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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Die Maus


 
 
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Binturong
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 38
Beiträge: 24
Wohnort: Berlin


Beitrag22.08.2013 15:40
Die Maus
von Binturong
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neue Version »

Kurz vorweg: eines Nachts, vor ungefähr einem Jahr, lag ich wach in meinem Bett und konnte einfach nicht einschlafen, also schrieb ich stattdessen diese ganz kleine Geschichte.

Die Maus
Es ist zwei Uhr in der Nacht. Ich liege wach in meinem Bett und mein Licht brennt.
Wissen Sie was mich nicht schlafen lässt?
Es ist nicht der Gedanke an das Monster unter dem Bett, dem Boogey-Mann im Kleiderschrank, den Schatten, die mich verschlingen wollen oder dem Vampir vor meinem Fenster. Es ist der Anblick der kleinen Maus, die in der Zimmerecke sitzt und völlig starr meinen Blick erwidert.
Sie werden mir nicht glauben, aber ich habe eben diese Maus in den vergangenen fünf Jahren fast zwanzig Mal getötet. Mit drei verschiedenen Fallen, Giften und meinem Kater Hektor, der irgendwann spurlos verschwand. Ein Mal habe ich sie selbst zertreten und danach verbrannt. Sie kam immer wieder.
Ich bin in all der Zeit dreimal umgezogen. Sie kam immer wieder.
Natürlich werden Sie annehmen, dass ich hysterisch bin – phobisch.
Keine Maus wird so alt. Mäuse verfolgen niemanden. Mäuse stehen nicht von den Toten auf.
Es werden einfach verschiedene Mäuse sein, denken Sie wahrscheinlich. Vielleicht aus derselben Familie, wenn sie sich sehr ähneln. Möglicherweise habe ich bei meinen Umzügen einfach einzelne Tiere mitgenommen, die sich in den Kartons verkrochen hatten. Vielleicht habe ich Hektor eines Tages unabsichtlich ausgesperrt und er hat sich ein anderes Heim gesucht.
Doch Sie irren sich!
Woher ich wissen will, dass es immer wieder dieselbe Maus ist, die mich verfolgt?
Weil ihre Augen, wenn ich das Licht ausschalte, in der Dunkelheit glühen.

Manche Gedankengänge (vor allem jene, die einen nachts überfallen) sind schon verwunderlich, nicht? Ich fragte mich einfach, was für mich das Absurdeste wäre, um davor Angst zu haben. Eine Maus, war die Antwort. EIne kleine niedliche Maus. Aber wie absurd wäre es, wenn die Angst vielleicht begründet wäre?
Und was sagt ihr zu der Maus?



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Simon
Geschlecht:männlichWortedrechsler
S

Alter: 32
Beiträge: 89
Wohnort: Der hohe Norden


S
Beitrag22.08.2013 16:20

von Simon
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Hallo Binturong,

hat mir gut gefallen.  Very Happy Hab mich unterhalten gefühlt, die Mausgeschichte ist in meinen Augen auch kein Trash-Prosa. Ich meine, es gibt verrückte Phobien, warum nicht auch über die Maus in der Ecke. Gerne gelesen.

Beste Grüße

Simon
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag22.08.2013 17:37

von Lapidar
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ja... ich frage mich ob dieser Mauswiedergänger nicht ein entfernter Verwandter von Edgar Allen Poes Geschichten ist. Wahrscheinlich hat die Maus die mal wo gelesen gefressen und transformiert. Daher wusste sie auch, was sie zu tun hatte, um den Kater zu neutralisieren.

Wann wird sie den Mann im Bett neutralisieren?


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Gast







Beitrag22.08.2013 17:47

von Gast
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Die Idee ist 'so hm ganz nett', geschrieben ebenfalls mittel.

Ich würde rigoros streichen, genauer werden. 'Die Augen leuchten' ist nicht überzeugend als Pointe. Der ganze letzte Satz überdenkenswert. Das ist schon ok, als Ansatz. In der Ausführung aber weit, weit von dem weg, wo ich sage: Ja. Gut gemacht.

Und dieses Vor/Nachsprechen des Autors finde ich gruselig, das mag ich nicht. Ein Text sollte für sich stehen, mE.

Ich mache nichts dran, ich streiche nur (na gut, die Grammatik):

Die Maus

Es ist zwei Uhr in der Nacht. Ich liege wach in meinem Bett und mein Licht brennt.

Wissen Sie was mich nicht schlafen lässt?
Es ist nicht der Gedanke an das Monster unter dem Bett, demn Boogey-Mann im Kleiderschrank, die! Schatten, die mich verschlingen wollen oder der! Vampir vor meinem Fenster. Es ist der Anblick der kleinen Maus, die in der Zimmerecke sitzt und völlig starr meinen Blick erwidert.
Sie werden mir nicht glauben, aber ich habe eben diese Maus in den vergangenen fünf Jahren fast zwanzig Mal getötet. Mit drei verschiedenen Fallen, Giften und meinem Kater Hektor, der irgendwann spurlos verschwand. Ein Mal habe ich sie selbst zertreten und danach verbrannt. Sie kam immer wieder.
Ich bin in all der Zeit dreimal umgezogen. Sie kam immer wieder.
Natürlich werden Sie annehmen, dass ich hysterisch bin – phobisch.
Keine Maus wird so alt. Mäuse verfolgen niemanden. Mäuse er?stehen nicht von den Toten auf.
Es werden einfach verschiedene Mäuse sein, denken Sie wahrscheinlich. Vielleicht aus derselben Familie, wenn sie sich sehr ähneln. Möglicherweise habe ich bei meinen Umzügen einfach einzelne Tiere mitgenommen, die sich in den Kartons verkrochen hatten. Vielleicht habe ich Hektor eines Tages unabsichtlich ausgesperrt und er hat sich ein anderes Heim gesucht.
Doch Sie irren sich!
Woher ich wissen will, dass es immer wieder dieselbe Maus ist, die mich verfolgt?
Weil ihre Augen, wenn ich das Licht ausschalte, in der Dunkelheit glühen.
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Binturong
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 38
Beiträge: 24
Wohnort: Berlin


Beitrag22.08.2013 18:53

von Binturong
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also vielen Dank an alle für das Feedback und einen speziellen Dank an denjenigen, der die Maus für den kleinen Literaten nominiert hat.
Ich wusste gar nicht, dass so etwas geht. Da stand in meiner Beitragsliste plötzlich dieses N und ich hab mich sofort gefragt: Was hast du jetzt schon wieder falsch gemacht?
@Simon vielen Dank, es freut mich, dass du unterhalten wurdest, ein anderes Ziel hatte ich mit der Geschichte gar nicht.
@Lapidar ich nehme mal einfach an, dass dein Kommentar auch ein Lob ist. Also danke. Tatsächlich kenne ich einige von Poes Geschichten und auch eine mit einer Katze, die eingemauert wurde - mitsamt ihrer Besitzerin? Ist das richtig?
@debruma dein Kommentar ist ein guter Aufhänger, um noch mal zu erwähnen, dass ich die Geschichte nicht ohne Grund beim Trash eingestellt habe. Ich habe die Maus tatsächlich eines Nacht immerhalb von zwanzig Minuten geschrieben und anstatt die nächsten zwanzig Minuten mit Korrekturen zu verschwenden, habe ich einfach noch eine Geschichte geschrieben.
Danke für die Mühe, die du dir gegeben hast, um mir Verbesserungsvorschläge zu machen, aber ich werde keinen Finger man an die Geschichte legen. Es tut mir leid, falls sie dir nicht so gefällt, wie sie ist. Doch sie ist vielleicht nicht perfekt, aber sie ist fertig und ich wollte sie mit Leuten teilen, die sich ein wenig unbedarfter unterhalten lassen und die Dinge nehmen, wie sie sind. Deswegen befind sich die Maus im Trash. (Außerdem fühlt sie sich hier wohl.)


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Gast







Beitrag22.08.2013 20:26

von Gast
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Dein Kommentar wäre ein guter Aufhänger wiedermal geduldig auszuführen, warum Trash nicht Müll meint, dass auch oder gerade die einfache Unterhaltung gut gemacht sein sollte und Texte, die man 'warum auch immer' nicht mehr ändern oder in Frage stellen mag, genau genommen hier falsch sind usw.

Aber ich mag nicht.
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Gast







Beitrag22.08.2013 21:10

von Gast
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Hallo Binturong,

du hast in diese beiden Sätze ...

Wissen Sie was mich nicht schlafen lässt?
Es ist nicht der Gedanke an das Monster unter dem Bett, dem Boogey-Mann im Kleiderschrank, den Schatten, die mich verschlingen wollen oder dem Vampir vor meinem Fenster.


... vier Fehler eingebaut (den Zeichensetzungsfehler hat dir Debruma durchgehen lassen). Wenn derlei angesprochen wird, sind das eigentlich keine "Verbesserungsvorschläge", sondern ein Hinweis darauf, dass da sprachliches Handwerk entweder nicht beherrscht oder geringgeschätzt wird; und ob du diesen Eindruck Menschen gegenüber vermitteln willst, von denen du möchtest, dass sie auch noch andere Texte von dir lesen (das nehme ich jetzt natürlich nur an) - das solltest du vielleicht doch noch mal überdenken.

Am Ende ist's aber natürlich deine Entscheidung.

Gruß,

Soleatus
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Binturong
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

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Beitrag22.08.2013 21:40

von Binturong
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OK, soleatus und debruma, ich bin dran. Ihr habt natürlich Recht.

(Nebenbei: Ich schreibe aus der Sicht eines übermüdeten, verstörten und verängstigten Mannes. Erwartet man von so jemanden grammatikalische Richtigkeit?)


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MrPink
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Beitrag22.08.2013 21:52

von MrPink
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Da würde mich, ganz nebenbei, ja mal interessieren, wie du aus der Sicht eines stummen Mannes schreibst....Erwartet man da Worte?

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Binturong
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

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Beitrag22.08.2013 21:56

von Binturong
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Einfache Antwort: Na klar. Warum sollte ein Stummer nicht schreiben können?
Oder war das eine Metapher oder Anspielung, die ich nicht verstanden habe?
Interessant wird es erst, wenn man aus der Sicht eines blinden Mannes schreibt. Viel Spaß.


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MrPink
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Der Bronzene Wegweiser


Beitrag22.08.2013 22:08

von MrPink
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Zitat:
Oder war das eine Metapher oder Anspielung, die ich nicht verstanden habe?


Ja, das kann man wohl so sehen. Dem Leser ist es nämlich scheißegal wie der Autor während des Schreibens drauf war. Und wenn der Autor Franzose ist und aus der Sicht eines Franzosen schreibt dann bringt französich dem Leser herzlich wenig wenn er die Sprache nicht versteht. Verstehste?  Wink


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Binturong
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Beitrag22.08.2013 22:17

von Binturong
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Nein, tue ich nicht. Das war ein schlechtes Beispiel.
Bzw. Ich verstehe schon, aber es war ein schlechtes Beispiel.
Wenn ich aus der Sicht von jemanden schreibe, dann muss ich mich doch auch in ihn hinein versetzen, wo ist denn sonst der Realismus und die Authentizität.
Ich sinniere doch aus der Sicht eines Blinden nicht über die Farbe von Gegenständen, als würde er sie sehen können. Wo kommen wir dann da hin?
Ein französischer Autor schreibt Französisch, wie ich Deutsch schreibe.

Leute, ich komme bei euch so langsam nicht mehr hinterher.


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anuphti
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Beitrag22.08.2013 22:23

von anuphti
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Binturong hat Folgendes geschrieben:
.
Wenn ich aus der Sicht von jemanden schreibe, dann muss ich mich doch auch in ihn hinein versetzen, wo ist denn sonst der Realismus und die Authentizität.


Ich glaube, Du verwechselst gerade den Autor mit dem Erzähler.

Selbst wenn der Erzähler total besoffen, geschockt, oder sonstwie unfähig ist, sich auszudrücken, muss sich der Autor an die Regeln der deutschen Rechtschreibung halten.

Das heißt, natürlich kann der Autor seinen Ich-Erzähler stammeln lassen, lallen lassen, oder sprachlos werden lassen. Aber immer in perfekter Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik smile


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Binturong
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Beitrag22.08.2013 22:24
Die Maus V.2
von Binturong
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Die Maus
Wollen Sie wissen, was mich nachts nicht schlafen lässt? Und weshalb ich die Nachttischlampe bis in die Morgenstunden hinein brennen lasse?
Es sind nicht die Gedanken an das Monster unter meinem Bett, an den Schwarzen Mann im Kleiderschrank, die Schatten, die mich verschlingen wollen, oder den Vampir vorm Schlafzimmerfenster. Es ist die Anwesenheit der Maus, die jede Nacht regungslos in der Zimmerecke sitzt und starr meinen Blick erwidert.
Sie werden mir sicherlich nicht glauben, aber ich habe eben diese Maus in den vergangenen fünf Jahren fast zwanzig Mal mit verschiedenen Fallen und Giften getötet. Mein Kater Hektor verschlang sie unzählige Male, ehe er eines Tages spurlos verschwand. Ein Mal habe ich sie gar selbst zertreten und danach verbrannt. Sie kam immer wieder.
Ich bin in all der Zeit sogar dreimal umgezogen, aber sie fand mich jedes Mal.
Natürlich werden Sie jetzt annehmen, dass ich hysterisch bin – wohlmöglich sogar phobisch.
Keine Maus wird so alt und sie verfolgen niemanden. Mäuse erstehen auch nicht von den Toten auf.
Es müssen verschiedene Mäuse gewesen sein, denken Sie wahrscheinlich. Vielleicht aus derselben Familie, falls sie sich so sehr ähneln, dass man sie verwechselt. Möglicherweise habe ich bei meinen Umzügen unabsichtlich einzelne Tiere, die sich in den Kartons verkrochen hatten, mit mir genommen. Vielleicht habe ich Hektor eines Tages unabsichtlich ausgesperrt und er hat sich ein anderes Heim gesucht. Sie wissen ja, wie Katzen sind.
Doch Sie irren sich!
Woher ich wissen will, dass es immer wieder dieselbe Maus ist, die mich verfolgt?
Weil, wenn ich das Licht ausschalte, ihre Augen in der Dunkelheit wie schwelende Kohlen glühen.


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Gast







Beitrag22.08.2013 22:25

von Gast
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Hallo nochmal!

So ganz folgen kann ich euch beiden gerade auch nicht, aber eins weiß ich ziemlich sicher: Dass du, für wie gut du selbst die Gründe auch immer hältst, durch den Eindruck (! es muss noch nicht einmal wirklich so sein) von Schlampigkeit sehr viele Leser sehr dauerhaft vergrätzt.

Durch andere Dinge auch. Natürlich kannst du jemanden, der, was weiß ich, drei Sprachfehler hat, heftigen Dialekt spricht und in der Schule nie aufgepasst hat, in deinem Roman seitenlang reden lassen, wie es diese Voraussetzungen erwarten lassen - aber dann wundere dich mal nicht, wenn neun von zehn Lesern den Text aus Angst vor Augenkrebs abbrechen ...

Gruß,

Soleatus
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Binturong
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

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Beiträge: 24
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Beitrag22.08.2013 22:48

von Binturong
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OK. Noch mal ein Danke an debruma und soleatus, die mich angestachelt haben, mir die Geschichte noch mal vorzunehmen.
Jetzt ist sie zumindest ein Stückchen besser.
@soleatus du bringst mich da gerade auf eine Idee ... hehe. Nee, Quatsch.
@anuphti Ja, ich sehe worauf ihr hinaus wollt. Ich sehe es nur nicht ein. smile
Es können doch nicht alle Autor die Dinge gleich angehen, wo bleibt denn da die Vielfalt? Ist das Schreiben nun Kunst oder Handwerk? Und was ist mit der dichterischen Freiheit? (Rechtschreibfehler meine ich natürlich nicht damit)

Leute, es tut mir leid, ich bin schon seeeeehr lange wach und deswegen recht gnarschig. Außerdem höre ich gerade die Maus aus meinem Schlafzimmer nach mir rufen und solange mein Kater nicht wieder auftaucht, will ich es mir besser nicht mit ihr verscherzen.

Sollten in der neuen Version auch wieder Fehler sein (ich ahne es schon), wäre es sehr nett, wenn mich jemand darauf aufmerksam macht. Dann kümmere ich mich Sonntag oder Montag darum.


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Drakenheim
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Beitrag24.08.2013 19:43

von Drakenheim
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Mir hat mal jemand gesagt "Kunst kommt von Können, sonst würde es Wulst heißen." Und: "Es gibt immer was zu meckern, fangen wir an."

Klar, künstlerische Freiheit sollte drin sein. Aber das Handwerk muss man trotzdem beherrschen, sonst freiheitert man sich allein. Deine erste Reaktion wirkt, als wolltest du keine Kritik oder Verbesserungsvorschläge. Da habe ich mich gefragt: "Was will der hier?"
Aber nach Weiterlesen denke ich: Das muss wohl die Übermüdung gewesen sein. Schließlich hast du dich trotzdem aufraffen können, den Text zu überarbeiten.

Die zweite Version geht glatter ins Hirn als die erste. Auf so wenig Platz lohnt es sich, sich auf das wichtigste zu konzentrieren. Und ich mag die Augen. Werden sie heller, wenn dein Prota in ihre Richtung pustet?


Lieber Gruß - "Maus".
33 Jahre mausige Spitznamen... Mausekind - Graue Maus - Zaubermaus - Tyranndrachenmaus
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Gast







Beitrag24.08.2013 20:03

von Gast
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Hallo Binturong,

ich finde, die neue Fassung hat durch die Überarbeitung sehr gewonnen! Liest sich wirklich gut jetzt.

Gruß,

Soleatus
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Binturong
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 38
Beiträge: 24
Wohnort: Berlin


Beitrag25.08.2013 15:38

von Binturong
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@ soleatus vielen Dank.
@ Drakenheim, auch noch mal ein Danke an dich. Könnte schon sein, dass die Augen der Maus angefacht werden, wenn man in ihre Richtung pustet. Kurz wollte ich schreiben "Weil, wenn ich das Licht ausschalte, ihre Augen in der Dunkelheit wie das Höllenfeuer brannten." Doch dann hatte ich mich dagegen entschieden, weil mir der Vergleich nicht greifbar genug war.
Schöner Gruß, Reiko


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KeTam
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Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
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Beitrag25.08.2013 17:33
Re: Die Maus V.2
von KeTam
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Hallo Binturong,

ich war jetzt nur mal neugierig, weil da das dicke N neben deinem Text steht. Ich muss aber sagen, dass ich da einiges streichen würde, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es dann nicht zu knapp wird. Aber so empfinde ich vieles als nebliges Drumrumgewatte, zu viel "Verpackung" für zu wenig Inhalt.


Binturong hat Folgendes geschrieben:
Die Maus
Wollen Sie wissen, Hier würd ich direkt schreiben "Wissen Sie". Ich find das sonst zu dialogig. Da wird eine Antwort erwartet, ein Ja und das kommt nicht. Weißt du was ich meine? was mich nachts nicht schlafen lässt? Und weshalb ich die Nachttischlampe bis in die Morgenstunden hinein brennen lasse?
Es sind nicht die Gedanken an das Monster unter meinem Bett, an den Schwarzen Mann im Kleiderschrank, die Schatten, die mich verschlingen wollen, oder den Vampir vorm Schlafzimmerfenster. Das würd ich erstens aus Gründen der Verknappung und zweitens deshalb streichen, weil du aus Sicht eines Erwachsenen schreibst. Da wäre die Angst vor dem Monster unter dem Bett genauso seltsam, wie die Angst vor der Maus. Da fehlt dann der Kontrast. Es passt nicht. Es ist die Anwesenheit der die Maus, die jede Nacht regungslos in der Zimmerecke sitzt und starr meinen Blick erwidert.
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Ich bin in all der Zeit sogar dreimal umgezogen, aber sie fand mich jedes Mal.
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Diese Ansprache an den Leser würde ich streichen, weil du eh nur die Gedanken beschreibst, die sich der Leser, der deinen Text liest evtl macht. Ich finde das unnötig.
Woher ich wissen will, dass es immer wieder dieselbe Maus ist, die mich verfolgt?
Weil, wenn ich das Licht ausschalte, ihre Augen in der Dunkelheit wie schwelende Kohlen glühen. Den Einstieg mit "Weil" finde ich sehr holprig. Und außederdem schreibst du ja am Anfang, dass er die Nachttischlampe brennen lässt. Hier könntest du einen Bogen zu dieser Lampe ziehen und so die Geschichte abrunden. Vielleicht:
Ich schalte die Nachttischlampe nicht aus, denn wenn ich es mache, glühen die Augen der Maus wie schwelende Kohlen. Naja, ist jetzt nicht so toll formuliert, aber vielleicht verstehst du, was ich damit meine.


Lg, KeTam.

Ich find Mäuse übrigens richtig eklig. Aber eine Maus, die wenigstens nur da sitzt wäre mir evtl lieber, als eine die durch die Wohnung rennt und über mein Kopfkissen huscht ... *uäh*
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Binturong
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Wohnort: Berlin


Beitrag26.08.2013 17:10

von Binturong
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
Hier würd ich direkt schreiben "Wissen Sie". Ich find das sonst zu dialogig. Da wird eine Antwort erwartet, ein Ja und das kommt nicht. Weißt du was ich meine?

Gut, ein dialogartiger Text ist nicht jedermanns Ding, aber von mir so beabsichtigt und der ganze Text ist so aufgebaut. Wer weiß mit wem er redet? Vielleicht mit dem Leser, vielleicht mit einem Therapeuten? Jedenfalls muss der Leser diese Frage für sich selbst beantworten. Ist die Antwort ein Ja, liest er weiter, falls sie ein Nein ist lässt er die Geschichte links liegen. Weil sich der text direkt an den Leser richtet habe ich auch versucht, ausschließlich Mutmaßungen über die Meinung des Lesers über diesen Geschichte anzustellen und mich gänzlich davon ferngehalten den Lesern eine definitive Meinung zu unterstellen.  

Zitat:
Das würd ich erstens aus Gründen der Verknappung und zweitens deshalb streichen, weil du aus Sicht eines Erwachsenen schreibst. Da wäre die Angst vor dem Monster unter dem Bett genauso seltsam, wie die Angst vor der Maus. Da fehlt dann der Kontrast. Es passt nicht.

Deinen Punkt mit der Sicht kann ich nachvollziehen. Allerdings, geht man, bei jemanden der die Nächte hindurch kein Auge schließt, nicht schon von Anfang an von einer irrationalen Angst aus? Man könnte zwar den Kern der nicht zutreffenden Ängste an diesem Punkt dem Alter anpassen - sprich Steuern, Krieg, Terrorismus, Überwachung, etc. - aber diese Dinge würden nicht richtig zu der Art der Geschichte passen.

Zitat:
Diese Ansprache an den Leser würde ich streichen, weil du eh nur die Gedanken beschreibst, die sich der Leser, der deinen Text liest evtl. macht. Ich finde das unnötig.

Ich nicht. Es soll an diesem Punkt verdeutlichen, dass der Protagonist keineswegs vollends verrückt ist, sondern noch zu vernünftigen Gedanken in der Lage. Das er wahrscheinlich sogar genauso darüber denken würde, wenn es ihm nicht selbst zustoßen würde und ihm jemand anderes davon erzählt. Doch gebe ich zu, dass dieser Teil des Textes vielleicht etwas zu lang geraten ist.

Zitat:
Den Einstieg mit "Weil" finde ich sehr holprig. Und außerdem schreibst du ja am Anfang, dass er die Nachttischlampe brennen lässt. Hier könntest du einen Bogen zu dieser Lampe ziehen und so die Geschichte abrunden.

Hier gebe ich dir voll und ganz Recht, eine Wiederverarbeitung des Anfangs am Ende des Textes würde ihn abrunden. Allerdings war mir beim Neuschreiben noch kein passender Satz dafür eingefallen. Aber ich arbeite daran.

Gruß, Reiko


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