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Infodump in Romanen

 
 
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ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
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Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


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Beitrag28.12.2023 15:25
Infodump in Romanen
von ManfredBremer
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Infodump ist generell negativ behaftet und sollte vermieden werden.

In meinem Roman ist es wichtig, um den Charakterzug einer meiner Protas darzustellen.

Er fühlt sich als ALLWISSEND und denkt daher, es müsse auch alles nach seiner Vorstellung verlaufen.

Streng nach dem Motto sage es nicht, sondern zeige es.

Baue ich Infodump gezielt in meinen Roman ein, verbinde es aber wiederum mit der Handlung.

Beispiel:
Zitat:
„Das klingt ja fast nach einem Marathon“.
„Rechnet man noch den Weg zu meiner Unterkunft dazu sind es ca. 30km also eine ganz normale Trainingsstrecke. Ein Marathon ist 42,195km lang.
Weist du auch wieso ein Marathon diese Länge hat?“
„Das weiß doch jedes Kind. Das ist die Entfernung von der griechischen Stadt Marathon nach Athen.“
„Das denken die meisten, aber das stimmt nicht.
Von Marathon nach Athen sind es exakt 40km. Als jedoch im Jahre 1908 die olympischen Spiele in London ausgetragen wurden lag die Entfernung von der Ostterrasse des Schlosses bis zur königlichen Loge im Stadion exakt bei 42,195km.“
„Dann sind die Britten schuld daran, dass sich die armen Sportler 2 km mehr abquälen müssen?“
„2,195km“, korrigierte mich Alexander.
„Ja sind sie, aber ist das nicht irgendwie romantisch?“
„Romantisch? Du spinnst!“
„Wann immer ich einen Marathon laufe, denke ich, dass ich selber vom Schloss zum Stadium in London laufe, um der erlauchten Prinzessin den Hof zu machen“.
„Du weist aber schon, dass du eine Macke hast?“
„Ich würde es eine romantische Ader nennen.“
„Nein, eindeutig, du hast eine Macke.“
„Heute bist du mir am Ende meiner Joggingstrecke begegnet. Darum frage ich dich, willst du heute meine Prinzessin sein?“
Ich nahm mein Taschentuch aus meiner Handtasche und lies es vor Alexander zu Boden fallen.
„Wer immer mein Tuch mir reicht, dem gewähre ich meine Gunst für einen Tag“.
Alexander kniete sich nieder und hob das Tuch auf. Daraufhin nahm er meine Hand und küsste mich auf den Handrücken.
„Hochwohlgeborene Klara von Wollenmüller. Hiermit reiche ich Euch Euer Tuch. Ich wäre beglückt, wenn ich Euch an diesem Tag begleiten dürfte.“
„So sei es werter Herr. Ihr dürft Euch erheben.“  
„Jetzt erzähl mir, warum hast du geweint. War es wegen deinen Eltern?“


Was haltet ihr davon?
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anuphti
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Alter: 58
Beiträge: 4320
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Beitrag28.12.2023 15:50

von anuphti
Antworten mit Zitat

Hallo Manfred,

der Dialog ist grauenhaft. Die Art und Weise lässt Deinen Prota Alexander als besserwisserisch rüber kommen und macht ihn damit nachhaltig unsympathisch.
Wenn das Deine Absicht war, dann ist es Dir gelungen.

Wikipedia hat Folgendes geschrieben:
Im offiziellen Bulletin der Olympischen Spiele 1896 wurde die Laufstrecke von Marathon nach Athen mit exakt 40 Kilometer ausgeschrieben. Der heutige Erkenntnisstand besagt, dass dies jedoch vermutlich nicht mit der vom legendären Boten zurückgelegten Distanz übereinstimmt. Während der Läufer aus der Legende wohl den kürzesten Weg über das Pentelikon-Gebirge genommen und dabei höchstens 34 Kilometer zurückgelegt hätte, nahmen die Läufer bei den Olympischen Spielen den Straßenverlauf am Meer entlang und um das Gebirge herum.


Wenn schon "allwissend", dann lass ihn wenigstens den kompletten Wikitext runterbeten.


_________________
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 260
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag28.12.2023 16:06

von nicolailevin
Antworten mit Zitat

Das sind in meinen Augen eine Menge Rechtschreibfehler, aber kein Infodump.

Infodump ist für meine Begriffe, wenn wir über die Maßen Dinge über die Figuren, die Hintergründe und das Setting erfahren:

"Jochen betrachtete sich im Badezimmerspiegel. Volles braunes Haar, markantes Kinn, kaum Falten. Nein, man sah ihm seine 42 Jahre wahrlich noch nicht an. Dann blickte er zum Fenster hinaus über die Skyline von Frankfurt, die im Licht der frühen Oktobersonne glänzte. Im Schlafzimmer schlief seine Frau Brigitte. Sie konnte sich in ihrer PR-Agentur die Arbeitszeiten selbst aussuchen und zog es vor, morgens etwas länger zu schlafen. Also ging er leise zu seinem Mahagoni-Einbauschrank, zog sich die Joggingsachen an und betrachtete sich noch einmal zufrieden im Wandspiegel: keine Wampe, 75 Kilo bei 1,85 Größe, das war okay. Die vielen Stunden im Fitnessstudio und auf dem Tennisplatz taten ihre Wirkung. Dann schlich er sich die teppichbesetzten Treppen der Gründerzeitvilla hinunter, an deren Wand gerahmt seine Diplome aus Marburg und Harvard hingen. Geschickt schlängelte er sich an seinem Jaguar und dem roten Corolla seiner Frau (warum fuhr sie eigentlich nie in die Garage?) vorbei und drehte seine übliche Runde durch den Grünenburgpark, eher er um Punkt halb neun an seinem Schreibtisch in der Kanzlei von Hackenpeck & Partner sitzen würde. Als einer der Partner hatte er schließlich so etwas wie eine Vorbildfunktion."

VG
Nico.
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6413
Wohnort: 50189 Elsdorf
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Beitrag28.12.2023 16:35

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Ich finde den Dialog nicht grauenhaft, im Gegenteil. Er ist interessant und erweiert den Horizont. Infodumping kommt aus dem Englischen und lässt sich nicht so einfach auf das Deutsche übertragen, ebenso wie show don't tell. Manchmal muss man halt informiert werden.
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ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
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Alter: 58
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Wohnort: bei Heilbronn


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Beitrag28.12.2023 16:39

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

anuphti hat Folgendes geschrieben:
Hallo Manfred,

der Dialog ist grauenhaft. Die Art und Weise lässt Deinen Prota Alexander als besserwisserisch rüber kommen und macht ihn damit nachhaltig unsympathisch.
Wenn das Deine Absicht war, dann ist es Dir gelungen.

Wikipedia hat Folgendes geschrieben:
Im offiziellen Bulletin der Olympischen Spiele 1896 wurde die Laufstrecke von Marathon nach Athen mit exakt 40 Kilometer ausgeschrieben. Der heutige Erkenntnisstand besagt, dass dies jedoch vermutlich nicht mit der vom legendären Boten zurückgelegten Distanz übereinstimmt. Während der Läufer aus der Legende wohl den kürzesten Weg über das Pentelikon-Gebirge genommen und dabei höchstens 34 Kilometer zurückgelegt hätte, nahmen die Läufer bei den Olympischen Spielen den Straßenverlauf am Meer entlang und um das Gebirge herum.


Wenn schon "allwissend", dann lass ihn wenigstens den kompletten Wikitext runterbeten.


Du hast es verstanden. (ich bin doch nicht so schlecht im Schreiben;) ).

Das ist nur ein Teil davon, was den Alexander unsympathisch darstellen soll.

in Kapitel 6 wird es dann überdeutlich. Er glaubt alles besser zu wissen und darum sollen alle seinen Anforderungen gerecht werden.

In Kapitel 8 oder 9 kommt es dann noch schlimmer

Erst am Ende erfährt man die Hintergründe.
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ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
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Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


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Beitrag28.12.2023 16:54

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Im übrigen ist es quatsch was in Wikipedia steht.

Es gibt mehrere andere Quellen die besagen, dass es bei den olympischen Spielen in London zur Änderung der Länge des Marathons kam.

z.B. https://www.giga.de/downloads/marathon-professional/specials/marathon-laenge-warum-ist-die-strecke-immer-42-195-km-lang/
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nothingisreal
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Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag28.12.2023 20:15

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Das ist kein Infodump. Das ist ein Besserwisser. Ich würde die andere Figur vielleicht nur etwas anders reagieren lassen, momentan hört es sich an, als wäre sie ähnlich drauf.

Was den Dialog betrifft: Ja, klar, der ist auf eine gewisse Weise grauenhaft. Aber das ist gewollt. Und unsympathisch empfinde ich den Typen deswegen überhaupt nicht.


_________________
"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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ManfredBremer
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Alter: 58
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Beitrag28.12.2023 21:26

von ManfredBremer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Das ist kein Infodump. Das ist ein Besserwisser. Ich würde die andere Figur vielleicht nur etwas anders reagieren lassen, momentan hört es sich an, als wäre sie ähnlich drauf.

Was den Dialog betrifft: Ja, klar, der ist auf eine gewisse Weise grauenhaft. Aber das ist gewollt. Und unsympathisch empfinde ich den Typen deswegen überhaupt nicht.


Unsympathisch wird er nicht durch seine Besserwisserei, sondern aus dem Schluss, dass er meint er hätte immer recht.

Er bestimmt sogar, was sie anzuziehen habe usw.

Zitat:

„So altbacken sieht das Kleid auch aus“, antwortete ich mit einem eher missmutigen Gesichtsausdruck.
„Du musst Dir das Kleid mal beim Tanzen vorstellen, damit wirst Du zur Hauptattraktion“, schwärmte Alexander.
Beim besten Willen, aber soweit reichte meine Fantasie nicht aus. Dennoch ließ ich es mir nicht weiter anmerken.


Es ist ein Drahtseilakt für mich als Autor.

Der Leser soll nachvollziehen können, dass sich Klara in ihn verliebt.
Dennoch soll der Leser schon früh verstehen, dass dieser Mann alles andere als gut für die Klara ist.
Werden die beiden am Ende evt doch ein Paar und kann der Leser, der den männlichen Prota zu Hassen gelernt hat als Geliebten der Klara akzeptieren?

    sympathisch
    unsympatisch
    gefährlich
    Hassobjekt
    zu idealem Partner?


Einfache Bücher kann jeder schreiben *lach*
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag28.12.2023 21:34

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Das kann ja alles sein. Ich bezog mich a) auf den Ausschnitt, den du uns gegeben hast und b) auf den Infodump.

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Rainer Prem
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Alter: 66
Beiträge: 1270
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Beitrag29.12.2023 10:36
Re: Infodump in Romanen
von Rainer Prem
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ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:
Infodump ist generell negativ behaftet und sollte vermieden werden.
...
Was haltet ihr davon?


Wie schon andere gesagt haben, handelt es sich hier nicht um einen Infodump. Ein Infodump ist Kommunikation zwischen Autor und Leser. Wenn in deiner Story ein Besserwisser einen anderen mit Fakten verbal niedermachen will, ist das durchaus zulässig. Du solltest es 1) nicht zu lang treiben, weil das für den Leser langweilig wird und 2) auf Ziffern verzichten, weil das - so habe ich es gelernt und verstanden - schlechter Schreibstil ist.

Merkmal für einen Infodump ist es, wenn ich als Autor denke, dass der Leser meine Recherchen oder meinen Aufwand an Worldbuilding würdigen soll und ich deswegen - oft in etwas, das Prolog heißt - Fakten herunterbete, die keinen direkten Bezug zur Story haben. Leser lassen ihre Augen über so etwas hinwegzucken - habe ich in meiner Jugend mit Karl Mays Landschaftsbeschreibungen schon gemacht - es ist also echt vergeudet.

Wenn es Fakten im Hintergrund gibt, die der Leser tatsächlich wissen muss, um eine Situation verstehen zu können, kannst du z.B. den "Neuling" nehmen und dem "Fachmann" Fragen stellen lassen. Der Neuling kann dann die Rolle des Lesers einnehmen und den Fachmann stoppen, wenn der zu weit ausholt.

Grüße
Rainer
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Epiker
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 29
Beiträge: 289
Wohnort: Österreich


Beitrag29.12.2023 23:15

von Epiker
Antworten mit Zitat

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
Das sind in meinen Augen eine Menge Rechtschreibfehler, aber kein Infodump.

Infodump ist für meine Begriffe, wenn wir über die Maßen Dinge über die Figuren, die Hintergründe und das Setting erfahren:

"Jochen betrachtete sich im Badezimmerspiegel. Volles braunes Haar, markantes Kinn, kaum Falten. Nein, man sah ihm seine 42 Jahre wahrlich noch nicht an. Dann blickte er zum Fenster hinaus über die Skyline von Frankfurt, die im Licht der frühen Oktobersonne glänzte. Im Schlafzimmer schlief seine Frau Brigitte. Sie konnte sich in ihrer PR-Agentur die Arbeitszeiten selbst aussuchen und zog es vor, morgens etwas länger zu schlafen. Also ging er leise zu seinem Mahagoni-Einbauschrank, zog sich die Joggingsachen an und betrachtete sich noch einmal zufrieden im Wandspiegel: keine Wampe, 75 Kilo bei 1,85 Größe, das war okay. Die vielen Stunden im Fitnessstudio und auf dem Tennisplatz taten ihre Wirkung. Dann schlich er sich die teppichbesetzten Treppen der Gründerzeitvilla hinunter, an deren Wand gerahmt seine Diplome aus Marburg und Harvard hingen. Geschickt schlängelte er sich an seinem Jaguar und dem roten Corolla seiner Frau (warum fuhr sie eigentlich nie in die Garage?) vorbei und drehte seine übliche Runde durch den Grünenburgpark, eher er um Punkt halb neun an seinem Schreibtisch in der Kanzlei von Hackenpeck & Partner sitzen würde. Als einer der Partner hatte er schließlich so etwas wie eine Vorbildfunktion."

VG
Nico.


Also was dieses "gewollte" Negativbeispiel von nicolailevin angeht, so klingt das für mich nach einem ganz gewöhnlichen Text so wie ihn auch Stephen King schreiben würde (der nennt die Marken, Baustile und Modelle von Gegenständen und Häusern auch ganz gerne beim Namen).

Was deinen Text angeht, Manfred, so hatte ich beim Lesen gleich Sheldon Cooper aus "The Bing Bang Theory" im Kopf. Der ist auch sozial "eigen" und drängt sich rücksichtslos mit seinem Wissen auf, doch empfinde ich ihn nicht als "unsympathisch". Ich weiß nicht wie dieses Verhältnis bei deiner Figur anzuwenden ist.

Jedoch wäre ich mit der Besserwisserei des Charakters trotzdem vorsichtig, setze sie nur in gewollten Charakterisierungsmomenten ein, zusätzlich vllt. auch noch in Situationen die für Humor gut sind oder die Handlung voranbringen. Sodass man den Charakter deiner Figur kennenlernt und als Leser trotzdem einen Mehrwert in Hinblick auf das gesamte Buch erhält.

Dein gezeigter Dialog über Marathons erweckt meiner Ansicht nach nicht den Eindruck, als würde er diese Kriterien erfüllen. Er wirkt sehr beliebig, der die Handlung eher stoppt und den Leser ungeduldig darauf warten lässt, dass er endlich vorbei ist und es mit der eigentlichen Handlung weitergeht.


_________________
Aber der Mensch entwirft, und Zeus vollendet es anders!

-Homer-

(Dieses Zitat dürfte so manchem Schriftsteller mehr als einmal passiert sein Wink )
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ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
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Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag30.12.2023 07:50

von ManfredBremer
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Das Vorbild für Alexander bin ich selber.
Ich bin der Besserwisser auch im realen Leben.

Dieses Besserwisserische an mir hat aber auch den Vorteil, dass ich nur Infos zufüge, von denen ich annheme, dass sie der Leser nicht kennt.
Ich weiß, dass es vom Thema ablenkt, aber so hat der LEser wenigstens einen kleinen Mehrwert.
Vor allem aber bemühe ich diese Textabschnitte sehr kurz zu halten und nicht seitenweise abschweife.
Vor allem aber suche ich eine Verbindung der Infos mit dem Roman.
So wir im obigen Beispiel: "Willst du heute meine Prinzessin sein?"

Ich bau dann einfach Sätze ein wie ....
Er laberte noch ewig weiter warum dies oder jenes geschah aber ich war in Gedanken ...
Damit mache ich es (aus meiner Sicht) um so deutlicher, dass sich meine Klara davon genervt fühlt.
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nebenfluss
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Beitrag30.12.2023 17:21

von nebenfluss
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ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:

Dieses Besserwisserische an mir hat aber auch den Vorteil, dass ich nur Infos zufüge, von denen ich annheme, dass sie der Leser nicht kennt.
Ich weiß, dass es vom Thema ablenkt, aber so hat der LEser wenigstens einen kleinen Mehrwert.

Das Entscheidende ist nicht, ob der Leser etwas weiß, sondern ob es ihn ausreichend interessiert, um sich an der Abschweifung nicht zu stören.


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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ManfredBremer
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Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag02.01.2024 10:52

von ManfredBremer
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:

Dieses Besserwisserische an mir hat aber auch den Vorteil, dass ich nur Infos zufüge, von denen ich annheme, dass sie der Leser nicht kennt.
Ich weiß, dass es vom Thema ablenkt, aber so hat der LEser wenigstens einen kleinen Mehrwert.

Das Entscheidende ist nicht, ob der Leser etwas weiß, sondern ob es ihn ausreichend interessiert, um sich an der Abschweifung nicht zu stören.


Das Problem besteht immer.
Das gilt auch für Landschaftsbeschreibungen. Einigen gefällt dies andere hassen es.
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 260
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag02.01.2024 11:21

von nicolailevin
Antworten mit Zitat

Eben. Da besteht die Kunst (wie so oft) in der Dosierung. So eine ausführliche wörtliche Wiedergabe kannst du m.E. nur einmal bringen. Dann hat das Publikum ein Gespür, wie es aussieht, wenn sich Alexander auslässt. Danach wird paraphrasiert.

"Sie besichtigten den Louvre und Alexander erzählte ihnen die Geschichte vom Raub der Mona Lisa und wie sie einige Zeit später (Alexander hatte die Jahreszahlen natürlich parat) wunderbarerweise auf einem Dachboden wiedergefunden wurde."

"Als sie das Schloss verließen (Alexander klärte sie im Detail über die Bauphasen und die Finanzierungsprobleme auf), begann es zu regnen."

VG
Nico.
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Ralphie
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Beitrag02.01.2024 12:42

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Sehr gur, Nico!

 Daumen hoch
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ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
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Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


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Beitrag03.01.2024 07:02

von ManfredBremer
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nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
Eben. Da besteht die Kunst (wie so oft) in der Dosierung. So eine ausführliche wörtliche Wiedergabe kannst du m.E. nur einmal bringen. Dann hat das Publikum ein Gespür, wie es aussieht, wenn sich Alexander auslässt. Danach wird paraphrasiert.

"Sie besichtigten den Louvre und Alexander erzählte ihnen die Geschichte vom Raub der Mona Lisa und wie sie einige Zeit später (Alexander hatte die Jahreszahlen natürlich parat) wunderbarerweise auf einem Dachboden wiedergefunden wurde."

"Als sie das Schloss verließen (Alexander klärte sie im Detail über die Bauphasen und die Finanzierungsprobleme auf), begann es zu regnen."

VG
Nico.

So war es ursprünglich geplant. Mittlerweile sind einige Stellen dazugekommen, aber nur weil diese in die Geschichte passten.

Möglicherweise muss ich später mal etwas streichen, dann weiß ich wenigstens wo ich damit beginnen kann;)
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag03.01.2024 09:12

von Babella
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ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:

Ich weiß,


Du hast ja doch ein "ß" auf deiner Tastatur.

Im Leben ein Besserwisser, aber mit Rechtschreibung und Kommasetzung hast du es offenbar nicht so.

Bei dem Dialog habe ich eher das Problem, dass ich zu genau aufpassen muss, wer gerade was sagt. Wirkt sehr langatmig auf mich.

Und erinnert mich zu sehr an Leute, die im Alltag tatsächlich ständig mit ihrem ach so großen Wissensschatz hausieren gehen müssen. Ich würde nicht weiterlesen.

Übrigens merkt man meist nicht, dass man gerade missmutig dreischaut. Das bemerkt in der Regel das Gegenüber.
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2346
Wohnort: Annaburg


Beitrag03.01.2024 09:22

von Thomas74
Antworten mit Zitat

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:


"Als sie das Schloss verließen (Alexander klärte sie im Detail über die Bauphasen und die Finanzierungsprobleme auf), begann es zu regnen."

VG
Nico.


Als sie das Schloss verließen, während Alexander immer noch ausschweifend über die einzelnen Bauphasen und ihre Finanzierungsprobleme schwadronierte, begann es zu regnen, was den Exkurs auf die Zuverlässigkeit der einzelnen Wetter-Apps und die Auswirkungen des Klimawandels im Allgemeinen lenkte.


_________________
Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 260
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag03.01.2024 12:23

von nicolailevin
Antworten mit Zitat

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:


Als sie das Schloss verließen, während Alexander immer noch ausschweifend über die einzelnen Bauphasen und ihre Finanzierungsprobleme schwadronierte, begann es zu regnen, was den Exkurs auf die Zuverlässigkeit der einzelnen Wetter-Apps und die Auswirkungen des Klimawandels im Allgemeinen lenkte.


Das ist für mich ein wunderschönes Beispiel, wie du mit kleinen Mitteln Wirkung erzielst. Dein (bestimmt humorvoll gemeintes) Eins-Drauf-Setzen kippt den Satz in meiner Lesart so, dass Alexander nicht sanft nervt und ein bisschen verspottet wird, sondern dass er zur Witzfigur wird, die keiner ernst nimmt. Erstaunlich!

VG
Nico.
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6413
Wohnort: 50189 Elsdorf
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Beitrag03.01.2024 13:15

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Als sie das Schloss verließen, während Alexander immer noch ausschweifend über die einzelnen Bauphasen und ihre Finanzierungsprobleme schwadronierte, begann es zu regnen, was den Exkurs auf die Zuverlässigkeit der einzelnen Wetter-Apps und die Auswirkungen des Klimawandels im Allgemeinen lenkte.


Einen schlechteren Satz gibt es nicht.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag03.01.2024 13:30

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Als sie das Schloss verließen, während Alexander immer noch ausschweifend über die einzelnen Bauphasen und ihre Finanzierungsprobleme schwadronierte, begann es zu regnen, was den Exkurs auf die Zuverlässigkeit der einzelnen Wetter-Apps und die Auswirkungen des Klimawandels im Allgemeinen lenkte.


Einen schlechteren Satz gibt es nicht.


Es sein denn, er ist ironisch gemeint.
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