier auch nichts. Mir kommt es eher so rüber als wäre das Mädchen bockig oder noch zu jung um ihre Gefühle ausreichend zu reflektieren.
Was fühlst du denn bei Liebeskummer? Man kann Liebeskummer auch empfinden, ohne planlos im Park umherzulaufen und auf die anschmachtende Person zu warten.
Viel eher fühlst du dich, als wollte etwas in deiner Brust explodieren, du bist euphorisch, möchtest glucksen vor Freude, deine Augen fangen an sich zu benetzen und noch ehe eine volle Träne deine Wange runterkullert und dein rotes Kleidchen erreicht, fühlst du dich elend, wertlos, das elektrisierende Gefühl von eben fängt an dir die Kehle zuzuschnüren, dein Mund verzieht sich, du beißt dir auf die Unterlippe, aus der freudigen Sehnsucht ist nur noch ein Scherbenhaufen aus Trauer übrig, du hast keine Chance,  du wirst nie eine haben.

Was ist es, was sie dazu bewegt in den Park zu laufen, dabei halb zu erfrieren, den Ärger ihrer Nonne (?) in Kauf zu nehmen?
Was würde eine mögliche Begegnung mit Alexander in ihr auslösen?
Ich würde auch überlegen, ob eine verknallte Klara ihren Schwarm Alexander nennen würde, oder vielleicht doch eher Alex? Ich kenne viele Alexanders, doch keiner von ihnen wird beim vollen Namen gerufen smile

Ich hoffe du kannst etwas damit anfangen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
M

Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag15.01.2024 02:48

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Irschle hat Folgendes geschrieben:
Von Liebeskummer spüre ich hier auch nichts. Mir kommt es eher so rüber als wäre das Mädchen bockig oder noch zu jung um ihre Gefühle ausreichend zu reflektieren.
Was fühlst du denn bei Liebeskummer? Man kann Liebeskummer auch empfinden, ohne planlos im Park umherzulaufen und auf die anschmachtende Person zu warten.
Viel eher fühlst du dich, als wollte etwas in deiner Brust explodieren, du bist euphorisch, möchtest glucksen vor Freude, deine Augen fangen an sich zu benetzen und noch ehe eine volle Träne deine Wange runterkullert und dein rotes Kleidchen erreicht, fühlst du dich elend, wertlos, das elektrisierende Gefühl von eben fängt an dir die Kehle zuzuschnüren, dein Mund verzieht sich, du beißt dir auf die Unterlippe, aus der freudigen Sehnsucht ist nur noch ein Scherbenhaufen aus Trauer übrig, du hast keine Chance,  du wirst nie eine haben.

Was ist es, was sie dazu bewegt in den Park zu laufen, dabei halb zu erfrieren, den Ärger ihrer Nonne (?) in Kauf zu nehmen?
Was würde eine mögliche Begegnung mit Alexander in ihr auslösen?
Ich würde auch überlegen, ob eine verknallte Klara ihren Schwarm Alexander nennen würde, oder vielleicht doch eher Alex? Ich kenne viele Alexanders, doch keiner von ihnen wird beim vollen Namen gerufen smile

Ich hoffe du kannst etwas damit anfangen


Ich denke du hast es richtig verstanden und ich habe es richtig geschrieben;)

Sie ist tatsächlich bockig. Ich will damit darstellen wie unreif sie ist.

Sie ist in etwa auf dem geistigen Stand einer 6. Klässlerin (kindlich, naiv).
Wäre sie meine Tochter würde ich ihr raten offen auf Alexander zuzugehen und sich bei ihm zu entschuldigen. Aber sie fühlt sich im Recht ihren Alexander wegen ihres Alters belogen zu haben.

Da ihre Eltern ihr jegliche Beziehung verboten hatten, fehlt ihr die Erfahrung.

Den Liebeskumme soll der Leser vor allem zwischen den Zeilen lesen. Ich will ihn so darstellen, dass ihr Alex nicht aus dem Kopf geht.

Und richtig - Alexander wird mit Alex abgekürzt. In jeder Anrede heißt es nur Alex, aber außerhalb direkter Anrede schreibe ich Alexander als Namen aus. Ich weiß aber nicht ob das richtig ist.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ginderella_writing
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 41



Beitrag16.01.2024 14:20

von Ginderella_writing
Antworten mit Zitat

ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:
Irschle hat Folgendes geschrieben:
Von Liebeskummer spüre ich hier auch nichts. Mir kommt es eher so rüber als wäre das Mädchen bockig oder noch zu jung um ihre Gefühle ausreichend zu reflektieren.
Was fühlst du denn bei Liebeskummer? Man kann Liebeskummer auch empfinden, ohne planlos im Park umherzulaufen und auf die anschmachtende Person zu warten.
Viel eher fühlst du dich, als wollte etwas in deiner Brust explodieren, du bist euphorisch, möchtest glucksen vor Freude, deine Augen fangen an sich zu benetzen und noch ehe eine volle Träne deine Wange runterkullert und dein rotes Kleidchen erreicht, fühlst du dich elend, wertlos, das elektrisierende Gefühl von eben fängt an dir die Kehle zuzuschnüren, dein Mund verzieht sich, du beißt dir auf die Unterlippe, aus der freudigen Sehnsucht ist nur noch ein Scherbenhaufen aus Trauer übrig, du hast keine Chance,  du wirst nie eine haben.

Was ist es, was sie dazu bewegt in den Park zu laufen, dabei halb zu erfrieren, den Ärger ihrer Nonne (?) in Kauf zu nehmen?
Was würde eine mögliche Begegnung mit Alexander in ihr auslösen?
Ich würde auch überlegen, ob eine verknallte Klara ihren Schwarm Alexander nennen würde, oder vielleicht doch eher Alex? Ich kenne viele Alexanders, doch keiner von ihnen wird beim vollen Namen gerufen smile

Ich hoffe du kannst etwas damit anfangen


Ich denke du hast es richtig verstanden und ich habe es richtig geschrieben;)

Sie ist tatsächlich bockig. Ich will damit darstellen wie unreif sie ist.

Sie ist in etwa auf dem geistigen Stand einer 6. Klässlerin (kindlich, naiv).
Wäre sie meine Tochter würde ich ihr raten offen auf Alexander zuzugehen und sich bei ihm zu entschuldigen. Aber sie fühlt sich im Recht ihren Alexander wegen ihres Alters belogen zu haben.

Da ihre Eltern ihr jegliche Beziehung verboten hatten, fehlt ihr die Erfahrung.

Den Liebeskumme soll der Leser vor allem zwischen den Zeilen lesen. Ich will ihn so darstellen, dass ihr Alex nicht aus dem Kopf geht.

Und richtig - Alexander wird mit Alex abgekürzt. In jeder Anrede heißt es nur Alex, aber außerhalb direkter Anrede schreibe ich Alexander als Namen aus. Ich weiß aber nicht ob das richtig ist.



Wie alt ist man in der sechsten Klasse? 12? 13?
So jemanden dann in ein SM Verhältnis zu schicken (auch wenn sie körperlich älter ist), klingt höchst Problematisch ...

Außerdem kommen beide Figuren, die du hier und in anderen Threads beschreibst, sehr unsymphatisch rüber.

Figuren dürfen und müssen mMn auch negative Eigenschaften haben. Vielleicht ist der eine ein Besserwisser und die andere ein bisschen emotional instabil, aber wenn gerade die negativen Eigenschaften sind, auf denen herumgeritten wird, ist es einfach nur nervig und macht keinen Spaß zu lesen. Die kann man auch mal zeigen, aber im Kern müssen die Lesenden die Figuren mögen und sich im idealfall mit ihnen identifizieren können. Das gilt vor allem für die Protagonisiten. So richtige Ekelpakete kann man als Nebenfiguren einbauen, aber nicht als Prota.

Wenn Alex im ersten Band der Love Intrest ist, muss der Leser sich mitverlieben können und nicht von Anfang an mit den Augen rollen, weil er so ein Mansplaining Typ ist und sie ein meinungsloses, großbusiges Kind ...

Und wenn du sagst, das du sie genau so rüberbringen willst, würde ich das nochmal überdenken. Die Handlung kann noch so toll sein, wenn die Figuren nur unangenehm sind, dann werden die meisten Lesenden nicht lang dran bleiben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
M

Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag17.01.2024 06:01

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ginderella_writing hat Folgendes geschrieben:
Wie alt ist man in der sechsten Klasse? 12? 13?
So jemanden dann in ein SM Verhältnis zu schicken (auch wenn sie körperlich älter ist), klingt höchst Problematisch ...

Wer redet hier über SM? Bislang haben sie nur Händchen gehalten. In Teil 1 steht SM nicht im Vordergrund. Es geht vielmehr um Freiheit.

Zitat:
Außerdem kommen beide Figuren, die du hier und in anderen Threads beschreibst, sehr unsymphatisch rüber.

Bislang hat noch jeder Testleser meine Klara als sympathisch empfunden. Man wird doch nicht unsympathisch nur weil man etwas naiv ist. Eher im Gegenteil es weckt den Beschützerinstinkt.
Was mit Alexander los ist ist ein Mysterium dass erst noch ergründet werden muss.

Zitat:
Figuren dürfen und müssen mMn auch negative Eigenschaften haben. Vielleicht ist der eine ein Besserwisser und die andere ein bisschen emotional instabil, aber wenn gerade die negativen Eigenschaften sind, auf denen herumgeritten wird, ist es einfach nur nervig und macht keinen Spaß zu lesen. Die kann man auch mal zeigen, aber im Kern müssen die Lesenden die Figuren mögen und sich im idealfall mit ihnen identifizieren können. Das gilt vor allem für die Protagonisiten. So richtige Ekelpakete kann man als Nebenfiguren einbauen, aber nicht als Prota.

Die Klara muss natürlich sympathisch sein und ich denke das gelingt im Buch auch ganz gut. Vor allem als ich hier anfing im Forum habt ihr alle hier versucht die Klara vor mir als Autor in Schutz zu nehmen (hab mich köstlich amysiert). Ich denke sie ist recht gut getroffen, was mir auch andere Testleser bislang bestätigt haben.
Alexander ist das Mysterium von dem man nicht wissen soll ob man ihn mag oder nicht.
Denken wir an Pretty Women. Der reiche Unternehmer, der davon lebt bankrotte Unternehmen auszubeuten, ist auch am Anfang alles andere als ein Sympathieträger.
Tolle Frau trifft tollen Mann zum gemeinsamen heiraten - will keiner mehr lesen. Das ist dann bestenfalls ein Dreigroschen Roman.

Zitat:
Wenn Alex im ersten Band der Love Intrest ist, muss der Leser sich mitverlieben können und nicht von Anfang an mit den Augen rollen, weil er so ein Mansplaining Typ ist und sie ein meinungsloses, großbusiges Kind ...

Ich schreibe keinen typischen Liebesroman in dem jeder Leser oder vor allem Leserin sich in den Alexander verliebt. Alexander soll vor allem mysteriös herüberkommen und der Leser darf ruhig für sich denken - Finger weg von dem.
Klara ist begeistert davon, dass ein so "toller" Mann sich ausgerechnet für sie interessiert.
Stellt euch Alexander einfach als Macho vor. Was genau der Hintergrund ist will ich nicht erzählen. Dafür müsstet ihr schon Testleser in einer AG werden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 564
Wohnort: Deutschland


Beitrag17.01.2024 19:02

von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Hallo smile
Ich hatte erst überlegt, da es die "Werkstatt" ist, den Text Satz für Satz abzuklopfen, aber das war nicht Dein Anliegen.
Kurz: Für mich funktioniert er überhaupt nicht, da Du hier viele Dinge auf einmal versuchst und am Ende gar nichts erreichst.
Auf die falsche Interpunktion, fehlerhafte Grammatik, falsche Wortwahl und quälende Wortwiederholungen, sowie Logiklöcher möchte ich nicht eingehen.
Den Teil mit der Polizei hätte ich ganz gestrichen und den Rest stark eingedampft. Was soll der Fokus in diesem Kapitel sein? Der Liebeskummer? Die Gedanken- und Gefühlswelt? Dann braucht es keine Polizisten, keine Oberin oder Vermieterin. Sondern nur das Mädchen und sein Innenleben.
MfG


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
M

Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag18.01.2024 04:18

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Tatsächlich ist der Liebeskummer zweitrangig.

In diesem Kapitel schwört die Klara den Männern ab und wird zur Novizin im Kloster.

Dieses Mädchen, dass die Freiheit sucht entscheidet sich für ein Leben im Kloster. Das diese Entscheidung Vorbereitung braucht versteht sich von selbst.

Es ist tatsächlich kein echter Liebeskummer, da bisher allenfalls eine Freundschaft bestand. Mehr als Händchen halten ist noch nicht passiert.

Der Fokus liegt eher auf die Beziehung zur Mutter Oberin. Sie wird für Klara zum Mutterersatz. Sie tritt ins Kloster demnach nur ein, weil
- sie von Männern (sie kennt ja nur Alexander) enttäuscht wurde
- sie alle anderen Männer nur mit Alexander vergleicht und so keinen anderen findet.
- die Schwestern im Kloster und die Mutter Oberin als Ersatzfamilie möchte

Daher halte ich die Geschichte mit der Polizei und der Mutter Oberin für wichtig.

Die Mutter Oberin verzeiht den Fehler der Klara und ist im Gegenzug froh dass Klara nichts passiert ist. Dieses Verhalten erwartet man eher von einer Mutter als von einer Chefin.

Dennoch muss ich den Teil nochmal überarbeiten - er gefällt mir auch noch nicht so wirklich.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
M

Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag18.01.2024 04:37

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Um es anders zu sagen ....

Klara will unbedingt erwachsen sein, damit sie aus den Zwängen der Eltern entkommen kann. Dennoch benimmt sie sich noch wie ein Kind.

Die Eltern haben es versäumt sie auf die Welt dort draußen vorzubereiten. Durch ihre Verbote konnte sich Klara nicht wirklich entwickeln. Sie konnte auch keine eigenen Fehler machen aus denen sie lernen konnte. Zwangsläufig ist sie in der Entwicklung hinterher.

Dies ist auch der Grund wieso es noch zu keiner Sexszene kam. Ich habe das gleiche Problem wie ihr. Ich empfinde auch, dass Klara noch zu unreif dafür ist.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Remington No. 1
Geschlecht:männlichWortedrechsler
R

Alter: 43
Beiträge: 53



R
Beitrag18.01.2024 09:16

von Remington No. 1
Antworten mit Zitat

Ich denke, es ist wichtig, zu entscheiden, wo es konkret mit Klara hingehen soll. Denn "erwachsen sein" und/oder "den Zwängen der Eltern entkommen" ist da sehr allgemein gehalten.

Egal ob Kloster, Liebeskummer, psychische Herausforderungen, BDSM-Beziehung, Ausbildung als Pflegekraft, Emanzipation, Selbstermächtigung ... eine Sache davon sollte es sein und dann dementsprechend im Vordergrund stehen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
M

Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag18.01.2024 23:50

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Remington No. 1 hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, es ist wichtig, zu entscheiden, wo es konkret mit Klara hingehen soll. Denn "erwachsen sein" und/oder "den Zwängen der Eltern entkommen" ist da sehr allgemein gehalten.

Egal ob Kloster, Liebeskummer, psychische Herausforderungen, BDSM-Beziehung, Ausbildung als Pflegekraft, Emanzipation, Selbstermächtigung ... eine Sache davon sollte es sein und dann dementsprechend im Vordergrund stehen.


Es sind Memoiren es gibt aber einen klare Faden den sich durch die Geschichte zieht. Aber ich will nicht zu viel verraten.

Die Geschichte ist bereits fest durchgeplant in allen wichtigen Details. Aber die Spannung soll erhalten bleiben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Remington No. 1
Geschlecht:männlichWortedrechsler
R

Alter: 43
Beiträge: 53



R
Beitrag19.01.2024 05:49

von Remington No. 1
Antworten mit Zitat

ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:
Es sind Memoiren es gibt aber einen klare Faden den sich durch die Geschichte zieht. Aber ich will nicht zu viel verraten.

Die Geschichte ist bereits fest durchgeplant in allen wichtigen Details. Aber die Spannung soll erhalten bleiben.


Das ist doch großartig! Dann beantwortet dir dein eigener roter Faden die wichtigsten Fragen.

Wenn du 'Geschichte' schreibst, bin ich mir nicht sicher, ob du Fabula oder Syuzhet meinst, der Verweis auf Spannung lässt aber mehr auf Fabula schließen. Also auch hier: Deine Fabula weist dir den Weg. Du hast im Grunde jetzt nur noch deiner eigenen 'Geschichte' treu zu bleiben.

Und immer dran denken, was Billy Wilder gesagt hat: "Wenn du ein Problem im dritten Akt hast, einfach nochmal genau nachlesen, ... weil dann liegt das Problem eigentlich im zweiten Akt!"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
M

Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag22.01.2024 06:55

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neuer Versuch!

Ich möchte die Sehnsucht und den Liebeskummer nicht mehr unmittelbar formulieren, sondern lieber zwischen den Zeilen verbergen.

Klara ist ein wenig trotzköpfig und reichlich unreif. Demzufolge will sie sich selber keine Schuld zugestehen.
Sie will der Mittelpunkt des Universums sein.

Das sie in Wirklichkeit nur an ihn denkt merkt man aber nicht nur hier, sondern vielmehr in den nachfolgenden Passagen.

Zitat:

Am kommenden Tag hatte ich frei.
Ich saß mal wieder im Nachthemd und Morgenmantel bekleidet an meinem Fenster und blickte hinaus.
Dieser Blick, der mir sonst die große weite Welt versprach blieb heute düster und trostlos.
Dort unten stand er immer und hat sehnsuchtsvoll auf mich gewartet. Aber heute war die Gasse leer.
Wo war er nur geblieben? Der große Held mit seinem weißen Roß, der mich aus meiner Gefangenschaft erretten sollte?
Ich, die immer die Freiheit erobern wollte, saß hier gefangen in einem Kloster.
Was hatte ich mir nicht alles vorgenommen, wenn ich endlich aus dem Gefängnis meines Elternhauses entkommen konnte und wohin bin ich gekommen?
Nur weil ich 2 Jahre jünger war als er dachte, hatte er mich verlassen.
Was soll der Blödsinn?
Würde jeder Mann, den seine Freundin wegen ihres Alters belogen hatte, diese gleich verlassen, dann wäre die Menschheit längst ausgestorben.
Immer wieder fuhr ich mit meiner Bürste durch meine Haare. Schließlich fasste ich sie zusammen und begann mir einen Zopf zu flechten.
Wie war das noch im Märchen von Rapunzel? Sie ließ ihren Zopf herab aus ihrem Fenster, damit ihr glorreicher Held daran emporklettern konnte.
Aber was sollte ich tun wenn dort unten Keiner stand?
Sollte ich mich vielleicht am eigenen Zopf packen, um der Enge zu entfliehen?
Wer braucht auch einen Freund, der nur Händchen halten will. Ich bin doch nicht mehr in der 6. Klasse.
Ich kann auch auf ein wandelndes Lexikon gut und gern verzichten, denn schließlich habe ich stets mein Handy dabei.
Ich brauche einen richtigen Mann, der weiß was er will.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Remington No. 1
Geschlecht:männlichWortedrechsler
R

Alter: 43
Beiträge: 53



R
Beitrag22.01.2024 07:19

von Remington No. 1
Antworten mit Zitat

Es liest sich leider nicht nach Sehnsucht und Liebeskummer, auch nicht zwischen den Zeilen. Sorry. Es liest sich, als ob sie in ihrer Eitelkeit zu Tode verletzt wäre, weil er sie verlassen hat, ... und dass sie im Grunde gerade dabei ist, den wahren Grund dafür zu verdrängen, also die Lüge betreffend ihres Alters. Das hat meiner Meinung nach nicht viel mit Liebe oder Sehnsucht zu tun.

Auch wenn sie noch 'kindisch' und 'unreif' sein soll, funktioniert das so irgendwie nicht. Da fallen dann die 'märchenhaften Attitüden' besonders störend ins Gewicht. Soll sie ein Teenager sein? Wenn ja aus welcher Zeit? Es fällt mir schwer anzunehmen, dass zeitgenössische Teenager an Rapunzel denken, wenn sie sich einen Zopf machen, wenn dann wohl eher an Extensions ...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Dyrnberg
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 569
Wohnort: Wien


Beitrag22.01.2024 11:48

von Dyrnberg
Antworten mit Zitat

Picken wir uns mal wahllos zwei Sätze raus.

Zitat:
Dieser Blick, der mir sonst die große weite Welt versprach blieb heute düster und trostlos. Dort unten stand er immer und hat sehnsuchtsvoll auf mich gewartet. Aber heute war die Gasse leer.


So denkt/spricht/schreibt keine junge Frau. Das ist und bleibt das Grundproblem - und das hat eventuell mit Dir als Autor zu tun. (Sprich: Es ist nicht einfach, sich in die Lebenswelt einer jungen Frau zu versetzen.) Aber vielleicht auch mit der Struktur Deiner Story, die Du ja als "Memoiren" beschreibst - und entsprechend klingt es so, als würde da die ur-alte Hauptfigur sitzen und das alles in diesem Stil schreiben. Das mag dann kohärent sein: "Alte Frau schreibt Jahrzehnte später alles nieder und klingt dabei wie eine alte Frau." Nur: Als Leser möchte ich keine Memoiren lesen. Da möchte ich mittendrin sein im Geschehen. Keine distanzierte Sichtweise von ein paar Jahrzehnten dazwischen.


_________________
Ein Roadtrip durch die Philosophie: "Die Nacht der Fragen und der Morgen danach" (Roman)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
M

Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag22.01.2024 13:33

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich gebe euch recht, wenn man von einer modernen und aufgeschlossen erzogenen jungen Frau ausgeht.
Wenn dem so wäre, dann gäbe es kein Buch.

Die Eltern haben versucht die Klara komplett abzuschirmen únd versucht ihre Tochter nach längst veralteten Moralvorstellungen zu erziehen.
Daher ist sie auch so eine Träumerin.

Man kann sie daher kaum mit einer durchschnittlichen 17-jährigen der heutigen Zeit gleichsetzen.

Das geht unter anderem aus diesem Dialog hervor:

Telefonat Klara mit ihrer Freundin.

Zitat:

Am kommenden Tag hatte ich frei.
Ich saß mal wieder im Nachthemd und Morgenmantel bekleidet an meinem Fenster und blickte hinaus.
Dieser Blick, der mir sonst die große weite Welt versprach blieb düster und trostlos.
Dort unten stand er immer und hat sehnsuchtsvoll auf mich gewartet. Aber heute war die Gasse leer.
Wo war er nur geblieben? Der große Held mit seinem weißen Roß, der mich aus meiner Gefangenschaft erretten sollte?
Ich, die immer die Freiheit erobern wollte, saß hier gefangen in einem Kloster.
Was hatte ich mir nicht alles vorgenommen, wenn ich endlich aus dem Gefängnis meines Elternhauses entkommen konnte und wohin bin ich gekommen?
Nur weil ich 2 Jahre jünger war als er dachte, hatte er mich verlassen.
Was soll der Blödsinn?
Würde jeder Mann, den seine Freundin wegen ihres Alters belogen hatte, diese gleich verlassen, dann wäre die Menschheit längst ausgestorben.
Immer wieder fuhr ich mit meiner Bürste durch meine Haare. Schließlich fasste ich sie zusammen und begann mir einen Zopf zu flechten.
Wie war das noch im Märchen von Rapunzel? Sie ließ ihren Zopf herab aus ihrem Fenster, damit ihr glorreicher Held daran emporklettern konnte.
Aber was sollte ich tun wenn dort unten keiner Stand?
Sollte ich mich vielleicht am eigenen Zopf packen um der Enge zu entfliehen?
Wer braucht auch einen Freund, der nur Händchen halten will. Ich bin doch nicht mehr in der 6. Klasse.
Ich kann auch auf ein wandelndes Lexikon gut und gern verzichten, denn schließlich habe ich stets mein Handy dabei.
Ich brauche einen richtigen Mann, der weiß was er will.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
F.J.G.
Geschlecht:männlichBitte keinen Weichspüler verwenden

Alter: 33
Beiträge: 1955
Wohnort: Wurde erfragt


Beitrag22.01.2024 13:41

von F.J.G.
Antworten mit Zitat

ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:
Ich gebe euch recht, wenn man von einer modernen und aufgeschlossen erzogenen jungen Frau ausgeht.
Wenn dem so wäre, dann gäbe es kein Buch.


Du musst niemandem von uns Recht geben.
Es wäre schon gut, die Ratschläge der Kolleginnen und Kollegen nicht nur anzuhören, sondern auch zu verinnerlichen.
Das DSFo ist ein Forum, mit dem das Schreiben erlernt und verbessert werden soll.
Es ist kein Ort, um Rechtfertigungen für den Zustand der eigenen Texte aus dem Ärmel zu schütteln.

LG
Kojote


_________________
Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
african-mum
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
A


Beiträge: 24



A
Beitrag22.01.2024 13:52
Re: Liebeskummer zu Papier bringen.
von african-mum
Antworten mit Zitat

Es tut mir Leid, aber von Liebeskummer kann ich auch nichts fühlen. Mir wird nicht klar, was die Zwei überhaupt für eine Beziehung hatten, wie sehr haben sie sich geliebt, welche gemeinsamen Erlebnisse hatten sie,...
Du könntest das z.B. mehr ausarbeiten, wie er immer auf sie in der Gasse gewartet hat, was hat sie gefühlt, was hat sie an ihm gemocht.
Welche Erlebnisse hatten sie im Park, wie hat seine Kleidung gerochen, vermisst sie es...
Welche Beweggründe hatte er für die Trennung, nur das Alter? Was denkt sie dazu oder meint sie, da steckt mehr dahinter?
Die Beziehung wird leider überhaupt nicht deutlich, es könnte genauso gut ein Arbeitskollege sein und sie ist eingeschnappt und macht sich nicht die Mühe, ihn zu kontaktieren und lässt ihn ohne große Emotionen ziehen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 3 Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Dies und Das
Software oder Stift und Papier :)
von Spatz-am-Schreiben
Spatz-am-Schreiben Dies und Das 2 10.04.2024 15:08 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Eure Gewohnheiten, Schreibhemmung, Verwirrung
Gedanken zu Papier bringen - aktuell ...
von strixaluco
strixaluco Eure Gewohnheiten, Schreibhemmung, Verwirrung 10 20.03.2024 00:50 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Schreiber, vor meiner Feder ist kein ...
von Medicus, Schreiber
Medicus, Schreiber Roter Teppich & Check-In 1 14.05.2021 16:54 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Ideenfindung, Recherche
Was kann eine 11jährige mit Papier u...
von Thomas74
Thomas74 Ideenfindung, Recherche 35 27.02.2021 10:42 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Ideenfindung, Recherche
Auto zum anhalten bringen
von SyNTroX
SyNTroX Ideenfindung, Recherche 30 29.04.2020 23:41 Letzten Beitrag anzeigen

BuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchBuchEmpfehlungEmpfehlung

von JJBidell

von Rike

von Abari

von nicolailevin

von MShadow

von Rufina

von agu

von Leveret Pale

von BlueNote

von Belfort

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!