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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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Julian Eselsohr
Alter: 31 Beiträge: 300
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21.12.2011 21:32 Re: Der Abgrund von Julian
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Keren hat Folgendes geschrieben: | Kritik ist erbeten. |
Kritik ist nicht besonders leicht zu üben, da du nur einen Eindruck in einigen wenigen Sätzen zum Audruck bringst. Möglicherweise könnte das sogar gelingen, aber du präsentierst dem Leser leider nur überwiegend allgemeine und damit nichtssagende Bilder.
Zitat: | Aber mehr war nicht herauszuholen. |
Das behauptest du. (;
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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21.12.2011 21:39
von Keren
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Zitat: | Zitat:
Aber mehr war nicht herauszuholen.
Das behauptest du. (; |
Wahrscheinlich ist mehr drin, ich werde es überarbeiten, bzw ausschmücken. Sieh es als kurzen Gedankengang.
_________________ Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates
Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg. |
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woertchen Leseratte
Beiträge: 137
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21.12.2011 21:42 Re: Der Abgrund von woertchen
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Keren hat Folgendes geschrieben: | Ich stehe am Abgrund. Der Wind zieht an meinen Haaren und lässt mich zurückweichen. |
Ein Vorschlag: Der Wind zieht an meinen Haaren, ich weiche zurück.
Zitat: | Ich blicke über die Häuserdächer. Der Wind treibt sein Spiel mit dem Wald aus Satellitenschüsseln, lässt sie klappern und gegeneinander kippen. |
Mein Blick schweift über die Häuserdächer. Der Wind treibt sein Spiel mit den Satellitenschüsseln, die sich wie ein flächiger Wald über die Stadt ausgebreitet haben, sie klappern und kippen gegeneinander.
Zitat: | Ich sehe wieder hinab in den Abgrund, er schaut zurück. |
Das fand ich gut!
Der Text hat durchaus Potential, wenn du an einigen Stellen vielleicht etwas flüssiger schreibst und mehr Hypotaxen einbaust
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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21.12.2011 22:01
von Keren
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Also hier die überarbeitete (bzw. ausgeschmückte Form):
Der Wind tobte schon den ganzen Morgen über in der Plattenbausiedlung und ließ den Antennenwald auf den Dächern erzittern.
Ihr Klappern begleitete mich, als ich die letzte Treppe erklomm und an der rot gestrichenen Feuertür ankam, die mich vom Dach trennte. Die Farbe hatte sich an einigen Stellen schon gelöst und offenbarte den darunter liegenden Rost, der sich durch die Tür gefressen hatte. Ich berührte die Klinke mit der linken Hand und fühlte das kalte Eisen, das sich in meine Hand schmiegte. Nach einem kurzen Zögern drückte ich die Tür auf und stieg auf das Flachdach. Der Wind riss sofort an mir und ließ meine Augen tränen.
Vor mir erstreckten sich die Dächer der umliegenden Häuser, überwuchert von den Antennen.
Der Wind zerrte an mir, wollte mich zurückdrängen. Ich stemmte mich dagegen und kämpfte mich Schritt für Schritt weiter vor, zur Dachkante.
Als ich am Abgrund angekommen war, ließ ich das Sixpack neben mich fallen.
Ein Schritt trennte mich vom Abgrund. Ein Schritt.
Und was dann? Was, wenn ich den Schritt tuen würde? Der Sturz, der Wind, der an meinem Körper zog, der Aufprall. Schmerzen?
Und was danach? Kein Gefühle mehr? Keine Trauer? Keine Wut?
Was kam danach?
Ich ließ mich auf das staubige Dach fallen. Zog eine Dose aus dem Sixpack hervor.
Das Zischen des Verschlusses vermischte sich mit dem Klappern der Antennen.
Der Wind wehte es fort.
_________________ Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates
Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg. |
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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21.12.2011 22:04
von Keren
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Vielen Dank für das Lob, woertchen.
Die zweite Version ist etwas ausführlicher und ich hoffe doch flüssiger geworden.
Gänzlich ein anderer Text, aber die gleiche Grundidee.
_________________ Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates
Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg. |
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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21.12.2011 23:25
von lupus
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Hallo Keren,
ok, im ersten Text war angeblich zu wenig vermittelt worden. In diesem Text lieferst du die nötige Information, die den Text tatsächlich etwas abrundet.
Aber: jetzt steht eindeutig zu viel drin. Du konzentrierst dich nicht auf die die zentrale Aussage. Es ist (immer noch) ein sehr kurzer Text. Jedes Wort muss in die Waagschale gelegt werden dürfen, jedes Wort muss Sinn ergeben, das heißt, unbedingt nötig sein, um die Grundaussage zu transportieren.
Und: es sind einige technische Ungereimtheiten drin.
Alles in allem sehr viel tell, no show ... etwaige Gefühle, die doch transportiert werden sollten, kommen kaum an. Der Text lebt eher von der Point. Er is kurz, also, geht's grad noch.
Mal schaun
Keren hat Folgendes geschrieben: | Also hier die überarbeitete (bzw. ausgeschmückte Form):
Der Wind tobte schon den ganzen Morgen über in der Plattenbausiedlung und ließ den Antennenwald auf den Dächern erzittern.
Du musst dich selbst fragen, was tatsächlich wichtig ist:
der Morgen?
die Plattenbausiedlung?
Ihr Klappern begleitete mich, als ich die letzte Treppe erklomm und an der rot gestrichenen Feuertür ankam, die mich vom Dach trennte.
Redundant ist die letzte Treppe. Wenn du die Tür erwähnst ist klar, dass das PI die letzte Treppe erklommen hat
Wie im ersten Satz beginnst du mit dem Subjekt
worauf bezieht sich das 'Ihr'? Auf die Dächer? wozu erwähnst du dann die Antennen, also - denk ich mir - das 'Ihr' bezieht sich auf die Antennen. Die stehen aber nicht da, sondern der Antennenwald --> sein. Dächer klappern nämlich auch nicht, sondern die Dachziegel
Die Farbe hatte sich an einigen Stellen schon gelöst und offenbarte den darunter liegenden Rost, der sich durch die Tür gefressen hatte.
wieder beginnst du mit dem Subjekt
redundant ist, dass die Tür rot ist, bzw. war, dass sich der Rost offenbart, dass die Tür durchgerostet ist.
All das ist zu genau, tut nichts zur Sache und zögert unnötig die Quintessenz hinaus
Seit Stunden tobte der Sturm über den Dächern der Plattenbausiedlung.
Das Klappern des Antennenwaldes (der Antennen) begleitete mich, bis ich die durchgerostete Feuertür erreichte, die mich vom Dach trennte.
Ich berührte die Klinke mit der linken Hand und fühlte das kalte Eisen, das sich in meine Hand schmiegte.
Nach einem kurzen Zögern drückte ich die Tür auf und stieg auf das Flachdach. (besser: ins Freie, weil Dach gedoppelt --> das erste Dach durch Flachdach ersetzen.) Der Wind riss sofort an mir (hier wäre ein Bild angebracht, ein Similie vlt) und ließ meine Augen tränen.
bis auf ganz wenige Ausnahmen is es immer unerheblich welche Hand wohin gleift
Hand ist doppelt
Der gesamte erste Satz dieser Passage is unnötig, weil es die Geschichte nicht weiterbringt eher verzögert, un in so einem kurzen text bringt das nix, vor allem: es is klar: wenn das PI die Tür aufdrückt, dann hat es die KLinke in der Hand. Wenn die Tür KEINE Klinke hat und das PI die Tür trotzdem aufkriegt (wie auch immer) DANN musst es schreiben
Vor mir erstreckten sich die Dächer der umliegenden Häuser, überwuchert von den Antennen.
Der Wind zerrte an mir, wollte mich zurückdrängen.
wieder Dächer und Antennen
wieder zerrt der Wind
zerren (=ziehen) widerspricht dem zurückdrängen
Ich stemmte mich dagegen und kämpfte mich Schritt für Schritt weiter vor, zur Dachkante.
Als ich am Abgrund angekommen war, ließ ich das Sixpack neben mich fallen.
hier nimmst du die Pointe vorweg
Ein Schritt trennte mich vom Abgrund. Ein Schritt.
Und was dann? Was, wenn ich den Schritt tuen (setzen) würde? Der Sturz, der Wind, der an meinem Körper zog, der Aufprall. Schmerzen?
Und was danach? Kein Gefühle mehr? Keine Trauer? Keine Wut?
Was kam danach?
auch hier könntest du BIlder verwenden oder Beispiele, die die Trauer und die Wut verdeutlichen
Ich ließ mich auf das staubige Dach fallen. Zog eine Dose aus dem Sixpack hervor.
Das Zischen des Verschlusses vermischte sich mit dem Klappern der Antennen.
Der Wind wehte es fort.
tolles Ende, auch wenn es grammatikalisch ein bisserl hinkt.
das 'es' ... worauf bezieht es sich?
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Fazit: jetz is der Text wieder kürzer
aber ich hab mir den ersten Text auch noch einmal durchgelesen, dort müsstest du ohnehin auch einige Redundanzen eliminieren
die Idee is eigentlich recht gut
auch nicht schlecht umgesetzt
du solltest auf das gezielte Variieren von Satzlängen, Satzstrukturen achten,
auf Redundanzen (sowohl sprachliche wie auch inhaltliche).
lgl
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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22.12.2011 10:00
von Keren
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Vielen Dank für diese ausführliche Kritik. Ich werde den Text beizeiten noch einmal überarbeiten, momentan ist das nicht ganz so praktisch (sitze in der Schulbibliothek).
_________________ Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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24.12.2011 14:33
von Keren
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@lupus
Sorry das ich erst so spät antworte, aber ich hab in den letzten Tagen keine Zeit gehabt, mich mit dem Text zu beschäftigen.
Zu deiner Frage: Bei "es" handelt es sich um das Geräusch, das der Wind fort trägt.
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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25.12.2011 22:43
von lupus
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hi Keren,
genau das is der Punkt: Du kannst keinen grammatikalisch korrekten Bezug zu einem Wort herstellen, das nicht da steht.
der logische Bezug (also was du sagen wolltest) schien auch mir klar zu sein, wobei ich aber die Wahl hatte:
[ ] Zischen
[ ] Klappern
[ ] Geräusch
wenn du es korrekt machen willst, wird dir nix anderes übrig bleiben, als dir eine Alternativformulierung auszudenken
lgl
_________________ lg Wolfgang
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