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Andi Fontäne Eselsohr
Alter: 37 Beiträge: 268
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02.09.2013 20:09 Sechzentes Kapitel von Andi Fontäne
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Kapitel 16
Als ich die Berghütte erreicht hatte, stand Madonna schon mit den Händen in die Hüfte gestemmt im Türrahmen und quittierte mit Kopfschütteln mein ausgedehntes Fortbleiben. Ich nahm sie an die Hand und führte sie zum Sofa, wollte dass sie im Sitzen alles vernahm, was ich erfahren hatte, über ihren Bruder und den Auftragskiller.
„Juan, nun hören Sie doch erst mal…“, insistierte sie.
„Setz dich jetzt hin! Ich hab dir was zu sagen, es wird dir nicht gefallen!“
„Ja, ja… gleich doch…“
„Nein – jetzt!“
„Du meine Güte, ja was ist denn los, Juan? Was haben Sie denn, zum Teufel noch mal?“
„Also, pass auf: Du weißt ja, ich wollte Rumballern gehen. Und da seh’ ich doch auf einmal so ne fiese Fresse zwischen den Bäumen, Junge. Ich geh also hin und der Typ läuft weg. Naja, du kennst mich ja: Ich hab den Typen gekriegt. Ich krieg sie alle. Alle, jawohl. Und dann hat der Rotz und Wasser geheult, Junge. Und weißt du wer das war?“
„Ne“
„Der blonde Kerl vom Auftritt heute Abend.“
„Wie? Ist das wahr, Juan?“
„Ja, Junge! Äh… der Kerl sacht mir also, der ist von deinem Bruder beauftrag worden… dich umzubringen… Junge!“
„WAS?“
„Ja!“
„Aber das ist doch totaler Quatsch. Mein Bruder… nie würde er…“
„Ich weiß nur noch nicht, warum der dich kalt machen will.“
„Ach hören Sie doch auf, Juan! Ich möchte jetzt wirklich nichts mehr davon hören. Mein Bruder hat überhaupt keinen Grund, mir etwas antun zu wollen.“
„Wie kannst du dir da so sicher sein?“
„Na… fragen Sie ihn doch selbst! Er ist vorhin gekommen. Er musste gerade nur ins Bad verschwinden, sich frisch machen.“
*FLUSCHHH* - Der Sound der Toilettenspülung drang aus dem Badezimmer.
„Der ist hier?“, fragte ich, meinen Sinnen nicht trauen wollend, „Wo – woher weiß der denn, dass wir hier sind?“
Madonna strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
„Er hat vermutet, dass wir hier sind. Er sagte, er habe den Kürbis in der Einfahrt gefunden und dann habe er sich den Rest selbst zusammenreimen können. Die Lebensversicherung hat einen Brief geschickt, ich musste ein paar Unterschriften leisten, für die Anpassung der Auszahlungsvereinbarungen, oder so was…“
„Lebensversicherung?“
„Mein Bruder verwaltet das alles, fragen Sie mich nicht, Juan.“
„Du bist echt so doof, kaum zu glauben, dass ich mit dir getwistert habe!“
Die Badezimmertüre wurde aufgeschlossen, Donald trat heraus und stopfte sich das Hemd in die Hose.
„Ah, Juan! Seien Sie gegrüßt. Ein super Einfall in die Berge zu fahren.“
Ich ging zwei Schritte auf ihn zu und zimmerte ihm eine, dass er rückwärts ins Badezimmer taumelte und neben der Kloschüssel landete. Er wand sich wurmgleich mit den Armen vor dem Gesicht und wusste kaum, wie ihm geschah. Madonna kreischte, ich zog ihn an der arroganten Frisur empor und versenkte seinen Kopf dann im Toilettenwasser. Er gurgelte und Madonna schrie:
„Aufhören, aufhören!“
Ich zog den dummen Kerl wieder raus und sagte ihm:
„Ich kenne deinen Plan. Ich hab den blonden Kerl vom Zirkus getroffen, der hat mir alles erzählt. Mozart war auch dabei!“
„Was zum Teufel faseln Sie da, Mann?“
„Dass du Madonna umbringen willst, das fasel’ ich!“
„Umbringen? Ich? Das ist doch totaler Blödsinn, nie würde ich meiner Schwester …“
Ich stieß ihn wieder in die Kloschüssel und betätigte den Abzug, sodass er nur noch hustete und blubberte. Dann zog ich ihn wieder raus und er ächzte:
„Juan, bitte … bei allen Differenzen, die wir hatten … Niemals … niemals würde ich meine Schwester … Das müssen Sie mir glauben!“
Madonna, die Heulboje, war nun auch im Badezimmer angewackelt und protestierte gegen die Behandlung ihres geliebten Bruders, da überkam mich für einen Moment dieses Gefühl, das man wohl „Mitleid“ nennt, und meine Unachtsamkeit wurde bitter bestraft. Der fiese Kerl gab mir, sogleich ich meinen Griff gelockert hatte, einen bösen Tritt ins Gemächt und ich sackte keuchend zusammen. Dann sprang er auf und begann wie ein Irrer auf mich einzutreten. Und dann – ich konnte gar nicht anders, vieles ist bei einem Bodyguard nun mal Reflex – dann zog ich meine Kanone und verpasste Donald einen Bauchschuss – tot!
Er sackte zusammen und fiel mit dem Kopf in die Kloschüssel zurück, wo ich ihn gerade noch so herzlich hineingetunkt hatte. Madonna heulte wie ein Wolf in der Steppe:
„Donald, oh Donald! Mein geliebter Bruder! Juan – Sie Monster! Sie haben meinen Bruder ermordet … Uhuuuhuuu …“
Ich stand auf und steckte die Pistole wieder unters Jackett.
„Nun, ja … Schätze, da hab ich wohl etwas überreagiert.“
„Uhuuuhuuu“, Madonna trommelte mit beiden Händen anklagend gegen meine Brust.
„Sie Mörder, Sie! Oh Gott, ich will nicht mehr leben …“
Ich fasste Madonna an den Armen und stellte sie zur Seite.
„Sorry, meine Blase drückt gerade …“
Ich öffnete meinen Hosenschlitz und stellte mich breitbeinig über die Toilette, in der Donald noch lag.
„Sie wollen doch wohl nicht auf meinen toten Bruder urinieren, Juan? Das kann jawohl nicht wahr sein!“
Ein heißer Strahl plätscherte auf Donalds dummen Hinterkopf, der Schweinehund hatte noch viel Schlimmeres verdient.
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