Stadtmenschen

[versgerber]

Stadtmenschen

Ein lebendiges Wesen
aus Bordsteinkanten
und Häuserfassaden,
mit Armen und Augen
um sich greifend, alles sehend.

Wie Ameisen strömen sie
durch die Reste der Dämmerung.
Was die Nacht einst ausmachte,
ist eingefangen und ertränkt
im Lichtermeer und Straßenlärm.

Wolken deuten gibt ihnen nichts,
finden sie die gleichen Bilder
auch im Schornsteinrauch.

Sie bauen Häuser aus Glaskarten
und werfen mit Felsbrocken,
fürchten sich aber
vor Dunkelheit und Stille
und noch mehr vor der Einsamkeit.

Manchen mögen sie kalt erscheinen
und es ist ihnen Recht.

In ihrem Leben gegen die Uhr
haben sie eine Gewissheit:
Sie gehören hierher,
in ihre Heimat aus Stahlbeton.

[Jocelyn]

Hallo,

habe einen Vorschlag.

Den Satz:

[versgerber]

Hallo Caecilia,

Danke fürs Lesen und Kommentieren.
Dein Vorschlag irritiert mich allerdings schon ein wenig. Wie du angemerkt hast würde deine Variante den Satz umdrehen, nicht auf struktureller, sondern auf inhaltlicher Ebene. Ich habe das Gedicht aber nicht geschrieben, weil ich meine Tastatur ausprobieren wollte. Die Worte stehen nicht durch Zufall so wie sie stehen, ich habe mir etwas dabei gedacht und kann den Inhalt der Aussagen nicht einfach umdrehen.
Die Einsamkeit steht in einem anderen Zusammenhang. Die Gewissheit an einen Ort zu gehören ist kein "letzter Strohhalm", was kann es mehr an Sicherheit geben?
Ich möchte mich jetzt nicht selbst interpretieren, du hast den Text anders gelesen, als ich es tue, daraus habe ich meine Schlüsse zu ziehen.
Danke für den Kommentar.
lg

[Münsch]

Hallo Versgerber,

das Stadtleben lebt in deinem Gedicht.

[versgerber]

Hallo Münsch,

Danke für den Kommentar, schön, dass es dich angesprochen hat.
lg