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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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19.04.2019 01:20
von davidmuc
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Da hocken wir und machen rum,
der Mond zerreißt sein Kleid,
wir schütten in den Rachen Mumm,
hoch oben kreist sein Leid.
Du holst noch von der Tanke Bier,
der Mond strahlt krass und blank,
da krabbelt auf der Bank Getier,
der Mond schaut blass und krank
auf unsre weiße Haut so leis
du wirst des Monds nicht leer
noch einmal bist du laut und heiß,
doch morgen lohnts nicht mehr.
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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19.04.2019 01:21
von Tula
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Hallo
jetzt mal wieder festlich:
Die Legende vom Osterhuhn
Es war einmal ein junges Huhn in einem fernen Stall.
Das fand, nur Eier-Legen sei auf Dauer nicht sein Fall.
Als eines Morgens Bauer Dümmel noch bedüdelt schlief,
da huschte es durchs Tor hinaus ins weite Feld, und lief ...
… und traf nach einem halben Tage schließlich Balthasar,
der offenbar ein cooler Typ und alter Hase war.
In einem Hühneraugen-Blick war es in ihn vergluckt
und hat mit ihm vor Glück zehn Kelche Entenwein geschluckt.
Er wusste alles über Gras und wo's am besten schmeckt,
sogar wo Dümmels Sohnemann sich seinen Hanf versteckt.
Sie liebten sich den Frühling lang bei Sonne, Sturm und Eis.
Doch Huhn bleibt Huhn und so gebar es Eier, schnöd' und weiß.
Das Huhn, es brütete betrübt, das Weiß war so banal!
Es wollte aber anders sein, kein Eier-Kapital.
“Ich hab's!” rief schlau der Balthasar und pflückte einen Strauss
voll Blumen. Die pürierte er; so wurde Farbe draus.
Mit seinen Ohren tuschte er die weißen Eier bunt:
mal gelb, mal rot, bald wieder blau wie Dümmels blöder Hund.
Dann packte ihn der Schabernack. “So'n Spaß hatt' ich noch nie:
“Ich leg' die Dinger heimlich in die Lege-Batterie.”
Der Plan war gut. Der Korb zu schwer. So kam's, dass es geschah,
dass ihn ein Kind recht ungewandt im Grase hoppeln sah.
Die Eier waren bei der Flucht nicht wirklich opportun.
Seit diesem Tage glaubt kein Mensch ans dumme Osterhuhn.
In diesem Sinne, Euch allen ein Frohes Osterfest
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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19.04.2019 01:24
von Tula
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Hallo David
das war ja fast auf die Sekunde abgestimmt
Ich weiß noch nicht, welche Stelle mir besser gefällt:
Zitat: | wir schütten in den Rachen Mumm,
hoch oben kreist sein Leid.
Du holst noch von der Tanke Bier,
...
da krabbelt auf der Bank Getier, |
Entzückte Grüße im Mondlicht
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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21.04.2019 08:20
von menetekel
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Deinem Entzücken schließe ich mich gern an, Tula.
David schreibt einfach die schönsten und melancholischsten Liebesgedichte in town:
Zitat: | auf unsre weiße Haut so leis
du wirst des Monds nicht leer
noch einmal bist du laut und heiß,
doch morgen lohnts nicht mehr. |
Was mich besonders freut ist die Schlichtheit mit der er große Gefühle schildert. Gleichsam en passant. - Und deshalb umso eindrucksvoller.
Aber auch du, lieber Tula, musst dich nicht genieren. Im Gegenteil! Deine Eierlegende klärt zum ersten Mal in der Geschichte der Wissenschaft wie alles wirklich war. Und wahr ward.
Euch allen FROHE OSTERN
und Eier ohne Ende
m.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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22.04.2019 08:13
von menetekel
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Doppelpost
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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22.04.2019 08:17
von menetekel
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Der Osterhase hat uns noch ein ein besonderes Ei gebracht, nämlich den trochäischen Oktonar. Er ziert antike Dramen und tritt dort unter dem Pseudonym Tetrameter auf. Oder umgekehrt.
Die gereimten trochäischen Verse haben nach der vierten Hebung eine deutliche Zäsur. Diese kann verkürzt oder um eine Silbe erweitert auftreten.
Also:
- v - v - v - (v) / - v - v - v - (a)
- v - v - v - (v) / - v - v - v - (a)
Beispiel:
Zwei der Machos lieb ich "leider" / meinen Mann und meinen Sohn,
spornen meine Vorurteile / patzen häufig und synchron!
Später wurden die Zäsuren etwas aufgeweicht; die Form fand sich in Balladenstrophen wieder.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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23.04.2019 01:09
von davidmuc
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Erst einmal wärmsten Dank - (gerührt)
Tulas Gelege-Legende ist freilich allerliebst
- Zu nächtlicher Stunde habe ich sie neulich leider knapp verpasst... Umso größer der Spaß am nächsten Tag!
- Auf ein Neues - recht frei anfangs nach Robert Frost (the silken tent)
Sie ist jenes Zelt am Hügel, das ihr bei der Weide seht,
sanft die Schnüre hält am Zügel, wenn im Wind die Seide weht.
Sorglos hält sein Mast auch Leinen, himmelwärts verbunden, stark -
seit es trotz der Last auch meinen Schatz in schweren Stunden barg.
Ich weiß als Verletzter, sie bereitet Schatten, sie ist Haut -
Sie war das Gesetz der Liebe als wirs hatten - sie ist... - schaut!
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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24.04.2019 00:16
von firstoffertio
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Zelt, du stehst so flatternd da, bist du noch ein Oktonar?
Auf acht Füßen müsstest du doch stabil sein immerdar?
Hat der Wind dich arg gerüttelt? Deine Leinwand strapaziert?
Reißverschluss kaputt gemacht, Heringe arg malträtiert?
Mach dir selber keinen Vorwurf, Leg getrost dich schlafen nun.
Morgen wird das junge Paar dich auf einen Rucksack tun.
Darfst dann wandern ohne deine eignen Füße zu gebrauchen,
Lass nur deren beiden ihre auf dem Bergabhang verstauchen.
Während du in aller Ruhe von dem Rucksack aus die Aussicht
auf das Tal genießen kannst, auch wenn andernorts ein Fuss bricht.
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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25.04.2019 17:08 Dunkle Mächte von menetekel
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Sehr schön, besonders, wenn man beide Werke in Folge liest.
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Dunkle Mächte
Reißfest und ganz spiegelfrei birgt ein Zelt dein ganzes Streben
als Behausung, wechselweis, mit der Villa, jenem Leben,
das nicht deins, nur Rainers ist. Wolltest doch in Seelenfrieden
Monde draußen wechseln sehn, deren Glanz, ganz abgeschieden,
ganz allein für dich erstrahlt. Aber nicht des Gartens Früchte
ernten vor dem Jägerzaun! Abends nicht Bürogerüchte
teilen mit dem Gartenzwerg, den dir einst dein Schnöselvater
aufgeschwatzt im Weißbierrausch. - Niemals wolltest du Theater
ARD- und SAT-gerecht, wolltest wie die Götter leben,
frei und völlig unbeschwert. Nicht nach Haus und Rainer streben.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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Fridolin Eselsohr
Alter: 85 Beiträge: 304 Wohnort: Fellbach
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26.04.2019 08:28
von Fridolin
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Versuch ichs mal:
Frühstück gab's. In Appenweier / wuchs ein Tagbart Ellen Sutter.
Schuld dran waren: Wappeneier, / Brotaufstrich Sardellenbutter.
Wenn den Schweinen Beine schwellen, / klagte laut ein Schweinemäster,
höre ich die Schweine bellen, / jault dazu auch meine Schwester.
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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27.04.2019 02:26
von Tula
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Lass dir nicht das Maul verbieten !
Lass dir nicht das Maul verbieten, wenn du mal alleine bist.
Mach's wie's schon die Ahnen rieten. Kehr' in Ruhe deinen Mist.
Kehre ein und lass das Fragen. Denn der Schlaue fragt nicht viel,
und noch weniger der Magen. Du bist Werkzeug, er das Ziel.
Will man dich als Werkzeug mieten, weil auch IHR der Ring gut steht.
Lass dir nicht das Maul verbieten, wenn es an den Fressnapf geht.
und nun
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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27.04.2019 08:14 Dreizeiler von menetekel
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Danke schön, Fridolin und Tula!
Bei Letzterem frage ich mich, wann der wohl aufstehen wird, wenn er um 2:26 Uhr allmählich an seine Nachtruhe denkt ... -
Hoffentlich sind alle wach genug, um sich dem nicht ganz unproblematishen Dreizeiler zu widmen. Der fällt nämlich aus der Rolle. Denn seine Form ist im Grunde astrophisch.
Im Laufe des Durchgangs werden wir uns seinen verschiedenen Erscheinungsformen widmen. Einige davon wirken absolut zeitgemäß!
Wie zum Beispiel das (vielgeliebte) Ritornell. Hier zwei Macharten:
v - v - v a
v - v - v - v - v - v x (Waise)
v - v - v - v - v - v a
__________________________
- v v - v a
v - v - v - v - v - v x (Waise)
v - v - v - v - v - v a
Beispiel 1:
Erhofft, ihr Toren,
Schalmeienklänge, die zum Sieg ertönen,
falls einmal etwas klingt in euren Ohren?
________________________
Beispiel 2:
Leuchtender Lorbeer -
Ihr hofftet euch mit Ruhm umkränzt zu sehen;
doch dümpelt ihr (wie ich) im schnöden Flachmeer!
Aba: Wir machen weita!
Viel Spaß
Heidrun
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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Fridolin Eselsohr
Alter: 85 Beiträge: 304 Wohnort: Fellbach
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27.04.2019 08:28
von Fridolin
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Hi Heidrun:
Geschüttelte Ritornelle
Ob Liebe trägt,
erweist sich oftmals erst nach Jahren,
wenn sich die Macht der Triebe legt.
Ein leises Grübeln
befällt den Schüttelgreis am Tag
und nachts ein greises Liebeln.
Im stillen Grunde,
da gibt Frau Nachtigall
den Kindergrillen Stunde.
Der Büttel Schrot
empfiehlt dem Schüttelgreis
zum Frühstück Schüttelbrot.
In Säckchen verpackt
bringt Nikolaus Geschenke,
doch leider ist mein Päckchen versackt.
Die Zitronelle,
ein zartes Pflänzchen. Schüttelst du's,
wird es zur Nitrozelle.
Ein Garbenfeld.
Es leuchtet im Werk des großen Meisters.
Von Bruder kam das Farbengeld.
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 835 Wohnort: nach wie vor
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28.04.2019 22:01
von poetnick
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Hallo Fridolin, ganz köstlich und durchs Schütteln
ein extra gerüttelt Maas an Komik - die passen super...
Zitat: | Der Büttel Schrot
empfiehlt dem Schüttelgreis
zum Frühstück Schüttelbrot. |
Schließe mich durchgeschüttelt an
Verkehrtes
So auf die Schnelle,
da fragte ich in meiner Drogerie:
"Was gegen Apathie?" - Nur Ritornelle.
Er war zur Stelle,
fürs Recht auf Vorfahrt. Einer kam von links
geschwind; er blieb im Recht fort an mit Delle.
Tagetes, Mohn
erblühen; steh‘n in vollem Saft. Doch ich,
gefragt, sage: Gleich geht es wieder schon.
In Kuckucksheimen,
auf Wolken. Wollmilchsäue legen Eier
ins Weiß. Steigt jemand hoch bevor sie keimen?
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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28.04.2019 23:35
von Tula
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Hallo in die Runde
sehr schön, sehr schön, hab' mich amüsiert. Meine Lieblinge waren:
Zitat: | Die Zitronelle,
ein zartes Pflänzchen. Schüttelst du's,
wird es zur Nitrozelle. |
und
Zitat: | So auf die Schnelle,
da fragte ich in meiner Drogerie:
"Was gegen Apathie?" - Nur Ritornelle. |
Mein Thema aktuell, habt ihr ja sicherlich von gehört:
Aus dem chinesischen Gen-Labor
Los, spritz' das Gen!
Der Affe laust und lauscht und ... macht 'ne Pause.
Juchei! Bananen zählt er nun bis Zehn!
Komm, noch zwei Gene!
Er schaut sich um und … staunt uns in die Augen.
Oh shit! Jetzt fletscht er fürchterlich die Zähne!
Schnell raus das eine!
Der Arme zaust sein Fell und ... will 'was saufen?
Doch sieh! Schon reimt er Lieder wie ein Heine.
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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30.04.2019 07:30
von menetekel
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Ihr Lieben,
bevor ich mir selber was aus den Rippen leiere, möchte ich meine Begeisterung kundtun.
Fridolins Schüttelwerk ist wieder mal ein Highlight des Fadens und überaus witzig. Die Sache mit der "Nitrozelle" hat mich ebenfalls (fast) vom Hocker fallen lassen.
Poetnicks Einführung in das Verkehrsrecht ist allerdings auch sehr kurzweilig:
Zitat: | Er war zur Stelle
fürs Recht auf Vorfahrt. Einer kam von links
geschwind; er blieb im Recht fortan mit Delle.
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*prust). Ja, so kann es gehen ...
Das Schicksal arbeitet leider sehr wechselhaft; deshalb wundert es nicht wirklich, dass wir nun bei der Gen-Technologie gelandet sind. Die ist von Haus aus nicht ganz berechenbar.
Applaudierende Grüße
Heidrun
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4944 Wohnort: unter Wasser
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30.04.2019 07:57
von gold
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ein allgemeines Statement am Rande: Wisst ihr, dass ihr euch selber übertrefft???
Wo soll das noch hinführen? *besorgt gefragt*
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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05.05.2019 00:42
von davidmuc
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Ein Blatt im Mai
ließ mich auf seiner frischen Fläche brüten,
doch meine Lieder schimmern matt im Blei,
nur brav im Stil.
Treibt sonst mein Geist auch bunte, freche Blüten,
da lähmt ein Schlag mich, der mich traf im Spiel,
ins Mark, das saß:
und kann mir keiner von euch Ärzten helfen,
so nehmts nicht krumm und für den Sarg das Maß.
An Zauberteichen
find ich Gesänge von beherzten Elfen
vielleicht, an Stelle stummer, tauber Zeichen.
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Fridolin Eselsohr
Alter: 85 Beiträge: 304 Wohnort: Fellbach
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06.05.2019 07:46
von Fridolin
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Nachklapp:
Meisterstücke
der Natur sind wie Bauwerke oft riesig.
Doch winzig ist der Steiß der Mücke.
Ein Nachtmahlessen
ist was Feines, doch trinke ich zuviel,
dann muss ich bis zu achtmal nässen.
Das Putenstelzchen
ist nur wenigen bekannt.
Man erkennt es an seinem Stutenpelzchen.
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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08.05.2019 07:13
von menetekel
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Liebe Gold, wie schön, dass wir dich zu unseren treuen Fans zählen dürfen! "Das trifft ins Mark, das sitzt,"
womit wir auch schon bei unserem Hochbegabten angelangt sind. Mögen ihm "beherzte Elfen" (süüüß!) weiterhin Luft zufächeln oder den Regenschirm halten. Ganz nach Bedarf.
Noch winziger als ein zartes Elfchen ist natürlich der Mückensteiß. Da liegt Fridolin völlig richtig; indes die Putenstelze weder mit Elfen noch mit Mücken verwandt ist. Das möchte ich an dieser Stelle einmal betonen!
Vielen Dank ihr Lieben
m.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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08.05.2019 07:53
von menetekel
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Verhält es sich umgekehrt, schließt sich also der verkürzte Vers an einen vierhebigen Paarreim an, sehen wir darin die volktümliche Liedform realisiert.
Aufgesang (Stollen)
Gegenstollen
Abgesang
Beispiel:
Zitat: | ...
Die Frau wohl in den Brunnen sprang, (Stollen)
Der Mann sich in der Scheuer hang: (Gegenstollen)
Drei Mord an einem Tage. (Dreihebig verkürzt)
Volksballade von den Mordeltern |
Zahlreiche Beispiele dieser Art finden sich in der Brentano-Sammlung "Des Knaben Wunderhorn."
Der Meister selbst hat die Waisen auch gern als übergreifende, sog. Körnerreime, genutzt. Die entstehenden Waisen reimen sich folglich in den Strophen untereinander.
Tja, so ist das Leben: Mord, Totschlag und arme Waisen ...
Trotzdem: Viel Spaß
m.
Variationen, beispielsweise weiblichen Endungen, sind durchaus gern gesehen.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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08.05.2019 19:01 Für einen Heiermann von menetekel
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Ein Dichter strebt zur „Muse“ vor,
die singt in einem Damenchor
für einen Heiermann.
Sie singt recht viel und singt sehr laut;
nicht jeder ist davon erbaut
für seinen Heiermann.
Der Dichter eilt zur Theke hin
und kloppt sich einen Fernet rin
von seinem Heiermann:
Denn Lyrik bringt des Geldes viel,
das reicht für Schnaps und die Brasil
und manchen Heiermann,
nicht aber für die stramme Maid
und deren Offenherzigkeit –
mit einem Heiermann.
*Den Spätgeborenen: Ein Heiermann ist (war) ein Fünfmarkstück. Mancherorts sagt man das auch für fünf Euronen – aber eher selten.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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