Der Maler ohne Pinsel

[Dirk Till]

Ich wollte doch nichts weiter als die Schönheit sehen.
Ich hielt die Hände still. Warum sollte ich sie bewegen?
Immer bewegt sich die Welt davon als hätte sie Angst zu begreifen wie schön sie ist.
Nein. Wie schön sie seien könnte. Ich tat es wie die Welt vor mir nicht konnte und legte den Pinsel bei Seite. Mein Handwerk nahm ich mir aus dem Sinn. Ich legte es in eine kleine Kiste aus Holz die mein Meister mir schenkte in jungen Jahren. Als die Welt noch nicht so viele kleine Falten hatte die es mit dem Blick zu durchstreifen galt. Falten die ,als ich jung war noch von mir selbst dort hineingekratzt wurden. Ich sehe dieses Bild vor meinen Augen und dass meine Pinsel kein Teil mehr davon sind, gibt ihm die nötige Melancholie die es braucht um mich fortzunehmen. Das Bild ist schon so voll,was soll ich mich noch einmischen. Es ist kein Platz für mich zwischen all den schwersten Wunden die die Menschen zeichnen. Sie kratzen und stechen mit ihren grauen Stiften umher, reissen kleine Löcher ins Gewebe und müssen dann ihren Kopf in die Scham dieser Tiefe stecken. Habt ihr sie gesehen, die Schönheit? Habt ihr deshalb so laut gelacht?
Muss man die Welt zerstören um ein bisschen frische Luft zu atmen?
Wie ästhetisch können Zahlen denn sein? Ihr wolltet die Sicherheit unbedingt an den Rand malen.
Ihr hättet sie in die Mitte des Bildes bringen sollen.

Ich nahm meine Kritik und zerdachte sie in Grobe Fetzen.
Als Kollage wirkten sie lebendiger. Ein bisschen deplaziert und noch nicht Fertig.
Das gefiel mir.

Ich Stelle mir vor wie das Bild wohl von hinten aussieht.
Ein großes Holzkreuz hält die Spannung mit Hilfe von kleinen Keilen.
Ich versuche mir den Rand vorzustellen und die Ecken aber es gelingt mir nicht.
Ich hoffe dass sie sich dort versteckt. Auf dem Rand den wir Schwarz am liebsten mögen.
Auf diesem schwarzen Feld müssen die schönsten Wunden wachsen (unberührt , ungesehen, und tief).

Die Kiste liegt vor mir auf dem Boden.
Ich vermisse die Pinsel und träume.

[llll]

Für diesen Text hab ich aus allzu persönlichen Gründen eine Schwäche
und bügle ihn deshalb nach meinem beschränkten Gutdünken für mich persönlich zurecht.
Ich tu das noch lieber mit der Vorstellung, dass Du Dirk derweilen weitere Texte schreibst,
die ich ( hoffentlich ) gut finden kann.....

" Ich wollte doch nichts weiter als die Schönheit sehen.
Ich hielt die Hände still. Warum sollte ich sie bewegen?
Immer bewegt sich die Welt davon, als hätte sie Angst zu begreifen, wie schön sie ist.
Nein : Wie schön sie sein könnte.
Ich tat wie es die Welt vor mir nicht konnte und legte den Pinsel bei Seite.
Mein Handwerk nahm ich mir aus dem Sinn. Ich legte es in eine kleine Kiste aus Holz,
die mein Meister mir schenkte in jungen Jahren, als die Welt noch nicht so viele
kleine Falten hatte, die es mit dem Blick zu durchstreifen galt.
Falten die, als ich jung war, noch von mir selbst dort hineingekratzt wurden.
Ich sehe dieses Bild vor meinen Augen, und dass meine Pinsel kein Teil mehr davon sind,
gibt ihm die nötige Melancholie, die es braucht, um mich fortzunehmen.
Das Bild ist schon so voll, was soll ich mich noch einmischen.
Es ist kein Platz für mich zwischen all den schwersten Wunden, die die Menschen zeichnen.
Sie kratzen und stechen mit ihren grauen Stiften umher, reissen kleine Löcher ins Gewebe
und müssen dann ihren Kopf in die Scham dieser Tiefe stecken.
Habt ihr sie gesehen, die Schönheit ? Habt ihr deshalb so laut gelacht ?
Muss man die Welt zerstören um ein bisschen frische Luft zu atmen ?
Wie ästhetisch können Zahlen denn sein ?
Ihr wolltet die Sicherheit unbedingt an den Rand malen.
Ihr hättet sie in die Mitte des Bildes bringen sollen.

Ich nahm meine Kritik und zerdachte sie in grobe Fetzen.
Als Kollage wirkten sie lebendiger. Ein bisschen deplatziert und noch nicht fertig.
Das gefiel mir.

Ich stelle mir vor, wie das Bild wohl von hinten aussieht.
Ein großes Holzkreuz hält die Spannung mit Hilfe von kleinen Keilen.
Ich versuche, mir den Rand vorzustellen und die Ecken, aber es gelingt mir nicht.
Ich hoffe, dass sie sich dort versteckt. Auf dem Rand, den wir schwarz am liebsten mögen.
Auf diesem schwarzen Feld müssen die schönsten Wunden wachsen ( unberührt, ungesehen, und tief ).

Die Kiste liegt vor mir auf dem Boden.
Ich vermisse die Pinsel und träume. "

Schönen Gruß
llll