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Januar


 
 
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 715
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag09.01.2014 10:13
Januar
von Merope
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Januar
erinnert an klirrende Kälte
verwundert mit lauer Luft

Fußloses Wesen
sonnt sich auf schwarzem Asphalt

Menschenhand greift
zärtlich, behutsam

Gespaltene Zunge
prüft schmeckend
ob Freund, ob Feind

Raschelndes Braun-Laub
umhüllt kühle Schuppen
    
 ***Version 2***

Januar
erinnert an klirrende Kälte
verwundert mit lauer Luft
Fußloses Wesen
sonnt sich auf schwarzem Asphalt
Menschenhand greift
zärtlich, behutsam
Gespaltene Zunge
prüft schmeckend
ob Freund, ob Feind
Raschelndes Braun-Laub
umhüllt kühle Schuppen

~~~~~~~~~
Die Diskussion zum Genre zu meinem (alten) Kater-Text hat mich zu diesem Text angeregt - mit den Fragen an Euch:

- In welche Kategorien würdet Ihr den Text stellen?
- Welche Version (mit/ohne Leerzeilen) wäre stimmiger und warum?
Natürlich auch sonstige Kommentare zum Text willkommen.

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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag10.01.2014 01:03

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Merope,

ein sehr schönes Bild und wieder eine sensible kleine Szene, die du hier einfängst. Du stellst konkret die Frage zur Form. Eine solch leise, zarte Szene braucht Luft und ich würde sie mit Leerzeilen versehen.

Was mir außerdem noch auffällt ist der etwas monotone Aufbau der Syntax: du beginnst immer mit dem Subjekt (meist mit Beifügung) dann Prädikat und dann noch eine Objektergänzung. „ Januar / fußloses Wesen / Menschenhand / gespaltene Zunge / Raschelndes Braun-Laub
Ich denke du könntest etwas mehr Spannung rein bekommen durch einen Wechsel.

Auch solltest du mal probieren, ob deine Nomen nicht mit weniger Beifügungen auskommen.  (behutsam / zärtlich: da reichte eines, das könnte sich einfach besser im Leser ausdehnen. Bei Asphalt wäre mir „schwarz“ auch unnötig, weil erwartbar. Vielleicht dunkel/ glänzend /oder …/ Auch „prüft“ muss nicht stehen, denn „ob Freund ob Feind“, darin steckt ja schon das prüfen.
Hierin steckt vielleicht ein wenig das Wesen der Lyrik, das sie das erzählt, was die nicht sagt, oder was zwischen den Worten zu lesen ist. Denn du schreibst ja hier keine Erzählverse, sonder versuchst freie Verse.


Zitat:
Januar
erinnert an klirrende Kälte
verwundert mit lauer Luft

Fußloses Wesen
sonnt sich auf schwarzem Asphalt

Menschenhand greift
zärtlich, behutsam

Gespaltene Zunge
prüft schmeckend
ob Freund, ob Feind

Raschelndes Braun-Laub
umhüllt kühle Schuppen


Ich mache mal einen Versuch, nicht als Vorschlag, nur um aufzuzeigen, was ich hier meine: mit einer „Syntax-Variation“ und mit einem „spärlicheren Adjektiv / Partizip-Gebrauch“.

Januar
erinnert an klirrende Kälte
verwundert mit lauer Luft

fußloses Wesen sonnt sich
auf dunklem Asphalt

behutsam greift eine Hand

ob Freund ob Feind
schmeckt die gespaltene Zunge

kühle Schuppen raschelndes Laub
leerer Asphalt

Eine schöne Szene, eine gute Schreibidee.

Hoffe, du kannst etwas mit meinen Gedanken anfangen.
Liebe Grüße Aranka


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"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag10.01.2014 01:52

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo Merope,

Mir hat mal ein Dichter gesagt: Wenn ein Prosaleser ein Gedicht mag, dann ist dieses besonders gelungen. Bei mir hast Du das erreicht.

Nach meinem Gefühl passt die Version mit den Leerzeilen besser.
Die Stimmung des Beobachtens, abseits von Stress und Hektik, wird dadurch intensiver.

Und die Menschenhand gefällt mir sehr.

Grüße
Martin


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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag10.01.2014 08:10
Re: Januar
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

Januar
erinnert an klirrende Kälte
verwundert mit lauer Luft ... <-- wieso nicht konkret? / es wundert mich / also ein LI ???

Fußloses Wesen
sonnt sich auf schwarzem Asphalt ... <-- sonnt? / vllt: es tappt über

Menschenhand greift
zärtlich, behutsam ............... <-- ein Versatzstück (vom Himmel gefallen) / was bedeutet es???

Gespaltene Zunge
prüft schmeckend
ob Freund, ob Feind ... <-- diese Strophe doch nur gekünstelt? oder nicht ? / wieso prüft eine gespaltene Zunge???

Raschelndes Braun-Laub
umhüllt kühle Schuppen ... <-- ein Versatzstück; retortisch / raschelnd - kühle Schuppen???
    

--------------------------------------------------


Hi Merope,


auch dieser Text macht mich als Lyrik zu Null an, leider Wink

Wieder verbrauchst Du (mMn) versatzstückend (ohne sinnige Konjunktion) Worte um Worte, Bilder um Bilder - und letztlich kommt der Inhalt nicht von der Stelle - ja, was will mir dieser Text fokussieren?? ehrlich, keine Ahnung.


Mal ganz einfach erzählt:


Januar heuer

erinnre mich: klirrender typ
an eis
weißnasen
noch keine lust?
schiebst bequem dein lau vor dich hin


---------------------------------------------------------

hier z.B. sähe ich nun, was mir der Text assoziieren will ...
[ soll heißen: Lyrik ist nicht dafür da, Inhalte zu verschleiern, zu verschwurbeln - doch vielmehr, besagend den Leser mitnehmen zu wollen (vllt/möglicherweise auf zweiter Ebene), ohne künstlich diffuses Ballast-Deko-Material, damit's irgendwie lyrisch abgehackt klingt ... mmhhh Wink

... übrigens: Hermetik oder Kryptik ist etwas ganz anderes ... ]



einen lieben Gruß, Stimmgabel


-


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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4943
Wohnort: unter Wasser
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Beitrag10.01.2014 08:44
Re: Januar
von gold
Antworten mit Zitat

Merope hat Folgendes geschrieben:
Januar
erinnert an klirrende Kälte
verwundert mit lauer Luft

Fußloses Wesen
sonnt sich auf schwarzem Asphalt

Menschenhand greift
zärtlich, behutsam

Gespaltene Zunge
prüft schmeckend
ob Freund, ob Feind

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umhüllt kühle Schuppen

~~~~~~~~~
Die Diskussion zum Genre zu meinem (alten) Kater-Text hat mich zu diesem Text angeregt - mit den Fragen an Euch:

- In welche Kategorien würdet Ihr den Text stellen?
- Welche Version (mit/ohne Leerzeilen) wäre stimmiger und warum?
Natürlich auch sonstige Kommentare zum Text willkommen.



hallo Merope,

nach Stimmgabels Post habe ich das Gefühl, ich muss eine Lanze für deinen Text brechen, was ich auch gerne tu!:
er zieht mich in Bann.

-Text ist der Lyrik zuzuordnen, aber das war nicht deine Frage oder?
- ich finde die Version mit den Leerzeilen stimmiger, weil du in jeder Strophe ein eigenes kleines Bild zeichnest. Das Gedicht als einzige Strophe wirkt klotzig. Gerade durch die Leerzeilen ergibt sich eine Zäsur, eine kleine Pause entsteht auch beim Leser, somit kann er sich das Bild vor Augen führen und auf sich wirken lassen.

Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
gold

Edit: aber dieses Gedicht spielt nicht in unseren Breiten? So warm ist der Januar doch auch wieder nicht!


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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 715
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag10.01.2014 09:20

von Merope
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für Euer Feedback. Ich beginne von hinten. Wink

@gold:
Schön, dass es Dich in den Bann zieht.
Ich selbst finde die Version1 ebenfalls definitiv stimmig(er).

Und zu Deiner Frage: ja - es spielt tatsächlich in unseren Breiten. Kleine Wunder gibt es immer wieder!

@Stimmgabel:

Wir beide haben wohl keinerlei Schnittmengen, so ist das eben. Du bei meinen, ich bei Deinen Texten. Wir sprechen einfach unterschiedliche Sprachen.

@JackBurns:
Natürlich freut es mich, wenn Du als (Prosa-)Leser Gefallen daran findest.

@Aranka:
Interessante Hinweise. Zwar nicht für dieses kleine Lyrik-Stückchen, aber für zukünftige längere Verse.

Nochmals Danke!
Merope
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Stimmgabel
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Beiträge: 4370
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag10.01.2014 09:31
Re: Januar
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

Hallo gold,


Du schreibst:


gold hat Folgendes geschrieben:


hallo Merope,

nach Stimmgabels Post habe ich das Gefühl, ich muss eine Lanze für deinen Text brechen, was ich auch gerne tu!:

er zieht mich in Bann.
.



ist es nicht im Ding der Sache, dass zwei verschiedene Leser immer auch zwei verschiedene Meinungen/Sichtweisen  (irgendwie, irgendwozu ...) haben werden - hilft eine solche allgemeinplätzige Aussage dem Autor tatsächlich?

Du sagst: "es zieht mich in Bann"

Wäre es nicht auch hilfreich, zumindest für den Autoren (aber auch für die Mitleser), was Du damit konkret meinst? als nur zu äußern, ich sehe es anders als Stimmgabel (zumal ich sehr detailend kommentierte)

... empfinde ich im Schriftstellerforum doch etwas zu belanglos nichtssagend - oder nicht?


... vielleicht könnte man zukünftig (hier) - ganz allgemein - etwas mehr an einer mehr text-detailenden Antwortkultur arbeiten wink kam mir so in den Sinn ...



-


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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
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Beiträge: 3106
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A
Beitrag10.01.2014 11:30

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo, noch mal eine kurze Anmerkung!

ich habe im ersten Kommentar nichts zur inhaltlichen Ebene gesagt, da du ja nach der Form gefragt hast. Ich sehe hier jedoch eine kleine schlichte Szene erzählt, die ich schon interessant finde im Januar.

Ich sehe ganz real ein "Schuppentier" vor mir, das sich durch die Temperaturen ins Freie verirrt hat (vielleicht eine Blindschleiche oder ähnliches). Ich sehe den Spaziergänger der sich bückt, für das Tier ist es eher nur die Hand, die es behutsam von der Straße holen will. Ich sehe das Züngeln als Lebenszeichen.

Ich habe weniger ein LI gesehen oder einen personifizierten Januar. Aber auch solch winzige Szenen haben ihren lyrischen Moment und es ist recht schwer, das was so an zarter Stimmung in ihm liegt, mit Worten auch wirklich nach vorne zu holen.

Und da liegt für mich in dem Texte so eine Schwachstelle: er bleibt in der Beschreibung stecken, er schüttet den wirklichen Moment ein wenig zu mit den Beifügungen und die Satzstrukturen wirken auf mich steif.
Die Szenen bekommt keine Luft, selbst zu atmen.

Das sehen andere Leser ganz anders und das ist gut so. Und es ist gut, dass sie es auch äußern. So entsteht eine Bandbreite der Meinungen.

Ich gehöre sicherlich zu den kritischeren Lesern. Vielleicht bin ich zu kritisch. Ich denke drüber nach, ob ich meine Kommentare nicht auf das beschränken soll, was mir gefällt. Das wäre weniger Arbeit.
Zum Beispiel hätte ich dann hier geschrieben und das wäre durchaus eine ganz ehrliche Meinung gewesen: "Eine nette kleine Szene, ein guter Blick für lyrische Momente, das gefällt mir."  

Aber hilft das dem Autor? Sagt das wirklich etwas Konkretes aus. Ich kann mit solchen Kommentaren für mein Schreiben nicht so viel anfangen und bin immer interessiert an einem kritischen Blick.  Also schaue ich auch bei anderen Texten immer genauer hin. Es ist natürlich meine Sicht, mein Blick auf die Lyrik. Der Autor muss das dann selbst für sich werten und das traue ich jedem der ernsthaft schreibt auch zu. Denn er hat sich ja was bei seinem Text gedacht und das sollte er besser wissen, als seine Leser.

Und du musst hier für dich herausfinden, was du willst und auch wie du schreiben willst. Nach deinen beiden Texten erkenne ich, dass du solch kleine Szenen magst und dass du nach einer Möglichkeit suchst, sie sprachlich und zwar in der Lyrik umzusetzen. Du könntest mal bei Sarah Kirsch reinschauen. Sie lässt sich häufig von der Natur und von winzigen Bildern inspirieren.

Ich wäre nicht in deinen beiden Fäden gekommen, wenn ich die Textideen für uninteressant gefunden hätte.

Ich möchte einmal etwas Allgemeines loswerden, was sich hier in vielen Fäden bemerkbar macht und was mich nachdenklich stimmt. Da es nicht zum Text direkt gehört, setze ich es unter den Spoiler:

Immer häufiger geraten die Texte in den Hintergrund und die Kommentatoren fechten miteinander, weil sie unterschiedliche Sichtweisen haben und diese auch äußern, was ich für ganz normal finde.
Ich denke, hier sollte jeder Kommentator seine Meinung zum Text sagen, unabhängig von den Vorkommentaren und es dem Autor überlassen, wie er damit umgeht. Ich lese die anderen Kommentare meist erst nachher.

 Je konkreter und je kritischer ein Kommentar, je eher gerät er in den Beschuss durch die anderen Kommentatoren, noch bevor der Autor antworten kann. Ich ziehe daraus durchaus meine Schlüsse.

Melrope, das bezieht sich hier nicht auf deine Antwort. Du hast aus allen Kommentaren deinen Schluss gezogen, so wie ich es auch für normal halte in einem "Schreibforum", in dem es um Texte geht. Mir ging es hier eher um die Reaktionen der Kommentatoren, die ich nicht nur in deinen beiden Faden erlebt habe. Hier geht es ja noch recht höflich zu. Dennoch sollte man vielleicht mal drüber nachdenken, dass man manche Kommentatoren so vertreiben könnte und am Ende der Drei-Satz-Lob-Kommentar hier zur Gepflogenheit wird.


Melrope, dir wünsche ich weiterhin viel Spaß in der Lyrik und weiterhin einen Blick für die kleinen, feinen Szenen und Bilder  des Alltags.
Liebe Grüße Aranka.


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gold
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Beitrag10.01.2014 12:00
Re: Januar
von gold
Antworten mit Zitat

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
-

Hallo gold,


Du schreibst:


gold hat Folgendes geschrieben:


hallo Merope,

nach Stimmgabels Post habe ich das Gefühl, ich muss eine Lanze für deinen Text brechen, was ich auch gerne tu!:

er zieht mich in Bann.
.



ist es nicht im Ding der Sache, dass zwei verschiedene Leser immer auch zwei verschiedene Meinungen/Sichtweisen  (irgendwie, irgendwozu ...) haben werden - hilft eine solche allgemeinplätzige Aussage dem Autor tatsächlich?

Du sagst: "es zieht mich in Bann"

Wäre es nicht auch hilfreich, zumindest für den Autoren (aber auch für die Mitleser), was Du damit konkret meinst? als nur zu äußern, ich sehe es anders als Stimmgabel (zumal ich sehr detailend kommentierte)

... empfinde ich im Schriftstellerforum doch etwas zu belanglos nichtssagend - oder nicht?


... vielleicht könnte man zukünftig (hier) - ganz allgemein - etwas mehr an einer mehr text-detailenden Antwortkultur arbeiten wink kam mir so in den Sinn ...



-


hallo Stimmgabel,

ja sicher wäre es gut, wenn ich mich detaillierter äußern würde. Kommt Zeit, kommt Rat.
Aber: ich hatte den Eindruck, dass du den Text verreißt und das ging mir gegen den Strich. Daher musste ich die Lanze brechen, das war mir ein Bedürfnis.

Lg gold


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Gast







Beitrag10.01.2014 12:05

von Gast
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moin,

wer gedichte mit petersilie verwechselt, ist auf dem falschen dampfer.

lg w.
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4943
Wohnort: unter Wasser
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Beitrag10.01.2014 12:05

von gold
Antworten mit Zitat

hallo Aranka,

ich schreibe meinen Drei-Satz-Lob-Kommentar, wie du ihn nennst, weiter, wenn mir danach ist! Diese Diskussion flammt immer wieder auf.Mich hätte Stimmgabels Kommentar `runter gezogen, daher meine Lanze.

Liebe Grüße
gold


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Gast







Beitrag10.01.2014 12:39

von Gast
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hi gold,

ich gehe auch nicht in die küche und hole die geflügelschere, wenn ich ein gedicht analysieren will. smile extra man fühlt hier mit dir.

lg w.
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


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Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag10.01.2014 17:15

von Merope
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Nochmal ein paar allgemeine Gedanken zu dem Thema Rezensenten und Rezensionen:

Es gibt allgemeines (manchmal kurzes) und detailliertes Feedback. Beides kann genauso wertvoll sein, kommt immer auf die Intention des Schreibers an (aus meiner Sicht).
   Wenn ich mich von etwas angesprochen fühle, wenn ein Text eine Saite in mir berührt und mitschwingen lässt, dann möchte ich oft gar nicht mit dem Kopf analysieren. Das Auseinanderpflücken würde etwas zerstören.
   Dann schreibe ich eben: gefällt mir! Punkt. Aus.
Manchmal lese ich etwas - und stolpere im Text. Dann versuche ich konstruktiv - wenn mir etwas einfällt - dazu beizusteuern.
   Manchmal fallen mir in einem Text, der mich anspricht, Schreibfehler auf - dann schlage ich Korrekturen vor.
   Texte, die mich nicht berühren, kann/will ich nicht kommentieren.
Wie gesagt: meine ganz persönliche Einstellung.

Nun noch einmal spezifischer:
@gold:
Danke, dass Du (sozusagen auf die andere Seite der Waage) noch etwas daraufgelegt hast. Ausgleichendes Element.

@Walther:
Ja, Gemüse oder Hähnchen schnippeln sind nicht gleichzusetzen mit rezensieren.

@Aranka:
Ich lese jegliches Feedback immer sehr aufmerksam durch. Ab und zu bringt eine Kritik eine Saite zum Schwingen. Wink Dann wird die Anmerkung auch bei einem späteren Text zum Tragen kommen, weil sie etwas ausgelöst hat.

@alle: Rhetorische Frage: Sind Rezensentenkriege hilfreich? Oder nur, wenn man ein Buch darüber schreibt? Wink
Merope (ohne 'l')
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Aranka
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Beitrag10.01.2014 17:23

von Aranka
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Hallo Merope, ich bin sehr lernfähig! Nicht nur was das "l" in deinem Namen anbelangt. Sorry! Auch was mein Kommentieren betrifft. Gruß Aranka

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firstoffertio
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Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag10.01.2014 22:40

von firstoffertio
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Hallo Merope,

mir gefällt's, nicht zuletzt wegen der Verwunderung, die du einfängst.

Schon in den ersten beiden Versen: die Verwunderung ob der Erwartung bzw. Erinnerung, und dem tatsächlichen Erleben.

Dann die Verwunderung über dieses fusslose Wesen. Was ist es, das da zu unerwarteter Zeit dem LI begegnet. (Was ist es wirklich? Eine Blindschleiche?)

LI traut dem Wesen. Nimmt es in die Hand,, nicht nur vorsichtig, sondern zärtlich und behutsam.

Nun folgen drei mehrdeutige Zeilen, die sich einerseits auf diese Begegnung beziehen, aber auch auf andere, menschliche, Begegnungen angewandt werden können.

Auch die beiden letzten eigentlich. LI lasst das Wesen wieder los. Die Begegnung ist vorbei.

Das Einzige, was mir nicht so zusagt, ist das 'Braun-Laub'. Das passt, so formuliert. nicht zum Rest des Textes, nach meinem Gefühl.

Und ja, die Version mit den Leerzeilen ist besser, weil sie das Behutsame besser transportiert.
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


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Der Goldene Käse


Beitrag12.01.2014 09:37

von Merope
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Danke, firstoffertio, für die genaue Beobachtung.

Und Du hast recht: 'raschelndes Braun-Laub' war als Ausdruck bereits existent, bevor diese Verse entstanden. Gute Beobachtung!

Merope
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