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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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01.05.2010 23:59 Fast schon ein Tod von BlueNote
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Ruhe in Frieden
rastloser Geist
Genieße die Stille
Betrachte sie einfach
als liebenden Freund
Dein Blick sieht starr aus dem Fenster
Zeit fließt lautlos vorbei
Das Denken wird weißer
und Fühlen wird grau
Schaufeln sind meine Hände
durchgraben Gedanken nach Worten
die an dein Leben erinnern
Weitere Werke von BlueNote:
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Homer Dr. Wunderlich
Alter: 33 Beiträge: 499 Wohnort: Nur eine Schattenbreite entfernt
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02.05.2010 00:38 ^^ von Homer
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Hi du,
also meine Meinung:
Die erste Strophe finde Ich nett, aber die einleitende Formulierung "ruhe in Frieden rastloser Geist" erinnerte mich doch zu stark an schlechte Filme mit irgendwelchen Exorzisten. Die Stille als Freund ist auch nicht ganz taufrisch in meinen Ohren, aber okay.
Die erste Zeile der zweiten Strophe ist mit rein optisch zu lang, obwohl Ich nicht wüsste wie man das lösen sollte.
Und dann kommt der Hammer.
Die dritte und vierte Zeile der zweiten Strophe sind einfach genial, finde Ich. Diese Bilder haben in meinem Kopf ein riesiges Bild und Gefühle hinterlassen.
Die erste Zeile der dritten Strophe finde Ich auch wieder suboptimal, obwohl die letzten beiden Zeilen wieder sehr sehr gut sind.
Soviel zu meiner Meinung.
Danke fürs lesen.
_________________ Grüße aus der Paradoxbox.
...
Du kannst mich auch Narziß nennen.
...
VORSICHT SUBJEKTIVE SARKASTISCHE IRONISCHE ZYNISCHE ANSTÖSSIGE UNSINNIGE PARANOIDE NEUROTISCHE UND PSYCHOTISCHE INHALTE
...
Mein Kopf ist meine Heimat
und wir fühlen uns dort wohl.
...
Ich bin eine Nachteule: Schuhuu! |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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02.05.2010 08:08
von BlueNote
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Guten Morgen Homer,
wir haben in unseren Beurteilungen durchaus eine Schnittmenge. Hier:
Zitat: |
die einleitende Formulierung "ruhe in Frieden rastloser Geist" erinnerte mich doch zu stark an schlechte Filme mit irgendwelchen Exorzisten.
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möchte ich dir aber widersprechen. Gerade dieses "Rest in peace" ("requiescat in pace") würde auf einen toten Menschen verweisen, der "rastlose Geist" unterstreicht aber noch einmal die Aussage im Titel, dass es sich bei der Person in dem Text doch nicht um einen (ganz) toten Menschen handelt.
Zitat: |
Die Stille als Freund ist auch nicht ganz taufrisch in meinen Ohren
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Aber in diesem Fall einfach zutreffend (->"finde dich damit ab").
Zitat: |
Die erste Zeile der dritten Strophe finde Ich auch wieder suboptimal,
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Das ist auch mein Änderungskandidat. Klingt vielleicht zu nüchtern, obwohl mit einer einzigen Metapher viel ausgedrückt wird.
Schönes Wochenende
BN
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Homer Dr. Wunderlich
Alter: 33 Beiträge: 499 Wohnort: Nur eine Schattenbreite entfernt
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02.05.2010 11:41 ^^ von Homer
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Hi du,
ja du hast schon recht wenn du sagst es passt inhaltlich.
Ich wollte nur sagen das es für mich, in meinen Ohren einfach nicht so "gut" klingt. Vor allem im Vergleich mit den genialen Zeilen die Ich dir oben genannt habe...
Bitte verstehe Martin nicht falsch.
_________________ Grüße aus der Paradoxbox.
...
Du kannst mich auch Narziß nennen.
...
VORSICHT SUBJEKTIVE SARKASTISCHE IRONISCHE ZYNISCHE ANSTÖSSIGE UNSINNIGE PARANOIDE NEUROTISCHE UND PSYCHOTISCHE INHALTE
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Ich bin eine Nachteule: Schuhuu! |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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04.05.2010 20:49
von BlueNote
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Hi Homer,
ich werde mich noch mal um den Klang bemühen.
BN
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ELsa Reißwolf
Alter: 74 Beiträge: 1398
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19.05.2010 11:53
von ELsa
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Hallo Blue Note,
Mir gefällt das, es hat einen inneren Rhythmus, das schätze ich.
Ich vermute mal, LI wurde verlassen und reflektiert nun über die gemeinsame Zeit.
Motiviert sich dabei, die - jetzt - eingetretene Ruhe/Stille als positiv zu empfinden, da vorher wahrscheinlich viel Schmerz und Lärm war.
Aber, 3. Str., LI kann eben noch nicht ganz loskommen, denn die Erinnerungen sind nun mal da.
Einen Einwand habe ich allerdings hier:
Zitat: | Dein Blick sieht starr aus dem Fenster | Blick sieht ist nicht so prickelnd, denn blicken/sehen würde ich nicht doppeln.
Auch im Gesamtrhythmus fällt die Zeile raus. Warum nicht einfach:
Du starrst aus dem Fenster
?
Liebe Grüße
ELsa
_________________ --
schreiben ist atmen |
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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19.05.2010 12:14
von Bananenfischin
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Hallo BlueNote,
dieses Gedicht spricht mich sehr an. Die erste Strophe könnte schon allein ein aussagekräftiges Kurzgedicht bilden, finde ich.
Mein Vorschlag zum ersten Vers der zweiten Strophe:
"Dein Blick fällt (starr) aus dem Fenster"
Gefallen würde es mir aber auch, wenn der Blick den Weg nach draußen gar nicht schaffte, eben, weil er im Grunde ja nach innen gerichtet ist.
Noch zwei Kleinigkeiten, eher von persönlicher Vorliebe gefärbt:
Zitat: | Das Denken wird weißer
und Fühlen wird grau |
Das würde mir noch paralleler besser gefallen, sprich statt des "und" noch ein "Das".
Zitat: | durchgraben Gedanken nach Worten
die an dein Leben erinnern |
Hier würde ich für mich persönlich "Worten" durch "Bildern" ersetzen.
Liebe Grüße
Bananenfischin
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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19.05.2010 17:36
von BlueNote
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Hi ELsa und Bananenfischin,
der innere Rhythmus dieses Gedichtes ist ein Daktylus, also ein 3/4 Takt (eine betonte Silbe, zwei unbetonte Silbe). Dies muss man bei Verbesserungen beachten.
Zitat: |
Ich vermute mal, LI wurde verlassen und reflektiert nun über die gemeinsame Zeit.
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Diese Interpretation ist natürlich zulässig, weil es schon um eine Art Abschied geht. Ich hatte allerdings einen sterbenden Menschen im Sinn, der sich schon von Vielem, was ihn ursprünglich "ausmachte", verabschieden musste. Vielleicht ist es der Optimismus, das Lachen, die Tatkraft, oder auch seine Bewegungsfreiheit, seine Unbeschwertheit etc. Der Mensch ist noch da, aber es ist nicht mehr der Mensch, der er früher einmal war (und wird es auch nie mehr wieder werden).
Zitat: |
Motiviert sich dabei, die - jetzt - eingetretene Ruhe/Stille als positiv zu empfinden, da vorher wahrscheinlich viel Schmerz und Lärm war.
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Die Ruhe und die Stille füllen den Tagesablauf und sind das Einzige, was vom Leben noch übrig geblieben ist.
Zitat: |
Blick sieht ist nicht so prickelnd, denn blicken/sehen würde ich nicht doppeln.
Auch im Gesamtrhythmus fällt die Zeile raus. Warum nicht einfach:
Du starrst aus dem Fenster
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Da hast du Recht. Deine Zeile müsste man allerdings mit einer großen Pause nach dem "Du" betonen, um noch im Rhythmus zu bleiben.
Zitat: |
"Dein Blick fällt (starr) aus dem Fenster"
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Bei Dichten im Versmaß sind manche Worte dem Versmaß geschuldet. Bei deinem Vorschlag müsste man 2 hintereinander folgende Wörter betonen (Blick und fällt). Deswegen muss man hier noch Alternativen finden.
Zitat: |
Noch zwei Kleinigkeiten, eher von persönlicher Vorliebe gefärbt:
Zitat:
Das Denken wird weißer
und Fühlen wird grau
Das würde mir noch paralleler besser gefallen, sprich statt des "und" noch ein "Das".
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Das wäre für mich auch gut! Ich versuche natürlich meistens, Wortdoppelungen zu vermeiden, aber hier macht sie ja Sinn.
Zitat: |
Zitat:
durchgraben Gedanken nach Worten
die an dein Leben erinnern
Hier würde ich für mich persönlich "Worten" durch "Bildern" ersetzen.
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Das ist auch schön. Bei diesem Gedicht dachte ich allerdings an eine reale Person, und überlegte hier tatsächlich, welche "Worte" würde ich denn jetzt behalten - und habe fast keine gefunden. Dieses "Das waren seine letzten Worte" gibt es wohl nur im Film.
Ich danke euch, dass ihr euch so intensiv mit dem Text auseinandergesetzt habt.
BlueNote
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