18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Claire (Traumtänzerin und Edgar)


 
 
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag24.08.2010 16:36
Claire (Traumtänzerin und Edgar)
von EdgarAllanPoe
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Erster Teil eines Gemeinschaftsprojekts.

    Claire


Ein Hauch von Gewitter liegt in der Luft, als ich den abendlichen Himmel betrachte und schweigend am Fenster sitze. Dämmerung, ein Übergang von Blau zu Grauschwarz, hat sich über die Dächer der Stadt gelegt.
Die Luft glüht immer noch von der Sommerhitze. Dampf steigt von den Pfützen der Straße auf. Ab und zu sehe ich Menschen an den Häusern vorbeigehen und sich über die schweißnassen Gesichter fahren. Der Stein des Fenstersimses ist lauwarm. Trotzdem fröstelt es mich, und ich umschlinge meine Knie noch etwas fester, zittere leicht.

Wie jetzt saß ich auch damals hier, auf dem Fenstersims. Sie, auf der Couch, mied meinen Blick. Umklammerte stumm ein Buch mit ihren schmalen Händen und bemerkte nicht, dass sie es verkehrt herum hielt. Unruhig geworden, strich ich mir immer wieder durchs Haar, kaute auf meiner Unterlippe herum. Ich musste sie fragen.
„Claire?“
Sie zuckte zusammen.
"Meinst du, das gibt es? Dass man zu viel für jemanden fühlt?"
Ich sprach leise, aber ich war mir sicher, sie hatte mich gehört.
Claire sagte keinen Ton, sah mich noch immer nicht an.
Sie sprang auf, wuselte durch das Wohnzimmer, griff sich gehetzt eine kleine Gießkanne und goss die Blumen.
Ich wandte meinen Blick ab, sah hinunter auf die Straße.
"Nein."
Ihre Stimme war leise. Und dennoch hallte ihr Wort noch lange in meinen Ohren nach.

Ich schüttele meinen Kopf, halte die Augen geschlossen. Röte hinter meinen Augenlidern. Die Vorhänge zu meinen Seiten flattern im Wind. Ich kann spüren, wie sie immer wieder gegen meine Arme schlagen.
Nach einer Weile öffne ich meine Augen wieder. Das Tageslicht zieht sich zurück und hinterlässt dabei blaue Schatten am Horizont. Plötzlich dringt ein Geräusch an meine Ohren, ich beuge mich etwas vor. Es klingt wie das Stöckeln von Absätzen auf dem rauen Asphalt. Und richtig, auf der nunmehr menschenleeren Straße kann ich die Silhouette einer Frau erkennen. Sie kommt näher heran, ist schon fast auf der Höhe des Hauses, in dem ich wohne. Ich beuge mich weiter aus dem Fenster, um sie genauer betrachten zu können. Ihr Gang kommt mir seltsam vertraut vor. Eine dunkle Mähne fällt über die Schulter.
Stupsnase und leicht geschwungene Lippen.
Ich atme tief ein, zittere. Es reicht, dass ich mich verliere, Erinnerungen zulasse, die ich auf ewig verdrängen wollte.



_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
Wohnort: BY


G
Beitrag24.08.2010 18:50

von Gast3
Antworten mit Zitat

Hallo ihr beiden,

mir gefällt das ausgesprochen gut, sehr schöner Schreibstil.

Nur eine Kleinigkeit würde ich ändern wollen.
Ein Hauch von Gewitter liegt in der Luft, als ich schweigend am Fenster sitze und den abendlichen Himmel betrachte.
So herum finde ich es "logischer".

Sehr gern gelesen und gespannt darauf, wie es weitergeht.
Liebe Grüße
schneestern


_________________
Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

Alter: 30
Beiträge: 1178



Beitrag24.08.2010 18:53

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Oh, wie schön! Eine erste Rückmeldung!
Danke, schneestern.

Was deinen Vorschlag zum ersten Satz betrifft, das schauen wir uns mal gemeinsam an. Mir persönlich gefällt er sehr.

LG,
Traumtänzerin


_________________
Title sponsored by Boro, (c) by Alogius
---
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
---
Eine spitze Zunge ist in manchen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
---
Dem wird befohlen, der sich selbst nicht gehorchen kann. (Nietzsche)
---
Inquisition war in der frühen Neuzeit der ganz große Burner.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag24.08.2010 19:22

von EdgarAllanPoe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für deine Rückmeldung, schneestern. Dein Vorschlag gefällt mir auch gut, ich denke, wir können das so übernehmen.

Eddie

(Morgen oder übermorgen steht hier der zweite Teil.)


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
Wohnort: BY


G
Beitrag24.08.2010 19:24

von Gast3
Antworten mit Zitat

Schön, das freut mich.
Mit morgen oder übermorgen kann ich leben  Smile

schneestern


_________________
Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag24.08.2010 21:22

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Hallo ihr beiden

Das ist schön romantisch, was ihr da geschrieben habt, richtig gut, und, auch wenn es etwas seltsam klingen mag:  eure Gedanken sind sehr reif. Nur das mit dem verkehrten Buch solltet ihr nochmals überdenken  und ein bisschen was folgt..

zum Text:

Zitat:
Ein Hauch von Gewitter liegt in der Luft, als ich den abendlichen Himmel betrachte und schweigend am Fenster sitze.

Ein Hauch von Gewitter liegt in der Luft, als ich schweigend am Fenster sitze und den abendlichen Himmel betrachte.
"Ein Hauch von Gewitter"
das geht eigentlich nicht, ihr meint, die Luft lässt ein Gewitter erahnen. Wobei "Hauch" an Wind denken lässt. Es ist sehr wichtig in einem Text, das "genau sein"

Zitat:
Dämmerung, ein Übergang von Blau zu Grauschwarz, hat sich über die Dächer der Stadt gelegt.

Hier kommt wieder das Gewitter mit "Grauschwarz" ins Spiel, daher:
Ein Übergang von Blau zu Grauschwarz in der Dämmerung der Nacht.

Zitat:

Die Luft glüht immer noch von der Sommerhitze.

"Die Luft" hier nochmals zu erwähnen, sollte vermieden werden.
Vielleicht: ... die Hitze des Tages scheint nicht zu weichen ...

Zitat:
Dampf steigt von den Pfützen der Straße auf.

Das ist eine Unlogik, dem Verlauf des Geschriebenens nach, wird der Regen erst kommen.

Zitat:
Ab und zu sehe ich Menschen an den Häusern vorbeigehen und sich über die schweißnassen Gesichter fahren.

An welchen Häusern? Seid bestimmender: an unserem Haus oder Fenster ...
Zitat:

Der Stein des Fenstersimses ist lauwarm. Trotzdem fröstelt es mich, und ich umschlinge meine Knie noch etwas fester, zittere leicht.

Mit was hat der Prot dann den Simsen berührt, wenn die Hände die Knie umschlingen, auch das geht nicht.

Zitat:

Wie jetztkomma saß ich auch damals hier, kein kommaauf dem Fenstersims.
Jetzt wird dem Leser erst klar, dass er nicht vor, sondern auf dem Simsen sitzt.
das sollte früher erwähnt werden. Genauere Aufenthaltsbestimmung.

Zitat:
Sie, kein Komma auf der Couch,, kein Komma mied meinen Blick.

besser: Das Mädchen ...

Zitat:
Umklammerte stumm ein Buch mit ihren schmalen Händen und bemerkte nicht, dass sie es verkehrt herum hielt.

Das ist zu albern, wie aus einem Comic.

Zitat:
Unruhig geworden, strich ich mir immer wieder durchs Haar, kaute auf meiner Unterlippe herum. Ich musste sie fragen.

Leben einhauchen: Die Frage brannte in mir:


„Claire?“
Sie zuckte zusammen.
"Meinst du, das gibt es? Dass man zu viel für jemanden fühlt fühlen kann?"


Zitat:
Ich sprach leise mehr zu mir selbst, aber ich war mir sicher, sie hatte mich gehört.


Zitat:
Claire sagte keinen Ton, sah mich noch immer nicht an.



Sie sprang auf, wuselte durch das Wohnzimmer, griff sich gehetzt eine kleine Gießkanne und goss die Blumen.
Ich wandte meinen Blick ab, sah hinunter auf die Straße.
"Nein."
Ihre Stimme war leise. Und dennoch hallte ihr Wort ihre Antwort noch lange in meinen Ohren nach.
Zitat:

Ich schüttele meinen Kopf, halte die Augen geschlossen.

Lebhafter erzählen: ..., schloss meine Augen.


Zitat:
Röte hinter meinen Augenlidern.

Das kann er nicht wissen.

Zitat:
Das Tageslicht zieht sich zurück und hinterlässt dabei blaue Schatten am Horizont.

das ist eine Wierholung, steht schon weiter oben, nur ein bisschen anders.
Zitat:

Plötzlich dringt ein Geräusch an meine Ohren, ich beuge mich etwas vor.

Ein guter Autor schreibt niemals "Plötzlich".
Zitat:

Es klingt wie das Stöckeln von Absätzen auf dem rauen Asphalt. Und richtig, auf der nunmehr menschenleeren Straße kann ich die Silhouette einer Frau erkennen. Sie kommt näher heran, ist schon fast auf der Höhe des Hauses, in dem ich wohne. vor meinem Fenster oder Haus

"wo ich wohne" ist schlecht.
Zitat:

Ich beuge mich weiter aus dem Fenster, um sie genauer betrachten zu können.
Um sie genauer zu betrachten, ist das vorbeugen logisch, also eine unnütze Erklärung.
... und betrachte sie genauer.
Zitat:

Ihr Gang kommt mir seltsam vertraut vor.

besser: ihre Bewegungen, oder das Schwingen ihre Hüften, gebt ihr Leben.

Zitat:
Eine dunkle Mähne fällt über die Schulter.
Stupsnase und leicht geschwungene Lippen.

das könnt ihr besser.

Zitat:

Ich atme tief ein, zittere. Es reicht, dass ich mich verliere, Erinnerungen zulasse, die ich auf ewig verdrängen wollte.

"zittere" ist nun doppelt in diesem kurzen Stück. das darf nicht sein. Je kürzer ein Text, umso mehr auf Doppelungen achten und sie umgehen, man kann das hundertfach anders ausdrücken.

derSibirier grüßt
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag24.08.2010 21:26

von Hoody
Antworten mit Zitat

Schnell offtopic.

Sibirier. Schön das du wieder da bist und danke für diese Rezension. Werde sie mir kopieren. Sind sehr schöne Beispiele drinnen, auf was man achten sollte. Sowas vergisst man schnell wieder. Danke =)

lg Hubi


_________________
Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Micki
Geschlecht:weiblichVampirprinzessin

Alter: 44
Beiträge: 2241
Wohnort: mit dem Kopf in den Wolken


Beitrag24.08.2010 21:37

von Micki
Antworten mit Zitat

Hallo ihr beiden!



Es fällt schwer nach dem Sibirer etwas zu sagen, aber zwei Dinge sind mir auch aufgefallen:

1) Die Fensterbank ist lauwarm, obwohl es so heiß ist?  Ich denke das könnte man anders formulieren, wie "Wärme ausstrahlen" oder so.

2) Ein Horizont, egal ob der Sonne zugewand oder abgewand, ist niemals blauschwarz beim Sonnenuntergang. Er ist immer heller, irgendwie blau in verschiedenen Tönen, aber noch nicht schwarz. Das wird er erst wenn die Sonne komplett weg ist!


Sorry wenn ich etwas plump klinge, habe noch nicht viel komentiert! smile

Ansonsten hat es mir sehr gut gefallen, bitte mehr!!! Daumen hoch


Liebe Grüße Micki


_________________
--------------------------------------------------
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag24.08.2010 21:45

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Zitat:
Sorry wenn ich etwas plump klinge, habe noch nicht viel komentiert!


dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen, wichtig ist deine Meinung, das zählt.

derSibirier grüßt
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Blanket
Deckchen

Alter: 33
Beiträge: 153
Wohnort: Moscow


Beitrag24.08.2010 22:10

von Blanket
Antworten mit Zitat

Nun, jetzt ist für meinen Geschmack nur noch Positives zu sagen , nach der ganzen konstruktiven Kritik.
Die Stimmung ist toll eingefangen, und auch der Protagonist ist interessant ausgearbeitet, für die Menge an Text !
Weiter so , ich bin gespannt.

Wie geht ihr da eigentlich vor , wenn ihr zusammen schreibt ? Teilt ihr die Figuren , deren inneren Zustand usw. untereinander auf  oder ist der eine nur für die Wetterlage (" äußere Stimmung") und der andere ganz für die Charaktere zuständig oder geht das in eurem Schaffen ineinander über ?

LG Blanket
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Micki
Geschlecht:weiblichVampirprinzessin

Alter: 44
Beiträge: 2241
Wohnort: mit dem Kopf in den Wolken


Beitrag24.08.2010 22:11

von Micki
Antworten mit Zitat

Danke Sibierer!

Das ist nett von dir! Das macht Mut! rotwerd

Drück dich!


_________________
--------------------------------------------------
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag24.08.2010 22:12

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Hallo ihr Beiden,

da sich in unseren Gemeinschaftsprojekten gewisse Überschneidungen ergeben haben (in Person von traumtänzerin wink ), juckt es mich natürlich, den Stil beider Texte ein wenig zu vergleichen. Was mir sofort ins Auge gesprungen ist, sind die kurzen Sätze, die knappen Beschreibungen zu Beginn.

Da ich (leider) zu den etwas ungeduldigen Lesern gehöre, möchte ich euch sagen, dass ich gerne ein bisschen mehr über eure(n) Protagonisten erfahren hätte. So denke ich mir, das ist halt der Eddie - oder so einer wie der Eddie - ich ergänze also in Gedanken die Informationen (Alter, Charakter etc.) die ich nicht habe. Wird es im Laufe der Geschichte noch deutlich, was das für Personen sind, mit denen man es hier zu tun hat?

Außerdem: Ich bin ja gespannt, wann die anderen mit ihren Gemeinschaftsprojekten aus den Startlöchern kommen. Da muss ja jede Menge am Köcheln sein wink


Viele Grüße

BN
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag25.08.2010 15:27

von EdgarAllanPoe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Erstmal danke ich euch für eure Kommentare und die wirklich sehr konstruktive Kritik, die ihr uns auf den Weg gegeben habt.
Zum weiteren Procedere: Es werden noch drei mehr oder weniger längere Teile folgen. Bezüglich der Korrekturen werde ich mich jedoch zunächst mit Traumtänzerin absprechen, denn schließlich haben wir die Erzählung gemeinsam entwickelt.

Sibirier: Danke dir für deinen sehr guten Kommentar! Und es ist auch schön, dass du wieder da bist. Du hast genau die Fehler gefunden, die wir gesucht, jedoch nicht gefunden haben - und das trotz mehrfacher Korrektur. Ja, die Wiederholungen braucht es nicht, und auch die Unstimmigkeiten in den Beschreibungen des Wetters müssten wir noch bereinigen.
Wenn der ganze Text hier steht, werden wir dann auch die komplett verbesserte Fassung posten.

Micki: Das, was du anmerkst, ist richtig - und ist deshalb auch nicht plump. Danke - du hast uns weitergeholfen! In Kürze gibt's die Fortsetzung zu lesen.

Blanket: Danke auch dir für dein Lob.
Bei diesem Text haben Traumtänzerin und ich uns in der Tat Abschnitte aufgeteilt (die allerdings, so sei verraten, eher auf Stimmungen als auf Handlung setzen). Dann haben wir jeweils die erste Fassung geschrieben, aneinander gefügt und überarbeitet. Das hat zwar eine ganze Weile gedauert, weil wir zwischendurch auch noch andere Dinge zu tun hatten, aber jetzt steht die Erzählung ja.

BN: Im Verlauf der Geschichte treten die Personen noch deutlicher zu Tage, das stimmt. Vielleicht war dieser Teil auch nur unglücklich vom Rest abgetrennt. Zumindest in den nächsten Abschnitten soll deutlich werden, wie sie sich verhalten, ein klareres Bild soll entstehen, zumindest im Idealfall.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag25.08.2010 19:18

von EdgarAllanPoe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zweiter Teil.

Als ich sie kennenlernte, war sie neunzehn, ich zwanzig. Ich noch grün hinter den Ohren, aber voller Elan. Sie trotz des einen Jahres, das ich älter war als sie, schon reifer als ich selbst. Sie, die gerne durch die Wohnung tanzte und träumerisch Bücher aus den Regalen zog und in ihnen stöberte. Währenddessen saß ich meist auf dem Sofa, ließ mich von der Bläue in meinem Kopf vernebeln, wenn ich nicht gerade mit den Augen ihren Bewegungen folgte.
Claire stolperte durch ihr Leben wie jemand, der sich die Augen verbunden hat. Aber sie nahm es mit einem Lachen, als würde ihr ein Sturz auf die Nase nichts ausmachen. Sie war so anders als ich, der sich oft grundlos, voller dunkler Gedanken, im Zimmer einschloss und das Licht des Sommers an sich abperlen ließ.
Ich saß immer im Dunkeln. Claire tanzte im Licht.

Mühsam zwinge ich mich in die Gegenwart zurück, und kämpfe dagegen an, mich von den Bildern in meinem Kopf gefangen nehmen zu lassen. Mein Blick gleitet über die Stadt vor mir. Aus weiter Ferne kann ich den alten Turm des Parks sehen.

Ein heller Tag. Kinderlachen und kichernde Mädchencliquen. Der Park quoll über vor Menschen, aber ich hatte ein abgelegenes Plätzchen. Ich saß auf einer Bank, den Kopf auf die Hände gestützt, mit angezogenen Knien und dunkelte mich in mir selbst ein. Ich hasste mich und wusste nicht, warum.
Irgendein Grund war es, der mich den Kopf heben ließ.
Vielleicht war es das Geräusch ihrer Schritte, schnell und fast lautlos auf dem schmalen Kiesweg. Oder ihr helles, angenehmes Lachen, als sie sich einen Spaß daraus machte, die Tauben vor sich aufzuscheuchen. Vielleicht habe ich sie auch gespürt. Ich weiß es nicht mehr.
Ihre Haarfarbe war irgendwo zwischen dunkel- und hellbraun angesiedelt, die Augen blau. Sonnenstrahlen umschmeichelten ihr schmales Gesicht, verfingen sich in ihrem Lachen. Als ich sie stumm betrachtete, kam mir ein Vogel in den Sinn, der federleicht durch die Welt flatterte, unbekümmert und frei. Ich ließ meinen Blick weiterhin auf ihr ruhen. Meine Augen weiteten sich erstaunt, als die junge Frau auf einmal direkt vor mir stehen blieb. Sie wippte leicht vor und zurück, erschien mir ruhelos. Zunächst drehte sie sich in die Richtung, aus der sie gekommen war, dann in die meine. Der Schleier vor meinen Augen begann sich zu lichten, Licht vertrieb das Dunkel. Stumm sah ich sie an, rührte mich nicht.
„Alles in Ordnung?“
Zögerlich trat sie ein paar Schritte näher heran, setzte sich schließlich neben mich. Unterbewusst lehnte ich mich etwas weg von ihr, sagte nichts. Unser Schweigen währte nicht lange.
„Kann ich dir helfen? Du siehst so traurig aus“, fragte sie.
Wieder schaffte ich es nicht, sie anzusehen, starrte dumpf auf den Boden.
„Es ist nichts“, sagte ich, „nichts.“
Sie lehnte sich auf der Bank zurück, fuhr sich durchs Haar.
„So sieht das aber nicht aus“, sagte sie kopfschüttelnd und ich schwieg, sah aber kurz auf, verlor mich in ihren Augen.
„Sicher, dass du keine Hilfe brauchst?“, fragte sie.
„Ja.“
Sie stand auf, verließ mich. Aber nicht, ohne sich vorher noch einmal zu mir umzudrehen.
In den Tagen, Wochen und Monaten danach wiederholte sich die Szene. Ich wurde nicht schlau aus ihr, ihrem Interesse an mir, dem wortkargen Außenseiter. Dem Stillen. Und ich konnte nicht umhin, sie für ihre Hartnäckigkeit zu bewundern. Ich gewöhnte mich an sie, an unsere Treffen, immer um dieselbe Uhrzeit im Park. Nach einer Weile antwortete ich sogar auf ihre Fragen. Ich gestand mir ein, dass ich sie mochte.
Und eines Tages nahm sie mich an der Hand, zog mich fort von der Bank, über den Kiesweg, achtete nicht auf meine Proteste und fuhr mich kommentarlos zu sich nach Hause. Die WG, in der sie wohnte, war im Zentrum gelegen und sie fühlte sich einsam, wollte Freundschaften schließen. Warum ihre Wahl ausgerechnet auf mich fiel, konnte ich mir nicht erklären.

Ich atme tief ein. Es fällt mir schwer, die Vergangenheit als vergangen anzuerkennen. Und einzig Erinnerungen sind es, die mir bleiben.
Müdigkeit schleicht sich in meine Knochen. Doch das Gefühl, als sei mein Innerstes eine Höhle, überwiegt.
Die drückende Sommerhitze weicht allmählich einer Brise.
Ich klammere mich an diesen Lufthauch und versuche mich von ihm fortragen zu lassen.
Bis die Bilder wieder da sind. Die Wucht, mit der sie jäh auf mich einstürzen, verblüfft mich.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Micki
Geschlecht:weiblichVampirprinzessin

Alter: 44
Beiträge: 2241
Wohnort: mit dem Kopf in den Wolken


Beitrag26.08.2010 21:47

von Micki
Antworten mit Zitat

Ups, bin ich die Erste? Embarassed

O.K. räusper!



Hallo ihr beiden!

Leider hat mich der zweite Teil an einigen Stellen iritiert. Ich fand die Wechsel einfach zu schnell, um hinterherzukommen und musste manchmal im Text zurückgehen, um den eigentlichen Inhalt zu verstehen. Kann sein das es nur mir so geht, aber es schien mir nicht so flüssig zu sein, wie der erste Teil.

Dann drängt sich mir die Frage auf, warum ihr keine Namen benutzt? Ich dachte das wäre wichtig um das Interesse der Leser für den oder die Protas zu wecken!? Zumindest habe ich das schon mehrfach hier im Forum gelesen.

Ein wenig komisch finde ich die Begegnungen mit der Frau im Park. Ihr Anblick löst seinen Schleier, den er vor den Augen hat, aber er rückt von ihr ab? Warum dieser krasse Gegensatz?
Und was bedeutet "Bläue im Kopf"?

Und warum wiederholt er die Treffen im Park, wenn sie ihn offensichtlich merkwürdig vorkommen? Dieser Teil verwirrt mich sehr.



Zitat:"Sie, die gerne durch die Wohnung ....

Passt irgendwie nicht zu dem nächsten Satz:"Währenddessen saß ich...

Wie fändet ihr es, den Satz vielleicht miteinander zu verbinden oder den zweiten Satz mit: "Ich, der meist auf dem Sofa saß..."
Lest den Satz vieleicht mal laut vor. Es klingt für mich nicht ganz so flüssig.
Alles in allem habe ich den Eindruck, das ihr sehr viel Wert auf die tieferen Gefühle in eurem Text legt, es aber nicht so herausbekommt. Sorry! Ich möchte euch nicht den Elan nehmen, aber wie wäre es die Dinge einfacher zu gestalten?
Sie ist die Frohnatur, der glückliche aber einsame Part. Er hat ein wahnsinnsproblem oder wirkt depressiv. Aber sie rührt ihn. Das ist eine gelungene Grundlage, aber ihr solltet versuchen den Text ein bischen weniger kompliziert zu halten, glatter.

Euer Prota ist voller Elan, gleichzeitig aber total in sich gekehrt? Auch das beißt sich.


Aber ich möchte nicht nur kritisieren, zumindest nicht nur negativ! Der Satz: "Ich saß immer im Dunkeln. Sie tanzte im Licht." ist euch echt gut gelungen! Den liebe ich! love
Darauf solltet ihr aufbauen!

Ich hoffe das meine Meinung euch nicht drückt! Ich warte hoffnungsvoll darauf, wie die Geschichte weitergeht!

Bis Bald

Die Micki


_________________
--------------------------------------------------
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
ichundso
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 34
Beiträge: 180



Beitrag27.08.2010 09:57

von ichundso
Antworten mit Zitat

EdgarAllanPoe hat Folgendes geschrieben:
Zweiter Teil.
Sie trotz des einen Jahres, das ich älter war als sie, schon reifer als ich selbst.

sie - ich - sie - ich innerhalb eines Satzes. Das macht in dieser Form das gewählte Stilmittel dieser abwechselnden Aufzählung kaputt. Zudem muss der Altersunterschied nicht nochmal betont werden, wurde ja vorher genannt. Vorschlag: "...sie neunzehn, ich zwanzig. Ich noch grün hinter den Ohren, sie schon reifer, etc." Der Elan kann wegfallen, steht im Text eh völlig für sich alleine, der Typ ist bis hierhin alles andere als elanvoll, wenn er es früher war, dann wird das schon zum richtigen Zeitpunkt noch deutlich werden.



Zitat:
Sie, die gerne durch die Wohnung tanzte und...
Hier hätte man die Aufzählung schon vorher beenden können. "Sie tanzte gerne durch die Wohnung..." passt dann auch besser zum Anschluss.

Zitat:
Währenddessen saß ich meist auf dem Sofa, ließ mich von der Bläue in meinem Kopf benebeln, wenn ich nicht gerade mit den Augen ihren Bewegungen folgte.
Find ich besser.

Zitat:
Sie war so anders als ich, der sich oft grundlos, voller dunkler Gedanken, im Zimmer einschloss und das Licht des Sommers an sich abperlen ließ.
Kein Komma hinter "Gedanken".

Zitat:

Ich saß immer im Dunkeln. Claire tanzte im Licht.

Das mag ich. Funktioniert hier gut, dass das "sie" von vorher aufgelöst wird.

Zitat:
Mühsam zwinge ich mich in die Gegenwart zurück, und kämpfe dagegen an, mich von den Bildern in meinem Kopf gefangen nehmen zu lassen.
Das Komma vor dem "und" hat keinen Sinn.

Zitat:
aber ich hatte ein abgelegenes Plätzchen. Ich saß auf einer Bank,
Einen Platz "haben" ist sicher nicht die optimale Formulierung und die beiden Sätze kann man sicherlich eleganter ineinander überleiten.

Zitat:
Ich saß auf einer Bank, den Kopf auf die Hände gestützt, mit angezogenen Knien und dunkelte mich in mir selbst ein.

Hier wiederum entweder bei "mit angezogenen Knien" vorne und hinten ein Komma oder beides nicht.

Zitat:
Irgendein Grund war es, der mich den Kopf heben ließ.

Warum so umständlich den Grund ins Aktiv stellen und den Prota ins Passiv? "Aus irgendeinem Grund hob ich den Kopf. Vielleicht..." funktioniert genauso.

Zitat:
Ich weiß es nicht mehr.
"Mehr" streichen.

Zitat:
Ihre Haarfarbe war irgendwo zwischen dunkel- und hellbraun angesiedelt, die Augen blau.
Ein wenig plump.

Zitat:
Sonnenstrahlen umschmeichelten ihr schmales Gesicht, verfingen sich in ihrem Lachen.
"Umschmeicheln" ist dann wieder zu viel finde ich. ^^ Vielleicht Geschmackssache. "Sonnenstrahlen fielen auf ihr schmales Gesicht, verfingen sich in ihrem Lachen." Würde mir gefallen.

Zitat:
Als ich sie stumm betrachtete, kam mir ein Vogel in den Sinn, der federleicht durch die Welt flatterte, unbekümmert und frei.

Ist mir persönlich auch zu kitschig, insb. "federleicht flattern" und "unbekümmert und frei" in der Kombination. Ein "Vogel" ist wiederum ein relativ plumper Vergleich. Mein Favorit wäre ein unbekümmertes Erdmännchen. wink Hätte auch gleich mehr Kontur.

Zitat:
Ich ließ meinen Blick weiterhin auf ihr ruhen.
Den Satz finde ich überflüssig. Kann gestrichen werden.

Zitat:
Meine Augen weiteten sich erstaunt, als die junge Frau auf einmal direkt vor mir stehen blieb.

"Ich war erstaunt" oder "Meine Augen weiteten sich", nicht beides. "als die junge Frau direkt vor mir stehen blieb."

Zitat:
begann sich zu lichten, Licht vertrieb das Dunkel.
"lichten, Licht ... Dunkel." Insgesamt kein schöner Satz, auch ohne das doppelte Licht. Verstehe nicht welcher Schleier vorher da war.

Zitat:
Stumm sah ich sie an, rührte mich nicht.

"Stumm sah ich sie an." reicht.

Zitat:
Unterbewusst
Das kenn ich doch irgendwoher ^^

Zitat:
starrte dumpf auf den Boden.
Soll es nicht "stumpf" heißen? Kenne den Gebrauch von "dumpf" in dem Zusammenhang nicht.

Zitat:

„So sieht das aber nicht aus“, sagte sie kopfschüttelnd und ich schwieg, sah aber kurz auf, verlor mich in ihren Augen.

"und ich schwieg, sah dabei auf, verlor mich in ihren Augen." Fände ich stimmiger.

Zitat:
Und eines Tages nahm sie mich an der Hand

Das "Und" ist überflüssig.

Zitat:
Die WG, in der sie wohnte, war im Zentrum gelegen und sie fühlte sich einsam, wollte Freundschaften schließen.
Hier macht es keinen Sinn, die beiden Sätze zu verbinden.

Zitat:

Ich klammere mich an diesen Lufthauch und versuche mich von ihm fortragen zu lassen.

forttragen wink

Der erste Teil gefiel mir inhaltlich ziemlich, die Situation schien mir gut eingefangen. Der zweite Teil schwächelt ein bisschen, ehrlich gesagt haben mich die Bilder nicht besonders gefesselt und ich warte die ganze Zeit auf Claires Motivation. Auch wenn der Protagonist die nicht kennt, sollte sie doch zumindest angedeutet werden. "Sie wollte Freundschaften schließen" reicht mir da nicht.

lg

edit: wie lang das geworden ist ^^ entschuldigung dafür


_________________
the mongrel cat came home
holding half a head
proceeded to show it off
to all of his newfound friends
he said "I been where I liked
I slept with who I liked
she ate me up for breakfast
she screwed me in a vice
but now I don't know why I feel so tongue-tied"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag27.08.2010 11:05

von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo, ihr Beiden!

Der zweite Teil beschreibt sehr ausführlich die Gefühlswelt eures Protas.

Was hierbei den Lesefluss bremst:

Ihr verwendet unglaublich viel Worte und Metaphern für ein einziges Gefühl. Nicht die Masse transportiert - sondern die Qualität! Für eine gelungene Beschreibung einer Atmosphäre, oder auch einer Emotion genügen ein, zwei Sätze ...
Hier führt es dazu den Leser zu verwirren und ihn gleichzeitig auf der Stelle treten zu lassen.

Ich hoffe, dass ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt habe. Nehmt euch den Text noch einmal vor und streicht etwas von dem "Ballast".


Liebe aufmunternde Grüße

The Brain


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag27.08.2010 12:17

von EdgarAllanPoe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke an euch für eure sehr kompetenten Kommentare. Allerdings beabsichtigen wir, die Korrekturen erst in den Text einzufügen, wenn alle vier Teile hier stehen (also nicht betrübt sein).
Bei der Durchsicht eurer Verbesserungsvorschläge frage ich mich, wie gewisse Stellen unsere Prüfungen bestehen konnten (die mit der WG sei hier exemplarisch erwähnt, das passt eigentlich gar nicht zur restlichen Erzählung).
Ich poste dann mal Teil drei.

Eddie


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag27.08.2010 12:18

von EdgarAllanPoe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dritter Teil.

Blumenduft in der Nase, der Geschmack eines jungen Sommertages. Bienensummen und helle Farbenpracht um uns. Ihre Hand in der meinen – klein, zart und zerbrechlich. Finger, wie selbstverständlich mit meinen verwoben.
Knirschender Kies unter unseren Füßen. Claire lief barfuß. Für sie war es das Normalste der Welt, und es machte ihr nichts aus, wenn die Leute sie deshalb schief ansahen. Still bewunderte ich ihre Bewegungen, wie sie über den Weg zu schweben schien. Ich ließ mich mitreißen und vergaß für jenen flüchtigen Moment die Eisenketten, die sonst täglich an meinen Füßen gehaftet hatten. Claire lachte hell auf, begann schneller zu laufen. Zog mich mit ihr, befreite mich von den letzten Fesseln.
An der Waldlichtung endete unser Rennen ohne Sieger. Gleichzeitig landeten wir im taunassen Gras. Claire blinzelte mir zu, beugte sich vor.

Das dumpfe Klackern der Absätze der Frau auf der Straße holt mich zurück aus meinem Tagtraum, saugt nach und nach den Nachhall der Erinnerung aus mir heraus, hämmert unbeirrt auf mich ein.
Ich beuge mich weiter vor. Sehe der Gestalt auf der Straße nach, wie sie schließlich ganz dem orangefarbenen Licht der Straßenlampe entflieht.
Ich spüre leises Bedauern in mir aufsteigen, hätte diesen Augenblick gerne noch eine Weile gehalten.
Grauer Rauch erhebt sich nur schwer sichtbar in den mittlerweile spätabendlichen Nachthimmel.
Sternenfunkeln. Hässliche Schleier ziehen über meinem Kopf vorbei.

Bald saß ich nur noch hinter der Gardine. Konnte kaum mehr einen Finger rühren vor all dem, was mich durchfloss. Selbst das feuchte Schillern der Sonne auf dem nassen Asphalt der Straßen kam mir unwirklich vor.
Abends raffte ich mich auf, stolperte müde in die Küche unserer neuen, eigenen Wohnung, und ließ mich auf meinen Stuhl fallen. In meinem Inneren ein Sandsack. Das Sonnenlicht im Raum. Verscheuchte eine Fliege, die vor mir herflog. Ich legte meinen Kopf auf die Tischplatte, atmete tief, hielt die eine Hand ausgestreckt. Claire umschloss sie mit ihrer. Ihre Wärme vertrieb die Schatten aus meinem Kopf.
Manchmal ging ich mit ihr ins Schwimmbad. Ich lag meistens im Gras, sah Claire zu, wie sie ins Wasser stieg und schwamm.
Einmal schlug ich die Augen auf, musste mich beinahe dazu zwingen, sah, wie sie in einem niedrigen Becken auf- und abging, kleine Wellen um ihre Füße, den Kopf gesenkt. Eine plötzliche Furcht erfasste mich. Das Licht, das sich sonst so sehr ihren Blick hervorhob, verschwand nun aus ihren Augen. Sie kam aus dem Wasser und stützte sich mit den Armen ins Gras. Ich hob meine Hand, konnte mich kaum bewegen vor Müdigkeit. Die Sonne platzte schier vor meinen Augen, regnete als Funken hinter meinen Lidern nieder, aber ich strich Claire trotzdem über den Rücken.
Eine Weile lang bewegte sie sich nicht, versteifte sich unter meiner Berührung. Dann fiel sie plötzlich im Gras in sich zusammen. Das dunkle Haar lag ausgebreitet zu einem Fächer um ihren Kopf. Ich wagte nicht, irgendetwas zu sagen, und zog schnell meine Hand zurück, als hätte ich mich verbrannt. Stumm starrte ich auf die Wiese und die Menschen, die uns nicht zu bemerken schienen.
Irgendwann sagte sie: „Wir gehen.“
Sie zog mich über die Wiese, den aufquellenden Asphalt, bis wir endlich in unserer Wohnung ankamen. Saß dort lange Zeit am Fenster und starrte in den verdorrenden Garten.
An Tagen, an denen die Temperatur besonders drückend war, schlich ich mich hinaus und setzte mich auf einen Stuhl, der neben dem toten Blumenbeet stand. Ließ mir die Sonne auf den Kopf brennen und freute mich, wenn ich anschließend in die Wohnung zurücktaumelte, mit hitzevollem Kopf ins Schattige hinter der Gardine zurückzugehen. Dort saß ich dann, bis Claire mich zum Essen rief, das sie meistens nur schnell nebenher machte. Schließlich arbeitete sie auch noch. Meine Studienbücher lagen verstaubt in einer Ecke unseres Schlafzimmers.
Wenn ich in die Küche kam, hatte sie mir meistens den Rücken zugedreht oder saß bereits am Küchentisch. Ich bemerkte, dass sie mir immer mehr auswich. Sie mied meinen Blick, scheute Berührungen. In mir selbst gefangen, schleppte ich mich nahezu auf meinen Stuhl, sank in mir zusammen, schwieg. Wartete auf nichts. Claire hatte mich bisher jedes Mal aus meiner Starre befreit, aber das tat sie zunehmend seltener.
Manchmal jedoch, wenn ich sie eingehend betrachtete, meinen Blick auf ihr ruhen ließ, konnte ich es plötzlich nicht mehr fassen, dass sie leibhaftig vor mir saß. Ich legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie sah mich verwirrt an, und als ich erschöpft gegen sie fiel, streckte sie ihren Rücken und schob mir eine Hand in meinen Nacken. So als wüsste sie nicht, wohin damit.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag27.08.2010 12:39

von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo, ihr Zwei!

Hier mal ein paar kleine Anmerkungen:


EdgarAllanPoe hat Folgendes geschrieben:
Dritter Teil.

Blumenduft in der Nase, der Geschmack eines jungen Sommertages. Bienensummen und helle Farbenpracht um uns. Ihre Hand in der meinen – klein, zart und zerbrechlich. Finger, wie selbstverständlich mit meinen verwoben.
Knirschender Kies unter unseren Füßen. Claire lief barfuß. Für sie war es das Normalste der Welt, und es machte ihr nichts aus, wenn die Leute sie deshalb schief ansahen. Still bewunderte ich ihre Bewegungen, wie sie über den Weg zu schweben schien. Ich ließ mich mitreißen und vergaß für jenen flüchtigen Moment die Eisenketten, die sonst täglich an meinen Füßen gehaftet hatten.meinen Lauf gebremst hatten ? Claire lachte hell auf, begann schneller zu laufen. Zog mich mit ihr, befreite mich von den letzten Fesseln.
An der Waldlichtung endete unser Rennen ohne Sieger. Gleichzeitig hört sich ... an?landeten wir im taunassen Gras. Claire blinzelte mir zu, beugte sich vor.

Das dumpfe Klackern der Absätze der Frau auf der Straße holt mich zurück aus meinem Tagtraum, saugt nach und nach den Nachhall der Erinnerung aus mir heraus, hämmert unbeirrt auf mich ein.
Ich beuge mich weiter vor. Sehe der Gestalt auf der Straße nach, wie sie schließlich ganz dem orangefarbenen Licht der Straßenlampe entflieht.
Ich spüre leises Bedauern in mir aufsteigen, hätte diesen Augenblick gerne noch eine Weile gehalten.
Grauer Rauch erhebt sich nur schwer sichtbar in den mittlerweile spätabendlichen Nachthimmel.
Sternenfunkeln. Hässliche Schleier ziehen über meinem Kopf vorbei.
Grauer Rauch, Sternenfunkeln? Düstere oder mystische Stimmung? was meint ihr?Bald saß ich nur noch hinter der Gardine. Konnte kaum mehr einen Finger rühren vor all dem, was mich durchfloss ??? - das geht besser!. Selbst das feuchte Schillern der Sonne auf dem nassen Asphalt der Straßen kam mir unwirklich vor.
Abends raffte ich mich auf, stolperte müde in die Küche unserer neuen, eigenen Wohnung, und ließ mich auf meinen Stuhl fallen. In meinem Inneren ein Sandsack. Das Sonnenlicht im Raum. Verscheuchte eine Fliege, die vor mir herflog. Ein Satz! Ich legte meinen Kopf auf die Tischplatte, atmete tief, hielt die eine Hand ausgestreckt. Claire umschloss sie mit ihrer. Ihre Wärme vertrieb die Schatten aus meinem Kopf.
Manchmal ging ich mit ihr Claire ins Schwimmbad. Ich lag meistens im Gras, sah Claire ihr zu, wie sie ins Wasser stieg und schwamm.
Einmal schlug ich die Augen auf, musste mich beinahe dazu zwingen, sah, wie sie in einem niedrigen Becken auf- und abging, kleine Wellen um ihre Füße, den Kopf gesenkt. Eine plötzliche Furcht erfasste mich. Das Licht, das sich sonst so sehr ihren Blick hervorhob, verschwand nun aus ihren Augen. Sie kam aus dem Wasser und stützte sich mit den Armen ins Gras. Ich hob meine Hand, konnte mich kaum bewegen vor Müdigkeit. Die Sonne platzte schier vor meinen Augen, regnete als Funken hinter meinen Lidern nieder, aber ich strich Claire trotzdem über den Rücken.
Eine Weile lang bewegte sie sich nicht, versteifte sich unter meiner Berührung. Dann fiel sie plötzlich im Gras in sich zusammen. Das dunkle Haar lag ausgebreitet zu einem Fächer um ihren Kopf. Ich wagte nicht, irgendetwas zu sagen, und zog schnell meine Hand zurück, als hätte ich mich verbrannt. Stumm starrte ich auf die Wiese und die Menschen, die uns nicht zu bemerken schienen.
Irgendwann sagte sie: „Wir gehen.“
Sie zog mich über die Wiese, den aufquellenden Asphalt, bis wir endlich in unserer Wohnung ankamen. Saß dort lange Zeit am Fenster und starrte in den verdorrenden Garten.
An Tagen, an denen die Temperatur besonders drückend war, schlich ich mich hinaus und setzte mich auf einen Stuhl, der neben dem toten Blumenbeet stand. Ließ mir die Sonne auf den Kopf brennen und freute mich, wenn ich anschließend in die Wohnung zurücktaumelte, mit hitzevollem Kopf ins Schattige hinter der Gardine zurückzugehen. Dort saß ich dann, bis Claire mich zum Essen rief, das sie meistens nur schnell nebenher machte. Schließlich arbeitete sie auch noch. Meine Studienbücher lagen verstaubt in einer Ecke unseres Schlafzimmers.
Wenn ich in die Küche kam, hatte sie mir meistens den Rücken zugedreht oder saß bereits am Küchentisch. Ich bemerkte, dass sie mir immer mehr auswich. Sie mied meinen Blick, scheute Berührungen. In mir selbst gefangen, schleppte ich mich nahezu auf meinen Stuhl, sank in mir zusammen, Wiederholung!!!! schwieg. Wartete auf nichts. Claire hatte mich bisher jedes Mal aus meiner Starre befreit, aber das tat sie zunehmend seltener.
Manchmal jedoch, wenn ich sie eingehend betrachtete, meinen Blick auf ihr ruhen ließ, konnte ich es plötzlich nicht mehr fassen, dass sie leibhaftig vor mir saß. Ich legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie sah mich verwirrt an, und als ich erschöpft gegen sie fiel, streckte sie ihren Rücken und schob mir eine Hand in meinen Nacken. So als wüsste sie nicht, wohin damit.



Ab dem lila markierten Satz wirds für mich nicht mehr so recht nachvollziehbar. Habe dann auch nur noch das "Gröbste" angemerkt.

Liebe Grüße

The Brain


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag27.08.2010 16:12

von EdgarAllanPoe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke, Brain, für deine Verbesserungsvorschläge.
Ich stelle jetzt den letzten Teil ein, warte dann auf weitere Kommentare und entscheide dann zusammen mit Traumtänzerin, welche Kritikpunkte wir in der Korrektur berücksichtigen werden.

Vierter Teil.


Es gab Tage, die dahinzuschweben schienen wie Claire noch einige Wochen zuvor im Park, verträumt und zart. An den meisten jedoch verkroch ich mich müde in meinem Bett und kam noch nicht einmal dann hervor, wenn sie mich zum Essen rief. Tiefere Schatten. Die Sonne sank schneller.
Nachts tastete ich die Bettseite neben mir ab. Aber keine Claire. Dann fühlte ich wieder, wie sich die Fesseln um mich schlangen. Ich lag oft schlaflos da bis zum Morgengrauen oder gar noch länger, lief barfuß durch die Wohnung, versuchte, Claires Gang zu imitieren. Und ich wusste, wie lächerlich ich mich eigentlich benahm, schämte mich und ließ es dennoch nicht sein. Oft setzte ich mich auch in der Küche an ihrem Platz oder suchte in der Wohnung nach ihr. Vergebens.
Am Anfang noch hatte sie auf der Couch gelegen, jetzt war sie wohl in ihre Wohnung zurückgekehrt. Wenn sie mich nachmittags besuchen kam, saß ich häufig in meinem Sessel, den Kopf von innen zugeklebt mit einem Netz. Spürte kaum, wie ihre Lippen meine Wangen flüchtig berührten. Das Sonnenlicht hüllte mich ein in seinen Kokon und machte das Denken unmöglich.
Einmal noch schaffte ich es, mich bis an den Tisch in der Küche zu quälen. Dort saß sie mir gegenüber. Ich sah Tränen auf die staubige Platte tropfen, die ich seit langem nicht mehr geputzt hatte. Versuchte ergebnislos, mich aus meiner Müdigkeit aufzuraffen und ihr die Hand auf die Schulter zu legen. Stattdessen sank ich wieder zusammen und konnte noch nicht einmal weinen. Etwas Schweres hinter meinen Augenlidern. Ich bekam es nicht zu fassen. Es verpuppte mich und ließ mich nicht mehr klar denken.
Als ich den Kopf wieder hob, war Claire verschwunden. Nur der verwischte Staub auf der Tischplatte kündete davon, dass hier etwas passiert war.

Das letzte Stöckeln der Schuhe hallt noch in meinen Ohren, als ich das Fenster schließe. Ich sacke in mir zusammen. Lege die Hände über meine Ohren. Blaues Licht in meinem Zimmer. Der Abend geht vorüber. Ich taste mich langsam in die Küche, setze mich an Claires Platz und versuche zu denken. Doch da ist nur sie, Claire. Ihr Bild in meinem Kopf verblasst. Ich kann sie nicht halten.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Isa
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 153
Wohnort: München


Beitrag27.08.2010 17:05

von Isa
Antworten mit Zitat

Hallo ihr Zwei,

mir gefällt die Geschichte super gut, aber ich hab nicht alles verstanden. Muss ich noch ein paar mal lesen.

Aber ich frage mich, was mit ihm los ist. Warum ist er so erstarrt? Durch was ist das gekommen, denn vorher bzw. wie er Claire kennengelernt hat, war er "voller Elan", wie ihr geschrieben habt. Allerdings bei dem Kennenlernen im Park ist er ja schon so traurig. Warum? (Sorry, wenn ich es mal wie so oft falsch interpretiere)  

Liegt es daran, dass die Angst ihn zunehmend lähmt, dass er sie zu sehr lieben könnte? Dass die Liebe einseitig sei, sie voller Leben - ein tänzelnder Schmetterling - er vielleicht nicht so schillernd, alltäglicher, ruhiger, fast schon schweigsam, melancholisch, schwermütig.  

Vielleicht sind das zwei Kernsätze:
"Ich saß immer im Dunkeln. Claire tanzte im Licht."
"Kann man zu sehr lieben"

Ich würde sagen, er ist sehr, sehr depressiv. Er kann nicht mehr denken, nicht mehr handeln, nicht mehr fühlen. Doch, den Schmerz kann er fühlen aufgrund der Tatsache, das er sie nicht halten konnte.

Ein paar Anmerkungen zu Teil 4:


EdgarAllanPoe hat Folgendes geschrieben:


Tiefere Schatten. (vielleicht: die Schatten wurden länger, die Sonne...

Am Anfang noch hatte sie auf der Couch gelegen, (Am Anfang hatte sie noch...)

Wenn sie mich nachmittags besuchen kam, saß ich häufig in meinem Sessel, den Kopf von innen zugeklebt mit einem Netz. (vielleicht: den Kopf von innen mit einem Netz verklebt)

Versuchte ergebnislos, (erfolglos?) mich aus meiner Müdigkeit ...aufzuraffen

Nur der verwischte Staub auf der Tischplatte kündete davon, (vielleicht verriet? )

Das letzte Stöckeln der Schuhe hallt noch in meinen Ohren, als ich das Fenster schließe. (vielleicht letzte weg)


Sehr gerne gelesen,
Isa
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 2 Gehe zu Seite 1, 2  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Rechtschreibung, Grammatik & Co
Semikolon und Apostroph
von Golovin
Golovin Rechtschreibung, Grammatik & Co 9 25.04.2024 22:56 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
freie Lektoren und Testleser
von Colina
Colina Profession Schriftsteller (Leid und Lust) 22 23.04.2024 22:41 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Verlagsveröffentlichung
SPRINGS OF THE YELLOWSTONE RIVER und ...
von Alfred Wallon
Alfred Wallon Verlagsveröffentlichung 1 22.04.2024 19:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Plot, Handlung und Spannungsaufbau
Gliederung, Strukturierung und zeitli...
von BerndHH
BerndHH Plot, Handlung und Spannungsaufbau 26 20.04.2024 07:10 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rezensionen
,,Die Ärztin“- ein Theaterstück m...
von Oneeyedpirate
Oneeyedpirate Rezensionen 0 19.04.2024 22:53 Letzten Beitrag anzeigen

BuchEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlung

von jon

von Valerie J. Long

von HerbertH

von Schreibmaschine

von femme-fatale233

von femme-fatale233

von Einar Inperson

von Sabine A.

von Rike

von Biggi

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!