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Der Symbiont


 
 
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag01.01.2019 12:06
Der Symbiont
von menetekel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Symbiont

Ein Schopftintling sein
am Rande der Wiese ruhen
von ähnlichen Säften gespeist
so lange die Tage dauern

Nervös, wenn er fürchtet
brutal aus seinem Myzel  
geschnitten zu werden
man ihn nicht hinauslassen will
er schmal verkauert
in Winkeln des Trostlosen hockt

Schon immer ein Schwammerl
gewesen, heißt es auf Nachfrage



_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
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Beitrag01.01.2019 22:38

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ein unentschlossenes, unsicheres Schwammerl?

In der zweiten Strophe habe ich Probleme mit der Syntax. Oder fehlen Kommas, oder ein wenn irgendwo?

Mag das aber.
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Pnin
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 69
Beiträge: 22
Wohnort: Wien


Beitrag02.01.2019 12:02
Re: Der Symbiont
von Pnin
Antworten mit Zitat

Brüder und Schwestern auf der Poesie-Wiese,

könnt Ihr mir aus dem Myzel meiner Ratlosigkeit helfen? Ich rätsle und rätsle, was uns die Dichterin jetzt schon wieder sagen will. Schwierig, schwierig. Da wirst zum Schwammerl!

Habe nun, ach!, mit heißem Bemühn versucht, schöpfend und nicht mit Tinte sparend in diese kryptischen Verse nematophag einzudringen, aber erstarre, komme einfach nicht vom Fleck. Wie ein Fadenwurm, der den Faden verloren hat.

Was nur mag das Randständige bedeuten, dieses Außenseitertum, das
Zitat:
von ähnlichen Säften gespeist

wird wie Gras, Baum und Blume, aber doch eher kontemplativer Natur ist, da dem Ruhen,

Zitat:
so lange die Tage dauern


dem Hocken und Kauern so viel Bedeutung zugemessen wird? Das ungesunde Kauern kann sogar zur Neologismus-Bildung führen, so dass auch von dieser Stelle aus dringend eingemahnt werden muss, sich bitte beim Lesen und Schreiben mehr zu bewegen, damit man nicht verkauert.

Beim Vers

Zitat:

geschnitten zu werden


fühle ich mich von der schneidigen Dichterin geradezu in Stich gelassen. Wäre ihr wirklich eine Perle aus der Kappe gefallen, wenn sie ein paar Hinweise hinausgelassen hätte, damit man dem Verständnis die Sporen geben kann? Ich bin eh schon von Haus aus ein trostloser Tropf, das muss sie mir nicht mit messerscharfer Poesie auch noch in den letzten Winkel brutal hineinritzen. Nur weil ich das Gedicht nicht verstehe, bin ich doch kein Schwammerl. Wahrscheinlich.

Reden wir lieber über was Praktisches, liebe Forumssymbionten! Den Schopftintling immer frisch verkochen. Nur junge Pilze lassen sich ohne Bitterstoffe verbraten. Und nur junge Autoren. Darum kommen auch nur die in den Handel. Wiki schreibt außerdem:

„Im Alter lösen sich Hut und Lamellen in einer tintenartigen Flüssigkeit auf, dieser Prozess ist […] eine Methode, Sporen zu verbreiten. Diese tropfen mit der Flüssigkeit ab, werden parallel aber auch als Staub durch Luftbewegungen verbreitet.“

Erinnert das nicht ein wenig an das Treiben von uns alten Tintenfuchsern [österr.: ein des Schreibens Mächtiger] und Tintenkulis? Was soll’s. Die Lebenswiese ist voll bunter Blüten. Sollen sich doch andere abmühen und das Wesen von solch lyrischen Eukaryoten am Wegesrand begreifen. Mich machen Gedichte wie dieses nervös.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5444
Wohnort: OWL


Beitrag02.01.2019 15:15

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Vielleicht willst du keine Hilfe, sondern Applaus. Den kann ich dir gerne geben. Vielleicht hilft das ja auch. Rolling Eyes
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag02.01.2019 19:56

von menetekel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo, ihr Lieben,

ich bekenne mich im Sinne der Anklage schuldig.
Ich wollte eine Szene aus der Psychiatrie schildern. Der Schoptintling sollte gleichzeitig als Metapher für einen (leicht durchgeknallten) Poeten (oder anderen Kopfarbeiter) stehen, der  sich von bereits Vorhandenem nährt.
Insofern liegen firstoffertio und Prin nicht ganz verkehrt.
Mein Experiment mit der Syntax ist leider auch missglückt. Durch die unterschiedlichen Strophen wünschte ich, das Wollen des Tintlings seiner realen Situation in der Geschlosenen gegenüberzustellen.

Leider kann man hier nix löschen; ich würde es nur allzugern tun.

Manches ist evtl brauchbar (Idee), muss aber komplett überarbeitet werden. Am schlimmsten sind die Endverse!  Embarassed

Seht es mir nach, und schiebt es einfach auf den Restalkohol 2018.
Beim nächsten Mal wird (hoffentlich) alles anders.

Errötete Grüße
m.


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Pnin
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 69
Beiträge: 22
Wohnort: Wien


Beitrag02.01.2019 20:26

von Pnin
Antworten mit Zitat

Ich habe das schöpferische Tintenwesen Schopftintling als poetische Existenz schlechthin interpretiert. In meiner Naivität und ohne Erfahrung mit den Benimmregeln in einem seriösen Schriftstellerforum hielt ich die ironisch verspielte Annäherung an das Gedicht für legitim. Deshalb richtete ich das Wort an die Kollegenschaft, angeblich ratlos, weil wir doch alle Schopftintlinge vom gesellschaftlichen Wiesenrand sind. Tut mir leid, dass diese Kinderei für hier schon lang grasende Platzhirschen mit Ferndiagnosekompetenz als selbstgefällige Applaussucht ruchbar wurde.

Aber viel mehr bedaure ich die Selbsteinschätzung der Autorin. Ich kann mich ausnahmsweise ihrem Urteil nicht anschließen. Nein, das ist kein Mist! Und davon bringt mich auch kein Psychiater ab.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5444
Wohnort: OWL


Beitrag02.01.2019 20:27

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Dabei hat so schon manche literarische (und künstlerische) Karriere angefangen ...
Hört man jedenfalls ab und zu

Was soll's. Schwamm(erl) drüber.
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag02.01.2019 20:58

von menetekel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Pnin,
ich klopfe das Teilchen ja nicht ganz in die Tonne,  muss es jetzt aber etwas ruhen lassen, ebenso wie den Pilz, bevor der in den Auflauf passt.  wink

Hallo Willebroer,
Pilz spricht sich fast genauso aus wie Pils. Vielleicht eine weitere Idee zur Veränderung ... ?

Allen 3en meinen herzlichen Dank für eure Mühe.

Liebe Grüße
m.


_________________
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5444
Wohnort: OWL


Beitrag02.01.2019 21:56

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Mühe war's nicht. Smile
Aber Pilz zu Pils ... dann wären wir beim Schöpftintling.
Ist das nicht ein schöner Beiname für die Mitglieder dieses Forums? smile
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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2518
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag04.01.2019 00:58

von Berni
Antworten mit Zitat

Nach dem genialen Ror Wolf ist einem nichts mehr fremd. Wink

Gut, dass du den Text nicht löschen kannst. Am 1.1. bloß keine logischen Lyrikereien!
Mal etwas ganz Anderes und Unerwartetes von menetekel. Dank sei dem Restalkohol 2018. Wink

Ich lese den Text immer wieder gern.

LG
Berni
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