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Hinter den Gedanken


 
 
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Taugenichts
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 38
Beiträge: 1201



Beitrag02.02.2008 18:03
Hinter den Gedanken
von Taugenichts
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hinter den Gedanken

Hinter den Gedanken,
wenn ich die Augen schliesse,
kommt immer nur Scheisse.

Als Nietzsche kam,
weinte Gott,
doch als der Morgen kam
waren wir es,
die weinten.

Der Säufer, der über mir wohnt,
sieht immer so schrecklich traurig aus,
doch die Hauswartsfrau lächelt.

Letzte Woche kam der Krankenwagen,
die Hauswartsfrau hatte es richtig gemacht.
Mit dem Aderlauf, nicht dagegen.
Der Säufer sah ihr lange nach,
mit seinem Bier, in der linken Hand.

Mit dem Morgen,
kam die Nüchternheit,
aber mit dem Klown,
kam das Weinen.



_________________
Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage.
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WhiteMonkeY
Leseratte


Beiträge: 197



Beitrag02.02.2008 20:31

von WhiteMonkeY
Antworten mit Zitat

Hier hat sich wohl noch keiner getraut etwas zu posten.
Bei Gedichten ist es immer schwer überhaupt etwas sagen zu können,
außer ob es einen berührt hat oder nicht.
Und ich kann sagen, dass ich über eine bloße Berührung froh gewesen wäre..
denn dieses Gedicht war ein glatter Pferdetritt in die Weichteile meines Geistes.
Es hat echt Klasse!
Hebt sich für meinen Geschmack stark von deinen anderen ab.
Respekt
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag02.02.2008 20:50

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Tolles Gedicht, wirklich. Diese Idee mit dem Weinen ist Gold wert, damit schaffst du eines dieser Werke, die auch ich mir übers Bett hängen würde.
Wie ich das manchmal bei guten Gedichten tue, lese ich sie vom Schluss an. Und als ich zum Anfang des Gedichts kam, war ich auf eine sehr unangenehme Weise überrascht. Ich fiel aus allen Wolken!
Zitat:
Hinter den Gedanken,
wenn ich die Augen schliesse,
kommt immer nur Scheisse.

Mir ist klar, dass du deinem Gedicht damit vielleicht eine Authenzität verleihen wolltest, aber es liest sich - sorry! - einfach nach unterste Schublade. Eine Niveausenkung, die erzwungen und unnötig wirkt. "Scheisse" war auch, was mir in den Sinn kam. Warum beraubst du dein Gedicht all dieser Poesie, einfach um einen Titel zu haben? Auch ohne, oder: vor allem ohne diesen Anfang wäre es perfekt!


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"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo
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WhiteMonkeY
Leseratte


Beiträge: 197



Beitrag02.02.2008 20:59

von WhiteMonkeY
Antworten mit Zitat

@Terrorkrümel
Dann bist du nun an ein Gedicht gestoßen,
dass zwingend von Anfang bis Ende gelesen werden muss - nicht umgekehrt.
Leider kann man bei Gedichten nur einen ersten Eindruck bekommen,
also bleibt dir das verschlossen, was mich an diesem Werk berührte -
mir zwar auch deine "Überraschung" - aber auf die kann ich getrost verzichten  Laughing
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag02.02.2008 21:02

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Ach, eigentlich habe ich es einmal von Anfang bis Ende und dann rückwärts gelesen - was ich meinte, war, dass diese saloppe Formulierung in der ersten Strophe die ganze Stimmung zu Ende macht (wenn man "falsch rum" liest) und eine ebensolche am Enstehen hindert, wenn man anfängt. Dann sind Erwartungen gesenkt und alles, was nach diesem "Scheiße" kommt, scheint nicht mehr zu passen und nicht so zu beeindrucken - das war es, was ich meinte. Wie gesagt, nur meine subjektive Meinung. Dafür fand ich den Schluss genial!

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Taugenichts
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 38
Beiträge: 1201



Beitrag03.02.2008 17:04

von Taugenichts
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@Terror

Die Gedichte.... Einen Tag Abstand hat es gebraucht, damit auch ich die erste Strophe als unnötigen Fremdkörper sehe.
Ein Bukowski Atavismus.... gehört hier nicht hin!



Hinter den Gedanken



Als Nietzsche kam,
weinte Gott,
doch als der Morgen kam
waren wir es,
die weinten.

Der Säufer, der über mir wohnt,
sieht immer so schrecklich traurig aus,
doch die Hauswartsfrau lächelt.

Letzte Woche kam der Krankenwagen,
die Hauswartsfrau hatte es richtig gemacht.
Mit dem Aderlauf, nicht dagegen.
Der Säufer sah ihr lange nach,
mit seinem Bier, in der linken Hand.

Mit dem Morgen,
kam die Nüchternheit,
aber mit dem Klown,
kam das Weinen.


@Monkey
Danke, Leser berühren ist ja am Ende auch das, was man als Schriftsteller erreichen will!


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WhiteMonkeY
Leseratte


Beiträge: 197



Beitrag03.02.2008 17:12

von WhiteMonkeY
Antworten mit Zitat

Ja, ist besser so.
Du hast vielleicht dein Gedicht "gerettet", aber so etwas kostbares und seltenes wie poetische Scheisse verloren.
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