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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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30.11.2011 18:55 Das Verlangen von Keren
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Er war überrascht, als sie ihre Lippen auf die seinen presste. Damit hatte er nicht gerechnet. Er wusste nichtmal, womit er gerechnet hatte. Er hatte es vergessen. Vergessen im Mahlstrom des Augenblicks. Die Zeit schien still zustehen, während sie seinen Mund mit ihrer Zunge erforschte. Er versuchte, standzuhalten und seinem Verlangen nicht nachzugeben. Eine Stimme in seinem Kopf schrie: "HALT! STOP! Lass mich in Ruhe!"
Aber das Verlangen war stärker.
Viel Spaß damit.
Gruß
Keren
_________________ Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates
Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg. |
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Julian Eselsohr
Alter: 31 Beiträge: 300
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30.11.2011 19:03
von Julian
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Das ist leider nichts. Dafür, dass du offenbar den Zauber eines solchen Momentes in Worten festhalten wolltest, hast du ziemlich schwache Bilder erzeugt. Du sorgst auch nicht für Spannung. Der Text ist für meinen Geschmack auch viel zu kurz - und da du nicht einmal eine Botschaft vermittelst, ist dies ein Nachteil. Viel kann ich dazu eigentlich nicht sagen, denn dein Text gibt bereits von der Länge nicht besonders viel her. Du beschreibst einfach nur einen Vorgang.
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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K 30.11.2011 19:07
von kskreativ
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Zitat: | Er war überrascht, als sie ihre Lippen auf die seinen presste. Damit hatte er nicht gerechnet. Er wusste nichtmal, womit er gerechnet hatte. Er hatte es vergessen. Vergessen im Mahlstrom des Augenblicks. Die Zeit schien still zustehen, während sie seinen Mund mit ihrer Zunge erforschte. Er versuchte, standzuhalten und seinem Verlangen nicht nachzugeben. Eine Stimme in seinem Kopf schrie: "HALT! STOP! Lass mich in Ruhe!"
Aber das Verlangen war stärker.
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Also neu ist das ja nicht, steht so und ähnlich bestimmt in jedem zweiten Liebesroman. Der Text ist auch viel zu kurz, um irgend etwas daraus schließen zu können. Wer mit wem, wo und warum.
_________________ C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6415 Wohnort: 50189 Elsdorf
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30.11.2011 19:14
von Ralphie
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Na, für eine Siebzehnjährige ist das schon ganz odentlich, wenn es auch das Wort "nichtmal" nicht gibt.
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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30.11.2011 19:17
von Keren
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@all:
Vielen Dank erstmal für das Auseinandersetzen mit meinem Text. Und eure ehrlichen Meinungen.
@Ralphie: Wie schreibt man es dann? Nicht mal?
Aber trotzdem danke für den Tipp.
Gruß
Keren
_________________ Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates
Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6415 Wohnort: 50189 Elsdorf
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30.11.2011 19:21
von Ralphie
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Es heißt "Nicht einmal". "Nicht mal" ist Umgangssprache.
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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30.11.2011 19:22
von Keren
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Ah, vielen Dank für die Erklärung.
_________________ Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates
Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg. |
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Julian Eselsohr
Alter: 31 Beiträge: 300
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30.11.2011 19:28
von Julian
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Keren hat Folgendes geschrieben: | @all:
Vielen Dank erstmal für das Auseinandersetzen mit meinem Text. Und eure ehrlichen Meinungen. |
Da man an deinem Text nur sehr schwer arbeiten kann, du dich aber mit Sicherheit verbessern willst, könntest du uns doch schildern, wie du an deinen Text gegangen bist, was die Intention deiner Arbeit war. Welcher Plan steckte hinter deinem Text, wo hattest du Probleme, wo könnte man dir helfen?
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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30.11.2011 21:46
von BlueNote
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Du schreibst Texte! "Aber das Verlangen war stärker." Da wird man ja ganz im Gesicht.
BN
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Papagena rara avis
Beiträge: 697 Wohnort: zwischen Kisten und Kartons
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30.11.2011 22:00 Re: Das Verlangen von Papagena
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Keren hat Folgendes geschrieben: | während sie seinen Mund mit ihrer Zunge erforschte. |
Das ist sicher ... Geschmackssache, aber bei einer solchen Formulierung dreht sich mir der Magen um. Das erinnert mich an Szenen aus "Schwiegertochter gesucht". Sorry, falls jetzt noch jemandem schlecht ist ^^
Wenn du nur die, äh, Aktion ihrer Zunge beschreibst ... macht der Typ denn nüscht? Das ist irgendwie ... schräg, das Bild.
Und das hier ein komischer Kommentar
_________________ "Die Technik allein macht's nicht."
-Johnny Castle in Dirty Dancing- |
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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01.12.2011 12:08
von Keren
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Auch mit komischen Kommentaren kann ich arbeiten. In dieser kurzen Szene wollte ich eher das Augenmerk auf die Gefühle des Typs richten, der das ganze eigentlich nicht will aber irgendwie schon... Schwieriges Thema.
Und diese Formulierung war für mich nur Nebensächlich. Aber trotzdem vielen Dank.
Gruß
Keren
_________________ Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates
Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg. |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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01.12.2011 12:33
von MosesBob
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Hallo Keren!
Ich glaube, das Problem des Textes besteht darin, dass er von der Formulierung her zu blumig geraten ist, gleichzeitig aber zu wenig hergibt, um für sich allein bestehen zu können (zum Beispiel deswegen, weil die Geschichte drumherum fehlt und deine Worte nicht genug Anreiz geben, sich selbst eine auszudenken). Zu blumig ist zum Beispiel die Stelle mit dem Mahlstrom ...
Zitat: | Er hatte es vergessen. Vergessen im Mahlstrom des Augenblicks. |
Klar ist der Mahlstrom ein dolles Wort, aber hier klingt es schlichtweg zu üppig, zu pathetisch und dramatisch. Verstärkt wird dieser Eindruck durch das Nachfassen mit dem zweifach verwendeten "vergessen". Wenn man einen Satz mit demselben Verb beginnt, mit dem der vorherige endete, dann ist dieses Nachfassen, dieses Wiederholen für sich allein schon theatralisch und meiner Meinung nach immer nur mit Bedacht zu verwenden. Ansonsten klingt es einfach zu schwülstig, zu bedeutungsschwanger und zu dick aufgetragen.
Ebenso die Formulierung des stärkeren Verlangens. Ungeschickt liest sich zudem das Erforschen des Mundes mit der Zunge. Ich kriege das Bild einer Zunge nicht aus dem Kopf, die vom Gaumenzäpfchen über die Wangenräume bis zu den Zahnlücken jeden Zentimeter kartographiert. Klar kann man es so schreiben, und bestimmt findet sich die Formulierung in etlichen Geschichten wieder, ohne negativ aufzufallen. Dann aber, möchte ich behaupten, stimmt auch das Gesamtpaket.
Was deinem kleinen Text hier meiner Ansicht nach fehlt, ist Sinnlichkeit. Damit meine ich nicht faunische Wollust oder Kerzenschein-Romantik. Es fehlt die Wahrnehmung mit den Sinnen, der Blick in den Kopf desjenigen, der hier von seinen Gefühlen in einen Zwiespalt gezwängt und schlussendlich von ihnen überrollt wird. Versuch mal, auf pathetisches Zweckfeuerwerk zu verzichten und statt dessen auf einer sensitiveren Ebene zu schreiben. Wie fühlt sich dieses Widerstreben deines Protagonisten an, was macht es mit seinem Körper, welche Sinnesreize nimmt er von seinem Gegenüber wahr?
Viele Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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01.12.2011 21:11
von Keren
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Vielen Dank für diese ausführliche Kritik. Der Text ist auf einer Busfahrt entstanden, ich hab mir danach nicht mehr wirklich viele Gedanken darum gemacht, hab ihn beim Aufräumen gefunden und reingestellt. Aber ich werde diesen Text überarbeiten, irgendwie gefällt mir das Thema oder der Augenblick. Und vielen Dank für die praktischen Tipps.
Gruß
Keren
_________________ Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates
Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg. |
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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01.12.2011 21:12
von Keren
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Vielen Dank für diese ausführliche Kritik. Der Text ist auf einer Busfahrt entstanden, ich hab mir danach nicht mehr wirklich viele Gedanken darum gemacht, hab ihn beim Aufräumen gefunden und reingestellt. Aber ich werde diesen Text überarbeiten, irgendwie gefällt mir das Thema oder der Augenblick. Und vielen Dank für die praktischen Tipps.
Gruß
Keren
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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01.12.2011 21:14
von Keren
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Danke Computer für die doppelte Ausführung.
Eigentlich ist es nur eine Antwort, die Kopie bitte ignorieren.
_________________ Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates
Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg. |
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