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Der weiß ja nicht, dass er in einem Krimi mitspielt.


 
 
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag13.06.2023 17:27
Der weiß ja nicht, dass er in einem Krimi mitspielt.
von Günter Wendt
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ein Satz eines Forenmitgliedes hat mich voll erwischt:
Der weiß ja nicht, dass er in einem Krimi mitspielt.

Daraufhin hat’s in mir gearbeitet.

Herausgekommen ist die Idee.

Oh ja. Wenn die Mitwirkenden manchmal wüssten, dass sie in einem Krimi mitspielen. Oha. Die würden mir an die Kehle springen oder mich nachts verfolgen.

„Und das soll ich jetzt sagen?“
„Ja klar, ich bin der Autor!“
„Ach ja? Und wenn ich nicht will?“
„Dann bist du das nächste Opfer.“
„Na hör mal! Ich bin dir bis hierher gefolgt! Hab mich jagen lassen, auf mich wurde geschossen und habe den wahren Täter überführt!“
„Dafür bin ich dir sehr dankbar. Aber jetzt musst du das jetzt sagen!“
„Ernsthaft? Das passt aber nicht zu meinem Charakter! Wie blöde ist das denn? Fürwahr, mein werter Watson! Bevor du allerdings mir die Hand gibt’s, solltest du den Popel vom Finger wischen! Das ist doch voll bescheuert. Ich bin Holmes! Sherlock Holmes!“
„Dann fragen wir mal Doktor Watson!“
„Holmes hat Recht. Ich habe nie einen Popel am Finger. Schließlich bin ich Arzt und kein Ingenieur!“
Fortsetzung folgt

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wohe
Geschlecht:männlichKlammeraffe
W

Alter: 71
Beiträge: 641
Wohnort: Berlin


W
Beitrag15.06.2023 11:39

von wohe
Antworten mit Zitat

Hi Günter Wendt,

Der arme Holmes - so eine Aussage würde ich mir an seiner Stelle auch verbitten.
Dass man zur Gewinnung/Bearbeitung eines Popels Ingenieur sein muss, gibt dem Text Realistätsnähe.

Amüsant, bin auf die Fortsetzung gespannt.

MfG Wohe
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag15.06.2023 18:49

von Günter Wendt
pdf-Datei Antworten mit Zitat

So mancher lesende Mensch … nein … viele Lesende fragen sich, warum dieser Typ im Buch gerade so handelt oder ausgerechnet dieser Charakter in einer Buchserie plötzlich komplett durchdreht, was dann dazu führt, dass dieser Charakter sich mit Problemen konfrontiert sieht, die ihn an den Rand einer Klippe befördern. Manchmal steht auch das Ende der Menschheit bevor.
Warum muss dieser Typ, meistens sind es Männer, jetzt unbedingt mit 200 Sachen über die Straße brettern oder welcher Teufel hat ihn geritten roten Phosphor und Schwefel zusammenzuschütten?
Jeder Depp weiß, was passieren kann. Aber Nein! Muss der Herr Held spielen!
Eine gute Knarre hätte die gleiche Wirkung. Oder eine Handgranate.
Oder ein Klappspaten.
Ganz einfach: Weil er es so will. Er weiß, dass er die Hauptrolle spielt, die wichtigste Figur ist, und ohne ihn ist mein Thriller nur ein Kinder-Abenteuerroman.
Ich habe mir in den letzten Jahren angewöhnt genau darauf zu achten, was ich schreibe. Genauso lasse ich mich nicht mehr auf Debatten mit meinem Protagonisten ein.
Wenn ich dieser männlichen Primaballerina, diesem aufgeblasenen und versnobten Typen freie Hand ließe, müsste ich mich derart anstrengen ihn überleben zu lassen, dass ich denke „Na und? Lass‘ ihn doch! Dann bekommt ein anderer diese Rolle.“
Geht aber nicht.
Erst gestern hatte ich eine Situation, in der ich Millimeter davor stand ihn über den Jordan gehen zu lassen. Hab‘ mich aber nicht getraut.
Folgendes ist geschehen:

Der braune SAAB brummt gemütlich mit den vorgeschrieben 80 Kilometern pro Stunde auf der Landstraße in Richtung Niebüll. Hauptkommissar Wendt und sein Kollege Larsson hören Musik der Band ACDC. Highway to hell. Larsson verzieht angewidert sein Gesicht als Wendt das Radio lauter dreht.
Lässig mit einer Zigarette im Mundwinkel, und einem Ellenbogen auf der Tür, lenkt der Hauptkommissar das schwere Auto mit seiner linken Hand auf der Kurvenreichen Strecke. Seine rechte Hand hämmert den Rhythmus aufs Lenkrad.
„Äh,Chef?“
„Ja was ist denn?“
„Würden Sie bitte das Radio leiser drehen, und beide Hände ans Lenk…“
„Häh!“, brüllt Wendt über die Musik hinweg.
Larsson wird jetzt hysterisch.
„Ich sagte, dass Sie bitte die Musik leiser machen sollen und beide Hände auf‘s Lenkrad! Verdammte Scheiße!“

Ab dieser Stelle ist Wendt folgsam. Die Musik wird leiser und der Fahrer hat brav beide Hände am Lenkrad.
Plötzlich:
„Ey! Was soll denn das?“
„Was soll was?“, frage ich.
„Warum bin ich plötzlich so brav? Du weißt doch, dass ich gerne laute Musik höre!“, beschwert sich dieser aufgeblasene Wendt.
Ich atme ein Mal ein und sehr lange aus, bevor ich ihm antworte: „Auf dieser Strecke gab es in letzter Zeit viele tödliche Unfälle. Besser du fährst vorsichtig.“
„Ach papperlapapp! Das sind alles Anfänger gewesen. Ich hab alles im Griff hier.“
„Soll ich von vorne auf der Gegenfahrbahn einen Deppen überholen lassen, der dich übersieht? Oder mal eben ein Reh die Straßenseite wechseln lassen?“, drohe ich.
„Mach doch, du Angsthase!“
„Nein. Abgelehnt. Du fährst jetzt vernünftig! Oder …“, ich lasse den Satz einfach mal wirken.
„Oder was!“ Wendt wird jetzt richtig böse.
„Oder ich lasse Larsson fahren, und dichte dir einen dicken, fetten Kater an, mit einem Restalkohol von zwei Promille im Blut.“
„Boah, das ist voll gemein! Larsson kann kein Auto fahren. Das ist ein lahmarschiger Penner am Lenkrad.“
„OK. Ich habe dich gewarnt.“
Bevor die Situation eskaliert, schreibe ich jetzt:
Der braune SAAB brummt gemütlich mit den vorgeschrieben 80 Kilometern pro Stunde auf der Landstraße in Richtung Niebüll. Kommissar Larsson und sein Vorgesetzter Hauptkommissar Wendt hören Musik. Eine kleine Nachmusik. Wendt verzieht angewidert sein Gesicht als Larsson die Melodie mitpfeift.
Mit beiden Händen am Lenkrad steuert er das schwere Auto durch die gefährlichen Kurven dieser Strecke.
„Das wird der Autor mir büßen.“ presst Wendt zwischen seinen zusammengebissen Zähnen hervor.

Fortsetzung folgt …

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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1244
Wohnort: An der Elbe


Beitrag15.06.2023 20:57
Re: Der weiß ja nicht, dass er in einem Krimi mitspielt.
von Arminius
Antworten mit Zitat

Günter Wendt hat Folgendes geschrieben:
Wenn die Mitwirkenden manchmal wüssten, dass sie in einem Krimi mitspielen.


Seltsam, wie sich manche Ideen manchmal überschneiden.
In meinen historischen Roman baue ich gerne Szenen ein, die einen realen Hintergrund in der Gegenwart haben. Es gibt Sachen (oder Dialoge), die kannst du dir nicht ausdenken. Die passieren einfach - und schreien geradezu nach literarischer Verwendung.

Ich glaube, ich hätte auch was Passendes für die Abteilung Trash in petto. Eine Geschichte, die mich schon länger reizt, weil man sie sich kaum besser ausdenken kann.
Danke für die Anregung, Günter Wendt. Greife ich gerne auf.


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Günter Wendt
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Beiträge: 2865



Beitrag15.06.2023 22:06
Re: Der weiß ja nicht, dass er in einem Krimi mitspielt.
von Günter Wendt
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Arminius hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube, ich hätte auch was Passendes für die Abteilung Trash in petto


Bin gespannt. Übrigens nicht ganz neu die Idee dieser fiktiven Figuren, die mit der realen Welt interagieren.
Woody Allen hat mal so einen ähnlichen Film gemacht. In dem kamen die Schauspieler aus der Leinwand heraus in die reale Welt. Umgekehrt, reale Personen finden sich in einem Film wieder, gab es auch.
Interessant auch eine spontane Idee gerade: Ein Autor wacht morgens auf und ist Teil einer Thrillerserie. Das ist rein zufällig die Serie, die er gerade schreibt. Als Nebenfigur kann er allerdings den Ausgang nicht ändern. Er kann alles versuchen. Immer kommt es anders. Du entkommst nicht deinem Karma. Scheinbar.
Weil der Autor, der sich im eigenen Buch gefangen sieht, weiß er wie der Autor denkt und schreibt. Er ist es ja selbst.
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag17.06.2023 23:29
Matrix-Thrill
von Günter Wendt
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Heute ist mir etwas Seltsames passiert. Genauer gesagt, etwas krass Seltsames.
Ein Déjà-vu hat sicher jeder von euch schon mal erlebt. Ich hatte schon mehrere in meinem Leben.

Ich sitze mit Freunden zusammen und höre diesem einen Quatschkopf zu, der immer, also oft, die selbe Geschichte erzählt. Innerlich verabschiede ich mich von dieser Situation, weil ich genau weißt was kommt. Langsam trinke ich mein Bier, schaue mich um und nicke an markanten Stellen, während ich Leute beobachte. Dann rufe ich, weil es immer an dieser Stelle der Story kommen muss: „Nein! Is nich wahr! Warum das denn?“
Während die Freunde diesem Laberkopf anscheinend, vielleicht auch scheinbar, aufgeregt zuhören, lasse ich meinen Blick schweifen. An der Bar sitzt so ein Rockertyp. Lederkutte, lange Haare, Tatoos an den Händen. Trinkt Bier, raucht.
Als sich unsere Blicke kurz treffen, bewegt der seinen Kopf ganz langsam, als wolle er dir ein Nein mitteilen, aber so, dass nur ich es bemerke.
Er steht auf, verlässt die Kneipe. Sekunden später habe ich ihn vergessen.
Zwei Stunden später, leicht angeschickert, schlendere ich Tubular Bells vor mich hinpfeifend nach Hause. Schließe die Haustür auf und bereite mich auf das Willkommensgemaunze meines Katers vor.
Ich stolpere, finde mich auf dem Holzboden im vorderen Flur wieder. Große, fragende Katzenaugen blicken mich an und scheinen mir zu sagen: „Ey Alter, was soll das denn?“ Dabei bewegt er seinen Kopf tadelnd langsam von links nach rechts.
Ich stehe mühsam auf, schließe kurz die Augen, öffne sie.

„Hey Leute! Habe ich euch schon erzählt, warum die Möwen auf dem Rücken über Ostfriesland fliegen?“ Michael ist wieder mal in seinem Element. Alleinunterhalter in einer Kneipe.
Lars, Ove und Mike antworten im Chor: „Nein! Is nich wahr! Warum das denn?“
Nur Willy sagt nichts. Als ob er gerade mal gedanklich weit weg ist, schaut er sich in der Kneipe um. Mit einem Blick, der jedes Detail in sich aufzusaugen scheint.
Neben ihm an der Theke sitzt so ein Rockertyp. Lange Haare, Tatoos an den Händen und eine Kutte auf den Schultern. „Hells Bells“ prangt auf dem Rücken.
In diesem Moment springt Willy auf und stürmt ins Freie. Läuft, rennt und flüchtet wie ein von der Polizei verfolgter Bankräuber. Zwei Blocks weiter bleibt er keuchend stehen. Vornüber gebeugt, die Hände auf den Knien. Sein Röcheln beim Kotzen wird vom Lärm einer riesigen Explosion verschluckt.

Ich stehe mühsam auf, schließe kurz die Augen, öffne sie. Mein Kater reibt sich seinen Kopf an meinen Beinen und maunzt.
Draußen vor der Tür bricht eine Geräuschorgie aus. Polizeisirenen, Martinshörner von Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge donnern am Haus vorbei. Dem Kater ist das zu doof. Er flüchtet in den hinteren Bereich meines Hauses.  
Als ich die Haustür öffne und mich umsehe, bemerke ich eine Rauchsäule zwei Blocks weiter. Ein leises Beben nähert sich aus dieser Richtung und pflanzt sich bis hierher, direkt vor meinem Haus fort. Putz bröckelt von allen Gebäuden und landet auf den Bürgersteigen. Kleine Risse im Straßenasphalt vergrößern sich, Wasserfontänen schießen aus ihnen hervor.
Mir wird schwarz vor Augen, alles dreht sich, der Boden bewegt sich auf mich zu.

Als ich meine Augen öffne, rufen meine Kumpels gerade: „Nein! Is nich wahr! Warum das denn?“
Ich knalle mein Bierglas auf den Tisch und rufe: „Stopp!“
Alle Augen sind auf mich gerichtet. Das macht mich verlegen.
Wenn es hier Mucksmäuschen geben würden, wären sie stolz. Stille.
Die Zeit bleibt stehen. Durch die wie in einer 3-D Animation gestoppten Bewegungen der Menschen hier in der Kneipe bewege ich mich auf den Rockertypen zu, reiße ihm die Kutte runter. Bisher kenne ich das nur aus Thrillern im Kino. Eine Weste voll mit Sprengstoff trägt er darunter. „C4“ ist auf allen rechteckigen Päckchen gedruckt.
Alle sind mit einem silbernen Kästchen verbunden, auf dem ein rotes Lämpchen leuchtet. Auf einer Digitalanzeige sind die Ziffern 0:00:30 zu erkennen.
Klar, mir bleibt nur eine Wahl. Also reiße ich alle Kabel auseinander und die Digitalanzeige erlischt. Dann ziehe ich dem Typen die Weste aus, lasse alles auf Toilette wegspülen. Ein bisschen mit der Bürste nachhelfen, und weg ist es. Vielleicht bekommt nächste Woche in der Kläranlage jemand eine Herzattacke, wenn das Zeugs ankommt.
Zurück im Gastraum ziehe ich dem Rocker den Revolver aus seinem Hosenbund, schieße ihm in den Kopf.
Dann setze ich mich wieder an meinen Tisch und rufe: „Weitermachen!“

„Nein! Is nich wahr! Warum das denn?“
Während meine Freunde diesem Laberkopf anscheinend, vielleicht auch scheinbar, aufgeregt zuhören, lasse ich meinen Blick schweifen. Als ich diese süße Maus an der Theke sitzen sehe weiß ich, dass alles gut wird.

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Arminius
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Beitrag18.06.2023 10:17

von Arminius
Antworten mit Zitat

Es gibt einen Tatort von und mit Ulrich Tukur, in dem er sich in einer Art Zeitschleife immer wieder durch dasselbe Geschehen bewegt, aber jedes Mal etwas anders. An diesen Tatort musste ich denken, als ich Deine Geschichte las. Das ist mitnichten als negative Kritik gemeint, denn diesen Tatort halte ich für einen der besten aus der Tukurschen Werkstatt (die meisten Zuschauer konnten damit nichts anfangen und haben den Film verrissen). Ein Déjà-vu ist ja so eine Art Zeitschleifenerlebnis.

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Günter Wendt
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Beitrag18.06.2023 11:33

von Günter Wendt
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Arminius hat Folgendes geschrieben:
Es gibt einen Tatort von und mit Ulrich Tukur, in dem er sich in einer Art Zeitschleife immer wieder durch dasselbe Geschehen bewegt, aber jedes Mal etwas anders. An diesen Tatort musste ich denken, als ich Deine Geschichte las. Das ist mitnichten als negative Kritik gemeint, denn diesen Tatort halte ich für einen der besten aus der Tukurschen Werkstatt (die meisten Zuschauer konnten damit nichts anfangen und haben den Film verrissen). Ein Déjà-vu ist ja so eine Art Zeitschleifenerlebnis.


Tukur ist einer meiner Favoriten. Deinen Kommentar sehe ich als Kompliment. Ob ich diesen Tatort im Kopf hatte weiß ich nicht, aber sicher eine Mischung aus Matrix, Tukur und ähnlichen Thrillern wie Tennet (hieß der so?).
Grundsätzlich wollte ich damit meiner Intension nachgeben und im Sinne des Themas einen kurzen Text verfassen. Alleine der Wechsel von „Ich“ zu „Er“ als Perspektive sollte es andeuten.
Willy ist nur eine Puppe im Text, der vom Wohlwollen des Autors abhängig ist.
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Günter Wendt
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Beitrag30.06.2023 09:13
Das Ende ist der Anfang
von Günter Wendt
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Eigentlich ist meinerseits bereits alles gesagt und geschrieben über den Gedanken, dass Personen in einem Krimi wissen, dass sie in einem Krimi mitspielen.
Es gibt die Theorie, dass unser Universum ein Teil eines unendlichen Multiversums ist. Dass alles miteinander verknüpft ist, und alles was geschrieben, gedacht und geschaffen wurde auch zukünftig geschrieben, gedacht und erschaffen wird. Eine Einheit in der alles vorhanden ist. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind gleichzeitig präsent.
Somit auch alle Texte, Ideen und fiktive Gedanken bereits existent waren, sind und sein werden.
Das führt unweigerlich zu der Schlussfolgerung, dass nichts Fiktion war, ist und sein wird. So auch der daraus abgeleitete Fakt, dass Personen in einem Krimi WISSEN, dass sie in einem Krimi mitgespielt, mitspielen und mitspielen werden.
Kein Entkommen.
Was also, wenn eine Figur in einem Krimi die Urheberschaft eines Krimis beansprucht, zum Autor wird, den gerade JETZT Schreibenden verdrängt? Kommt es zum Streit der Figuren in einem Krimi? Werden Täter, Opfer und Detektive ihre Rollen tauschen?

Muss man die Vergangenheit „anzapfen“ um sehen zu können wie der Streit im JETZT und in der Zukunft ausgehen wird?
Wenn alles miteinander verknüpft ist, alles war, ist und sein wird, welchen Sinn macht dann die schriftstellerische Tätigkeit?
Man kann es sich so vorstellen:
Was wäre wenn … AHA.


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