Wortspuren

[Poietes]

Wortspuren


Im Leben welkt, was wir gehegt,
wie Blumen auf der Flur.
Die Zeit, die sich darüberlegt,
verdeckt so manche Spur.

Auch meine Tage, sie vergehn,
ich lass zurück die Welt.
Drum setz ich Spuren, nachzugehn
im Wort, das mich erhält.


© Poietes

[Brynhilda]

Lieber Pioetes!

Um Hölderlin zu bemühen:
Was bleibet aber, stiften die Dichter!

Ein wunderschöner, vollkommener Vers!

Viele Grüße,
Brynhilda!

[Tayfun]

Lieber Poietes,

auf der Suche nach deinem immer noch in meiner Erinnerung haften gebliebenen Erstlingsgedicht, bin ich über dieses hier gestolpert.

Eine kleine vollkommene Perle, da muß ich Brynhilda beipflichten.

Und das andere, das ich eigentlich suchte, habe ich auch wiedergefunden.
Und wenn die Welt mich doch vergisst . Beide Gedichte, ähnlich im Sujet.

Und wenn die Welt mich doch vergisst,
ich kann es überwinden.
In meinen Büchern, die du liest,
wirst du mich immer finden.

Mein Name sagt gewiss nicht viel,
zeigt nicht, was mich beflissen.
Ein Krokodil ertrank im Nil,
ist wichtiger zu wissen.

Und ganz gleich, welchen literarischen Geschmack man hat, es ist die Wahrheit, die hinter und zwischen den Zeilen steckt, egal ob gereimt oder ungereimt, die zählt. Die Echtheit in den Worten, bar jeder Eitelkeit, nur die ist erinnerlich.

LG Tayfun

[Nina]

Mir gefallen Deine Zeilen auch.

[Berni]

Ganz neu ist das Thema nicht, und Brynhilda hat das ja mit dem Zitat des nicht unbekannten Kollegen schon belegt.
Aber mir gefallen Wortwahl und Rhythmus des Textes. Es liest sich flüssig, eindringlich, aber nicht aufdringlich oder wirklich kitschig.  

Und besonders schön: der Titel Wortpuren.

8 Federn dafür.

Bernd

[Nina]

Nee Berni - nicht Wortpuren, sondern Wortspuren. *g*

[Berni]

  

[Nina]