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Irgendwo in Hafen


 
 
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Tintenklecks
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 41
Beiträge: 25



Beitrag22.04.2009 17:55
Irgendwo in Hafen
von Tintenklecks
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Im ostranischen Hafen von Kelpstett ging es im Spätsommer immer besonders geschäftig zu. Barkassen, Segelschiffe, Tanker, Frachter und sogar einige Kriegsschiffe beeilten sich ihre Aufgaben zu erledigen ehe die schweren Herbststürme einsetzten. An der Mole bei den Marineschiffen stand ein junger Offizier. Er hatte kurze dunkelbraune Haare, ebenso braune Augen und eine stämmige Statur. Zusammen mit seiner geringen Größe hätte er wohl nicht auf ein Werbeplakat der Kriegsmarine gepasst.

Leutnant Benedikt Ahlgrimm starrte schockiert auf das kleine Torpedoboot, das vor ihm lag. Der Rumpf mit Rost gefleckt, der Bug mit Meeresgetier überwachsen, die Geschütze abmontiert und am Schornstein, der obendrein auch noch unschön verbogen war, stritten sich Sturmschwalben um die besten Nistplätze. Kurz ein Seelenverkäufer der übelsten Sorte. Ein seelenloser Seelenverkäufer genauer gesagt, denn von der Besatzung war nichts zu sehen.

Ein richtig trostloser Anblick, dachte er bei sich.

Benno holte noch einmal den Versetzungsbefehl aus seiner Manteltasche und las ihn aufmerksam durch. Es bestand kein Zweifel. S.M.S. Weihe stand deutlich sowohl auf der Order, als auch am Bug des Schiffs. Was sich dank der Rostflecken aber auf S.M. . Wehe verkürzte.
Nach der langweiligen Büroarbeit in der Verwaltung hatte er nun endlich einen Posten auf einem Schiff erhalten und nun so etwas. Ein neues Torpedoboot der Gavial-Klasse oder gar ein funkelnagelneues  Schlachtschiff der Bartók-Klasse, ja, das waren Schiffe, aber dieses schwimmende Wrack spottete jeder Beschreibung. Er beneidete die Seeleute, die mehr Glück gehabt hatten.

»Was lungern sie hier herum Leutnant?«, ertönte eine laute Stimme direkt hinter ihm. Benedikt drehte sich hastig um und sprang vor dem offenkundig zornigen Kapitänleutnant zackig in Habachtstellung.

»Melde gehorsamst. Ich soll mich beim Kommandanten von S.M.S. Weihe melden, kann ihn aber nicht vorfinden, Herr Kaleun.«

»Sie Vollidiot!«, brüllte der andere los, »Wer glauben sie eigentlich, dass vor ihnen steht. Und was soll dieses dämliche Kaleun? Das heißt Kapitänleutnant, Mann. Sprechen sie es gefälligst aus.«

»Jawohl, Herr Kapitänleutnant.«



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Alle meine Kommentare erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.
Sollte es trotzdem einer besser wissen, so bin ich gerne bereit von ihm zu lernen.
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag22.04.2009 18:30

von Hoody
Antworten mit Zitat

Hallo Tintenklecks.

Paar Punkte die mir aufgefallen sind:

Zitat:
An der Mole, bei den Marineschiffen, stand ein junger Offizier.

Hier gehören zwei Kommas hin, oder?

Zitat:
Ein richtig trostloser Anblick, dachte er bei sich

Das : dachte er bei sich: finde ich nicht so schön. Da würde ich etwas anderes benutzen. Aber das ist Geschmackssache.

Viel geschieht ja noch nicht nicht in deinen Text.
Aber ich würde ihn weiterlesen.

Achja die Umgebung hast du gut beschrieben. Den Hafen konnte ich mir gut vorstellen auch das etwas verschmutze Schiff war gut beschrieben.
Nur der schöne Meeresduft geht mir etwas ab. Denn könntest du noch dazufügen.
Mal schauen wie es weitergeht =).


lg Hubi


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"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
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TintenFisch
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 30
Beiträge: 202
Wohnort: München


Beitrag22.04.2009 22:53
Re: Irgendwo in Hafen
von TintenFisch
Antworten mit Zitat

Hallo Tintenklecks, Rolling Eyes

dein Text ist schön zum Lesen und dein Stil ist flüssig und klar. Die Beschreibungen machen die Szene anschaulich, wenn auch, wie Jarda schon erwähnt hat, alle Sinne noch mehr angesprochen werden könnten.

Eine Sache ist mir aufgefallen. Der erste Absatz klingt ein wenig zu lasch für eine knackige Einleitung. Rein Gefühlsmäßig würde ich ihn eher in die Mitte setzten. So z. B.:

Tintenklecks hat Folgendes geschrieben:
Leutnant Benedikt Ahlgrimm starrte schockiert auf das kleine Torpedoboot, das vor ihm lag. Der Rumpf mit Rost gefleckt, der Bug mit Meeresgetier überwachsen, die Geschütze abmontiert und am Schornstein, der obendrein auch noch unschön verbogen war, stritten sich Sturmschwalben um die besten Nistplätze. Kurz ein Seelenverkäufer der übelsten Sorte. Ein seelenloser Seelenverkäufer genauer gesagt, denn von der Besatzung war nichts zu sehen.

Ein richtig trostloser Anblick, dachte er bei sich.

Im ostranischen Hafen von Kelpstett ging es im Spätsommer immer besonders geschäftig zu. Barkassen, Segelschiffe, Tanker, Frachter und sogar einige Kriegsschiffe beeilten sich ihre Aufgaben zu erledigen ehe die schweren Herbststürme einsetzten. An der Mole bei den Marineschiffen stand ein junger Offizier. Er hatte kurze dunkelbraune Haare, ebenso braune Augen und eine stämmige Statur. Zusammen mit seiner geringen Größe hätte er wohl nicht auf ein Werbeplakat der Kriegsmarine gepasst.


Benno holte noch einmal den Versetzungsbefehl aus seiner Manteltasche und las ihn aufmerksam durch. Es bestand kein Zweifel. S.M.S. Weihe stand deutlich sowohl auf der Order, als auch am Bug des Schiffs. Was sich dank der Rostflecken aber auf S.M. . Wehe verkürzte.
Nach der langweiligen Büroarbeit in der Verwaltung hatte er nun endlich einen Posten auf einem Schiff erhalten und nun so etwas. Ein neues Torpedoboot der Gavial-Klasse oder gar ein funkelnagelneues  Schlachtschiff der Bartók-Klasse, ja, das waren Schiffe, aber dieses schwimmende Wrack spottete jeder Beschreibung. Er beneidete die Seeleute, die mehr Glück gehabt hatten.

Dieser Vorschlag ist jetzt wahrscheinlich sehr gewagt, doch es würde dem Anfang mehr Pfeffer geben. Die Aussehensbeschreibung müsste dafür allerdings umformuliert werden, daher hab ich sie kursiv markiert.
Für eine längere Geschichte wäre eine derartige Einleitung nicht fehl am Platz, vorausgesetzt natürlich, es gibt eine Fortsetzung!

Auch ich würde gerne mehr lesen. Das Thema gibt sicher was her...

lg
TintenFisch (... der in einem Tintenklecks schwimmt!  Wink )


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stormcloud
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 631
Wohnort: In der Smalltalk-Abteilung


Beitrag26.04.2009 09:11

von stormcloud
Antworten mit Zitat

Hallo,

dein Textauszug hat mir gut gefallen. Schade, dass er nur so kurz war Wink, hätte wirklich gerne mehr gelesen.
Die Szene wirkt authentisch - etwas "Hafenambiente" könntest du aber wirklich noch einfügen, damit auch Landratten etwas "Meer" bekommen.
Warum schreibst du "Kaleun"? Mir ist nur die übliche Abkürzung "Kaleu" bekannt...
Falls du Fragen zur Schifffahrt hast, kannst du mir gerne eine PN schicken, bin vom Fach.



Viele Grüße von Josef


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Michael
Geschlecht:männlichAnti-Lyriker


Beiträge: 734



Beitrag26.04.2009 10:18

von Michael
Antworten mit Zitat

Hallo

Also ehrlich gesagt, strotzt der Text vor Fehler. Eigentlich ist es ein guter Stoff, um eine längere Geschichte oder gar einen Roman daraus zu machen. Aber viele ortographische Fehler trüben meines Erachtens total den Lesefluss.

Zitat:
An der Mole bei den Marineschiffen stand ein junger Offizier. Er hatte kurze dunkelbraune Haare, ebenso braune Augen und eine stämmige Statur.


Ist das wichtig für den Text? Es handelt sich ja eigentlich nicht um den Hauptcharakter. Vor allem in einer Kurzgeschichte ist jegliche Beschreibung von Personen, die mit dem Geschehen nichts zu tun haben, absolut überflüssig. Sollte diese Person allerdings in einem späteren Verlauf wichtig sein, dann musst du schon Nägel mit Köpfe machen. Denk in diesem Fall an "zeigen - nicht beschreiben".

 
Zitat:
Leutnant Benedikt Ahlgrimm starrte schockiert auf das kleine Torpedoboot, das vor ihm lag. Der Rumpf mit Rost gefleckt, der Bug mit Meeresgetier überwachsen, die Geschütze abmontiert und am Schornstein, der obendrein auch noch unschön verbogen war, stritten sich Sturmschwalben um die besten Nistplätze.


Das ist eigentlich die einzige Stelle im Text, die mir richtig gut gefallen hat.


Zitat:
Ein richtig trostloser Anblick, dachte er bei sich.


Ein schwerer Holper-Alarm. Wink

Besser wäre:

Ein richtig trostloser Anblick, dachte er sich.

Zitat:
Er beneidete die Seeleute, die mehr Glück gehabt hatten


Liest sich auch ein wenig holprig, finde ich. Streiche das "gehabt" einfach weg. Dann ist es besser.

Zitat:
Benedikt drehte sich hastig um und sprang vor dem offenkundig zornigen Kapitänleutnant zackig in Habachtstellung.


Heißt es wirklich Habachtstellung? Habe das Wort noch nie gehört... ist also keine Kritik von mir.

Zitat:
»Sie Vollidiot!«, brüllte der andere los, »Wer glauben sie eigentlich, dass vor ihnen steht. Und was soll dieses dämliche Kaleun? Das heißt Kapitänleutnant, Mann. Sprechen sie es gefälligst aus.«


Dieser Abschnitt gefällt mir, ehrlich gesagt, gar nicht.

1. In der heutigen Zeit brüllt keiner mehr so einfach "Sie Vollidiot". Das war vor hundert Jahren mal so. Oder in billigen amerikanischen Kriegsfilmen: "Ihr seid der letzte Dreck!" "Ihr seid Pickel am Arsch einer Kakerlake", usw  Very Happy  Very Happy  Very Happy

2. Von der Grammatik her ist der zweite Satz ( Wer glauben sie eigentlich, dass vor ihnen steht) total falsch.
Schreibe doch: "Was glauben sie eigentlich, wer vor ihnen steht?"


FAZIT:

Das könnte eine gute Geschichte werden. Vielleicht so eine Art "Das Leben auf hoher See" aus der Sicht eines Matrosen, mit allem drum und dran. Allerdings musst du wirklich deine Schreibe verbessern, sonst wird das nix. In deinem Text wimmelt es von Fehlern, die du erstmal korrigieren solltest. Ich finde, du hast dich mit deinem Text nicht ausreichend auseinander gesetzt. Nimm dir mehr Zeit für den eigentlichen Text. Fachkenntnisse scheinst du mir in Sachen "Marine" und "Schiffe" ja zu haben, also mach was daraus. Dann hat der Text auch Potential.

Gruß
Michael
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag26.04.2009 10:24

von Hoody
Antworten mit Zitat

Micheal da muss ich schnell etwas dazu schreiben.

Zitat:
An der Mole bei den Marineschiffen stand ein junger Offizier. Er hatte kurze dunkelbraune Haare, ebenso braune Augen und eine stämmige Statur.


Ist das wichtig für den Text? Es handelt sich ja eigentlich nicht um den Hauptcharakter. Vor allem in einer Kurzgeschichte ist jegliche Beschreibung von Personen, die mit dem Geschehen nichts zu tun haben, absolut überflüssig. Sollte diese Person allerdings in einem späteren Verlauf wichtig sein, dann musst du schon Nägel mit Köpfe machen. Denk in diesem Fall an "zeigen - nicht beschreiben".

Das fett Markierte ist der Benedikt. Das soll eine Charakterbeschreibung sein. Ist also die Hauptfigur.

Aber bei den Rest stimme ich dir zu.

lg Hubi


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Michael
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Beitrag26.04.2009 10:36

von Michael
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Hallo zusammen

@hubi
Danke für die Information. Wink

@Tintenklecks
Dann habe ich wiederum folgende Kritik:

Ich bin in Sachen Dienstgrad nicht so aufgeklärt, aber zuerst schreibst du von einem Offizier und dann von einem Leutnant. Ist das dasselbe?

Und dann greift die "Zeigen- nicht beschreiben!"- Regel. Wenn das die Personenbeschreibung ist, dann hätte ich mir mehr gewünscht, da es immerhin der Hauptcharakter ist.


Zitat:
An der Mole bei den Marineschiffen stand ein junger Offizier. Er hatte kurze dunkelbraune Haare, ebenso braune Augen und eine stämmige Statur.


Das reicht mir einfach nicht. Vielleicht wäre es an dieser Stelle auch besser, nicht von einem Offizier, sondern gleich von einem Leutnant zu sprechen, oder?


Gruß
Michael
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Rheinsberg
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Beitrag26.04.2009 10:41

von Rheinsberg
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Ähm - Micheal, der Offizier verhält sich zum Leutnant wie der Baum zur Eiche.
Man unterscheidet in jeder Sorte Militär die Offiziere und die Mannschaften. Ein Offizier fängt kurz unterm Leutnant an (gibt unterschiedliche Bezeichnungen je nach Waffengattung, bei der Marine meist "Fähnerich) und die Laufbahn geht bis zum General.

Ich finde es daher nicht falsch, wenn man einmal den Oberbegriff und einmal die genaue Bezeichnung verwendet, anstatt jedesmal das gleiche Wort zu schreiben.


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Beiträge: 734



Beitrag26.04.2009 10:46

von Michael
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Hallo Rheinsberg,

vielen Dank für die Information.



Zitat:
Vielleicht wäre es an dieser Stelle auch besser, nicht von einem Offizier, sondern gleich von einem Leutnant zu sprechen, oder?


Das nehme ich dann hiermit zurück. Wink

Gruß
Michael
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Einherjer
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Beiträge: 545



Beitrag27.04.2009 10:45

von Einherjer
Antworten mit Zitat

Hallo Tintenklecks.

Einige der Sachen die mir aufgefallen sind:

"Er hatte kurze dunkelbraune Haare, ebenso braune Augen und eine stämmige Statur. Zusammen mit seiner geringen Größe hätte er wohl nicht auf ein Werbeplakat der Kriegsmarine gepasst." Der gutwillige Leser ahnt was du meinst. Aber besser wäre eine Formulierung wie:
 
1. "Nicht der Typ Mann der einen von den Werbeplakaten der Marine anlächelte."

2. "Mit dem Idealbild des jungen gutausehenden Marineoffiers auf den Werbeplakaten der Marine hatte er wenig gemeinsam."

Ein Weiteres:
Die Kritik am Schimpfwort Vollidot scheint unberechtigt. Du scheinst ja eine Situation zu beschreiben die am Anfang des 20. Jahrhunderts spielt. Da war Vollidiot vielleicht ein durchaus angemessenes Schimpfwort.

ABER(<--- großes aber):

NIEMALS würde ein Offizier einen anderen Offizier in der Öffentlichkeit derart zurechtstauchen. Offiziere sind Führungspersonen die ihren Führungsanspruch unter anderem auf den Respekt ihrer Untergebenen aufbauen. Deshalb tragen Offiziere außer in Notsituationen ihre Differenzen stets im kleinen Kreis aus.

Desweiteren hat der Kapitänleutnant keinen Grund den Leutnant zusammenzustauchen. Kaleu (ohne n) ist eine gebräuchliche und akzeptierte Kurzform.
Vielmehr hätte der Leutnant Grund zur Bechwerde.
»Was lungern sie hier herum Leutnant?« Das geht gar nicht. So reden Offiziere nicht miteinander. Auch nicht vor hundert Jahren. Eine solche Anrede ist eine absolute Respektlosigkeit und hätte im Falle einer Beschwerde des Leutnants ernste Konsequenzen für den Kapitänleutnant.

Kleiner Tipp zum Schluss:
Schreibe über Themen mit denen du dich auskennst. Wenn du dich in einem Thema nicht auskennst, ist das keine Schande.
Dann musst du aber recherchieren.

Wenn du einen Historischen Roman über die Seefahrt schreibst, erreichst du vor allem Leser die das Thema interessiert. Und das heißt, sie kennen sich dort aller Wahrscheinlichkeit nach auch gut aus.
Für dich heißt das; du musst dich besser auskennen als sie.
Und da hilft nur eins: recherchieren, recherchieren, r... du weißt was ich meine.

Auch das Romanschreiben ist bisweilen harte Arbeit.

Einen freundlichen Gruß

Einherjer
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Tintenklecks
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 41
Beiträge: 25



Beitrag27.04.2009 11:55

von Tintenklecks
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Danke erstmal. Hätte nicht gedacht, dass meine Geschichte so viele Antworten nach sich zieht.

Aber ich bin mir durch die Kritiken auch zweierlei Dinge bewusst geworden.

1.

Ich weis eindeutig noch nicht genug über die Verhaltensweisen im Offizierskorps.

2.

Ich muss dringend Beschreibungen, vor allem von Personen, üben. Da besteht Handlungsbedarf.

Allerdings freue ich mich, dass die kleine Geschichte auch viel positive Kritik hervorgebracht hat und Jarda meinen Schreibstil sogar als flüssig bezeichnet hat. Es ist also für mich ein großer Fortschritt im vergleich zu meinen vorhergehenden Texten.

Es ist aber insgesamt schwerer als erwartet von den sachlichen und rein informativen wissenschaftlichen Texten, die ich sonst schreibe wegzukommen als ich angenommen habe.


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