18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Dunkelheit - Teil 1


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
ThinkTwice
Geschlecht:männlichSchneckenpost
T

Alter: 41
Beiträge: 8
Wohnort: Bonn


T
Beitrag26.04.2009 13:15
Dunkelheit - Teil 1
von ThinkTwice
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

1. Licht und Schatten!

Ein Schatten, ein Traum von Dunkelheit. `Dunkelheit?´ fragte sie sich. `Warum strebe ich nach Dunkelheit?` Wie oft schon hatte Anna sich diese Frage gestellt. Und zurück kam nicht ein Wort der Erklärung. Dunkelheit jedoch blieb beständig, während das Licht seine Schatten warf. Schatten spielten ihr Erscheinungen vor, größer und besser als sie waren. Nicht ein Wort der besseren Welt war jemals ein Wort der Wahrheit gewesen. Vielleicht wollte man sich streiten was Wahrheit denn sein mochte. Sie jedoch hatte ein klares Bild von dem, was sie als diese bezeichnete. Wahrheit blieb übrig, wenn man die Schatten verscheuchte. Wenn man das Licht abschaltete und in der Dunkelheit verharrte. Irgendwo in der Dunkelheit waren Formen, Muster, Dinge die wirklich existierten. Und wenn sie sich sehr darauf konzentrierte, so würde sie die Wahrheit irgendwann finden. Sie glaube mit fester Überzeugung daran. Womöglich hatte sie die Wahrheit schon längst gesehen, womöglich einfach nicht verstanden, womöglich war sie noch immer blind dafür. Jeder Mensch hatte sie mit Trugbildern überflutet, das Licht auf sich gerichtet und ihre Augen blind für die Dunkelheit gemacht. Lichter mit Schatten, Schatten welche sie für die Wahrheit gehalten hatte. Sie war diesen Schatten gefolgt. Mit Hoffnung und Glauben, mit Überzeugung und gutem Willen. Sie war hinter ihnen hergelaufen als wären sie das pure Glück. Einfach nur weil sie an das Gute in den Menschen glaubte. Dann, ganz plötzlich, war das Licht aus. Die Schatten verschwunden. Zurück blieb die Dunkelheit und ihre Unfähigkeit darin zu lesen. Was man ihr angetan hatte mochte noch für Jahre halten, womöglich hatte es ihr Wesen für immer zerstört. Vielleicht jedoch war all das noch näher als sie glauben mochte. Womöglich war sie stärker als man ihr zuschrieb. Womöglich könnte sich alles ändern. Jedoch nur wenn sie dem Licht für immer entkommen konnte. Wahrheit bedeutet Schmerz, Wahrheit bedeutet Einsamkeit. Wofür man sich entschied lag letztendlich in einem Selbst verwurzelt. Wer seine Trugbilder in den Tod mitnahm war womöglich gesegnet und wer konnte dies als verwerfliche bezeichnen. Doch ihr Weg konnte so nicht sein. Wissen verschwand nicht einfach und das Innere verlangen nach der Wahrheit war so für immer ein Teil von ihr. Für die Ewigkeit...

Wahrheit bedeutet Einsamkeit, Einsamkeit bedeutet Schmerz. War sie also dumm diesen Pfad zu folgen, dumm und töricht? Oder war sie mutig? Blieb ihr überhaupt noch eine Wahl? Hatte man diese grundsätzlich? Viele würden die bejahen, viele glaubten daran. Doch wenn nur ein Weg zur Wahrheit führte, so konnte man bei nur einer Option nicht von einer Wahlmöglichkeit sprechen. Abgesehen vom Tod? Blieb er immer als letzte Möglichkeit? Konnte sie ihn ohne schlechtes Gewissen wählen? Konnte und durfte sie so einfach verschwinden? Einfach gehen und all das zurücklassen, was sie zu quälen pflegte? Sie wollte es und ja, sie wünschte es. Sie konnte nicht. So einfach konnte sie nicht aufgeben und den Schatten die Macht überlassen. Wenn es die Wahrheit tatsächlich gab, wenn sie allumfassend und ultimativ war, konnte sie womöglich die Welt verändern. Für immer verändern wer wir waren und als was wir uns zu erkennen gaben. Womöglich war es ein Wort, ein einfaches Wort, welches wie eine Sonnenfinsternis über die Welt fegte. Jeden Schatten und jede Lüge forttrug wie eine Feder mit dem Wind. Dann würde man sich in die Augen blicken und wusste es. Ja man wusste, das Leben ist anders. Es ist... Und hier hörte sie auf zu träumen, denn diese Antwort kannte sie noch nicht und wie groß waren die Chance dass sie es jemals tat?

Sie blickte auf die gepackte Tasche. Die Schränke waren leer, Schubladen geräumt. Das Bett vom Bettbezug befreit, ordentlich zurecht gemacht. All das brauchte sie nicht mehr. Diese Wohnung würde sie verlassen. Diesem Leben entfliehen. Vieles würde sie verlieren, Dinge die ihr sehr am Herzen lagen. Das Wissen, wie sehr diese Dinge ein Lüge waren, half den Schmerz in ihr zu lindern. Doch einfach so vergessen konnte sie die Bilder nicht, dafür war sie noch zu schwach. Ihre Sicht noch immer geblendet, der Verstand von Unwahrheiten umnebelt. `Die Welt belügt dich´ sprach die kleine Miss. `Sie belügt dich und du merkst es nicht einmal´. Das kleine Mädchen stand in der Ecke des Zimmers und blickte finster aus ihren tiefblauen Augen. Ihr blondes Haar hatte sich mit einer Leichtigkeit auf ihre Schultern gelegt. Das Kleid der Kleinen kam Anna bekannt vor. Es war eins der hellblauen Sommerkleidern, welche sie als Kind auch immer getragen hatte.

„Sei still! Was weißt du denn schon?“ sagte sie dem Mädchen. Alles was diese konnte war fordern, von ihr fordern wofür sie noch nicht bereit war. Warum konnte ihr Herz nicht einfach erfrieren. Sie wollte die Gefühle nicht mehr erlauben. Und irgendwann würde sie auch soweit sein. Doch nicht jetzt und nicht so schnell, wie die kleine Miss verlangte. Alles was diese sagte schmerzte nur. „Ich hab die Wohnung geräumt, meine Arbeit gekündigt, die Uni verlassen. All das hab ich getan weil du es sagtest und immer noch siehst du mich an als wäre es nichts wert.“ Der Blick des Mädchen blieb weiter kalt. Loben konnte sie nicht. Zu sehr verstand sie es als Selbstverständlichkeit. Und natürlich hatte sie recht. Es war wie eine Selbstverständlichkeit der Wahrheit zu folgen, wenn man sie erst bemerkte. Dennoch tat es so sehr weh. Ein paar tröstende Worte, ein Zeichen der Anteilnahme und Anerkennung. So sehr wünschte sie sich das alles. `Vergiss was war und vergiss deine Wünsche. Nimm die Tasche und geh.` Und das tat sie. Sie nahm die Tasche vom Bett, umgriff den Riemen als wäre es alles was ihr geblieben war. Sie drehte sich zur Tür und ging. Auf halben Weg drehte sie sich erneut herum, blickte zurück. Der Raum füllte sich wieder mit Leben, als wäre nichts gewesen. Schränke füllten sich von Zauberhand, die Matratze war rot bezogen. Die Decke leicht zerknüllt. Noch warm vermutlich. Wenn sie danach griff, womöglich konnte sie den vertrauten Geruch vernehmen. Der Geruch der so unbeschreiblich war. Eine süße von Blumen, getragen von einer Stärke, die man als leicht herb bezeichnen konnte. Das Herbe verstärkte den Geruch, machte ihn so einmalig. Nichts war vergleichbar damit. Das kleine Mädchen schritt in ihr Sichtfeld und hinter ihr wischte eine Dunkelheit die Gemütlichkeit aus den Räumen. Leere und Kälte blieb zurück. Sie brauchte nichts sagen. Nicht ein Wort, das wusste sie. Anna hatte verstanden. Also ging sie endgültig. Den Geruch ließ sie zurück...

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag26.04.2009 14:18

von Angst
Antworten mit Zitat

Willkommen im Schriftstellerforum! Vielleicht hast du ja Lust, dich uns vorstellen? Würde mich freuen.

Was ich aus dem Text lese:
1. Die Protagonistin Anna hat etwas Schreckliches erlebt, das sie verarbeiten muss.
2. Sie hat sich für den "Pfad der Wahrheit" entschieden.
3. Absolute Dunkelheit entspricht der Wahrheit, Licht und die damit verbundenen Schatten der Lüge/Täuschung.

Was ich nicht verstanden habe: Wer ist die Kleine Miss? Eine imaginäre Freundin, eine Stimme im Kopf? Das wird (für mich) nicht klar.

Die ersten beiden Absätze gefallen mir nicht. Zu wenig Handlung und zu viele Gedanken. Das zu lesen wirkt ermüdend. Könnte man die anfänglichen Gedanken nicht etwas kompakter rüberbringen? Was ich mag, ist der letzte Absatz. Die Beschreibung des letzten Blickes auf das Zimmer löst etwas in mir aus. Das ist schön, wenn auch noch mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern gespickt.

Umso bedauerlicher, dass du dich zu Beginn in einer Abhandlung zum Thema Wahrheit verlierst und den Leser nur spät – zu spät für meinen Geschmack – in die eigentliche Handlung entführst.

Liebe Grüsse,
Scheinheilige

PS:
ThinkTwice hat Folgendes geschrieben:
Den Geruch ließ sie zurück...

Dieser Schlusssatz ist toll! Daumen hoch


_________________
»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag26.04.2009 17:50

von Hoody
Antworten mit Zitat

Hallo ThinkTwice.

Zitat:
Die ersten beiden Absätze gefallen mir nicht. Zu wenig Handlung und zu viele Gedanken. Das zu lesen wirkt ermüdend

Kann mich dem nur anschließen. Wäre das ein Buch hätte ich schon länst zugeklappt weil es echt langweilig wirkt.
Zitat:

Eine süße von Blumen, getragen von einer Stärke, die man als leicht herb bezeichnen konnte. Das Herbe verstärkte den Geruch, machte ihn so einmalig. Nichts war vergleichbar damit. Das kleine Mädchen schritt in ihr Sichtfeld und hinter ihr wischte eine Dunkelheit die Gemütlichkeit aus den Räumen. Leere und Kälte blieb zurück. Sie brauchte nichts sagen. Nicht ein Wort, das wusste sie. Anna hatte verstanden. Also ging sie endgültig. Den Geruch ließ sie zurück...

Das hier gefällt mir. Aber ich glaube du "schwafelst soviel". Du beschreibst viel und das wirkt öde.
Show don't Tell

lg Hubi =)


_________________
Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ThinkTwice
Geschlecht:männlichSchneckenpost
T

Alter: 41
Beiträge: 8
Wohnort: Bonn


T
Beitrag02.05.2009 10:49

von ThinkTwice
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Scheinheilige und Jarda,

ich danke euch für die Kommentare, ein wenig spät von mir aber dennoch. Es war ein Versuch ein paar Gedanken zu verpacken und im Endeffekt eine Geschichte daraus zu entwickeln. So wie ich entnehmen kann ist das wohl etwas nach Hinten losgegangen.

Ich werde versuchen solche Fehler zukünftig zu unterlassen. Ich selbst hielt es wohl irgendwie für eine gute Idee, aber man ist selbst nicht immer objektiv genug.

Der zweite Teil folgt bald und ich hoffe er wird nicht so "öde". Wird sich wohl erst zeigen.

Also danke nochmal.

Grüße
ThinkTwice
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Neumond, Teil 1
von jcl
jcl Werkstatt 13 22.03.2024 15:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Die Liebe im Zeichen von Dunkelheit
von Cholyrika
Cholyrika Feedback 1 14.02.2024 10:53 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Teil des Schiffs, Teil der Crew
von NIKSTK
NIKSTK Roter Teppich & Check-In 8 19.07.2023 01:07 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Reise in die Dunkelheit
von Petra_44
Petra_44 Einstand 17 12.07.2023 19:42 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Dunkelheit
von SannyB
SannyB Werkstatt 15 04.06.2023 16:57 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchBuchEmpfehlungEmpfehlungBuchBuchBuchBuchEmpfehlung

von CAMIR

von silke-k-weiler

von Lapidar

von BerndHH

von Einar Inperson

von BirgitJ

von agu

von Yaouoay

von DasProjekt

von Fao

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!