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Rosanna Richter und Henker
 Alter: 29 Beiträge: 1196
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 22.12.2010 22:20 Lied von Rosanna
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Über den Straßen schwebt das Gold.
Über der Wüste steht ein Topf aus Regen
Über dem Pech auf dem Asphalt
Über den alten, fahlen, kalten Wegen.
Sie haben sie vertrieben, doch sie kamen wieder
Sie haben sie gebraten, doch die Asche flog weiter
Wir haben sie verraten, doch wir singen ihre Lieder
Wir singen ihre Lieder
Gedanken sind frei
Sie fragen nicht
Sie halten dicht
Sie haben dich
In unserer Gewalt.
Sie schlagen dich
Vertragen dich
Sie haben dich
In unserer Gewalt
Unter den Straßen schäumt ein Fluss
Ein Fluss aus Kot, Öl, Schrott und kalten Gliedern
Den letzten Atem drückt der Ruß
Aus roten Hälsen auf den Backstein nieder.
Sie haben uns vertrieben, aber wir kommen wieder
Sie haben uns gebraten, doch die Asche fliegt weiter
Wir haben uns verraten, denn wir singen ihre Lieder
Wir singen ihre Lieder
Gedanken sind frei
Sie fragen nicht
Sie jagen dich
Sie schlagen dich
In unseren Bann
Sie tragen dich
Versagen nicht
Sie halten dich
Wir halten uns ran
Da fliegt ein Vogel mit
Brennendem Schweif
Er hält die Freiheit so hoch, dass
Niemand danach greift.
Weitere Werke von Rosanna:
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Harald
Show-don't-Tellefant
 Alter: 75 Beiträge: 5230 Wohnort: Schlüchtern
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 22.12.2010 22:56
von Harald
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Hallo Inka/o,
ich kann in diesem Text alles erkennen, nur kein Lied!
Für ein Lied sollten die Zeilen schon ein wenig metrisch korrekt "herüberkommen", kleine "Schleifer", das heißt, dass man statt einer Silbe auf eine halbe Note zwei Silben auf zwei Viertel singt, das ist, auch mehrfach, kein Problem.
Aber bei deinem Text ist keine Kontinuität der einzelnen Blöcke zu erkennen, zu weit gehen die Sprachrhythmen auseinander, sind nicht durch Kunstgriffe zu verbinden!
So viel zum Technischen, über den Sinn deines Textes kann ich leider nicht viel schreiben, der erschließt sich mir nur in Fragmenten, und ehe ich da etwas hineininterpretiere, das so gar nicht gemeint ist, lasse ich es lieber!
LG
Harald
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 29 Beiträge: 10245 Wohnort: München

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 22.12.2010 23:21
von Enfant Terrible
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Ich würde empfehlen, dieses Gedicht in die Werkstatt zu verschieben, denn ganz ausgereift ist es meines Erachtens noch nicht.
Hauptsächlich stoße ich mich an dem Pathos, der - obwohl bestimmt beabsichtigt - ein bisschen Substanz vermissen lässt.
Bei einer Mitgrölhymne (und ich denke, das ist auf keinen Fall deine Intention gewesen, da du ja eine politische Botschaft zu transportieren versuchst) würde es vielleicht nichts ausmachen, wenn textlich eine Plattitüde die nächste jagt, rein zum Lesen lässt sich das aber noch optimieren.
Die Phrasen sind viel zu allgemein gehalten, enden an würzlosen Metaphern, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen.
Zitat: | Über den Straßen schwebt das Gold.
Über der Wüste steht ein Topf aus Regen
Über dem Pech auf dem Asphalt
Über den alten, fahlen, kalten Wegen. |
Was sagt mir die erste Strophe? Nicht viel, um ehrlich zu sein, obwohl hier wohl ein Bild erzeugt werden soll. Welches Gold schwebt hier? Warum ein Topf aus Regen? Pech auf dem Asphalt? Wo befinden sich die Wege? Du siehst, es werfen sich mehr Fragen auf, als dass Eindrücke entstehen, und das sollte nicht Sinn und Zweck der Bilder sein.
Bei dieser ersten Strophe habe ich ein wenig den Eindruck, als müsstest du dich erst warm schreiben, als fändest du keinen so rechten Einstieg in die Materie und würdest daher erstmal einige Zeilen Leerlauf versuchen.
Zitat: | Sie haben sie vertrieben, doch sie kamen wieder
Sie haben sie gebraten, doch die Asche flog weiter
Wir haben sie verraten, doch wir singen ihre Lieder
Wir singen ihre Lieder
Gedanken sind frei |
Die Bridge finde ich - sorry - ziemlich banal, die Verwendung des "gebraten" ist fast schon unfreiwillig komisch. Und wie oft wurde die Metapher des Liedersingens schon in ähnlichen Kontexten verwendet? Ganz auf sich gestellt ist das zu wenig. Außerdem ist die Liedstruktur sehr simpel, mich persönlich wurde so ein Lied nach kurzer Zeit ermüden.
Zitat: | Sie fragen nicht
Sie halten dicht
Sie haben dich
In unserer Gewalt.
Sie schlagen dich
Vertragen dich
Sie haben dich
In unserer Gewalt |
Da musste ich kurz schmunzeln aufgrund der Assoziation, die sich mir plötzlich aufdrängt: "Dieser Weg" von Naidoo.
Warum eigentlich "sie", "dich", aber "in unserer" Gewalt? Finde ich schwer nachvollziehbar.
Zitat: | Unter den Straßen schäumt ein Fluss
Ein Fluss aus Kot, Öl, Schrott und kalten Gliedern
Den letzten Atem drückt der Ruß
Aus roten Hälsen auf den Backstein nieder. |
An sich nicht schlecht, doch wirkt dieses "nieder" ein wenig dem Reim geschuldet. Wo befindet sich der Backstein, dass es ein "unten" gibt? ist der Boden aus Backstein? Auf eine Backsteinwand lässt sich schwer ein Atem niederdrücken.
Zitat: | Da fliegt ein Vogel mit
Brennendem Schweif
Er hält die Freiheit so hoch, dass
Niemand danach greift |
Finde ich nicht schlecht, weil hier zum ersten Mal genug Gehalt für eine sinnige Interpretation aufkommt: Die Ideale (personifizert durch den Vogel) sind so hoch, dass sie unerreichbar bleiben.
Revolution!
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jim-knopf
Dichter und Trinker
 Alter: 34 Beiträge: 4488 Wohnort: München
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 24.12.2010 11:09
von jim-knopf
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Zitat: | Ich würde empfehlen, dieses Gedicht in die Werkstatt zu verschieben |
Ich verschiebe das ganze Mal in unser neues Board für Songtexte
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Rosanna Richter und Henker
 Alter: 29 Beiträge: 1196
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 27.12.2010 13:35
von Rosanna
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Hallo ihr lieben,
Na , dass ging ja mal in die Hose . Ich dachte immer, Songs zu schreiben wäre wesentlich einfacher als Gedichte, aber nööö, hihi.
Ok, keine Rechtfertigung, so toll fand ich das Ding jetzt auch nicht, was glaubt ihr wohl, warum ich hier inkognito durch die Gegend springe . Nun aber zur Erklärung, was der Wisch überhaupt bedeuten soll:
1. Strophe:
über den Straßen- auf der Straße-> das einfache Volk; über deshalb, weil ich an die Geschichte mit dem Pott am Ende des Regenbogens dachte_> Regenbogen über den Menschen-> Weg ist das Ziel.
Gold-> Glück, Erfolg
Wüste...Regen: naja, das war so mehr oder weniger ein Lückenfüller, ich gebs ja zu .
Pech auf dem Asphalt: natürlich doppelt gemeint, v.a. klebt Pech, d.h. hält einen am Boden, der "Regenbogen" (auweia ) kann nicht erreicht werden, ähnlich verhät es sich mit den alten Wegen, die verlassen werden müssen.
Bridge: ist scheiße. Abgehakt. Das gebraten war allerdings Absicht. Man sollte stutzen, der Sänger an der Stelle vllt. auch hämisch lachen oder ähnlichen unausgegorenen Schwachsinn von sich geben...hehe.
Refrain: Xavier Naidoo???? Was??? Ich! Mein liebes ehemaliges Terrorkrümelchen, jetzt bin ich schwer beleidigt. Das ist ja gruselig! Was schlummert in den Ecken meines kränkelnden Verstandes??
2.Strophe:
Irgendwo gibt es Backsteinböden...ganz bestimmt! Was ist denn mit der gemauerten Kanalisation? Das war nämlich meine Assoziation?
Jaha, die letzten vier verse sind auch meine Lieblinge. Mit ihnen fing das Chaos nämlich an, apropo Chaos. Der Vogel ist ein Phönix, hier Sinnbild für einen Zyklus: auf Freiheit folgt Unterdrückung folgt Revolution folgt mehr Unterdrückung folgt Umsturz folgt Freiheit folgt. Schöner Mist;)
eeeh, Harald:
Du weißt, was eine Bridge und ein Refrain sind, oder?
Na gut, vielleicht hast du das jetzt als volksliedhaftes Gedicht fehlinterpretiert, (hatte ich doch extra nicht angekreuzt ), also: es sollte wirklich ein Lied sein.
Dankehübsch, trotzdem ,
Huh: wer bin ich eigentlich??? Ideechen des März??
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Nina
Dichterin

Beiträge: 5361
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 27.12.2010 13:57
von Nina
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Zitat: | Huh: wer bin ich eigentlich |
rosanna
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Rosanna Richter und Henker
 Alter: 29 Beiträge: 1196
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 27.12.2010 14:04
von Rosanna
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Ziege. Wie hast du mich enttarnt?
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Harald
Show-don't-Tellefant
 Alter: 75 Beiträge: 5230 Wohnort: Schlüchtern
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 27.12.2010 14:11
von Harald
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: |
eeeh, Harald:
Du weißt, was eine Bridge und ein Refrain sind, oder?
Na gut, vielleicht hast du das jetzt als volksliedhaftes Gedicht fehlinterpretiert ... |
Zwanzig Jahre Banderfahrung, natürlich haben wir auch "Volkstümeliges" gespielt, soger echte Volkslieder, das Herz schlug aber für Beatles, Stones usw., Rock und NDW, schräge Texte waren auch willkommen.
Inkognito hat Folgendes geschrieben: |
... (hatte ich doch extra nicht angekreuzt ) |
der Hinweis hätte auch nicht sein müssen, Liedtexte schreiben ist eines meiner Hobbys, deines offensichtlich nicht ...
Inkognito hat Folgendes geschrieben: |
also: es sollte wirklich ein Lied sein.
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Das glaube ich dir sogar, nur es ist keins!
LG
Harald
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Rosanna Richter und Henker
 Alter: 29 Beiträge: 1196
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 27.12.2010 14:25
von Rosanna
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Wieso nicht?
Gleich vorweggenommen, ich bin nicht beleidigt. Ich bin wohl wirklich besser im Gedichte schreiben und da liefere ich Gutes ab. Ich verstehe aber trotzdem nicht, wieso es kein Lied ist. Es hat Strophen (vielleicht hätten ein oder zwei mehr nicht geschadet), ein Bridge und einen Refrain. Wo fehlt etwas? Was ist zu viel?
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Harald
Show-don't-Tellefant
 Alter: 75 Beiträge: 5230 Wohnort: Schlüchtern
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 27.12.2010 14:41
von Harald
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Es fehlt dir richtige Taktung.
Natürlich kann man das Teil irgendwie vertonen, irgenwer schafft das auch, es geschleift, gekürzt, gedrückt in eine Melodie einzupressen - oder einige Akkorde so zu setzen, dass eine Melodie entsteht, die mit normalen Strophen nichts zu tun hat, eine reine Vertonung unterschiedlich langer Zeilen.
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Rosanna Richter und Henker
 Alter: 29 Beiträge: 1196
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 27.12.2010 14:53
von Rosanna
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Gut, Taktgefühl habe ich nicht;).
Meinst du mit fehlendem Takt, dass innerhalb der Strophen die Silbenanzahl unterschiedlich ist? Die Frage muss sich für dich total dämlich anhören, aber was Musik machen angeht, habe ich nun gar keine Ahnung .
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