Letztes Wandern

[Lesehoernchen]

Der Tag, an dem ich sterbe muss ein Samstag sein,
kurz nach Winter, viertel vor Frühling,
damit erfrorene Grimassen mich begleiten
und das blühende Leben mir ein Ständchen bringt.

Dann will ich Margarethe vergessen,
das Dolch und Scherenmädchen,
und all ihre Herzverbrecher,
Schmerzbenetzer lenken nur weiße Sinne
in die blanke Sonne.

Ich packe meinen Kopf
zwischen die Gedanken
fluchende Drachen am Montag
werden zur Lebensmelodie
und singen mir nur noch
vom Jetzt.

[Tom Boy]

Hallo Lesehörnchen,

obwohl ich deine Gedichte selten kommentiere bin ich schon lange dein Fan - das nur mal vorweg.

Und dieses Gedicht ist mal wieder ganz wunderbar. Relativ abstrakt, trotzdem löst es bei mir ganz konkrete Bilder und Gedanken aus. So muss es sein.
Nur eine Frage: sollte es hier

[Inni]

Hi Lesehoernchen,

stark finde ich den Anfang! Der hat so etwas schön Lakonisches...

Danach wird es für mich, ehrlich gesagt, etwas kryptisch. Aber das ist ja mein Privatgeschmack...

Liebe Grüße,

Inni

[Lesehoernchen]

hallo ihr zwei.
tom boy, du hast recht, da hat sich glatt mal ein rechtschreibfehler eingeschlichen. den werd ich gleich mal aufessen*grins*

ich danke dir fürs Gefallen:)

ebenso dir Inni.
kryptisch meinst du. grins, "privatgeschmack", das ist ja mal ein wort das werde ich gleich mal in meinen sprachgebrauch übernehmen.

[horus]

Liebes Lesehoernchen,

ein starker Text, anfänglich leicht hingeworfen, dann gehts ans Ganze. So, so Du willst also Margarethe vergessen, na gut. Sehr feine Allegorien wie das Dolch- und Scherenmädchen oder die Schmerzbenetzer. Schön der Schluß mit dem Zusammenreißen und nur noch ans Jetzt denken. Gelungen.

  Kurt