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Zum bitteren Ende


 
 
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag12.10.2010 21:33
Zum bitteren Ende
von Schmierfink
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Was das Herz schlägt?

Diesen ausgesetzten Walzer,
eine Kaleidoskopie
deiner bunten Blicke
bis
in die letzte Konsequenz.

Da stehen wir
einfach so
im guten Licht,
kein Halten und
kein aber.
Ich will das Gewicht
meiner Wahrheit
auf deine stämmen dürfen.

Noch ein salziger Drink
auf unsere Sehnsucht.
Und es wird Zeit
in unseren Worten
und es werden Worte
in unserer Zeit
das Licht zu löschen,
uns ins Auge zu sehen:

Das ist die Liebe:

Das Schlagen der Schritte

Wir ließen es
mit uns gut sein.



_________________
"Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine

"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch

"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"

Georg Büchner
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Stimmgabel
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Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag14.10.2010 01:14

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

Hallo Schmierfink,

der Mittelteil(Strophe 2/3) gefällt mir echt gut – zu meiner Deutung dann unten....

Die erste Strophe sowie der letzte Teil erscheinen mir als ein Zuviel an Info / würde ich wegfallen lassen,
klar, unter der Voraussetzung,
dass ich es ein wenig mit meiner Deutung treffe : -))

Ebenso geht es mir mit dem Titel „Zum bitteren Ende“ – ist mir irgendwie zu dick aufgetragen – und zu üblich,
gerade mMn zu sehr sprachfremd im Vergleich zum Hauptteil, der mir gut feine Weiten erschließt.

Mal so mein Kürzen :


Ausgesetzter Walzer / nun als Titel, aus erster Strophe

(erste Strophe weg)

Da stehen wir
einfach so
im guten Licht,
kein Halten und
kein aber.
Ich will das Gewicht
meiner Wahrheit
auf deine stämmen dürfen.

Noch ein salziger Drink
auf unsere Sehnsucht.
Und es wird Zeit
in unseren Worten,
werden Worte
in unserer Zeit
das Licht zu löschen,
uns ins Auge zu sehen:

Liebe, bis
in die letzte Konsequenz.
/ aus erste Strophe

(Abschlussteil weg)


Bin mal gespannt, was Du dazu sagst : -))
-----------------------------------------------------


Was mir hier gut gefällt ist, so meine Ahnung – dass dieses LI ein sich Trennen von...(z.B. Beziehung...) zu einem wertigen Abschluss bringen will. Ein Ende scheint schon längst beschlossen – und nun dieses Ende auch in die innere Verarbeitung zu bringen,
ohne dabei den Wert der zueinander Sehnsüchte zerstören zu müssen,
irgendwie so : -))
Und in diesem Fall, so meine Empfindung, dass hier nun beide Beteiligten diesen Schritt gemeinsam eingehen wollen.

Daseiende Liebe auf einer neuen, anderen Ebene, auch wenn die Realität/Konsequenz das Ende der gelebten Liebe/Beziehung bedeutet, bedeuten muss – usw...

Schmierfink – wieder gerne reingeschaut,

und einen Gruß, Stimmgabel

--


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag14.10.2010 21:15

von Schmierfink
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey Stimmgabel,

schonmal sehr cool, das du dem Text wenigstens in Teilen was abgewinnen kannst.

 
Zitat:

Die erste Strophe sowie der letzte Teil erscheinen mir als ein Zuviel an Info / würde ich wegfallen lassen,
klar, unter der Voraussetzung,
dass ich es ein wenig mit meiner Deutung treffe : -))


Hm, ja da bin ich zweigespalten, da ich eig. ein klein wenig etwas anderes sagen wollte, obwohl deine Interpretation schon echt fein ist.
Vorallem am Ende hänge ich, da, vielleicht kennst du das, das meine ersten zwei Verse waren und dann häng ich immer ein wenig dran. Aber das gleich Vorweg, dein Ende gefällt mir auch sehr, bin da sehr unschlüssig.

Beim Titel, haste schon Recht, den sollte ich ändern, stehe halt auf so theatralischen Kitsch^^ Dennoch finde ich, zeigte der alte Titel mehr in die Richtung der ursprünglich von mir intendierten Deutung.

Du hast schon Recht, wenn du sagst
Zitat:

Ein Ende scheint schon längst beschlossen – und nun dieses Ende auch in die innere Verarbeitung zu bringen,
ohne dabei den Wert der zueinander Sehnsüchte zerstören zu müssen,
irgendwie so : -))


Tatsächlich geht es hier um ein Ende, dennoch aber auch um einen Anfang.
Paradox? Nicht unbedingt, trägt nicht alles Neue seinen Tod in sich?
Ist es unvernünftig nach einem Glück zu jagen das in letzter Konsequenz scheitern muss? Hier gefällt mir dein neuer End Vorschlag sehr, zeigt er doch auf unterschwellige Weise diesen letztlich bitteren Fixpunkt, ohne das einem gleich sauer aufstöst vor Kitsch!

Zitat:

Daseiende Liebe auf einer neuen, anderen Ebene, auch wenn die Realität/Konsequenz das Ende der gelebten Liebe/Beziehung bedeutet, bedeuten muss – usw...


Kann man hier sicher auch lesen, dennoch gibt es ein paar Indizien für meine eigene Hypothese.
Warum ist kein Halten mehr im "guten" Licht? Da köne man ja den stürmischen Beginn einer Bezihung sehen, genauso wie das Negieren eines "Abers".

Die nächste Strophe beschäftig sich dann mit dem Vergehen und mit einem "Anderswerden" der Worte. Jede Zeit hat die ihren, am Ende ist immer Schluss.

Vielen Dank für dein Interesse, deine Deutung hat mir echt sehr gut gefallen, finde das ist das wunderbare an Literatur, auch wenn ich das viel zu häufig sage, dass jeder lesen kann was er will letztlich.

lg
Schmierfink


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Stimmgabel
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag17.10.2010 04:33

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

Hi Schmierfink,

möchte noch mal gerne auf Deine Antwort zurückkommen.

Gleich mal zur 2. Strophe :
Zitat:
Da stehen wir
einfach so
im guten Licht,
kein Halten und
kein aber.
Ich will das Gewicht
meiner Wahrheit
auf deine stämmen dürfen
.

Diese u.a. Zeile „im guten Licht“ ist mir schon beim ersten Lesen sehr aufgefallen – hat für mich so etwas „Deutliches, Klares – ohne Firlefanz und zugleich weich Positives – gefällt mir sehr ! – besser gesagt : sagt mir sehr viel.
Überhaupt
empfinde ich das Wort „gut“ in seinen verschiedenen Formen sowieso als ein sehr lyrisches Erzählen, wie z.B. auch das Wort „fein“ : -))))

Und hier sah ich auch, wie Du, diese Möglichkeit, dass da ein Beginn beidseitig passieren will, passiert ist – wie eben auch eine Vertrautheit(hier gemeint als daseiendes Vertrauen, mMn..) hier wiedergespiegelt wird,
so außerordentlich betont in den letzen drei Zeilen :
„Ich will das Gewicht meiner Wahrheit auf deine stämmen dürfen.“

Solch ein Begehren „Wahrheit stämmen dürfen auf...“ (einfach ein top Bild : -) ) ist wiedrum so klar und tief gleichzeitig,
so etwas passiert nicht einfach nur so. Soll heißen, gerade dieser hier hohe ICH-Tauschwert beider zueinander ist mir sehr aufgefallen.

Und nun mit der Überleitung zu Strophe 3 kommt dann dennoch der Knick – endend im tauschenden Liebes-Ende.
Zitat:
Noch ein salziger Drink
auf unsere Sehnsucht.
Und es wird Zeit
in unseren Worten
und es werden Worte
in unserer Zeit

das Licht zu löschen,
uns ins Auge zu sehen
:
Hier nun dieses „trotz der tiefen Nähe“ ein Begleiten für ein Ende – da sind nun Worte, die ihre eigene Zeit wiederspiegeln (müsste ja widerspiegeln sein – gefällt mir aber mit „ie“ treffender : _) ).
Auch dieser Gedanke : Jede Zeit hat ihre eigenen Worte“ (in dem Fall die Reflektion, das Ende bedeutend) – ist ebenso ein sehr wertiger Gedanke für mich.
Hier so fein dargestellt, wie eben gefüllte und wahrgenommene Zeit immer ihre eigene Sprache spricht – Veränderungen sich deuten,
schon
nicht nur ein philosophischer Exkurs, sondern gleichsam der Spiegel auch für die Veränderung des Menschen in seinem zeitverstreichenden Leben – sicher ganz egal, ob eine Trantüte, oder ein guckender Mensch : -))

Und nun hatte ich mit Strophe2 und 3. Strophe für mich die Möglichkeit – es in Deinem Sinne(weiß ich ja jetzt...) als eine Zeiten-Gegenüberstellung zu betrachten – von Ja nach Nein,
oder eben
in meinem mir gefallenderen Sinne, gleich von Beginn an dieses Ende in einem besonderen Sinne zu bedeuten – eben, in diesem Sinne : „im guten Licht“
die hier Realität in seinem Ausklingen komplett zu begleiten : -)).

Ich meine, meinte hier im ausgezeichneten Sinne, dass solche zueinander Menschen, die in Vertrauen sich gegenseitig ihre Wahrheiten zueinander als Gewicht stemmen und ablegen können – dürfen, sollen, es auch tun,

werden eine Trennung ebenso bedeutsam mit Bewusstsein eingehen – wie sie sich auch zueinander gefunden haben.
Egal, wie real traurig solch eine Bewusstseins-Akt auch immer tatsächlich ist !!! – eben ein sichdann Trennen in liebenden Bewusstsein, mM !

Habe selbst schon solch einen postives, trauriges Ereignis selbst miterleben dürfen – wenn schon Trennung – und dann ist es eben in meiner Sprache das liebende Bewusstsein, dass hier zweisam den einen tauschenden Teil sinnig beendet – und ein andere Teil an besonderer Achtung zueinander sicher verbleiben wird.

So passte für mich dann auch dieses mal probierte Ende von mir
Zitat:
Liebe, bis
in die letzte Konsequenz.

gut : -)

Schmierfink,
nochmal eine kleine Gedankensammlung meinerseits zu Deinen – und haben mir echt gefallen, Deine Feinheiten, die Du hier ins Gedicht geflochten hast,
eben nicht nur dieses einfach „Trennung und Jammerei“ – sondern Trennung in seiner wertigen Tiefe, wenn es schon passiert/passieren muss.

wieder einen lieben Gruß, Stimmgabel

--


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Schmierfink
Lyroholiker

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Beiträge: 1172



Beitrag18.10.2010 22:17

von Schmierfink
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey nochmal Stimmgabel,

wahnsinn was du dir hier für eine Arbeit machst! Danke!

Schön wenn dir der Teil was sagt, schon interessant wie Wörter die eig,. total unbestimmt sind gerade in der Lyrik so gut funktionieren.

Auch schön das dir das Bild mit der Wahrheit gefällt, stimmt schon ist etwas gewaltiges, fast schon ängstigendes. Liebe ist halt, wenn ich einen Begriff der Religionswissenschaft entlehnen darf, wirkmächtig.

Besser hätteich es mit den Worten nicht sagen können, kann man im kleinen, wie im Großen sehn. Die Chinesen haben da auch so ein Sprichwort, es lautet in etwa das man auf seine Gedanken achten soll, denn die werden Worte und werden taten.

Ganz ehrlich, wie gesagt das deine Deutung sehr gut passt, habe ich ja schon bekundet, aber ich finde sie auch "schöner" als meine, positiver und tröstlicher. Natürlich kann man sagen von Ja, nach Nein, aber ich meinte eher das Nein im Ja, wie gesagt das Ende im Anfang.

Auch dein Ende fände ich bei deiner Deutung "besser", so bin ich mir immer noch unsicher. Jedenfalls macht es mir wirklich Freude dir ein klein wenig was gegeben haben zu können mit ein paar Worten! Vielen Dank.

lg
Schmierfink


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