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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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10.06.2023 09:22 Schwebezustand von BlueNote
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Spring! wispert Herr Lindenbaum
als ich am Abgrund stehe und plötzlich Wurzeln schlage
die sich von meinem Körper tief ins Erdreich bohren
Angewurzelt, festgekrallt - im Schwebezustand
fühl ich mich
zwischen Himmel, Erde und Abgrund
Ich treffe eine Entscheidung
zögere kurz
Und treffe keine Entscheidung
Weitere Werke von BlueNote:
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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10.06.2023 09:59
von Bananenfischin
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Das habe ich gelesen und es hat mich sofort angesprochen. Am Abgrund stehen und plötzlich Wurzeln schlagen, das ist ein starkes Bild, ebenso wie die scheinbare Unvereinbarkeit des Festgekralltseins bei Schwebegefühl, die Entscheidung für keine Entscheidung.
Der dritte Vers kommt mir entbehrlich vor, auch das "und" zwischen "Erde" und "Abgrund", bei dem "kurz" im vorletzten Vers bin ich mir unsicher. Das erst mal als ersten Eindruck.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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10.06.2023 12:31
von anuphti
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Lieber BlueNote,
sehr gerne gelesen.
Vor allem die Stelle, wo Du am Abgrund Wurzeln schlägst. Geniale Strategie!!!
Das zeigt soviele Alternativen. Sehr schön!
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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11.06.2023 08:45
von BlueNote
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Bananenfischin hat Folgendes geschrieben: | Das habe ich gelesen und es hat mich sofort angesprochen. Am Abgrund stehen und plötzlich Wurzeln schlagen, das ist ein starkes Bild, ebenso wie die scheinbare Unvereinbarkeit des Festgekralltseins bei Schwebegefühl, die Entscheidung für keine Entscheidung.
Der dritte Vers kommt mir entbehrlich vor, auch das "und" zwischen "Erde" und "Abgrund", bei dem "kurz" im vorletzten Vers bin ich mir unsicher. Das erst mal als ersten Eindruck. |
Hi Bananenfischin,
in den vergangenen Stunden ist viel passiert ... was ich zwischenzeitlich festgestellt habe: Wie verschieden Menschen mit der gleichen Situation umgehen. Aber: Entscheidungsschwäche ist immer noch besser als eine (nicht reversible) falsche Entscheidung. Aber "Zuversicht" ist trotzdem gewinnbringender als jeder unnötige Gedankensturm im Kopf. Das hat sich für mich aus einem direkten Textvergleich ergeben.
BN
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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11.06.2023 08:50
von BlueNote
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anuphti hat Folgendes geschrieben: | Lieber BlueNote,
sehr gerne gelesen.
Vor allem die Stelle, wo Du am Abgrund Wurzeln schlägst. Geniale Strategie!!!
Das zeigt soviele Alternativen. Sehr schön!
Liebe Grüße
Nuff |
Hi Nuff!
Ich arbeite aber noch an anderen Strategien (als die innere Erstarrung).
Manchmal hilft es zu sehen, wie es bei anderen klappt, um festzustellen, dass der Abgrund nur wenige Zentimeter vom Trottoir bis zur Straße beträgt - also im Prinzip überwindbar ist.
BN
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Longo Klammeraffe
L Alter: 34 Beiträge: 890
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L 12.06.2023 20:14
von Longo
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Mir gefällt das entstehende Bild auch. Die Frage ist wohl eher, ob das LI überhaupt eine Entscheidung ausführen kann, wenn es an eben jener Stelle festverwurzelt wird. Es verharrt sozusagen in der Schwebeposition, auch wenn es gedanklich eine Entscheidung getroffen hätte; eigentlich ein trauriges Bild.
MFG Longo
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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12.06.2023 20:58
von BlueNote
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Longo hat Folgendes geschrieben: | Mir gefällt das entstehende Bild auch. Die Frage ist wohl eher, ob das LI überhaupt eine Entscheidung ausführen kann, wenn es an eben jener Stelle festverwurzelt wird. Es verharrt sozusagen in der Schwebeposition, auch wenn es gedanklich eine Entscheidung getroffen hätte; eigentlich ein trauriges Bild.
MFG Longo |
Hi Longo,
Das Absurde des Bildes ist, dass es in diesem einen Fall heilsam ist, keine Entscheidung zu treffen (obwohl es in allen anderen Fällen förderlicher wäre, überhaupt Entscheidungen zu treffen).
Für mich ist das auch ein trauriges Bild. Als Lyriker bemüht man sich, Gefühle in Texte zu gießen, z.B. die Traurigkeit in Worte zu fassen, obwohl jeder im wirklichen Leben dazu raten würde, die Betrübtheit zu ignorieren und sich auf erfreulichere Dinge zu fokusieren.
Haben Heile-Welt-Gedichte also doch ihre Daseinsberechtigung.
Fast würde ich dem zustimmen.
BN
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