18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Lyrik -> Trash
Kinderreime bis zum Abwinken


 
 
Gehe zu Seite   Zurück  1, 2, 3 ... 61, 62, 63 ... 166, 167, 168  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
davidmuc
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 711
Wohnort: München


Beitrag19.04.2019 01:20

von davidmuc
Antworten mit Zitat

Da hocken wir und machen rum,
der Mond zerreißt sein Kleid,
wir schütten in den Rachen Mumm,
hoch oben kreist sein Leid.

Du holst noch von der Tanke Bier,
der Mond strahlt krass und blank,
da krabbelt auf der Bank Getier,
der Mond schaut blass und krank

auf unsre weiße Haut so leis
du wirst des Monds nicht leer
noch einmal bist du laut und heiß,
doch morgen lohnts nicht mehr.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 905
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag19.04.2019 01:21

von Tula
Antworten mit Zitat

Hallo

jetzt mal wieder festlich:


Die Legende vom Osterhuhn

Es war einmal ein junges Huhn in einem fernen Stall.
Das fand, nur Eier-Legen sei auf Dauer nicht sein Fall.

Als eines Morgens Bauer Dümmel noch bedüdelt schlief,
da huschte es durchs Tor hinaus ins weite Feld, und lief ...

… und traf nach einem halben Tage schließlich Balthasar,
der offenbar ein cooler Typ und alter Hase war.

In einem Hühneraugen-Blick war es in ihn vergluckt
und hat mit ihm vor Glück zehn Kelche Entenwein geschluckt.

Er wusste alles über Gras und wo's am besten schmeckt,
sogar wo Dümmels Sohnemann sich seinen Hanf versteckt.

Sie liebten sich den Frühling lang bei Sonne, Sturm und Eis.
Doch Huhn bleibt Huhn und so gebar es Eier, schnöd' und weiß.

Das Huhn, es brütete betrübt, das Weiß war so banal!
Es wollte aber anders sein, kein Eier-Kapital.

“Ich hab's!” rief schlau der Balthasar und pflückte einen Strauss
voll Blumen. Die pürierte er; so wurde Farbe draus.

Mit seinen Ohren tuschte er die weißen Eier bunt:
mal gelb, mal rot, bald wieder blau wie Dümmels blöder Hund.

Dann packte ihn der Schabernack. “So'n Spaß hatt' ich noch nie:
“Ich leg' die Dinger heimlich in die Lege-Batterie.”

Der Plan war gut. Der Korb zu schwer. So kam's, dass es geschah,
dass ihn ein Kind recht ungewandt im Grase hoppeln sah.

Die Eier waren bei der Flucht nicht wirklich opportun.
Seit diesem Tage glaubt kein Mensch ans dumme Osterhuhn.


In diesem Sinne, Euch allen ein Frohes Osterfest wink

Tula


_________________
aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 905
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag19.04.2019 01:24

von Tula
Antworten mit Zitat

Hallo David

das war ja fast auf die Sekunde abgestimmt Laughing

Ich weiß noch nicht, welche Stelle mir besser gefällt:

Zitat:
wir schütten in den Rachen Mumm,
hoch oben kreist sein Leid.

Du holst noch von der Tanke Bier,
...
da krabbelt auf der Bank Getier,



Entzückte Grüße im Mondlicht

Tula


_________________
aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag21.04.2019 08:20

von menetekel
Antworten mit Zitat

Deinem Entzücken schließe ich mich gern an, Tula.
David schreibt einfach die schönsten und melancholischsten Liebesgedichte in town:

Zitat:
auf unsre weiße Haut so leis
du wirst des Monds nicht leer
noch einmal bist du laut und heiß,
doch morgen lohnts nicht mehr.


Was mich besonders freut ist die Schlichtheit mit der er große Gefühle schildert. Gleichsam en passant. - Und deshalb umso eindrucksvoller.

Aber auch du, lieber Tula, musst dich nicht genieren. Im Gegenteil! Deine Eierlegende klärt zum ersten Mal in der Geschichte der Wissenschaft wie alles wirklich war. Und wahr ward. smile

Euch allen FROHE OSTERN
und Eier ohne Ende

m.


_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag22.04.2019 08:13

von menetekel
Antworten mit Zitat

Doppelpost

_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag22.04.2019 08:17

von menetekel
Antworten mit Zitat

Der Osterhase hat uns noch ein ein besonderes Ei gebracht, nämlich den trochäischen Oktonar. Er ziert antike Dramen und tritt dort unter dem Pseudonym Tetrameter auf. Oder umgekehrt. wink
Die gereimten trochäischen Verse haben nach der vierten Hebung eine deutliche Zäsur. Diese kann verkürzt oder um eine Silbe erweitert auftreten.

Also:

- v - v - v - (v) / - v - v - v -  (a)
- v - v - v - (v) / - v - v - v -  (a)

Beispiel:

Zwei der Machos lieb ich "leider" / meinen Mann und meinen Sohn,
spornen meine Vorurteile / patzen häufig und synchron!


Später wurden die Zäsuren etwas aufgeweicht; die Form fand sich in Balladenstrophen wieder.


_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
davidmuc
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 711
Wohnort: München


Beitrag23.04.2019 01:09

von davidmuc
Antworten mit Zitat

Erst einmal wärmsten Dank - cry  (gerührt) rotwerd  love   

 Tulas Gelege-Legende ist freilich allerliebst
- Zu nächtlicher Stunde habe ich sie neulich leider knapp verpasst... Umso größer der Spaß am nächsten Tag!

- Auf ein Neues - recht frei anfangs nach Robert Frost (the silken tent)



Sie ist jenes Zelt am Hügel, das ihr bei der Weide seht,
sanft die Schnüre hält am Zügel, wenn im Wind die Seide weht.

Sorglos hält sein Mast auch Leinen, himmelwärts verbunden, stark -
seit es trotz der Last auch meinen Schatz in schweren Stunden barg.

Ich weiß als Verletzter, sie bereitet Schatten, sie ist Haut -
Sie war das Gesetz der Liebe als wirs hatten - sie ist... - schaut!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag24.04.2019 00:16

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Zelt, du stehst so flatternd da, bist du noch ein Oktonar?
Auf acht Füßen müsstest du doch stabil sein immerdar?

Hat der Wind dich arg gerüttelt? Deine Leinwand strapaziert?
Reißverschluss kaputt gemacht, Heringe arg malträtiert?

Mach dir selber keinen Vorwurf, Leg getrost dich schlafen nun.
Morgen wird das junge Paar dich auf einen Rucksack tun.

Darfst dann wandern ohne deine eignen Füße zu gebrauchen,
Lass nur deren beiden ihre auf dem Bergabhang verstauchen.

Während du in aller Ruhe von dem Rucksack aus die Aussicht
auf das Tal genießen kannst,  auch wenn andernorts ein Fuss bricht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag25.04.2019 17:08
Dunkle Mächte
von menetekel
Antworten mit Zitat

Sehr schön, besonders, wenn man beide Werke in Folge liest.  Very Happy

---

Dunkle Mächte

Reißfest und ganz spiegelfrei  birgt ein Zelt dein ganzes Streben
als Behausung, wechselweis, mit der Villa, jenem Leben,

das nicht deins, nur Rainers ist. Wolltest doch in Seelenfrieden
Monde draußen wechseln sehn, deren Glanz, ganz abgeschieden,

ganz allein für dich erstrahlt. Aber nicht des Gartens Früchte
ernten vor dem Jägerzaun! Abends nicht Bürogerüchte

teilen mit dem Gartenzwerg, den dir einst dein Schnöselvater
aufgeschwatzt im Weißbierrausch. - Niemals wolltest du Theater

ARD- und SAT-gerecht, wolltest wie die Götter leben,
frei und völlig unbeschwert. Nicht nach Haus und Rainer streben.


_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Fridolin
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 85
Beiträge: 304
Wohnort: Fellbach


Beitrag26.04.2019 08:28

von Fridolin
Antworten mit Zitat

Versuch ichs mal:

Frühstück gab's. In Appenweier / wuchs ein Tagbart Ellen Sutter.
Schuld dran waren:  Wappeneier, / Brotaufstrich Sardellenbutter.

Wenn den Schweinen Beine schwellen, / klagte laut ein Schweinemäster,
höre ich die Schweine bellen, /  jault dazu auch meine Schwester.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 905
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag27.04.2019 02:26

von Tula
Antworten mit Zitat

Lass dir nicht das Maul verbieten !


Lass dir nicht das Maul verbieten, wenn du mal alleine bist.
Mach's wie's schon die Ahnen rieten. Kehr' in Ruhe deinen Mist.

Kehre ein und lass das Fragen. Denn der Schlaue fragt nicht viel,
und noch weniger der Magen. Du bist Werkzeug, er das Ziel.

Will man dich als Werkzeug mieten, weil auch IHR der Ring gut steht.
Lass dir nicht das Maul verbieten, wenn es an den Fressnapf geht.

 angel

und nun Schlafen

LG
Tula


_________________
aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag27.04.2019 08:14
Dreizeiler
von menetekel
Antworten mit Zitat

Danke schön, Fridolin und Tula! smile extra

Bei Letzterem frage ich mich, wann der wohl aufstehen wird, wenn er um 2:26 Uhr allmählich an seine Nachtruhe denkt ... -
Hoffentlich sind alle wach genug, um sich dem nicht ganz unproblematishen Dreizeiler zu widmen. Der fällt nämlich aus der Rolle. Denn seine Form ist im Grunde astrophisch.  
Im Laufe des Durchgangs werden wir uns seinen verschiedenen Erscheinungsformen widmen. Einige davon wirken absolut zeitgemäß!
Wie zum Beispiel das (vielgeliebte) Ritornell. Hier zwei Macharten:

v - v - v                     a
v - v - v - v - v - v      x (Waise)
v - v - v - v - v - v      a

__________________________

   - v v - v                 a
v - v - v - v - v - v     x (Waise)
v - v - v - v - v - v     a



Beispiel 1:

Erhofft, ihr Toren,
Schalmeienklänge, die zum Sieg ertönen,
falls einmal etwas klingt in euren Ohren?

________________________  

Beispiel 2:

Leuchtender Lorbeer -
Ihr hofftet euch mit Ruhm umkränzt zu sehen;
doch dümpelt ihr (wie ich) im schnöden Flachmeer!


Aba: Wir machen weita! wink

Viel Spaß
Heidrun


_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Fridolin
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 85
Beiträge: 304
Wohnort: Fellbach


Beitrag27.04.2019 08:28

von Fridolin
Antworten mit Zitat

Hi Heidrun:

Geschüttelte Ritornelle

Ob Liebe trägt,
erweist sich oftmals erst nach Jahren,
wenn sich die Macht der Triebe legt.

Ein leises Grübeln
befällt den Schüttelgreis am Tag
und nachts ein greises Liebeln.

Im stillen Grunde,
da gibt Frau Nachtigall
den Kindergrillen Stunde.

Der Büttel Schrot
empfiehlt dem Schüttelgreis
zum Frühstück Schüttelbrot.

In Säckchen verpackt
bringt Nikolaus Geschenke,
doch leider ist mein Päckchen versackt.

Die Zitronelle,
ein zartes Pflänzchen. Schüttelst du's,
wird es zur Nitrozelle.

Ein Garbenfeld.
Es leuchtet im Werk des großen Meisters.
Von Bruder kam das Farbengeld.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
poetnick
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 835
Wohnort: nach wie vor


Beitrag28.04.2019 22:01

von poetnick
Antworten mit Zitat

Laughing Hallo Fridolin, ganz köstlich und durchs Schütteln
 ein extra gerüttelt Maas an Komik - die passen super...

Zitat:
Der Büttel Schrot
empfiehlt dem Schüttelgreis
zum Frühstück Schüttelbrot.



Schließe mich durchgeschüttelt an


Verkehrtes

So auf die Schnelle,
da fragte ich in meiner Drogerie:
"Was gegen Apathie?" - Nur Ritornelle.

Er war zur Stelle,
fürs Recht auf Vorfahrt. Einer kam von links
geschwind; er blieb im Recht fort an mit Delle.

Tagetes, Mohn
erblühen; steh‘n in vollem Saft. Doch ich,
gefragt, sage: Gleich geht es wieder schon.

In Kuckucksheimen,
auf Wolken. Wollmilchsäue legen Eier
ins Weiß. Steigt jemand hoch bevor sie keimen?


_________________
Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 905
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag28.04.2019 23:35

von Tula
Antworten mit Zitat

Hallo in die Runde

sehr schön, sehr schön, hab' mich amüsiert. Meine Lieblinge waren:

Zitat:
Die Zitronelle,
ein zartes Pflänzchen. Schüttelst du's,
wird es zur Nitrozelle.


und

Zitat:
So auf die Schnelle,
da fragte ich in meiner Drogerie:
"Was gegen Apathie?" - Nur Ritornelle.


Mein Thema aktuell, habt ihr ja sicherlich von gehört:


Aus dem chinesischen Gen-Labor

Los, spritz' das Gen!
Der Affe laust und lauscht und ... macht 'ne Pause.
Juchei! Bananen zählt er nun bis Zehn!

Komm, noch zwei Gene!
Er schaut sich um und … staunt uns in die Augen.
Oh shit! Jetzt fletscht er fürchterlich die Zähne!

Schnell raus das eine!
Der Arme zaust sein Fell und ... will 'was saufen?
Doch sieh! Schon reimt er Lieder wie ein Heine.



LG
Tula


_________________
aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag30.04.2019 07:30

von menetekel
Antworten mit Zitat

Ihr Lieben,

bevor ich mir selber was aus den Rippen leiere, möchte ich meine Begeisterung kundtun.
Fridolins Schüttelwerk ist wieder mal ein Highlight des Fadens und überaus witzig. Die Sache mit der "Nitrozelle" hat mich ebenfalls (fast) vom Hocker fallen lassen.
Poetnicks Einführung in das Verkehrsrecht ist allerdings auch sehr kurzweilig:

Zitat:
Er war zur Stelle
fürs Recht auf Vorfahrt. Einer kam von links
geschwind; er blieb im Recht fortan mit Delle.


*prust). Ja, so kann es gehen ...

Das Schicksal arbeitet leider sehr wechselhaft; deshalb wundert es nicht wirklich, dass wir nun bei der Gen-Technologie gelandet sind. Die ist von Haus aus nicht ganz berechenbar.

Applaudierende Grüße love love love
Heidrun


_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4943
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag30.04.2019 07:57

von gold
Antworten mit Zitat

ein allgemeines Statement am Rande: Wisst ihr, dass ihr euch selber übertrefft??? lol Daumen hoch Daumen hoch Daumen hoch

 Shocked Wo soll das noch hinführen? *besorgt gefragt*


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
davidmuc
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 711
Wohnort: München


Beitrag05.05.2019 00:42

von davidmuc
Antworten mit Zitat

Ein Blatt im Mai
ließ mich auf seiner frischen Fläche brüten,
doch meine Lieder schimmern matt im Blei,

nur brav im Stil.
Treibt sonst mein Geist auch bunte, freche Blüten,
da lähmt ein Schlag mich, der mich traf im Spiel,

ins Mark, das saß:
und kann mir keiner von euch Ärzten helfen,
so nehmts nicht krumm und für den Sarg das Maß.

An Zauberteichen
find ich Gesänge von beherzten Elfen
vielleicht, an Stelle stummer, tauber Zeichen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Fridolin
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 85
Beiträge: 304
Wohnort: Fellbach


Beitrag06.05.2019 07:46

von Fridolin
Antworten mit Zitat

Nachklapp:

Meisterstücke
der Natur sind wie Bauwerke oft riesig.
Doch winzig ist der Steiß der Mücke.

Ein Nachtmahlessen
ist was Feines, doch trinke ich zuviel,
dann muss ich bis zu achtmal nässen.

Das Putenstelzchen
ist nur wenigen bekannt.
Man erkennt es an seinem Stutenpelzchen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag08.05.2019 07:13

von menetekel
Antworten mit Zitat

Liebe Gold, wie schön, dass wir dich zu unseren treuen Fans zählen dürfen! "Das trifft ins Mark, das sitzt," love

womit wir auch schon bei unserem Hochbegabten angelangt sind. Mögen ihm "beherzte Elfen" (süüüß!) weiterhin Luft zufächeln oder den Regenschirm halten. Ganz nach Bedarf.

Noch winziger als ein zartes Elfchen ist natürlich der Mückensteiß. Da liegt Fridolin völlig richtig; indes die Putenstelze weder mit Elfen noch mit Mücken verwandt ist. Das möchte ich an dieser Stelle einmal betonen!

Vielen Dank ihr Lieben
m.


_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag08.05.2019 07:53

von menetekel
Antworten mit Zitat

Verhält es sich umgekehrt, schließt sich also der verkürzte Vers an einen vierhebigen Paarreim an, sehen wir darin die volktümliche Liedform realisiert.

Aufgesang (Stollen)
Gegenstollen
Abgesang

Beispiel:

Zitat:
...

Die Frau wohl in den Brunnen sprang, (Stollen)
Der Mann sich in der Scheuer hang: (Gegenstollen)
Drei Mord an einem Tage. (Dreihebig verkürzt)

Volksballade von den Mordeltern


Zahlreiche Beispiele dieser Art finden sich in der Brentano-Sammlung "Des Knaben Wunderhorn."

Der Meister selbst hat die Waisen auch gern als übergreifende, sog. Körnerreime, genutzt. Die entstehenden Waisen reimen sich folglich in den Strophen untereinander.

Tja, so ist das Leben: Mord, Totschlag und arme Waisen ... cry

Trotzdem: Viel Spaß
m.


Variationen, beispielsweise weiblichen Endungen, sind durchaus gern gesehen.

_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag08.05.2019 19:01
Für einen Heiermann
von menetekel
Antworten mit Zitat

Ein Dichter strebt zur „Muse“ vor,
die singt in einem Damenchor
für einen Heiermann.

Sie singt recht viel und singt sehr laut;
nicht jeder ist davon erbaut
für seinen Heiermann.

Der Dichter eilt zur Theke hin
und kloppt sich einen Fernet rin
von seinem Heiermann:

Denn Lyrik bringt des Geldes viel,
das reicht für Schnaps und die Brasil
und manchen Heiermann,

nicht aber für die stramme Maid
und deren Offenherzigkeit –
mit einem Heiermann.



*Den Spätgeborenen: Ein Heiermann ist (war) ein Fünfmarkstück. Mancherorts sagt man das auch für fünf Euronen – aber eher selten.


_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 62 von 168 Gehe zu Seite   Zurück  1, 2, 3 ... 61, 62, 63 ... 166, 167, 168  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Lyrik -> Trash
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Einstand
Kurzkrimi zum Snacken
von sluver
sluver Einstand 6 08.04.2024 21:07 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Kurse, Weiterbildung / Literatur, Links
Liste mit Youtube Kanäle zum Thema S...
von TheRabbit95
TheRabbit95 Kurse, Weiterbildung / Literatur, Links 5 27.03.2024 00:47 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Veranstaltungen - Termine - Events
Kostenloses Webinar zum Thema KI für...
von Christoph1990
Christoph1990 Veranstaltungen - Termine - Events 0 05.03.2024 11:34 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Verlagsveröffentlichung
Strandgut Anthologie zum Thema Flucht...
von fancy
fancy Verlagsveröffentlichung 28 22.02.2024 17:14 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Kurse, Weiterbildung / Literatur, Links
Cooler Podcast zum Krimi-Hörspiel-Sc...
von Marion1771
Marion1771 Kurse, Weiterbildung / Literatur, Links 0 17.02.2024 17:35 Letzten Beitrag anzeigen


Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!