Mortale banale

[Jeremia]

Schwaden, die sich nährend aus dem Tage greifen darben,
legen liedgeschlossen Häupter,
auf von Furcht bekeimten Grund.
Weiterführend Wege schwinden unter jenem Scheinen,
ohne Sonne glühend Lichter, leiten Geister gleich bestimmt.
Münder aufgerissen schreien dunkle Worte unbefunden,
in dem Leibe von Tragödien spielt ein Lachen ungestüm.
Finster scheidet sich vom Glauben,
dann wird strömen, jetzt nur kaum.
Eingebettet, Erde schüttet nur den Augenschein.

M. Steinkamp (Jeremia)

[Franziska]

Hallo Jeremia!

Mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Es ist so voller EIndrücke und ein wenig ungewöhnlich auch deshalb.

Es steckt viel darin. Ich glaube nicht, es verstanden zu haben, doch hinterlässt es etwas. Etwas wie ein Leben.

Wie kommst Du darauf, so vieles anzusprechen mit so wenig Worten?
Ist das der SInn, dass man es nicht versteht und nur Gefühle bleiben oder muss ich es noch ein paar mal lesen oder was ist das?
Ich kenn das nicht so.
Danke und ich les es noch ein paar mal, vielleicht kommt es klarer raus.

Liebe Grüße
Katharina

[Chablis]

Also, sei mir nicht böse, aber den Satz von Katharina möchte ich vervollständigen:

[Jeremia]

Es ist ein lyrischer Text der dazu da ist nachzudenken und es ist durchaus der Sinn es mehrmals zu lesen. Was soll ich sagen, es ist halt Lyrik und die liebe ich!  
Es ist bewusst abstrakt gehalten. Das ist natürlich nicht jedermanns Sache. Ich selber mag es, wenn man über einem Text brütet und nach seinem Sinn sucht, die Worte nach und nach zusammenfügt wie ein Puzzle.

LG

Mirko