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wie geht's denn so?


 
 
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menetekel
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Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag01.07.2018 18:18
wie geht's denn so?
von menetekel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

wie geht's denn so?

es geht
es geht

einst wuchs das leben dir als weg
der schien noch wenig eingeebnet
und pfeile zeigten aus der pein
hinein ins reich der möglichkeiten

inzwischen sind selbst die verjährt
die spitzen blässlich-falb geädert
utopia ist abgebrannt -
verascht  in einer guccitasche



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firstoffertio
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Beitrag01.07.2018 23:49

von firstoffertio
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Hier geht noch was (während bei Stimmgabel nicht mal mehr was steht, sondern liegt). Wink

Gefällt mir gut, finde eigene Gedanken hier, wenn mir auch Guccitaschen fremd sind, und bleiben, nachdem ich mir Fotos angegucct habe.

Darf ich kurz was erzählen? Mein Töpfermeister zeigte uns ein kleines Herz aus Keramik, das er gemacht hat, und lies raten, was wohl darin ist. Er hatte mehrere solche gemacht für sich und seine Geschwister. Sie beinhalten die Asche seiner Mutter, die Anfang des Jahres verstorben ist. Ich fand das eine wunderbare Idee und Umsetzung. Er trägt es in seiner Hosentasche mit sich.
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Rainer Zufall
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Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag02.07.2018 00:16

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Liebe menetekel,
nach langer Zeit mal wieder ...

Zitat:
wie geht's denn so?

es geht
es geht

einst wuchs das leben dir als weg
der schien noch wenig eingeebnet
und pfeile zeigten aus der pein
hinein ins reich der möglichkeiten

inzwischen sind selbst die verjährt
die spitzen blässlich-falb geädert
utopia ist abgebrannt -
verascht in einer guccitasche


Liebe menetekel, das ist dein Gedicht. Nur eine kurze Rückmeldung. Den Anfang finde ich supergut. ich empfinde genau dasselbe als  persönliches Drangsal. Als gesellschaftliche Entwicklung schon auch, aber eben auch als persönliches Drangsal. Das  ist von daher vielleicht eine sich selbst verständigende Entwicklungsgeschichte einer bestimmten Generation, und der danach vielleicht auch noch. Du hast es gut zugeschnitten. Schon und auch sprachlich.
Ein Fazit brauchst du, das ist klar, warum aber verascht Utopie ausgerechnet in einer Guccitasche?
Ich glaub, das ist jetzt was rein Geschmackliches. Die Guccitasche als Symbol für den Ausverkauf der Möglichkeiten an Anerkennung, Erfolg, ökonomische Selbstbestätigung, ich fürchte, das erwartet jeder. Also ein Ausverkauf der Möglichkeiten an irgendein Standardvorzeigeobjekt, einen ökonomischen Standard. Ich hätte mir etwas Unerwartetes gewünscht. Etwas, was diesen Erwartungen widerspüricht.
Aber ich bin gespannt, wie andere das sehen. Vielleicht sehe nur ich das so, weil wir eventuell einen gemeinsamen Erwartungshorizont hatten? Damals, vor langer Zeit?

Jedenfalls ist das Gedicht schön. Ich finde es sprachlich sehr gut. Und ich mag es, weil es mich sehr anspricht. Es lässt mich ein bisschen reinspüren in mich selbst, wie denn mein Utopia abgebrannt wäre.

Viele Grüße von Zufall
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Stimmgabel
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Beitrag02.07.2018 02:35

von Stimmgabel
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-

Hallo menetekel,

die Konklusio deines Stückes gefällt mir gleichsam gut, gleichsam im Sinne von ausschwingenden Eichenblättern im lau-leisen Wind. Wie die buck-kriechenden Neider dieser Welt letztlich in den Guccitaschen dieser Welt einzig "veraschen" [ was bleibt den arm_Selgen und un_Gourmets auch anderes übrig, hi hi … ],

ist es eben ein haarfeiner Unterschied, und gerade dieser, ob ich mir eine massenregalende Erdbeermarmelade oder eine Erdbeer-Trüffelkonfitüre leisten, vor allem papillend genießen kann; wird Pein zu einem sehr relativen Wert; zu einem plauder-einseitigen der ewigen, blässlich-falb geaderten Looser.

der schien noch wenig eingeebnet
und pfeile zeig
ten aus der pein

Hast du hier zudem , schwarz markiert, sehr fein einen swingenden Glykoneus eingearbeitet  


wieder einen beachtlichen Gruß, Stimmgabel …

-


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gold
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Beiträge: 4943
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Beitrag02.07.2018 04:46

von gold
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Liebe menetekel,

mit offenem Mund 👄 und vor Staunen und Ehrfurcht platt, sitze ich vor deinem Gedicht und grüble, wie ich dir mein Ja-So-Isses zum Ausdruck bringen kann. Aber so sehr ich meine Formulierungen auch hin und her wälze, bleiben sie nichts als ein plumper Klumpen in meinem geschulterten H&M-Beutel 👝, der das Voranschreiten meiner Gedanken behindert.

Mögest du mir verzeihen, liebe menetekel

Liebe Grüße
gold
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

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Beitrag02.07.2018 17:55

von menetekel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Hier geht noch was (während bei Stimmgabel nicht mal mehr was steht, sondern liegt). Wink

Gefällt mir gut, finde eigene Gedanken hier, wenn mir auch Guccitaschen fremd sind, und bleiben, nachdem ich mir Fotos angegucct habe.

Darf ich kurz was erzählen? Mein Töpfermeister zeigte uns ein kleines Herz aus Keramik, das er gemacht hat, und lies raten, was wohl darin ist. Er hatte mehrere solche gemacht für sich und seine Geschwister. Sie beinhalten die Asche seiner Mutter, die Anfang des Jahres verstorben ist. Ich fand das eine wunderbare Idee und Umsetzung. Er trägt es in seiner Hosentasche mit sich.


Hallo First,

vielen Dank für deinen Kommentar.
Eine Guccitasche ist vor allem eins: teuer. Und - aus meiner Sicht - auf eine zuweilen etwas abgeschmackte Art so gefertigt, dass dem Betrachter ihre Wertigkeit gleichsam um die Augen gekloppt wird.
Mir steht sie hier als "feindliches" Symbol einer nunmehr überlebten Utopie, die seinerzeit auch gern in Buchform herumgetragen worden ist ... -
Die einstigen Influencer einer geistigen und praktischen Erneuerung der Gesellschaft sind entweder tot oder meist selber geachtete Mitglieder des Establishments.

Deinen Vergleich mit der im Herzen eingeschlossenen Asche finde ich nicht übel. Denn natürlich lässt nicht restlos tilgen, was einmal fester Bestandteil des Lebens war:


All das

verschüttet

unter bergen von schrott -
die reste alter preziosen

ächzt mein stählernes herz

m.


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menetekel
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Beitrag02.07.2018 18:24

von menetekel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lieber Rainer,

du schreibst:

Zitat:
Ein Fazit brauchst du, das ist klar, warum aber verascht Utopie ausgerechnet in einer Guccitasche?
Ich glaub, das ist jetzt was rein Geschmackliches. Die Guccitasche als Symbol für den Ausverkauf der Möglichkeiten an Anerkennung, Erfolg, ökonomische Selbstbestätigung, ich fürchte, das erwartet jeder. Also ein Ausverkauf der Möglichkeiten an irgendein Standardvorzeigeobjekt, einen ökonomischen Standard. Ich hätte mir etwas Unerwartetes gewünscht. Etwas, was diesen Erwartungen widerspüricht.
Aber ich bin gespannt, wie andere das sehen. Vielleicht sehe nur ich das so, weil wir eventuell einen gemeinsamen Erwartungshorizont hatten? Damals, vor langer Zeit?


Für mich kann das Symbol nur eine Tasche sein. Weil sich nämlich im Gedicht eine Andeutung auf den Philosophen Bloch versteckt, seinen "Geist der Utopie" oder mehr noch das "Prinzip Hoffnung", Bücher die damals dazugehörten, mitgeführt worden sind - aber natürlich nicht in Guccitaschen.

Für das Verständnis des Textes ist dieser Punkt nicht ausschlaggebend, eher was für Insider.  ... In gewisser Weise wird durch die Asche auch das Verbrennen eines Buchs, das Verbrennen des "Geist(es) der Utopie" nämlich, angedeutet und erhält insofern doppelte Symbolkraft.

Den Heutigen geht das 68er-Gelabere oft ziemlich auf den Keks, was ich gut verstehen kann.
Die mögen einfach lesen, was dasteht: Die leise Trauer um das Ausbleiben jedweder "neuen" tragenden Utopie.  - Natürlich möchte ich die Vielzahl der bestehenden Ansätze jüngerer Menschen damit nicht schmähen; insbesondere im ökologischen Bereich.

Herzliche Grüße
m.


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menetekel
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Beitrag03.07.2018 07:36

von menetekel
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Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
-

Hallo menetekel,

die Konklusio deines Stückes gefällt mir gleichsam gut, gleichsam im Sinne von ausschwingenden Eichenblättern im lau-leisen Wind. Wie die buck-kriechenden Neider dieser Welt letztlich in den Guccitaschen dieser Welt einzig "veraschen" [ was bleibt den arm_Selgen und un_Gourmets auch anderes übrig, hi hi … ],

ist es eben ein haarfeiner Unterschied, und gerade dieser, ob ich mir eine massenregalende Erdbeermarmelade oder eine Erdbeer-Trüffelkonfitüre leisten, vor allem papillend genießen kann; wird Pein zu einem sehr relativen Wert; zu einem plauder-einseitigen der ewigen, blässlich-falb geaderten Looser.

der schien noch wenig eingeebnet
und pfeile zeig
ten aus der pein

Hast du hier zudem , schwarz markiert, sehr fein einen swingenden Glykoneus eingearbeitet  


wieder einen beachtlichen Gruß, Stimmgabel …

-


Hallo Stimmgabel,

schönen Dank für deinen interessanten Kommentar. Allein für die göttliche Wortschöpfung "buckkriechend" gebührt dir vielhändiger Applaus. love

Meine sprachlichen Feinheiten haben sich hier im Zuge zahlreicher Überarbeitungen entwickelt. Habe überhaupt gemerkt, dass es sich zuweilen lohnt, ältere Versuche nochmals gründlich zu beschauen.

Und sicherlich hast du Recht, wenn du einer Trüffelspeise gegenüber einem Produkt der Gourmetreihe "Aldi Süd" den Vorzug gibst.
Bei Taschen bin ich mir nicht ganz so sicher ... Wer schon sein Firmenlogo, ins Riesenhafte verzerrt, auf die Produkte knallen muss, zeigt wenig Stilgefühl.
Wobei es in den güldenen Siebzigern durchaus zum  guten Stil gehörte, "seine" Utopie mit sich zu führen und bei Bedarf lässig auf dem Tisch zu lagern, gern auch neben einem Kaltgetränk,

weiß
m.


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menetekel
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Beitrag04.07.2018 08:04

von menetekel
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gold hat Folgendes geschrieben:
Liebe menetekel,

mit offenem Mund 👄 und vor Staunen und Ehrfurcht platt, sitze ich vor deinem Gedicht und grüble, wie ich dir mein Ja-So-Isses zum Ausdruck bringen kann. Aber so sehr ich meine Formulierungen auch hin und her wälze, bleiben sie nichts als ein plumper Klumpen in meinem geschulterten H&M-Beutel 👝, der das Voranschreiten meiner Gedanken behindert.

Mögest du mir verzeihen, liebe menetekel

Liebe Grüße
gold


Hallo Gold,

sei versichert, auch ich statussymbole mich nicht mit Guccitaschen. Wenn ich eins hasse, sind es riesige Anfangsbuchstaben der jeweiligen "Konzerne"  auf Taschen und T-Shirts, für die ich unentgeltlich Reklame laufen soll.
Interessanter wird es bei Fälschungen: Setze ich mich beim Tragen dann beispielsweise (!) für einen erfindungsreichen chinesischen 2-Mann-Betrieb ein oder werbe ich gar für mein diesjähriges Urlaubsgebiet? Wie jetzt ...? wink

Dein Gefallen am Text freut mich sehr. smile smile extra

Liebe Grüße
m.


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Berni
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Alter: 64
Beiträge: 2518
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag09.07.2018 00:59
Re: wie geht's denn so?
von Berni
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menetekel hat Folgendes geschrieben:
wie geht's denn so?

es geht
es geht

einst wuchs das leben dir als weg
der schien noch wenig eingeebnet
und pfeile zeigten aus der pein
hinein ins reich der möglichkeiten

inzwischen sind selbst die verjährt
die spitzen blässlich-falb geädert
utopia ist abgebrannt -
verascht  in einer guccitasche


Immer mehr bekomme ich das Gefühl, dass wir auch altersmäßig nicht weit auseinander liegen. Very Happy
Aber egal! Schlimm, wenn nur die Gucci-Tasche bleibt. Und auch die, habe ich mir sagen lassen, hat eine begrenzte Haltbarkeit. Ist aber sicher nur linke Propaganda!

Gefällt mir, dein Text. Wenn mir persönlich als amtlich anerkannter Minimalist auch die ersten zwei Zeilen gereicht hätten. Nein, Scherz beiseite: was wäre uns denn dann verborgen geblieben. Wink
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

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Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag09.07.2018 07:18

von menetekel
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Stimmt, Berni,

die Grundstimmung des Gedichts ist bereits in den ersten drei Versen enthalten.
Ob es sich dann gar um eine spezifische Menetekel-Terzine handeln würde?

Voller Erfinderstolz wink
m.

Ich danke dir für deinen Kommentar und rückblickend einmal mehr für die Wiederbelebung der hiesigen Lyrik-Abteilung, an der du maßgeblich beteiligt bist. love smile


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Aranka
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Beitrag10.07.2018 15:26

von Aranka
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Hallo Menetekel,

habe dein fein ironisch oder gar zynisch piksendes „Wie geht’s denn so?“ schon vor Tagen gelesen und mich mal wieder an deinem kritischen Blick auf Gesellschaft und uns alle mittendrin erfreut und deine Schreibe mit feiner Spitze zum Schluss sehr genossen.

Ja, ja – die „Gucci-Taschen“!

Wie sieht wohl die eigene aus? Das habe ich mich gefragt und die Antwort folgte auf dem Fuße: habe mich dem allmorgendlichen Tränken der Blumenidylle des Vorgartens und all den anderen Alltagsverrichtungen gewidmet. Jedoch mit deinem Text im Kopf wollte das nicht mehr ganz so „gedankenfrei“ gelingen.

Das einstige „Möglichkeits-Reich“ leuchtete auf und die Frage, nach dem ins heute Gerettete und auch nach den vielleicht immer noch piksenden Pfeilen, konnte ich nicht abstreifen.

Heute nun meine erste freie Zeitinsel und obwohl schon so viel gesagt ist zum Gedicht, noch ein paar späte Bemerkungen.

Zitat:
wie geht's denn so? 

es geht 
es geht 


Ich finde diese ersten drei Zeilen für sich alleine hervorragend. Sie erzählen eine ganze Geschichte. Ich fühle mich in die skurrile Realität gesetzt, die mich täglich umgibt und die ich unzählige Male ebenso selbst gedankenlos bediene. Ertappt, liebe Menetekel. Den Spiegel vorgehalten. Was kann ein Text mehr leisten?

Nun folgen zwei wohlgeformte Vierzeiler, jeder in einer leicht anderen Färbung.

Zitat:
einst wuchs das leben dir als weg 
der schien noch wenig eingeebnet 
und pfeile zeigten aus der pein 
hinein ins reich der möglichkeiten 


Die Zeilen schlagen einen anderen Ton an: ausholend, etwas behäbig, gewichtig, erklärend. Mit dem „einst“, das in den Text hineinführt, spüre ich schon deutlich, dass es ein Danach geben wird und ich bin auf der Hut. Die Häufung des „ei“-Lautes trägt zur Dehnung bei und beschwert die Zeilen. Da schaut einer schwer bedenkend und „weise“ (lass ich mal so stehen) zurück.

Für mich nach dem eher „flockigen“ Einstieg, der mich etwas von der Seite anrempelte und dennoch in der Mitte traf, ein ganz schöner Bruch.
Huch, dachte ich, was ist das jetzt.

Zitat:
inzwischen sind selbst die verjährt 
die spitzen blässlich-falb geädert 
utopia ist abgebrannt - 
verascht  in einer guccitasche 


Und wieder ein Ton- und Duktuswechsel: eine festere, forschere Gangart. Nach dem Rückblick, der Bestandsaufnahme, vielleicht auch des winzigen nostalgischen Seufzens, nun den entschlossenen nüchternen Blick ins Jetzt. Das „ä“ und „a“ beherrscht die Lautebene, keine Dehnung, kurze, knappe Fakten. „Utopia ist abgebrannt!“ Da gibt es nichts zu beschnörkeln, nichts zu beschönigen. Finde ich gut in Sprache und Rhythmus abgebildet.

„Verascht in einer guccitasche“, so lässt mich der Text zurück.

Ich denke, in allen Textteilen kommt gut die Emotion des LI herüber; hier nah am Autor, da es sich um ein gesellschaftskritische Gedicht handelt. Im „dir“, indem das LI sich selbst meint, fühle ich mich als Leser durchaus mit angesprochen. Ich spüre zum Schluss eine gute Spur Zorn als Textwürze. Aber Zorn ist auch eine Art Liebe. So mag ich das hier gerne lesen.

Mit dem Bruch zwischen den ersten drei Zeilen und dem Rest, beides für sich stimmig und gut, komme ich nicht so ganz zurecht, habe aber auch keine Idee, das anders zu verknüpfen.

Gerne gelesen. Liebe Grüße Aranka


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menetekel
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Beitrag11.07.2018 06:53

von menetekel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Hallo Menetekel,

habe dein fein ironisch oder gar zynisch piksendes „Wie geht’s denn so?“ schon vor Tagen gelesen und mich mal wieder an deinem kritischen Blick auf Gesellschaft und uns alle mittendrin erfreut und deine Schreibe mit feiner Spitze zum Schluss sehr genossen.

Ja, ja – die „Gucci-Taschen“!

Wie sieht wohl die eigene aus? Das habe ich mich gefragt und die Antwort folgte auf dem Fuße: habe mich dem allmorgendlichen Tränken der Blumenidylle des Vorgartens und all den anderen Alltagsverrichtungen gewidmet. Jedoch mit deinem Text im Kopf wollte das nicht mehr ganz so „gedankenfrei“ gelingen.

Das einstige „Möglichkeits-Reich“ leuchtete auf und die Frage, nach dem ins heute Gerettete und auch nach den vielleicht immer noch piksenden Pfeilen, konnte ich nicht abstreifen.

Heute nun meine erste freie Zeitinsel und obwohl schon so viel gesagt ist zum Gedicht, noch ein paar späte Bemerkungen.

Zitat:
wie geht's denn so? 

es geht 
es geht 


Ich finde diese ersten drei Zeilen für sich alleine hervorragend. Sie erzählen eine ganze Geschichte. Ich fühle mich in die skurrile Realität gesetzt, die mich täglich umgibt und die ich unzählige Male ebenso selbst gedankenlos bediene. Ertappt, liebe Menetekel. Den Spiegel vorgehalten. Was kann ein Text mehr leisten?

Nun folgen zwei wohlgeformte Vierzeiler, jeder in einer leicht anderen Färbung.

Zitat:
einst wuchs das leben dir als weg 
der schien noch wenig eingeebnet 
und pfeile zeigten aus der pein 
hinein ins reich der möglichkeiten 


Die Zeilen schlagen einen anderen Ton an: ausholend, etwas behäbig, gewichtig, erklärend. Mit dem „einst“, das in den Text hineinführt, spüre ich schon deutlich, dass es ein Danach geben wird und ich bin auf der Hut. Die Häufung des „ei“-Lautes trägt zur Dehnung bei und beschwert die Zeilen. Da schaut einer schwer bedenkend und „weise“ (lass ich mal so stehen) zurück.

Für mich nach dem eher „flockigen“ Einstieg, der mich etwas von der Seite anrempelte und dennoch in der Mitte traf, ein ganz schöner Bruch.
Huch, dachte ich, was ist das jetzt.

Zitat:
inzwischen sind selbst die verjährt 
die spitzen blässlich-falb geädert 
utopia ist abgebrannt - 
verascht  in einer guccitasche 


Und wieder ein Ton- und Duktuswechsel: eine festere, forschere Gangart. Nach dem Rückblick, der Bestandsaufnahme, vielleicht auch des winzigen nostalgischen Seufzens, nun den entschlossenen nüchternen Blick ins Jetzt. Das „ä“ und „a“ beherrscht die Lautebene, keine Dehnung, kurze, knappe Fakten. „Utopia ist abgebrannt!“ Da gibt es nichts zu beschnörkeln, nichts zu beschönigen. Finde ich gut in Sprache und Rhythmus abgebildet.

„Verascht in einer guccitasche“, so lässt mich der Text zurück.

Ich denke, in allen Textteilen kommt gut die Emotion des LI herüber; hier nah am Autor, da es sich um ein gesellschaftskritische Gedicht handelt. Im „dir“, indem das LI sich selbst meint, fühle ich mich als Leser durchaus mit angesprochen. Ich spüre zum Schluss eine gute Spur Zorn als Textwürze. Aber Zorn ist auch eine Art Liebe. So mag ich das hier gerne lesen.

Mit dem Bruch zwischen den ersten drei Zeilen und dem Rest, beides für sich stimmig und gut, komme ich nicht so ganz zurecht, habe aber auch keine Idee, das anders zu verknüpfen.

Gerne gelesen. Liebe Grüße Aranka


Hallo Aranka,

wie immer dröselst du meinen Text genau auf.

Recht eigentlich handelt es sich hier um ein Zwiegespräch, das mit dem üblichen Smalltalk eingeläutet wird. Offen bleibt, ob LyrIch mit sich selbst oder einer Freundin (einem Freund) aus früheren Zeiten spricht.

In der zweiten Textgruppe wird die klassische Wiederaufbereitung einer Vergangenheit indirekt persifliert. - Matthias Beltz, ein begnadeter Kabarettist, hat's mir mal anhand von Bierdeckeln zynisch aufgezeigt: "Da standen die, hier standen wir." -  Denn auch gefühlter jugendlicher Enthusiasmus gebunden an eine (zu?) große Ernsthaftigkeit ist ein sich permanent wiederholendes Geschehen.
Manch Pfeil erweist sich im Nachhinein als unwirksam. Aber doch selten ganz.
Verjährt ist sein Abschuss allemal.
Nur manchmal gibt es noch dieses nostalgische Aufflackern einer allzu berechtigten Wut. Und Trauer.

Vielen Dank für deine Anmerkungen. love
m.


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Beitrag14.07.2018 10:46

von Stimmgabel
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-

wie geht's denn so?

es geht
es geht

einst wuchs das leben dir als weg
der schien noch wenig eingeebnet
und pfeile zeigten aus der pein
hinein ins reich der möglichkeiten

inzwischen sind selbst die verjährt
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menetekel hat Folgendes geschrieben:

 … eine Andeutung auf den Philosophen Bloch versteckt, seinen "Geist der Utopie" oder mehr noch das "Prinzip Hoffnung"
.

menetekel hat Folgendes geschrieben:

... "seine" Utopie mit sich zu führen und bei Bedarf lässig auf dem Tisch zu lagern, gern auch neben einem Kaltgetränk …
.


Hallo Menetekel,

ich möchte nochmal auf deinen filigran verwebten Text, insbesondere verwebt mit deinen Gedanken der Persiflage und der Utopie in deinen Antworten zurückkommen … zeichnen mir diese beiden Begriffe doch sehr deinen zweigeteilten Text.

So natürlich auch meine Überspitzung in meiner Antwort anzuerahnen  Wink … als wäre es schon aprior sinnig, eine Guccitasche einer Plastiktüte oder eine Trüffelkonfitüre einer Aldi-Marmelade vorzuziehen, hi hi … okay, eine Überspitzung und doch, ist da mMn auch das Körnchen unseres inneren Antriebs [ egal wozu ] versteckt, eben nach mehr, nach für uns Bedeutsamerem zu sinnen, wäre dieser Mechanismus quasi mindestens ein Lebensantrieb unseres Weiter und Weiter  / ich meine irgendwie schon.

Sehe ich genau so das Prinzip Hoffnung [ letztlich Utopie-Bilder, mMn ] in uns angelegt und umsetzbereit … passieren Utopien, die zerplatzen, passieren andere, die sich erfüllen … lässt uns das zwielichtige Ergebnis dieses Prinzip weiter-und weiter versuchen.

Finde ich es zudem schon wichtig, gewisse 'unsere ganz eigenen Utopien' dann und wann auch zu Gesichte zu führen, mMn etwas, was unserer Selbstreflektion ein Gesicht sichtbar verleiht, mit dem wir uns identifizieren  / muss ja keine Guccitasche tatsächlich sein, hi hi … und selbst wenn, für diesen und jenen dann okay.

Sehe ich in beiden Textgruppen eine im Grunde gleiche Persiflage umgesetzt;

in S1 jene : zeigen Pfeile ins Reich der Möglichkeiten, diese zuweil unbändige Gewissheit ins defakto Ungewiss ...

in S2 jene : utopia ist abgebrannt, diese unbändige Gewissheit, sei der Zerbruch irreversibel …

zwei gleichwerte Übertreibungen, die mMn genau unsere utopie'eske Hoffnung [ pro und kontra ] bestens charakterisieren  Wink … spüre ich auch gleichsinnig deinen Text mit einem ernsten aber auch blinzelt angelegten Auge, aus dem Text herausguckend.


menetekel, wollte ich gerne noch dieses meine Auge diesem Faden beifügen  Smile … wieder ein Tschüss, Stimmgabel …

-


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menetekel
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Beitrag15.07.2018 07:38

von menetekel
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Danke schön, Frank.

Dieses Gedicht hat überaus spannende Kommentare erhalten. Das freut mich wie närrisch. smile
Und es ist tatsächlich so, dass sich meine (unsere) Erinnerungen an diese gleisbrechend-schöne Zeit zu einem kontrastreichen Muster verweben. Einerseits zu Klängen, denn es gibt enge Verknüpfungen zur Musik, zur Literatur, andererseits zum tiefen Glauben an die Notwendigkeit einer Revolte (mit all seinen ungewollt komischen Elementen) - und gleichzeitig der wilden Lust daran.

Wie erfreulich, dass mein stilles Nachtrauern an die Leser gekommen ist.

Herzliche Grüße
m.


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Charlie Rose Kane
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Beitrag15.07.2018 07:58

von Charlie Rose Kane
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was ist *falb*? *dooffrag*

mein gedanke dazu: ich hoffe, dass mein ganz persönliches dodolonthium bitte, bitte nie abbrennen wird. ich will nämlich den zauber des lebens nicht verlieren.

es darf auch sehr gerne spannend blieben, nur evtl. ganz vielleicht nicht mehr so viele (psycho)krisen ...

*g*

p.s. bei mir taucht hier plötzlich unter meinem pseudonym ein keksherz auf. ähm, wattndatt?


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menetekel
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Beitrag15.07.2018 08:23

von menetekel
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Halo Rose,

"falb" ist eher eine Nichtfarbe der Poesie, eine ekle Mischung aus beige, weiß, braun und etwas grün. - Den Keks hast du wohl dafür erhalten, dass du dich bei der aprilscherzigen Partnervermittlung eingetragen hast. - Ich persönlich hab' jedenfalls nix damit zu tun! Shocked  ---

Im Gedicht schildere ich die Melancholie einer ganzen politisch interessierten Generation, den sog. 68igern, die zwar einiges erreicht haben (beispielsweise die Änderung der Ostpolitik), aber doch von dem, was gewollt war zu wenig.
Von einer gerechteren Gesellschaftsordnung sind wir weiter entfernt den je.

Mit(m)einem persönlichen Lebensgefühl hat das erstmal nichts zu tun.

Dir einen lieben Gruß

m.


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Charlie Rose Kane
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Beitrag15.07.2018 08:28

von Charlie Rose Kane
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oh, okay. dann habe ich dein gedicht ganz anders verstanden. smile  liegt vermutlich am alter meinerseits?

und danke für die falb-erläuterung. hatte ich bis gerade ebend noch nie gehört.

smile

kekse machen dick. wie wäre es mit gemüse? *lacht*


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purpur
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Beitrag15.07.2018 09:06

von purpur
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Hallo menetekel,

Ort und Zeit - spielen die eine Rolle? Wohl kaum, wenn denn das Zusammentreffen mit
dieser glasklaren Frage eingeleitet wird-und schon gehts ab, ins Labyrint, zum magmagnetischen Kern "unsererselbst". Die Überschreibung Deines Gedichts finde ich
sehr passend. Anfänglich, unwissend, noch mich fragend - worum es "Dir gehen" könnte?
Ein vorsichtiger Blick auf zwei "GehendeInnen" mit jeweils ihrer eigen GucciTasche, in
denen so Ureigenes Gucci stecken muß.
Ich hab da ein kleines Erlebnis...
... naht mir eine Dame auf dem "BürgerSteig", langsam, entgegen. Blickt mir ins Gesicht beim NäherKommen. Unweit, kurz vor unserem Zusammentreffen hebt sie ihren Arm in die Höhe und, macht einen "AusfallSchritt" auf mich zu, merklich. Daran hing, was wohl:), eben eine GucciTasche. Ich musste so lachen, denn ich hatte keine!
Wer weiß schon was geschehen

hätte können.

Zitat
"
wie geht's denn so?

es geht
es geht

einst wuchs das leben dir als weg
der schien noch wenig eingeebnet
und pfeile zeigten aus der pein
hinein ins reich der möglichkeiten

inzwischen sind selbst die verjährt
die spitzen blässlich-falb geädert
utopia ist abgebrannt -
verascht  in einer guccitasche
"


Was weiß man schon?!

Unter dem Mailänder Dom befindet sich noch viel Bedeutendes!  
 Kommt noch was?
HerzlichePpGrüße& einensonnigschönen Sonntag
Pia


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Beitrag15.07.2018 09:38

von gold
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@purpur,

deine Emoticons sind einfach herrlich! lol
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purpur
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Beitrag15.07.2018 09:58

von purpur
Antworten mit Zitat

oje,.. ich hoffe, liebe menetekel, ein kleiner ExKurs sei mir hier gestattet.
Was,  schreiben...
... SelbstErLebt muß beBildert sein...
aber dies hat sich wirklich so zugetragen. Ich schwör es.
Noch heut lach ich in mich rein, die ganze Welt scheint ein Fußballfeld zu sein-die Bälle muß
ich halten.
 Kommt noch was?


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Stimmgabel
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Beitrag15.07.2018 16:09
Re: wie geht's denn so?
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

wie geht's denn so?

es geht
es geht

einst wuchs das leben dir als weg
der schien noch wenig eingeebnet
und pfeile zeigten aus der pein
hinein ins reich der möglichkeiten

inzwischen sind selbst die verjährt
die spitzen blässlich-falb geädert
utopia ist abgebrannt -
verascht  in einer guccitasche


-----------------------------------------------------


Hallo menetekel,

besuche ich deinen Text jetzt nur kurz [ will ich zunächst in meiner Blaubeeren-Melange auf eure tollen Gedanken - euren = Herrn N.'s und deine - ein bißchen eingehen; ist ja so wunderbar so viel Text_quer-ineinander zu unseren drei Texten zu entdecken  Smile ],


insbesondere dieser deine Gedanke Smile ] _________________________________ :

... des sog. reinen Geistes andeutest.. Eines Geistes, der nur asexuell auftreten kann, also gleichsam am Leben vorbei geht.

Und doch einzig geeignet scheint, den Pfeil zu bilden, der ins "Reich der Möglichkeiten" weist, in die Utopie.

_____________________________________________________________________

… kommt dazu natürlich noch etwas von mir Smile …  hier und bei mir ...

nun schnell noch meine kleine Frage an dich: … könnte ich mir in deiner letztlichen ICH-Persiflage und bleibenden ICH-Utopie [ so ja meine dir bekannte Wegung durch dein Stück ] ein LI, einen sich zeigenden ich-Protagonisten vorstellen,

und nicht nur dieses fast wir'eske, allgemeine "text_du/dir". Dieses 'ich' platziert in deinen wohlbedachten Jambus einzubauen ist hier wirklich nicht einfach  / hab's mal so probiert:

wie geht's denn so?

es geht
es geht

einst wuchs mir leben straight nen
weg schien noch wenig eingeebnet
und pfeile zeigten raus - pein
hinein ins reich der möglichkeiten

inzwischen sind selbst die verjährt
die spitzen blässlich-falb geädert
utopia ist abgebrannt -
verascht in einer guccitasche, lebt       <-- dieses 'lebt' als Real, zugleich IrreaL  Wink

menetekel … ist nur so ne Frank-Denke … und falls dir daran etwas Idee'esk gefällt, wirst du es viel besser einbauen … Smile



erst mal wieder ein fröhes Pfeif-Tschüss,  Frank …

-


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