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Autor |
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duluoz Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 518 Wohnort: Bielefeld
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24.06.2013 23:28 feuer sturm wasser erde von duluoz
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das Feuer darf nicht gelöscht werden
ein Flächenbrand der Glückseligkeit
sag es jedem, der es hören will
jedem, der es nicht hören kann
Schrei es heraus
WIR LEBEN
da stehen Menschen lautlos vor den Panzern
traurige Blicke, Zornesröte in den Gesichtern
hunderte stumme Krieger bewegen sich nicht
fassen sich an den Händen
Augenblicke der Stärke
verwandeln ihre Seelen in ein kraftvolles Schwert
denn
SIE LEBEN
der Sturm darf niemals aufhören
eine Welle der Glückseligkeit
rufe es jedem zu, der es hören will
jedem den es nicht interessiert
Schrei es heraus
WIR LEBEN
es regnet
lasst uns fliegen
zusammen schwimmen gegen den Strom
schreiben Bier trinken Wein
imaginäre Arschlöcher killen
WIR LEBEN
reden
saufen
singen
laufen
schreiben
Wörter
lesen
denken
LEBEN von Herzen
Weitere Werke von duluoz:
_________________ schreiben ist leben...ohne leben kein schreiben... |
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silentsilvy Leseratte
Beiträge: 112
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25.06.2013 16:43
von silentsilvy
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Hi, der Titel deines Gedichts hat mich sehr gereizt. Irgendwie scheint er auch programmatisch für das Gedicht zu sein. Nur bekomme ich die Bezüge nicht ganz klar.
Stilistisch finde ich es sehr Stakkato- oder eher Marschtritt-haft. Von der Bildsprache sehr stark, aber durch den zwingenden Rhythmus auch monoton.
Die Aussage ist stark, aber manches ist mir zu aufgezwungen oder zu viel. lg sisi
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Gast
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25.06.2013 19:05 Bin unschlüssig von Gast
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Hi duluoz,
entschuldige, dass ich diese Überlegung hier so offen ausspreche. Aber handelt es sich bei diesem Text tatsächlich um Lyrik?
Ich finde nichts, was mich bei dieser Überlegung bestätigen oder widerlegen würde.
Du hast ja durchaus eine Aussage im Text, aber muss Lyrik so offen etwas aussagen?
Der Text spielt weder mit SPrache, bietet auch keine sprachlichen Neuheiten oder Wendungen, und ich vermisse auch Stilmittel.
Hier ein Versuch, wie der Text ohne Enjambements wirkt:
das Feuer darf nicht gelöscht werden. ein Flächenbrand der Glückseligkeit. Sag es jedem, der es hören will, jedem, der es nicht hören kann, schrei es heraus: WIR LEBEN
Da stehen Menschen lautlos vor den Panzern, traurige Blicke, Zornesröte in den Gesichtern
hunderte stumme Krieger bewegen sich nicht, fassen sich an den Händen, Augenblicke der Stärke
verwandeln ihre Seelen in ein kraftvolles Schwert, denn SIE LEBEN
der Sturm darf niemals aufhören, eine Welle der Glückseligkeit, rufe es jedem zu, der es hören will
jedem den es nicht interessiert, Schrei es heraus: WIR LEBEN
es regnet, lasst uns fliegen, zusammen schwimmen gegen den Strom, schreiben Bier trinken Wein
imaginäre Arschlöcher killen, WIR LEBEN
reden, saufen, singen, laufen, schreiben Wörter, lesen, denken, LEBEN von Herzen.
Hier wird noch etwas deutlicher, was ich meine. Es ist fast eher ein Prosatext, der durch Zeilenumbrüche in eine Art Lyrik geformt wurde. Sicher, es gibt Prosalyrik, aber in diesem Fall finde ich, dass Du mit diesem Text eher im Bereich der Prosa angesiedelt bist.
Der Text reiht mehrere Aussagen über teils kritische, teils lebensbejahende Themen aneinander, am Ende schweift der TExt dann über Wortaneinanderreihung in eine positivistische Konkludenz, die, so scheint es, denn Text dann rahmen und zum Abschluss bringen will. Aber wo liegt der Spannungsgehalt? Ich vermisse hier so etwas.
Nochmals Entschuldigung, aber ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Du mir erklärst, was diesen Text zu Lyrik macht. Ich bin gerne bereit, dazu zu lernen.
Vielleicht liege ich auch daneben, und andere sehen diesen Text als SPrachkunst an. Mir gehts hier leider nicht so.
Ich möchte eine Auseinandersetzung mit Dir möglichst vermeiden und habe nicht die Absicht, eine Grundsatzdiskussion zu beginnen. Aber ein paar Worte von DIr oder anderen würden mich betreffs einer Literaturtheorie bzw. einem Umgang mit diesem Text wirklich weiter bringen.
Ciao,
Monochrom
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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25.06.2013 21:13
von Mardii
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Hallo duluoz,
als Prosagedicht würde ich deinen Text schon einordnen, Zeitgeist scheint ebenso zu passen. Auf den ersten Blick schien es mir in die Richtung Flower-Power zu gehen, es hat auch Anklänge an Protestsongs.
Mir scheint auch der Text ist zweigleisig angelegt, d.h. er intendiert doppelte Valenz, wie es in der zweiten Strophe anklingt, als Antikriegslied und eine mehr allgemeine, auf die Lust am niemals endenden Fest.
Wie oben schon angedeutet, fehlt ein konkreter Bezug, welcher Krieg, welches Land, welche Gruppe von Menschen. Kann mir vorstellen, dass dies in deiner Absicht liegt, es so zu belassen.
Mir wäre es aber lieber, ich könnte einen Bezug herstellen, so wie in Gedichten von Borchert, denke da an "Da gibt es nur eins" oder an Grass, "In Ohnmacht gefallen". Das ist die Art Protest, die bei mir einschlägt.
An sich kann ich weder sagen, der Text gefällt oder nicht. Für mein Gefühl, könnte er mehr komprimiert werden.
Liebe Grüße
Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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duluoz Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 518 Wohnort: Bielefeld
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25.06.2013 23:02
von duluoz
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Hallo Silentsilvy, vielen Dank für dein Interesse. Schwer für mich hier dir einen Bezug aufzeigen zu können. Der Rhythmus dieses Gedicht-es ist , wie du schön sagst, ebenso Stakkato entstanden wie es sich anhört. Es geht , mal wieder, um all die Demonstrationen, wo unzufriedene Menschen, JA marschieren, ein Aufruf oder Aufschrei gegen Ungerechtigkeit, die sich ja ausbreitet wie Ungeziefer. Da dachte ich mir, etwas gegenzusetzen...mehr eigentlich nicht. DANKE nochmal fürs Lesen und Kommentieren. BEST...duluoz...
_________________ schreiben ist leben...ohne leben kein schreiben... |
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duluoz Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 518 Wohnort: Bielefeld
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26.06.2013 21:54
von duluoz
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Hallo Monochrom, erstmal DANKE DANKE für deinen ausführlichen Kommentar und deine Mühen...für mich ist es sehr schwierig, Lyrik konsequent in einen Rahmen oder Raum zu drängen...
Ist es denn unbedingt notwendig, wenn du über Lyrik sprichst von Sprachspielereien und Kunststücken ( WAS ist Kunst ?) zu reden?
Was diesen Text unbedingt, zwingend zu Lyrik macht, kann ich dir nicht zu deiner Zufriedenheit beantworten.
Andererseits ist PROSA für mich eine Geschichte mit Anfang, Steigerungen, Spannungen und ein zulaufendes, beschriebenes Ende.
Und Lyrik ?
Also las mich bitte erklären, was für mich ein Gedicht ausmacht. In der Beschreibung Leiste vor den Texten steht ja schon...freie Verse, freie Rhythmen...will sagen für mich gelten keine sprachlichen Gefängnisse
bis zu einem gewissen Grad natürlich.
Eine erste Strophe, dann der Aufschrei...WIR LEBEN...nächste Strophe...diese, wie du sagst, Aneinanderreihung von Aussagen
ist eingeteilt in einem Gerüst das zum Ende weiterführt mit anderen Stilmitteln.
Meinetwegen ist das ganze auch ein Prosagedicht.
Hoffentlich konnte ich dir ein bisschen weiterhelfen, bezüglich meines Werkes, aber ein Spezialist in Sachen Lyrik bin ich nicht.
Danke für deine fruchtbaren Zeilen. BEST...duluoz..
_________________ schreiben ist leben...ohne leben kein schreiben... |
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duluoz Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 518 Wohnort: Bielefeld
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26.06.2013 22:01
von duluoz
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Hallo Mardii !
Danke dir ebenfalls fürs Reinschauen. Okay ein Prosagedicht.
Flowerpower ? OK, kein Problem...aber im Jahr 2013 wären viele viele viele Blumen notwendig um all die Demonstrationen heil zu überstehen. Meiner Ansicht nach bedarf es keinem speziellen Bezug.
Es geht nur um den Zusammenhalt, ohne den wir doch verloren scheinen. WIR LEBEN ist eher als Wunsch zu lesen als die Wahrheit.
Eine Botschaft, die ich nicht noch kürzer machen wollte....BEST...duluoz...
_________________ schreiben ist leben...ohne leben kein schreiben... |
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