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cascail
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 72
Beiträge: 410
Wohnort: frankreich


Beitrag27.02.2012 15:41
Katzengeschichten
von cascail
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wir haben Katzen. Natürlich sind wir der festen Überzeugung, dass wir die außergewöhnlichsten Katzen der Welt haben, aber welcher Katzenbesitzer glaubt das nicht?
Also lasst mich euch eine kleine Katzengeschichte erzählen.
Wie der eine oder andere hier vielleicht weiss, leben wir im Wolkenkuckucksheim, auf einem Berg, in den  Pyrenäen.
Der Weiler ist so klein, dass er fast mit uns als einzigen Einwohnern auskommen muss. Lediglich eine Zeitnachbarin teilt ihn periodisch mit uns. Da wir viele  Kinder haben, wimmelten hier auch eine Menge Haustiere herum. Das ging von Pferden bis zu Hamstern. Die Zwischengrössen wurden von Hunden und Katzen vertreten, unter anderem von einer Katze namens Ophelia, die, obwohl eine wilde Rassenmischung nicht nachvollziehbaren Ursprungs, ein edles, silbergraues Fell schmückte. Sie sah aus, wie eine echte Kartäuserkatze reinsten Wassers.

 Die andere Seite  der Geschichte sind ein Paar Kaninchen. Ein Paar deswegen, weil sie zusammen, wie bei Kaninchen üblich, viele Kinder in die Welt setzen. Aber ich greife vor.

Eines schönen Tages brachte unser Sohn Nr. 4 ein wunderschönes Kaninchen mit nachhause. Es war puschelig und reinweiss und er taufte es auf den Namen Maria. Woher er diese religiöse Anwandlung  bei der Namensgebung hatte, blieb uns Eltern verborgen.
Es war Spätwinter und Maria lebte bei uns auf der Wiese. Sie hatte einen geräumigen Stall, den sie des nachts zum Schlafen aufsuchte. Unser Schäfer, ein Nachbar ,( wobei Nachbar bei uns relativ ist, er kann bis zu zehn Kilometer entfernt wohnen und ist immer noch unser Nachbar), tauchte bei uns auf, besah sich die vermeintliche Kaninchendame und stellt mit fachmännischem Blick zwischen deren wollige Beine fest, dass dies keine Dame sei, sondern ein Herr. Die Umtaufe fand statt. Aus Maria wurde Reiner-Maria, was wiederum unsere jüngste Tochter nicht aussprechen konnte. Wie sie diese beiden Namen zu Meier zusammenzog, ist ein weiteres Rätsel, was uns in unserem elterlichen Unverständnis entgangen ist.
   Aber es geht weiter. Reiner-Maria Meier fühlte sich einsam, weswegen uns just dieser Schäfer eine 'echte' Kaninchendame mit wunderschönem, tiefschwarzen Fell ins Haus brachte. Nach allgemeiner Abstimmung hörte sie auf den Namen Bunny Meier. Wie bei Kaninchen üblich, ließ der Nachwuchs nicht auf sich warten. An einem milden Frühlingsmorgen, hoppelten drei Kaninchen in diversen Grauschattierungen vor unserer Scheune herum.
 
    Mittlerweile hatte auch unsere Katze Ophelia die Freuden der Mutterschaft entdeckt und da ihr letzter Wurf traurigerweise von einem blutrünstigen Marder vernichtet worden war, erlaubten wir ihr,  ihre Jungen bei uns im Schlafzimmer, in einer eigens dafür bereit gestellten Kiste aufzuziehen.
    Da mit dem Frühling hier oben auch die Bestellung des Gartens anfängt, konnten wir die verfressenen Kaninchen nicht mehr frei herumhoppeln lassen. Allerdings wohnten sie nicht in dem von uns bereitgestellten Stall. Mein Mann spürte das heimliche Nest der Bande hinter einem Haufen alter Tonpfannen, die hinter unserer Scheune lagerten auf. Ich assistierte ihm  dabei, wie er wie ein Zauberer ein graues Kaninchen nach dem anderen aus dem Hut, ähem, ich meine, hinter den Tonpfannen hervorzog. Dreizehn muntere Kaninchen in allen nur erdenklichen Grautönen, von fast weiss, bis anthrazit, brachte er zum Vorschein und ich packte sie in einen Karton. Wir beschlossen, vorerst die Bande in diesem Karton in unserem Schlafzimmer zu deponieren, weil wir einige gähnende Löcher in dem Stall der Hasen entdeckt hatten, die erst gestopft werden mussten, bevor er wieder Hasensicher war.
 
    Die kleinen Katzen waren, wie ihre Mutter, von wunderschönem Silbergrau. Sie hatten gerade erst die Augen geöffnet und waren noch nicht zu den üblichen Chaosakten, die kleine Katzen sonst auszeichnet aufgelegt. Die Kaninchen jedoch hüpften munter in unserem Schlafzimmer herum bis sie sich müde getobt hatten. Dann, warum wissen wir  nicht, kamen sie auf die Idee, dass das Katzenkinderstübchen wesentlich gemütlicher sei, als ihr langweiliger Karton und alle dreizehn  hopsten auf eine Siesta in die Katzenkiste. Ich muss sagen, es war sehr eng darin geworden.
  
   Während all dies geschah, hatte die Katzenmama einen kleinen Jagdausflug unternommen. Wir warteten gespannt auf die Reaktion, die sie bei der Entdeckung dieses zahlreichen Familienzuwachses an den Tag legen würde. Sie zögerte einen sehr langen, für uns atemanhaltenden Moment. Ich sah förmlich ihr Gehirn Zahlen auswerfen. Dann stieg sie, vorsichtig die Pfoten zwischen die graue Masse setzend, in die Kiste. Schob hier ein bisschen, rückte da ein wenig, um sich ein Plätzchen zu schaffen. Und dann? Ja, und dann fing diese wundervolle, fürsorgliche Katzenmama an, gewissenhaft  ihre auf wundersameweise so zahlreich gewordene Familie zu putzen.



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firstoffertio
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Beitrag27.02.2012 23:29

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Bei euch geht'sa tierisch lustig zu.

Du hast sehr junge Altersgruppen von Kindern fuer die Geschichte angegeben. Ich meine, da sind zu schwierige Stellen dabei.

Die einleitenden zwei Paragraphen wuerde ich weglassen. Die mir zu schwierig erscheinenden Stellen hab ich mal markiert:

"Eines schönen Tages brachte unser Sohn Nr. 4 ein wunderschönes Kaninchen mit nachhause. Es war puschelig und reinweiss und er taufte es auf den Namen Maria. Woher er diese religiöse Anwandlung bei der Namensgebung hatte, blieb uns Eltern verborgen. Es war Spätwinter und Maria lebte bei uns auf der Wiese. Sie hatte einen geräumigen Stall, den sie des nachts zum Schlafen aufsuchte. Unser Schäfer, ein Nachbar ,( wobei Nachbar bei uns relativ ist, er kann bis zu zehn Kilometer entfernt wohnen und ist immer noch unser Nachbar), tauchte bei uns auf, besah sich die vermeintliche Kaninchendame und stellt mit fachmännischem Blick zwischen deren wollige Beine fest, dass dies keine Dame sei, sondern ein Herr. Die Umtaufe fand statt. Aus Maria wurde Reiner-Maria, was wiederum unsere jüngste Tochter nicht aussprechen konnte. Wie sie diese beiden Namen zu Meier zusammenzog, ist ein weiteres Rätsel, was uns in unserem elterlichen Unverständnis entgangen ist. Aber es geht weiter. Reiner-Maria Meier fühlte sich einsam, weswegen uns just dieser Schäfer eine 'echte' Kaninchendame mit wunderschönem, tiefschwarzen Fell ins Haus brachte. Nach allgemeiner Abstimmung hörte sie auf den Namen Bunny Meier. Wie bei Kaninchen üblich, ließ der Nachwuchs nicht auf sich warten. An einem milden Frühlingsmorgen, hoppelten drei Kaninchen in diversen Grauschattierungen vor unserer Scheune herum.

Mittlerweile hatte auch unsere Katze Ophelia die Freuden der Mutterschaft entdeckt und da ihr letzter Wurf traurigerweise von einem blutrünstigen Marder vernichtet worden war, erlaubten wir ihr, ihre Jungen bei uns im Schlafzimmer, in einer eigens dafür bereit gestellten Kiste aufzuziehen.
Da mit dem Frühling hier oben auch die Bestellung des Gartens anfängt, konnten wir die verfressenen Kaninchen nicht mehr frei herumhoppeln lassen. Allerdings wohnten sie nicht in dem von uns bereitgestellten Stall. Mein Mann spürte das heimliche Nest der Bande hinter einem Haufen alter Tonpfannen, die hinter unserer Scheune lagerten auf. Ich assistierte ihm dabei, wie er wie ein Zauberer ein graues Kaninchen nach dem anderen aus dem Hut, ähem, ich meine, hinter den Tonpfannen hervorzog. Dreizehn muntere Kaninchen in allen nur erdenklichen Grautönen, von fast weiss, bis anthrazit, brachte er zum Vorschein und ich packte sie in einen Karton. Wir beschlossen, vorerst die Bande in diesem Karton in unserem Schlafzimmer zu deponieren, weil wir einige gähnende Löcher in dem Stall der Hasen entdeckt hatten, die erst gestopft werden mussten, bevor er wieder Hasensicher war.

Die kleinen Katzen waren, wie ihre Mutter, von wunderschönem Silbergrau. Sie hatten gerade erst die Augen geöffnet und waren noch nicht zu den üblichen Chaosakten, die kleine Katzen sonst auszeichnet aufgelegt. Die Kaninchen jedoch hüpften munter in unserem Schlafzimmer herum bis sie sich müde getobt hatten. Dann, warum wissen wir nicht, kamen sie auf die Idee, dass das Katzenkinderstübchen wesentlich gemütlicher sei, als ihr langweiliger Karton und alle dreizehn hopsten auf eine Siesta in die Katzenkiste. Ich muss sagen, es war sehr eng darin geworden.

Während all dies geschah, hatte die Katzenmama einen kleinen Jagdausflug unternommen. Wir warteten gespannt auf die Reaktion, die sie bei der Entdeckung dieses zahlreichen Familienzuwachses an den Tag legen würde. Sie zögerte einen sehr langen, für uns atemanhaltenden Moment. Ich sah förmlich ihr Gehirn Zahlen auswerfen. Dann stieg sie, vorsichtig die Pfoten zwischen die graue Masse setzend, in die Kiste. Schob hier ein bisschen, rückte da ein wenig, um sich ein Plätzchen zu schaffen. Und dann? Ja, und dann fing diese wundervolle, fürsorgliche Katzenmama an, gewissenhaft ihre auf wundersameweise so zahlreich gewordene Familie zu putzen."

Mein Eindruck ist: wenn du die Geschichte vereinfachen würdest, wäre sie Kindern eher zugänglich, und würde ihnen gefallen.
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