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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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24.01.2016 19:41 Film/Buch im Buch - welche Zeitform? von nothingisreal
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Ich bin gerade auf ein kleines Problem gestoßen. Einer meiner Protas schaut sich einen Film an und ich beschreibe, was er sieht. Ich schreibe in Präteritum. In welcher Zeit müsste das, was im Film passiert, stehen?
Hier mal ein fiktives Beispiel:
Zitat: | Der Film zeigte die junge Frau mit ihrem Freund. Hinter ihnen erhob sich ... |
oder
Zitat: | Der Film zeigte die Frau mit ihrem Freund. Hinter ihnen erhebt sich ... |
Die zweite Variante füllt sich falsch an - ist es vermutlich auch -, aber man schreibt doch über Bücher/Filme immer in Präsens. Hm ...
Über Antworten würde ich mich freuen.
LG NIR
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5340 Wohnort: NRW
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24.01.2016 20:12
von Bananenfischin
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Hallo NIR,
wenn du im Präteritum erzählst, gehört auch diese Passage ins Präteritum, das ist also erst einmal die richtige Variante.
Natürlich könntest du aus einer bestimmten Intention heraus das Präsens als künstlerisches Mittel auch in einem sonst in der Vergangenheit gehaltenen Text verwenden, aber ich denke, darum geht es hier nicht.
Liebe Grüße
Bananenfischin
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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24.01.2016 20:35
von nothingisreal
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Bananenfischin hat Folgendes geschrieben: | Hallo NIR,
wenn du im Präteritum erzählst, gehört auch diese Passage ins Präteritum, das ist also erst einmal die richtige Variante.
Natürlich könntest du aus einer bestimmten Intention heraus das Präsens als künstlerisches Mittel auch in einem sonst in der Vergangenheit gehaltenen Text verwenden, aber ich denke, darum geht es hier nicht.
Liebe Grüße
Bananenfischin |
Nein, darum geht es mir nicht. Dann liege ich also doch richtig: die erste Variante.
Vielen Dank dir.
LG NIR
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Eimerian Leseratte
E Alter: 38 Beiträge: 193
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E 25.01.2016 11:54
von Eimerian
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Inhaltsangaben von Filmen und Büchern werden typischerweise im Präsens geschrieben. Ich vermute das ist, was dich verwirrt?
Wenn aber ein Film in einem Roman vorkommt (ganz egal ob es diesen Film nur fiktiv in deinem Roman gibt oder in der Wirklichkeit), dann ist das Teil der Erzählung und gehört in der gleichen Erzählform geschrieben wie die Handlung.
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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03.02.2016 23:13
von nothingisreal
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@Eimerian: Ich habe deinen Kommentar gelesen und wollte mich bedanken für die Antwort, habe es aber irgendwie verpeilt. Tut mir Leid.
Ich habe jetzt noch einmal eine Frage dazu. Mein Prota sieht sich den Film an. Er kennt diesen Film schon. Er weiß, was passieren wird.
Wäre es kein Film, würde ich sagen (fiktives Beispiel): Sie würden den Salat aufessen.
Wie sage ich das dann aber jetzt in diesem Fall?
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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04.02.2016 06:36
von sleepless_lives
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Wie sage ich das dann aber jetzt in diesem Fall? |
Genauso. Es macht keinen Unterschied, ob die beschriebene Handlung in der Realität oder im Film abläuft oder beides (wenn zum Beispiel an einer bestimmten Stelle im Film eine Figur immer aus dem Kino läuft).
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Kyniker Wortedrechsler
Alter: 46 Beiträge: 60
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05.02.2016 07:29
von Kyniker
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Generell:
Gewöhnliche erzählt man im Imperfekt. Handlungen, die vorausgegangen waren im Plusquamperfekt. Lebhaftes erzählen im Präsens und dabei vorausgegangene Handlungen im Perfekt. ... so sagt es der Ludwig Reiners.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5457 Wohnort: OWL
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05.02.2016 14:32
von Willebroer
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Mein Prota sieht sich den Film an. Er kennt diesen Film schon. Er weiß, was passieren wird.
Wäre es kein Film, würde ich sagen (fiktives Beispiel): Sie würden den Salat aufessen.
Wie sage ich das dann aber jetzt in diesem Fall? |
Hallo NIR,
das klingt kompliziert. Es ist ein Unterschied,
- ob der Film einfach so im Hintergrund läuft wie ein reales Geschehen, das der Prota ab und zu zur Kenntnis nimmt, oder
- ob er diesen Film quasi im Selbstgespräch verfolgt (wie er mit einem anwesenden Freund darüber sprechen würde) und sich ab und zu selbst verrät, wie es weitergeht.
Im ersten Fall einfaches Präteritum wie bei einem realen Geschehen: "Auf dem Bildschirm stürzte gerade die Brücke ein. Er holte sich eine neue Tüte Chips."
Im zweiten Fall wäre es Futur: "Gleich würde die Brücke zusammenstürzen. Er holte sich schnell noch eine Tüte Chips."
Letzteres ist sehr umständlich und sollte sparsam verwendet werden (vielleicht ein- oder zweimal).
Etwas eleganter ginge es bei Fall 2 mit "Bevor die Brücke einstürzte, holte er sich noch eine Tüte Chips."
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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05.02.2016 19:44
von nothingisreal
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Vielen Dank euch dreien.
Das "würde" kommt bei mir nur einmal vor. Von daher passt es
sektion-31 hat Folgendes geschrieben: | Lebhaftes erzählen im Präsens |
Will ja keine Diskussion starten, aber als "generell" würde ich das keinesfalls bezeichnen. Manche Romane würden dann ständig zwischen Präsens und Imperfekt wechseln. Das wäre schrecklich
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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