nicht ich

[stefandrea]

du
 
fragst mich hier
zu mir zu dir
 
zu dir
find ich nicht
 
zu mir
find ich nicht
 
auch hier
bin ich nicht
 
ich

[Merope]

Hallo Stefandrea,

ein Bild des Suchens drängt sich mir hier auf, des Verloren-Seins.

Ich würde das eine 'find ich nicht' noch modifizieren - die reine Wiederholung ist mir zuviel.

Merope

[Babella]

Für mich hat die Wiederholung des "find ich nicht" einen Sinn und passt.

Zwei stehen irgendwo herum und wollen zusammensein, "zu mir oder zu dir?", aber das LI hat den Weg zu sich selbst und auch zum anderen verloren. Und stehenbleiben ist nun mal auch keine Alternative. So bleibt alles in der Schwebe.

Mir gefällt es gut, es entsteht ein Bild in mir. Ob es das beabsichtigte ist?

[Eulenbaum]

Hallo Stefandrea,

als ich durch das Gedicht durch war, hatte alles einen Sinn. Es hat getroffen. Es ist kurz und inhaltsreich.

Das "du" am Anfang würde ich weglassen, auch wenn es letztlich eine Form ergibt mit dem letzten "ich", aber es geht zu Lasten der "Treffsicherheit", m.E., der Kürze- und ich würde eine andere Überschrift wählen.

Es kann noch knackiger werden.

Gruß,
Eulenbaum

[nilswundertsich]

Ein prägnantes Ding! Gefällt mir richtig gut, nur würde ich auch die Wiederholung von "find ich nicht" kritisieren (klar ergibt sie für mich auch einen Sinn, aber sie liest sich etwas zu einfach).
So vielleicht?

du
 
fragst mich hier
zu mir zu dir
 
zu dir
zu mir
find ich nicht
 
auch hier
bin ich nicht
 
ich

Ansonsten find ich das in seiner Knappheit sehr gelungen

[stefandrea]

Hallo ihr,

danke für euer Feedback.

Die Wiederholung des "find ich nicht" ist mir wichtig, weil man es vom LI sich selbst gegenüber nicht unbedingt erwartet.

Die Idee, das "du" am Anfang zu streichen, gefällt mir. Ein neuer Titel springt mich aber zurzeit nicht an.

@Babella: Mir ist jedes Bild recht, aber deines kommt meinem sehr nah.

Viele Grüße
stefandrea