[KGe] Geschichten, die das Leben schreibt

[Hollow]

Hallo, alle zusammen.

Ich freue mich, euch nun heute nach meinem gestrigen Ausrutscher literarischen Schaffens das neueste Kurzgeschichtenwerk zu präsentieren. Es geht um Liebe, Hass, Vergebung... Liebe... Krisenverarbeitung... und so weiter.

Aber lest selbst.

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Er war der Beste, den das Land zu bieten hatte.

Stanislavewsky, kurz Stanislav, hatte das besondere Talent, mehrere Chillischoten unbestimmter Anzahl in weniger als einer Minute zu verspeisen. Eines Tages besuchte ihn eine Frau, die sich als seine Mutter herausstellte, und forderte das Preisgeld ein, das er kürzlich vor zwei Jahren beim letzten Chillischotenwettesswettbewerb gewonnen hatte.
„Nein“, schrie er wutentbrannt, griff zur Pfandflasche und schlug die Alte tot. Stanislavewsky, kurz Stanislav, war kein Mann vieler Worte.

Am nächsten Tag wickelte er sie in Gelbe Säcke ein – erst oben einen, dann unten einen, dann wieder oben einen und so weiter, bis das Gelb so stark war, dass man sie nicht mehr durchsah. Er warf sie auf den Fußweg, dort, wo auch die anderen Säcke lagen, die mit Essensresten und Pappe und Tulpen und Ratten drin. Er fuhr in die Kneipe, er hatte Durst. In der Pfandflasche, mit der er seiner Mutter auf den Kopf gehauen hatte, war noch was drin gewesen.
„Stanislav!“ rief der Mann, der hinter dem Tresen stand. Seine nicht mehr ganz so saubere Kleidung war schon etwas schmutzig, und die Fliegen freuten sich darüber.
Stanislav antwortete nicht. Er war kein Mann vieler Worte.
Der Mann hinter dem Tresen brachte ihm eine Fassbrause, dann noch eine, und aller guten Dinge sind drei. Dann warf Stanislav ihm einen Fünfer auf den Tresen. Der Mann verschwand im Hinterraum, um den Fünfer in Sicherheit zu bringen. Stanislav wollte aufstehen, aber es ging nicht, da klebte irgendwas zwischen ihm und dem Barhocker. Scheiße.
„Scheiße“, rief Stanislav verärgert. Aber es war ja keiner da, der Mann war im Hinterraum und versteckte den Fünfer. Stanislav griff nach einem Bierdeckel und schob ihn unter sich hin und her, um sich damit freizukratzen. Sein Gesicht wurde ganz heiß mit der Zeit und drohte, noch heißer zu werden. Er konnte sich einfach nicht vom Barhocker befreien, so sehr er sich auch bemühte.

Zehn Minuten später kam der Mann wieder hinter seinen Tresen, aber Stanislav lebte nicht mehr. Er hatte sich so sehr aufgeregt, dass er einen Herzinfarkt bekam, mit dem Barhocker umkippte und sich eine Rippe brach.

So endete das kurze, aber aufregende Leben von Stanislavewsky, kurz Stanislav.

[teccla]

hmmm...

Dazu fällt mir nichts ein.
Du siehst mich verwirrt. Vielleicht könnte man es überarbeiten?

grübelnd
teccla

 

[MosesBob]

Hallo Hollow!



Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde die Erzählung hat einen ganz eigenen Charme. Mir gefällt sie. Ein sarkastischer Lacher für zwischendurch. Ich will auch gar nicht viel daran herumpfuschen, nur zwei Dinge solltest du tunlichst korrigieren:

[Kino Vollbart]

Hi.

MosesBobs Meinung kann ich mich nur anschließen.
Zu MosesBobs Kurrekturvorschlägen möchte ich noch eines hinzufügen:

[MosesBob]

[Kino Vollbart]

Hi.

Ja, hab ich zuerst auch so verstanden. Aber dass die so klebt, dass er nicht mehr vom Barhocker wegkommt? Na ja. Muss man wahrscheinlich auch nicht so genau ausführen... hmm

ru

[Ralphie]

Ausgezeichnete Geschichte. Gefällt mir sehr gut.

@all ..., überarbeitet werden muss alles.  

[Longo]

Das mit den langen russischen Namen hab ich in meiner Grundschulzeit auch immer gemacht. Eine solche Geschichte hätte auch von mir sein können, welche ich so oder so ähnlich vor fünf Jahren geschrieben hätte. Als Einzeltext ist das schon in Ordnung, man mixt einfach seine Einfälle zusammen, mit'em bisschen Brutalität, hat eine Hauptfigur, die sich speziell verhält und fertig ist die Story. Das ist mir zu einfach.
Könnte ja auch mal ein Extrembeispiel dazu hier reinstellen.

MFG Longo

[Hollow]

Liebe Leute,

wer hätte gedacht, dass dieser Mist auf überwiegend positive Resonanz stößt?

Glaubt mir, ich nicht.  

[Kino Vollbart]

Hi.

Irgendwann wirst Du lernen, einen guten Text zu erkennen. Selbst wenn er von Dir ist.

ru

[überoderexakt12jahrealt]

geäfflt mir unfassbar gut... nur die barhockerstelle samt ende finde ich etwas plump...lieblos. es soll weitergehn verdammt....

[Hollow]

Ich bedanke mich für die mir fast schon peinlichen Komplimente.  

@überoderexakt12jahrealt: Das ist eine Kurzgeschichte. Sie wird nicht fortgeführt.

Und jetzt, meine Lieben, bitte ich euch, eine Seite zurückzugehen und die Geschichten zu lesen, die WIRKLICH gut sind.