Flüge dunkelnden Tages ertasteten

[EdgarAllanPoe]

Guten Abend,

hier ein neuerliches lyrisches Erzeugnis von mir. Ich hoffe, es kommt an  

Liebe Grüße,

Eddie  

Flüge dunkelnden Tages ertasteten
mit forschen Fingern
glimmende Glassplitter:
Fallend stürzten sich Bäche aus
Licht aus sterbenden Wolken.

Entschwebten die Felsen in das
graue Licht,
Flammen umtanzten den goldenen,
lächelnden Mund des Himmels,
der aus zerbrochenem Glase trank.

Worte quollen wie Eisschauer
aus blutenden Lippen hervor,
umhüllten den Blick des Tages,
trunken, ihr Geflüster erstarb,
in glühenden Abgrund davongetragen.

[Virane]

Hallo Eddie

Los gehts:
 
1.
Also lyrisch und sprachlich, stilistisch und förmlich gesehen ist das erste Sahne von dir, nur kleine Anmerkungen von mir:

[EdgarAllanPoe]

Hallo Virane!

Erstmal danke für dein Lob und deine ausführliche Kritik  
Ich werde sie mir jetzt noch nicht zu Herzen nehmen, da ich noch ein bisschen was zu tun habe  
Wegen deiner Interpretation des Gedichts bin ich ganz überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand ein Gedicht zum Thema "Abend/Sonnenuntergang" derartig erfasst.
Rückblickend erscheinen mir deine Interpretationen aber schlüssig, obwohl ich diese Thematik viel zu abgegriffen finde  
Die Tränen (eigentlichen war damit der Regen gemeint), der "blutige Mund"... All das lässt auf jemanden deuten, der sich umbringt oder verletzt.
Da hast du meinem Gedicht ein paar ganz neue Aspekte abgewonnen.

Liebe Grüße,

Eddie  

[Virane]

Hi Eddie

Danke für deine Antwort

Genau das zahlt ein Gedicht für mich aus, nämlich das verschiedene Deutungsversuche angewandt werden könnte und vielleicht jeder einen anderen Gedanken verfolgt!

Aber das ist mein Blickwinkel ^^

Nochmals: So sieht Lyrik aus

Hut ab :wink

LG Virane

[Taugenichts]

ich finde es spannend, dass du das Gedicht "nur" über einen Sonnenuntergang geschrieben hast... schön ist, dass du deine Metaperh durchziehst. Das hat mir in letzter Zeit oft gefehlt. Dieser romantische Wille, alles so wiederzuegeben, wei an es sieht. Diese Innerlichkeit schreiben nicht mehr viele,
ALLERDINGS auch nicht ohne Grund. Den Meisten wird dazu der Zugang fehlen.
Ich hatte das Glück, das Gedicht auf meine Weise verstehen zu können---> Saufen, Drogen, Selbstzerstörung.

Mit ein wenig mehr "Nähe am Menschen", ereeichst du damit sicher viele Leser. Das sollest du behalten!


Bezeichnend ist nebenbei diese Stelle:

Fallend stürzten sich Bäche aus
Licht aus sterbenden Wolken.

Nach deiner Erkärung wird das "Stottern" ob der Schönheit logisch und nachvollziehbar... sogar schön. Ohne habe ich mich aber erst daran gestört, weil als zusammenhängender Satz der Sinn verloren geht. Bäche aus Licht aus Wolken... Oder: Bäche aus Licht. Aus sterbenden Wolken.